shionoro
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Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?
18.02.2020 um 11:00https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/Der-Niedergang-der-deutschen-Solarwirtschaft-id41477701.htmlBauli schrieb:Tja wenn der Sachverstand in der Politik fehlt. Waren nicht auch die Grünen daran beteiligt?
Noch in den 2000er Jahren lief es für die deutsche Solarindustrie hervorragend. Die rot-grüne Koalition hatte mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG, die Vergütung von Solarstrom kräftig angehoben. Photovoltaik war plötzlich ein lukratives und vor allem planbares Geschäft. Die Branche begann rasant zu wachsen. So rasant, dass ausländische Mitbewerber einstiegen – vor allem aus China.Wer war 2012 im amt? Tipp: Es war nicht rot grün. Hätte man weiter gefördert statt zu kürzen, hätte es wohl was werden können. So hat man diesen markt einfach verloren. Diesen fehler muss man nicht nochmal machen.
Unternehmen im Reich der Mitte übernahmen deutsche Expertise und bauten selbst riesige Fabriken zur Herstellung von Solarzellen und -modulen. Dank niedrigerer Arbeitslöhne und billigerer Energie produzieren sie günstiger als die deutschen Konkurrenten. Und wenn sie trotzdem ins Straucheln geraten, kommen chinesische Banken mit Krediten zu Hilfe. Bedingungen, mit denen die früheren Marktführer aus Deutschland kaum mehr mithalten können.
Deutschland hat also mit seiner Förderung dafür gesorgt, dass die Solarwirtschaft global wettbewerbsfähig wurde, doch die heimische Wirtschaft hatte bald nicht mehr viel davon. Unter den 15 größten Solarfirmen befanden sich als einzige deutsche Firmen einer Aufstellung des Handelsblatts aus dem Jahr 2016 zufolge nur noch Solarworld und Q-Cells aus Bitterfeld, das inzwischen aber einem südkoreanischen Unternehmen gehört.
Im Jahr 2012 begann die Bundesregierung zudem, die Förderung der Photovoltaik stärker zu beschneiden. Denn mit dem Boom der Photovoltaik stiegen die Ökostromumlage und damit die Stromkosten. Der Markt brach nach den Kürzungen innerhalb weniger Jahre um rund 80 Prozent ein, sagen Fachleute. Das musste Auswirkungen auf alle beteiligten Firmen haben – vom deutschen Solarzellenhersteller bis zum Handwerksbetrieb. Dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge zählte die Branche in Deutschland im Jahr 2011 noch 110900 Beschäftigte. Danach ging es abwärts. Im Jahr 2013 lag die Beschäftigtenzahl noch bei 56000. Für das Jahr 2015 meldet das Ministerium nur noch 31600 Beschäftigte. Die Krise der deutschen Photovoltaik-Branche mag viele erstaunen, fließt doch noch immer viel Geld in den Markt.