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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

1.134 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Gesellschaft, Bundeswehr ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

gestern um 20:42
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Da ist die Schweiz ein schlechtes Beispiel, Deutschland ist über sich hinaus gewachsen, die Schweiz nicht:

Deutschland: von "wir liefern keine Waffen in Krisengebieten" zu "wir sind nach der USA der größte Waffenlieferant der Ukraine".

Schweiz: von "wir sind neutral und machen nichts" zu "wir sind neutral und machen nichts".
Die Schweiz ist niemanden verpflichtet weil sie nicht in der Nato sind und ihre Haltung ist quasi Signaturemove.
Deutschland wurde seit Beginn des Krieges hin und hergeschüttelt zwischen den Interessen verschiedener Natoländer und der eigens auferlegten Zurückhaltung in Kriegsfragen aus historischer Sicht - welche immer weniger Verständnis erntet in der Bevölkerung und das hat nix mit der Ukraine zu tun - und bis heute hat es keine Regierung geschafft hier eine ernsthafte, eigene gesamtdeutsche Politlinie herauszukristallisieren. Der Fall "Ukraine" hat gezeigt, wie weit wir von einer wirklichen Selbstbestimmung weg sind.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

gestern um 20:45
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Die Schweiz ist niemanden verpflichtet weil sie nicht in der Nato sind und ihre Haltung ist quasi Signaturemove.
Deutschland ist nur der NATO verpflichtet. Die Schweiz versteckt sich dahinter.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

gestern um 20:47
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Deutschland ist nur der NATO verpflichtet. Die Schweiz versteckt sich dahinter.
Ist die Frage ob nicht wir es sind, die sich hinter den Interessen der Nato verstecken weil wir es nicht hinbekommen uns zu emanzipieren.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

gestern um 21:08
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Ist die Frage ob nicht wir es sind, die sich hinter den Interessen der Nato verstecken weil wir es nicht hinbekommen uns zu emanzipieren.
Wir haben der Ukraine mit am meisten geholfen. Jeder Konflikt ist speziell und daher gibt es keine allgemeine Schablone für Hilfe oder Engagement. Es muss immer eine Einzelbewertung erfolgen.

Deutschland investiert

- 100 Milliarden Sondervermögen zur Ertüchtigung der Bundeswehr
- Wehretat auf 3,5% des BIP binnen vier Jahren.
- Aufstocken der BW auf 460.000 Soldatinnen und Soldaten: 203.000 Männer und Frauen der stehenden Streitkräfte, 60.000 vorhandenen Reservisten sowie 200.000 zusätzliche Reservisten.

Das sollen die anderen erst einmal nachmachen.

Denn die Deutschen schauen immer mehr in Richtung Europa als in Richtung USA.

Screenshot 2025-08-12 210317

Q:https://library.fes.de/pdf-files/international/22131.pdf


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

gestern um 21:19
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Ist die Frage ob nicht wir es sind, die sich hinter den Interessen der Nato verstecken weil wir es nicht hinbekommen uns zu emanzipieren
Wer ist denn diese Nato und ihre Interessen?

Wie sollten mehr Intresse an einer guten Nato haben, weil unser letzten 70 Jahre daran hängen

Und die Schweizer haben ein sehr gesundes Verhältnis sowohl zue Landesverteidigung u d Zivilschutz


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

gestern um 21:21
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:100 Milliarden Sondervermögen zur Ertüchtigung der Bundeswehr
- Wehretat auf 3,5% des BIP binnen vier Jahren.
- Aufstocken der BW auf 460.000 Soldatinnen und Soldaten: 203.000 Männer und Frauen der stehenden Streitkräfte, 60.000 vorhandenen Reservisten sowie 200.000 zusätzliche Reservisten.
Das sind bislang Ansichtserklärungen, und das Sondervermögen hat erstmal nicht viel bewirkt.

Was überhaupt fehlt ist eine realistische Sicht auf das Thema Landesverteidigung


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

gestern um 21:35
Zitat von djpsyqodjpsyqo schrieb:In der Schweiz ist Militärdienst Pflicht
die Akzeptanz der Wehrpflicht ist dort allerdings auch aus zwei Gründen größer als sie jemals in Deutschland war:

1) wie hier schon erwähnt, die Schweizer Neutralität. Diese ist quasi auch eine Versicherung für die Wehrpflichtigen, niemals für etwas anderes als zur Landesverteidigung eingesetzt zu werden und auch nicht in fremde Konflikte hineingezogen zu werden.
Auch wenn Wehrpflichtige nicht für Auslandseinsätze verwendet werden, so war es doch sehr signifikant, wie die Rate der Kriegsdienstverweigerer sprunghaft anstieg, als Deutschland erstmals Soldaten auf Auslandseinsätze schickte. Von einem Jahr zum nächsten verdoppelte sich die Zahl der Verweigerungen.
Und auch wenn das nur anekdotisch ist: in einer Nachbarsfamilie von uns war der Vater Soldat bei der Marine. Seine beiden älteren Söhne wurden Mitte der 80er volljährig, er drängte beide sehr, ebenfalls zum Militär zu gehen, am besten sich zu verpflichten und war sichtbar enttäuscht, dass sie nur den Pflichtdienst machten und dann lieber zivil studierten. Sein jüngster Sohn hingegen war in meinem Alter, mit mir in einer Klasse. Und dem riet er dringend zu verweigern. Unterschied war, das war in den 90ern, ein halbes Jahr nach dem hier Wikipedia: Operation Südflanke

2) die Schweizer Demokratie. Die Elemente der direkten Demokratie in der Schweiz wie Volksinitiativen, Referenden erzeugen bei der Bevölkerung ein wesentlich größeres Verantwortungsgefühl für den Staat und damit auch mehr Verlangen, diesen Staat zu verteidigen. In Deutschland gibt es einen stark wachsenden Anteil der Gesellschaft, die sich mit dem Staat, so wie er heute existiert, nicht mehr zu identifizieren vermögen, auch und gerade bei Jugendlichen.

Daher ist das Beispiel Schweiz nicht auf Deutschland übertragbar.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

gestern um 21:37
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Was überhaupt fehlt ist eine realistische Sicht auf das Thema Landesverteidigung
Das glaube ich weniger, da passiert einiges:
Division für den militärischen Heimatschutz: Das Deutsche Heer stellt für die Sicherung von Infrastruktur und militärisch wichtigen Einrichtungen in Deutschland einen vierten Großverband auf. Die künftige Heimatschutzdivision werde aus Reservisten und aktiven Soldaten bestehen und einer einheitlichen Führung unterstellt, sagte ein Sprecher des Heeres der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Sie werde also teilaktiv sein.
...
Aufgaben der Heimatschützer sind vielfältig

Im Spannungs- und Verteidigungsfall oder auch bei einer krisenhaften Entwicklung sollen Heimatschutzkräfte Häfen, Bahnanlagen und Güterumschlagplätze schützen, auch Pipelines, Straßen für den Truppenaufmarsch, Brücken, Verkehrsknotenpunkte und digitale Infrastruktur. Sie sollen damit auch die Rolle Deutschlands als Operationsbasis und Drehscheibe der Nato absichern.

Im Frieden können die Heimatschützer bei der Amtshilfe – schweren Unglücksfällen, Terrorlagen oder Pandemien - eingesetzt werden. Im vergangenen Jahr gab es verstärkt Übungen.

«Die Heimatschutzkräfte sind für den Einsatz zu Schutz- und Sicherungsaufgaben sowie für Objektschutz – also Szenarien der Landes- und Bündnisverteidigung – vorgesehen. In einem solchen Szenario würden sie eingesetzt, weil reguläre Einheiten der Bundeswehr mit anderen Aufträgen gebunden wären», schreibt die Bundeswehr.
...
Quelle: https://www.zeit.de/news/2025-01/11/bundeswehr-stellt-division-fuer-heimatschutz-auf
...
Der „Operationsplan Deutschland“ musste komplett neu konzipiert werden, denn: „Der Kalte Krieg war für uns keine Blaupause. Damals war Deutschland ein Frontstaat“, sagt Fähnrich. Moderne Kriege würden auch mit Mitteln der hybriden Kriegsführung, mit Angriffen aus dem Cyberraum und mit Desinformationskampagnen geführt. Deshalb seien die Aufgaben für Kommunen, Städte und Gemeinden neu definiert worden.
...
Genaue Inhalte bleiben geheim

Die Details des „Operationsplanes Deutschland“ unterliegen der Geheimhaltung. Kapitän Fähnrich fasst die Inhalte so zusammen: „Der Schwerpunkt unserer Aufgaben ist, den Aufmarsch von alliierten Kräften durch Deutschland sicherzustellen“, sagt er. Da Deutschland innerhalb der NATONorth Atlantic Treaty Organization kein Frontstaat sei, gehe es zunächst einmal um die logistische Unterstützung der Verbündeten.

„Der andere Grundstein ist, dass wir im Rahmen unserer Aufgabenbeschreibung die Landes- und Bündnisverteidigung definieren“, führt Fähnrich weiter aus. „Sprich: Welche Aufgaben haben die Marine, das Heer oder die Luftwaffe im Rahmen der Landesverteidigung.“

Die Aufgabenverteilung zwischen Bundeswehr und zivilen Behörden sei ein weiterer Schwerpunkt, so der Marineoffizier. Der Transport von Material und Personal über zivile Straßen erfordere Absprachen mit der Polizei, auch die Versorgung der Truppen mit Nahrung und Treibstoff sei nur in Zusammenarbeit mit zivilen Stellen möglich.
Quelle: https://www.bundeswehr.de/de/meldungen/nachgefragt-operationsplan-deutschland-5764494


Und es wurde jedenfalls jetzt ein Gesetz erlassen, das die Beschaffung beschleunigen soll.
Kabinett beschließt Pläne für schnellere Rüstungs-Beschaffung
...
Die Bundeswehr investiert Milliarden in neues Gerät. Die Bundesregierung billigte jetzt ein Gesetz, dass die aufwändigen Verfahren beim Rüstungseinkauf vereinfacht.

Die Bundesregierung vereinfacht die ausufernd langwierige Rüstungsbeschaffung für die Bundeswehr. Das Kabinett beschloss am Mittwoch einen Gesetzentwurf, der Beschaffungsvorhaben der Streitkräfte vereinfachen und beschleunigen soll. Die Pläne ermöglichen insbesondere häufiger den Verzicht auf Ausschreibungen bei der Vergabe von Aufträgen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sprach von einem "Quantensprung".

Die Bundesregierung will den regulären Verteidigungshaushalt bis 2029 auf rund 162 Milliarden Euro pro Jahr fast verdreifachen. Dazu soll auch die umständlichen Vorgaben beim Einkauf entschlackt werden. Gelten sollen die Sonderregelungen zur Beschaffungsbeschleunigung vorerst bis Ende 2035. Mit ihnen würden "künftig Direktvergaben von Aufträgen" an einzelne Firmen ohne Ausschreibung "schneller und häufiger möglich", sagte Pistorius. Dies gelte etwa, wenn gemeinsam mit Partnerländern Waffensysteme beschafft würden.
8.000 Aufträge beschleunigt

Angehoben werden Wertgrenzen, bis zu denen Aufträge ohne förmliche Ausschreibung direkt an Firmen vergeben werden können. Dies gilt bisher nur bis 15.000 Euro.

Laut Pistorius soll die Schwelle nun für alle Aufträge, "die unsere Verteidigungsfähigkeit stärken", auf 443.000 Euro angehoben werden. Damit könnten fast 8.000 Aufträge schneller bearbeitet werden, sagte der Minister. Bei Bauaufträgen solle die Schwelle auf eine Million Euro erhöht werden. Dies betreffe 4.000 Aufträge.

Pistorius räumte ein, der Verzicht auf übliche Ausschreibungsverfahren werde "die ein oder andere Zumutung" für Firmen aus der Branche bedeuten, wenn es um die Möglichkeit von Klagen gegen Vergabeverfahren gehe. "Da wird der ein oder andere sich dann vielleicht auch mal zurücknehmen müssen im Interesse des großen Ganzen."
...
Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/militaer-verteidigung/id_100832536/bundeswehr-neues-gesetz-beschleunigt-ruestungs-beschaffung-.html


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

gestern um 21:52
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Division für den militärischen Heimatschutz: Das Deutsche Heer stellt für die Sicherung von Infrastruktur und militärisch wichtigen Einrichtungen in Deutschland einen vierten Großverband auf. Die künftige Heimatschutzdivision
Ganz großes Kino.

Traurig aber das gab es den 80er so richtig mit schwerem Gerät, es ist ein Anfang

Aber fängt auch schon an das man überhsupt erstmal Reservisten braucht.

Die Bevölkerung ist auch noch nicht Mental. Auf die Realität eingestellt.... alles noch am Anfang

Ansonsten ist die Idee mit den Heimatschutzbrigaden schon älter.

Momentan hat nan da Wachpersonal, Infrastruktur schützen erfordert heute noch ganz andere. Mittel.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

gestern um 22:15
Zitat von bla_blabla_bla schrieb:die Akzeptanz der Wehrpflicht ist dort allerdings auch aus zwei Gründen größer als sie jemals in Deutschland war:

1) wie hier schon erwähnt, die Schweizer Neutralität. Diese ist quasi auch eine Versicherung für die Wehrpflichtigen, niemals für etwas anderes als zur Landesverteidigung eingesetzt zu werden und auch nicht in fremde Konflikte hineingezogen zu werden.
Auch wenn Wehrpflichtige nicht für Auslandseinsätze verwendet werden, so war es doch sehr signifikant, wie die Rate der Kriegsdienstverweigerer sprunghaft anstieg, als Deutschland erstmals Soldaten auf Auslandseinsätze schickte. Von einem Jahr zum nächsten verdoppelte sich die Zahl der Verweigerungen.
Und auch wenn das nur anekdotisch ist: in einer Nachbarsfamilie von uns war der Vater Soldat bei der Marine. Seine beiden älteren Söhne wurden Mitte der 80er volljährig, er drängte beide sehr, ebenfalls zum Militär zu gehen, am besten sich zu verpflichten und war sichtbar enttäuscht, dass sie nur den Pflichtdienst machten und dann lieber zivil studierten. Sein jüngster Sohn hingegen war in meinem Alter, mit mir in einer Klasse. Und dem riet er dringend zu verweigern. Unterschied war, das war in den 90ern, ein halbes Jahr nach dem hier Wikipedia: Operation Südflanke

2) die Schweizer Demokratie. Die Elemente der direkten Demokratie in der Schweiz wie Volksinitiativen, Referenden erzeugen bei der Bevölkerung ein wesentlich größeres Verantwortungsgefühl für den Staat und damit auch mehr Verlangen, diesen Staat zu verteidigen. In Deutschland gibt es einen stark wachsenden Anteil der Gesellschaft, die sich mit dem Staat, so wie er heute existiert, nicht mehr zu identifizieren vermögen, auch und gerade bei Jugendlichen.

Daher ist das Beispiel Schweiz nicht auf Deutschland übertragbar.
Auch die Schweiz bereitet sich auf eine Bedrohung in Zentral Europa vor. Dies wird auch so geübt im Militär. Es herrscht schon seit 2015 eine höhere Bedrohungslage. Ich als ehemaliger Soldat in der schweizer Armee kann dir sagen, dass uns als Soldat auch antrainiert wurde, eingesetzt zu werden. Nur weil die Schweiz ein 'neutraler Staat' ist (was sie aber de facto schon länger nicht mehr ist), heisst das nicht, dass man damit rechnen kann, nicht eingesetzt zu werden. Ich bin jetzt 32 Jahre alt und darf dieses Jahr endlich das ganze Militär-Material zurück geben.

In der Schweiz muss man halt auch dafür zahlen, wenn man kein Militärdienst leistet. Auch ein Zivildienstler/Schützler muss bezahlen! Daher macht man das halt, weil man die Summe die man bezahlen muss im Jahr, deutlich im Portmonnai spürt.

Was ich denke, was generell das Problem ist; wenn man das mal abgeschafft hat und es wieder einführen will, stosst dies halt auf enormen Wiederstand; es ist halt einfach bequemer! Auf Auslandeinsätze schickt man sowieso nur Berufssoldaten und keine Milizsoldaten. Ist in der Schweizer Armee das Selbe! Die Schweiz hat auch Soldaten im Ausland (z.B. Kosovo), alles Berufssoldaten.

Es ist die fehlende Einstellung der Gesellschaft, da geb ich dir recht.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

um 00:07
Zitat von djpsyqodjpsyqo schrieb:Ich als ehemaliger Soldat in der schweizer Armee kann dir sagen, dass uns als Soldat auch antrainiert wurde, eingesetzt zu werden. Nur weil die Schweiz ein 'neutraler Staat' ist (was sie aber de facto schon länger nicht mehr ist), heisst das nicht, dass man damit rechnen kann, nicht eingesetzt zu werden.
darum ging es mir nicht. Wenn die Schweiz wirklich angegriffen würde, dann würde man als Schweizr Soldat natürlich auch eingesetzt werden.
Aber die Schweiz ist nicht Teil eines Militärbündnisses. Das ist eine gewisse Versicherung dagegen, dass man eingsetzt wird, wenn gar nicht das eigene Land, sondern nur ein Bündnispartner angegriffen wird. Es ist eine gewisse Versicherung dagegen, in einen Konflikt hineingezogen zu werden.
Wenn "Deutschlands Freiheit am Hindukush verteidigt wird", dann ist das massiv abschreckend. Natürlich ist es so, dass dort keine Wehrpflichtigen eingesetzt werden. Aber allein die Tatsache, dass die Bundeswehr nicht ausschliesslich für Landesverteidigung zum Einsatz kommt, ist für viele Grund genug, nichts damit zu tun haben zu wollen. Wie oben geschrieben, der erste Auslandseinsatz in der Geschichte der Bundeswehr verdoppelte auf einen Schlag die Zahl der Kriegsdienstverweigerer!


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

um 00:42
Zitat von bla_blabla_bla schrieb:Aber allein die Tatsache, dass die Bundeswehr nicht ausschliesslich für Landesverteidigung zum Einsatz kommt, ist für viele Grund genug, nichts damit zu tun haben zu wollen. Wie oben geschrieben, der erste Auslandseinsatz in der Geschichte der Bundeswehr verdoppelte auf einen Schlag die Zahl der Kriegsdienstverweigerer!
Das kann durchaus so gewesen sein und auch für manche heute noch sein - denklogisch müssten die aber alle für einen "NATO exit" sein.

Ansonsten ist es nicht zu rechtfertigen in einem Militärbündnis zu sein aber nicht zur Bündnisverteidigung beitragen zu wollen, während man aber den erweiterten Schutzschirm genießt. "Wasch mich aber mach mich nicht nass."

Über einzelne strittige Auslandseinsätze mal hinwegsehend: Da muss man wegen Mitgliedschaft im Club schon damit rechnen, ausserhalb deutscher Grenzen im Bündnisgebiet eingesetzt zu werden. Den Hindukusch müssen wir ferner auch so langsam mal abhaken. Das ist ein im weitesten Sinne abgeschlossenes Kapitel, auch wenn uns hier noch manche Aspekte tangieren werden - aber da wird kein Soldat, keine Soldatin, mehr hingeschickt werden. Auf wohl lange Zeit. Individuelle Spätfolgen (PTSD, Ortskräfte die immer noch ausharren/unklaren Status haben und Außenpolitik - Umgang mit den Taliban oder nicht-Umgang) mal aussen vor, aber niemand muss mehr damit rechnen, dahingeschickt zu werden.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Die Bevölkerung ist auch noch nicht Mental. Auf die Realität eingestellt.... alles noch am Anfang
Paar Jahrzehnte noch, auch wenn die ableitbaren wahrscheinlichen Bedrohungen zeitlich viel näher sind. Aber hey, man kann sich nicht ewig in Naivität oder Ignoranz suhlen oder sich gewissen sich veränderten Realitäten verweigern. So zynisch das klingt (und ich hoffe es kommt nicht so weit), aber mal fiktiv gesponnen: Wenn in 5-8 Jahren ein Konlikt eskalieren würde und wir auch als Gesellschaft direkt betroffen wären, ein BV-Fall vorherrscht und die Leute die abhauen würden abgehauen sind und der Rest sich dann mental und anderweitig organisiert und einstellt: Spätestens dann käme ein rapider Mindsetwechsel. Auch wenn wir hier etwas anders ticken, ich denke man kann das im weitesten Sinne mit der Ukraine vergleichen. Mindestens partiell.

Als Disclaimer: Mir geht es nicht um individuelle Kritik oder ein Ablehnen, sondern am Ende um eine relative Mehrheit, die gewisse Notwendigkeiten erkennt oder nicht erkennt bzw. mitträgt. Da sehe ich partiell noch etwas Mangel. Einzelperson die dagegen ist: Ok. Diverse Einzelpersonen: Ok. Zu viele Einzelpersonen/Masse: Gesellschaftliches Problem und daraus resultierend potentielle nachteilige Erpressbarkeit. Wer sich nicht adäquat wehren kann wird im worst-case zum Spielball anderer die Gewalt als (für jene) legitimes Mittel anwenden.

Krieg ist grausam. Man muss nicht selbst unter Feuer gestanden haben um das zu erahnen oder abzuleiten. Das Kalkül sollte aber sein, dass man so sehr resilient ist und abschreckt, dass man gar nicht erst in die Lage kommt, kämpfen zu müssen. Alles andere ist höheres Risiko bzw. Glücksspiel. Wir Europäer müssen da zumindest wieder wehrfähiger werden und aus meiner Sicht auch eigene Kapazitäten aufbauen, uns von den Amerikanern im Sinne der Fähigkeiten "de-couplen", entbinden, eigenständiger werden. Ohne, dass ich das Bündnis aufgekündigt sehen will. Aber gut, das ist ein etwas anderes Thema und eine Riesenbaustelle die locker ein Jahrzehnt oder mehr in Anspruch nehmen wird.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

um 08:24
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Da ist die Schweiz ein schlechtes Beispiel, Deutschland ist über sich hinaus gewachsen, die Schweiz nicht:
Die Schweiz läuft mit deren Konzept seit 150 Jahren in etwa sehr gut.
Deutschland verkackte, und beim zweiten Versuch glücklicherweise, zwei Kriege und der Kulminationspunkt des 'über sich hinauswachsens' war ein industrieller Völkermord wie in die Welt noch nie sah.
Also hier sind wir wiedermal beim 'ganz kleinen Brötchen backen' im Hinblick darauf etwas erfolgreichere Länder zu kritisieren.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Aber fängt auch schon an das man überhsupt erstmal Reservisten braucht.
Anekdote dazu.
Wenn du beim Militär abgehst musst du entscheiden ob du Teile deines Krempels behälst, wegen Grundbeorderung, oder abgibst weil 'Eine Lagerung nicht möglich ist'.
Letzteres ist gleichbedeutend mit einer Art Verweigerung der Grundbeordung, und damit Reservedienstes, weil welcher Soldat kann ohne Ausrüstung schon sich engagieren.
Und jetzt stell dir mal die Frage was da fast ausschließlich angekreuzt wird.
Sprich die Zahlen die momentan an Reservisten generiert werden, sind mit Vorsicht zu genießen.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

um 08:44
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Also hier sind wir wiedermal beim 'ganz kleinen Brötchen backen' im Hinblick darauf etwas erfolgreichere Länder zu kritisieren.
Das ist Käse. Nach dem 2.WK also seit 80 Jahren war Deutschland Vorreiter in der Zurückhaltung. Und die Schweiz hat sich immer durchgemogelt. In einer globalisierten Welt geht das aber nicht mehr.
...
Seit mehr als 200 Jahren wurde die Schweiz nicht mehr von fremden Truppen angegriffen. Sie wurde von den Kriegen und Katastrophen verschont, die Europa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verwüsteten, obwohl sie mittendrin liegt. Die Überzeugung, man habe dies einzig der Neutralität zu verdanken, hält sich in Teilen der Bevölkerung hartnäckig. Die Realität war weniger erbaulich, denn die Schweiz hatte mit Nazi-Deutschland fleißig Geschäfte gemacht, um einen möglichen Einmarsch abzuwenden. In den Augen der Alliierten aber war sie damit eine schäbige Kriegsprofiteurin. Und im Kalten Krieg war die Schweiz offiziell neutral, während sie in Wirklichkeit im westlichen Lager verankert war.

In der komplexen Welt des 21. Jahrhunderts funktioniert diese Art von außenpolitischem Tunnelblick immer weniger.

Solche Widersprüche störten das Selbstverständnis der Schweiz. Sie wurden mit Vorliebe verdrängt und schöngeredet. Die Schweiz hatte eine eigentliche Scheuklappen-Neutralität entwickelt. Lange konnte sie sich damit durchmogeln, doch in der komplexen Welt des 21. Jahrhunderts funktioniert diese Art von außenpolitischem Tunnelblick immer weniger. So glaubte die offizielle Schweiz viel zu lange, sie könne ausländischen Steuerflüchtlingen helfen, unter dem Deckmantel des Bankgeheimnisses Geld zu verstecken. Sie glaubte es noch, als der Druck vor allem aus Deutschland und den USA immer größer wurde. Am Ende musste sie kapitulieren und den Informationsaustausch in Steuerfragen übernehmen.
...
Und auch in der Bevölkerung scheint die Zeitenwende anzukommen. Gemäß einer nach Beginn des Ukraine-Kriegs von der Militärakademie der Eidgenössisch-Technischen Hochschule in Zürich durchgeführten Erhebung sind nur noch 58 Prozent der Befragten überzeugt, dass die Neutralität die Schweiz vor internationalen Konflikten schützt. Zunehmend als Hindernis für die Neutralität wird auch die internationale Verflechtung der Schweiz eingestuft. Sie gehört zu den Profiteuren der wirtschaftlichen Globalisierung. Auch deshalb fällt es der Politik schwer, sich von der Scheuklappen-Neutralität zu verabschieden. Aber ein Umdenken ist unvermeidlich. Es ist Zeit, dass die Schweiz dies anerkennt.
Quelle: https://www.ipg-journal.de/regionen/europa/artikel/bye-bye-neutralitaet-6462/


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

um 08:49
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Und die Schweiz hat sich immer durchgemogelt. In einer globalisierten Welt geht das aber nicht mehr.
Und am Ende des Tages werden sie uns wieder auslachen.
Die Wette schließe ich gerne ab.
Zumal Deutschland auch garnicht, in seiner jetzigen Lage, in Position wäre dies so zu behaupten und der Ausblick ist auch recht brässig.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

um 08:59
Wer zuletzt lacht. Bei den Trumpzöllen fängt es gerade an . ..
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:In der komplexen Welt des 21. Jahrhunderts funktioniert diese Art von außenpolitischem Tunnelblick immer weniger.



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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

um 09:39
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Bei den Trumpzöllen fängt es gerade an
Auch da ist die EU ja so viel besser weggekommen.
Hachja.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Wer zuletzt lacht.
Alleine bei der Wehrwilligkeit lachen die Schweizer jetzt schon zuletzt.

https://www.20min.ch/story/66-prozent-der-schweizer-sehen-es-als-pflicht-an-das-land-zu-verteidigen-587336906631
Ist nichtmal so niedrig und Welten zwischen unserem, in der Hinsicht, toten Land.


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