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Sperrung der Islamisten?

1.020 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
gsb23 ehemaliges Mitglied

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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 03:49
@all

Locker bleiben, auch wenns schwer fällt. Bisher haben wir die Diskussion doch ganz gut bewältigt. Dass soll mal so bleiben. Darum, die Sperrung der Islamisten kann auch morgen noch ausgeführt werden. Dass diese Möglichkeit bestehen bleibt, darum bitte ich doch sehr und hoffe auf weitere konstruktive Beiträge zu diesem Themenpunkt.

Gute Nacht allerseits.

Gruß

Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot....Oo.NWIO-WBIN.oO


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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 09:07
@neurotiker

>>>Vielleicht mögen interessierte User noch andere Koranverse posten,wenn sie welche kennen, die die Unwissenschaftlichkeit des Korans belegen. Vielen Dank schon mal im Voraus.

Durch diesen Vers wäre ja wohl die Behauptung, der Koran wäre eine göttliche Eingebung, widerlegt. Denn Gott (oder Allah), wenn es ihn denn geben würde, wüßte GANZ GENAU, daß die Sonne nicht in einer verschlammten Quelle untergeht.<<<

Hallo Neurotiker,

hier hast du mal eine andere Übersetzung des von dir geposteten Verses!

Er erreichte einen Ort im Westen und sah, wie die Sonne an einer Stelle unterging, wo es eine heiße verschlammte Quelle gab. Dort gab es ein Volk von Ungläubigen. Wir sagten: "O Du, der du zwei Hörner hast! Entweder du bestrafst sie wegen Unglaubens, oder du läßt unter ihnen Güte walten." (18:86 nach Azhar)

Und mal einen Tafsir, der anderen Art:

Dhu-l’Qarneyn sah die Sonne an der Küste des Atlantik untergehen, die ihm vorkam wie ein Quellgrund voll brodelndem Schlamm oder der feurige Krater eines rauchenden Vulkans. Dies ist der äußerliche Anblick. Der Atlantik erschien Dhu-l’Qarneyn aus der Entfernung als ein weiter Quellgrund, umgeben von einem Sumpf, der in der großen Hitze des Sommers dampfte. Und er sah den Untergang der Sonne offensichtlich in einem Teil davon. Oder aber er sah die Sonne, das Auge des Himmels, verborgen in einem neuen, feurigen Krater in einem Vulkan, der Lavagestein und Felsbrocken ausspie.
Mit diesem Satz lehrt uns der allweise Qur’an in der Tat in der so wunderbaren Beredsamkeit seiner Ausdrucksweise viele Dinge.

Erstens: Indem er uns erklärt, dass Dhu-l’Qarneyns Reise nach dem Westen zusammenfiel mit der starken Hitze des Sommers, einem Sumpfgebiet, der Zeit des Sonnenuntergangs und der Zeit eines Vulkanausbruchs, spielt er auf viele beispielhafte Dinge an, wie z.B. der völligen Eroberung Afrikas.
Bekanntermaßen ist die offensichtliche Bewegung der Sonne augenscheinlich und sie ist auch ein Beweis für die nicht sichtbare Bewegung der Erde. Davon berichtet (der Qur’an). Was hier beabsichtigt wurde, ist nicht der tatsächliche Sonnenuntergang. Auch die Quelle ist eine Metapher. Aus der Ferne scheint ein großer See nur ein kleiner Teich zu sein. Die in der Hitze aufsteigenden Dampfwolken, das Meer, das hinter den Sümpfen sichtbar wird und die Quelle in einem Sumpf sind allegorisch. Auch das Wort "aynin" , das in der arabischen Sprache sowohl Quelle als auch Sonne oder auch Auge bedeutet, steckt voller Bedeutungen und passt bestens zu den Geheimnissen der Beredsamkeit.
So erschien es wenigsten Dhu-l’Qarneyn auf Grund der großen Entfernung. In gleicher Weise stellt der Qur’an in der himmlischen Art seiner Ansprache vom Gewaltigen Thron, von dem zugleich auch die Himmelskörper befehligt werden, herabkommend fest, dass die Sonne, die als ein gehorsamer Diener im Gasthaus des Allerbarmers ihre Aufgabe als Lampe erfüllt, in der Quelle ihres Herrn, dem Atlantik verborgen ist, was zu der Erhabenheit und Größe (des Qur’an) passt. Und so ist es auch, wie es dem himmlischen Auge erscheint.
Kurz gesagt: Was die Bezeichnung des Atlantischen Ozeans als eine schlammige Quelle betrifft, so zeigt dies, dass Dhu-l’Qarneyn diesen großen Ozean aus der Ferne für eine Quelle hielt. Da der Qur’an aber alles aus der Nähe betrachtet, sieht er nicht, was Dhu-l’Qarneyn sah und was eine Art Illusion war. Da aber nun der Qur’an vom Himmel herab kommt und darauf schaut, sieht er die Erde manchmal als eine Ebene, manchmal als einen Palast, zuweilen als eine Wiege und wieder ein andermal als eine Seite. Den großen und weiten Atlantischen Ozean mit seinen Nebelfeldern und seinen Wolkenbänken als eine Quelle zu bezeichnen, zeigt daher die Größe seiner Erhabenheit. (Blitze: 16. Blitz)

Gruß


1. Wenn Allahs Hilfe kommt und der Sieg
2. Und du die Menschen in Scharen in Allahs Religion eintreten siehst,
3. Dann lobpreise deinen Herrn und bitte Ihn um Verzeihung. Wahrlich, Er vergibt dem, der sich (Ihm) in Reue zuwendet.



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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 09:52
Hallo Al-chidr

2. 33:59. O Prophet! sprich zu deinen Frauen und deinen Töchtern und zu den Frauen der Gläubigen, sie sollen ihre Tücher tief über sich ziehen. Das ist besser, damit sie erkannt und nicht belästigt werden. Und Allah ist allverzeihend, barmherzig.

«<Also....
DAS ist eine passende Übersetzung aus dem Arabischen! Aber noch besser ist: Sie sollen ihre Übergewänder über sich nach unten ziehen!

Das ist doch deutlich genug, oder?
Oder was heißt für dich "über sich nach unten ziehen"?
Und zu diesem Vers gibt es auch Hadithe, die ihn verdeutlichen! Aber daran glauben ja die Hadithgegner nicht... »>


Ich verstehe darunter, dass der Körper bedeckt werden muss. Früher hatten die Frauen Kleider an, die auffällige Ausschnitten hatten, damit sie die Männer so verführen konnten. Wie heute zum Beispiel: Mini-Rock, enger Oberteil usw. , die die Frauen fast halbnackt darstellen.

Darum kam dieses Gebot, die Frauen sich bescheiden ankleiden müssen. D.h. kein Schmuck zeigen und Brüste bedecken. Ich habe schon über "Dschayb" hier berichtet. Kannst mal lesen. Findest meinen Post auf Seite 39 oder 40. Weiss selber nicht mehr. Wieso liest du den Koran nicht auf Arabisch. Dann sag mir mal ehrlich, ob dieser Satz "über sich nach unten ziehen" korrekt übersetzt wurde al-chidr.

Bruder, ich bin kein Hadithgegner. Ich hab' nix gegen Hadithen, aber ich wil einfach nicht daran glauben, da diese nicht vom Gottesmund kamen.

Gruss

Wizzle


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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 10:24
@wizzle

>>>Bruder, ich bin kein Hadithgegner. Ich hab' nix gegen Hadithen, aber ich wil einfach nicht daran glauben, da diese nicht vom Gottesmund kamen.<<<

Wie kannst du dir beim Koran denn so sicher sein. Bewiesenermaßen wurde er erst nach Mohammeds sws Tode zusammengestellt?

1. Wenn Allahs Hilfe kommt und der Sieg
2. Und du die Menschen in Scharen in Allahs Religion eintreten siehst,
3. Dann lobpreise deinen Herrn und bitte Ihn um Verzeihung. Wahrlich, Er vergibt dem, der sich (Ihm) in Reue zuwendet.



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20.07.2005 um 10:50
@ al-chidr

«<Sunnagegner machen mich und andere Muslime sicher auch verrückt, wenn sie keine Argument außer "das sind arabische Sitten" bringen können!»>

Entschuldigung, wenn ich euch verrückt mache. War wirklich nicht meine Absicht Bruder. Aber wenn ich euch wirklich wütend mache, schreibe ich nicht mehr in diesem Forum. Sunnagegner bin ich auch nicht. Nur glaub ich nicht daran. Argumente hab'ich gebracht. Verstehe nicht wieso du meinst, ich bringe keine.

«<Wenn wir nur dem Koran folgen würden, dann dürften wir Mädchen und Jungen, die verbotenen Sex vor der Ehe miteinander haben, einsperren zu ihrem Tod ODER wir dürften sie mit 100 Hieben schlagen!»>

Sura 4, Vers 15
Und wenn welche von euren Frauen etwas Abscheuliches begehen, so verlangt, daß vier von euch (Männern) gegen sie zeugen! Wenn sie (tatsächlich) zeugen, dann haltet sie im Haus fest, bis der Tod sie abberuft oder Allah ihnen eine Möglichkeit schafft (ins normale Leben zurückzukehren)!

Jetzt lies diesen Vers noch einmal durch, Bruder!

100 Mal schlagen gilt auch für Männer, Bruder! Wenn du nur dem Koran folgen würdest, würdest du nur Allah's Worte folgen. Was ist d'ran schlimm? Seit wann hat ein anderes Buch die Berechtigung etwas aus dem Koran abzuändern???

«<Wenn wir nur dem Koran folgen würden, dann könnten wir Wein anbauen und daraus Alkohol gewinnen und zumindest verkaufen. Denn erst die Sunna macht uns klar, wann welcher Vers zum Alkohol geoffenbart wurde!»>

Sura 5, Vers 90
Ihr Gläubigen! Wein, das Losspiel (maisir), Opfersteine (ansaab) und Lospfeile (azlaam) sind (ein wahrer) Greuel (ridschs) und Teufelswerk. Meidet es! Vielleicht wird es euch (dann) wohl ergeben.

Darunter verstehe ich, dass man den Wein generell meiden soll. Das heisst, Verkaufen des Alkohols wäre auch eine Sünde.

«<Wenn wir nur den Koran folgen würden, dann könntest du die Polytheisten einfach so töten, steht ja drin in Sure 8 und 9! Aber erst die Sunna macht klar, dass es sich um Krigsrecht im Rahmen des Verteidigungskrieges handelt und dass es mit Stammesbündnissen und Bündnistreue zu tun hat...»>

Wieder falsch Bruder!
Sura 60, Vers 8 und 9

8 Allah verbietet euch nicht, gegen diejenigen pietätvoll und gerecht zu sein, die nicht der Religion wegen gegen euch gekämpft, und die euch nicht aus euren Wohnungen vertrieben haben. Allah liebt die, die gerecht handeln.

9 Er verbietet euch nur, euch denen anzuschließen, die der Religion wegen gegen euch gekämpft, und die euch aus euren Wohnungen vertrieben oder bei eurer Vertreibung mitgeholfen haben. Diejenigen, die sich ihnen anschließen, sind die (wahren) Frevler.

«<Wenn wir nur dem Koran folgen würden, dann dürften wir die Frauen windelweich schlagen, denn im Koran steht schlagt sie! Erst die Sunna macht uns klar, dass damit ein leichter Schlag wie mit einem leichten Hölzchen gemeint ist und dass der Prophet sws in seinem leben nie geschlagen hat und dass er traurig war, wenn eine Frau ihm solches von ihrem Mann berichtete und dass das Schlagen im Koran auf Verleumdung oder Untreue (Flirt mit einem anderen Mann etc. ) bezieht»>

Kannst du mir bitte den Vers posten. Danke!

«<Die Gegner des Islam argumentieren immer mit dem Koran! Sowohl wenn sie beheaupten, dass das Töten von Andersgläubigen erlaubt wäre ,als auch dann wenn sie beweisen wollen, dass das Kopftuch keine Pflicht wäre! Und viele Muslime, besonders aus der Türkei durch die Ata Türk-Doktrin, lassen sich diesen Unfug einreden!»>

Ich bin ein Muslim, Bruder! Ich komme nicht aus der Türkei, ich bin ein Araber!!
Und wer bitte schön ist Ata Türk-Doktrin????

«<Man muß nicht immer der Sunna folgen ,das ist unsere persönliche Entscheidung! man kann auch an manchen Überlieferungen aufgrund des offenbar zum Koran widersprüchlichen Inhalts zweifeln, OK!
Aber wer die sunna nicht anerkennt, hat den Islam nicht wirklich verstanden»>

Aha, d. h. du willst einen von Menschen geschriebenes Buch dem Koran gleichsetzen? Ich habe den Islam noch nicht verstanden und werde, so Gott will irgendwann diese Religion verstehen. Ich besitze im moment kein grosses Wissen.

«<Der Koran gibt uns die allgemeine Leitung für das Leben, er ist das Herrlichste und Wahrhaftigste, was die Menschheit gesehen hat für jeden Muslim, und die Sunna konkretisiert diese Leitlinie durch das Vorbild des auserwählten Propheten sws!»>

? Bist du dir sicher, dass die Sunnah jede einzelne Sura konkretisiert?????
Die Sunnah erklärt nur 28 Suren. Der Rest wurde ausgelassen. Jetzt erkläre mir, wieso die Sunna nur 28 Suren erklärt? Wo ist der Rest?
Zu dem ist die Sunna keine Konkretisierung. Auf der ganzen Welt herrscht immer noch Uneinigkeit. Es wird immer noch d'rüber gestritten was "Kauthara" (Sura 108) bedeutet, obwohl die Sunna dieses Wort erklärt. Wo ist hier die Erklärung bzw. die Konkretisierung, Bruder?????

«<Denkt da bitte mal SCHARF drüber nach, ich meine es sehr ernst!»>

Al-chidr, ich war früher auch genau wie du ein Sunnit. Ich habe wirklich sehr lange und scharf nachgedacht und nach reichlichem Studieren, hab ich mich entschlossen nur dem Koran zu folgen.


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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 10:54
Salut Bruder Freestyler

«<Wie kannst du dir beim Koran denn so sicher sein. Bewiesenermaßen wurde er erst nach Mohammeds sws Tode zusammengestellt?»>

Gemäss dem 19er Code hat nur der Prophet sas den Koran zusammengestellt.


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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 10:57
@wizzle

Es ist aber historisch belegt, dass die heute vorhandenen Exemplare auf die Zeit des Kalifen Osman datiert sind!

1. Wenn Allahs Hilfe kommt und der Sieg
2. Und du die Menschen in Scharen in Allahs Religion eintreten siehst,
3. Dann lobpreise deinen Herrn und bitte Ihn um Verzeihung. Wahrlich, Er vergibt dem, der sich (Ihm) in Reue zuwendet.



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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 11:04
@ Freestyler

«<Es ist aber historisch belegt, dass die heute vorhandenen Exemplare auf die Zeit des Kalifen Osman datiert sind!»>

Kann sein! Aber der 19er Code behauptet hier etwas anders! Ich glaube lieber an die Wunder Allahs!


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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 11:11
>>>Kann sein! Aber der 19er Code behauptet hier etwas anders! Ich glaube lieber an die Wunder Allahs!<<<

Wir glauben auch an die Wunder Allahs! Du lehnst die Hadithe ab, da sie erst später zusammengestellt wurden. Ich wollte dir einfach mal zeigen, dass es beim Koran nicht anders war. Außerdem gibt es noch Hadith Qudsis, dies sind Aussprüche von Mohammed sws, die direkt auf Allah zurückgehen!

1. Wenn Allahs Hilfe kommt und der Sieg
2. Und du die Menschen in Scharen in Allahs Religion eintreten siehst,
3. Dann lobpreise deinen Herrn und bitte Ihn um Verzeihung. Wahrlich, Er vergibt dem, der sich (Ihm) in Reue zuwendet.



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aniki ehemaliges Mitglied

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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 11:16
Ich finde es immer wieder spannend, wie sich auch Moslems untereinander nicht einig sind, wer denn nun wohl so richtig recht hat. Dann kann's ja mit dem Islam als der "ultimativen Religion" nicht so weit her sein...

てめえ、何ちゅこと言ってるんじゃ!


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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 11:31
@ Freestyler

Ich leugne die Hadithen, weil diese Menschenwerke sind.

@ aniki

Tja so is es halt. Wo ist man nicht uneinig?


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aniki ehemaliges Mitglied

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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 11:41
Eben, Wizzle, du sagst es! Darum verstehe ich auch nicht, wie sich irgendeine Religion anmaßen kann, sich über alle anderen zu erheben. Und damit meine ich nicht nur den Islam...

てめえ、何ちゅこと言ってるんじゃ!


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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 12:22
Wizzle:


Bruder, ich glaube dir ,dass du darüber nachgedacht hast, aber ich weiß nicht, warum man am Ende seiner Nachforschungen zu so einem Ergebnis kommen kann!



So wie du argumentierst, nimmst du dir den Vers, der dir am plausibelsten erscheint, z. B. "der Wein (oder Alkohol) ist ein Greuel, drum meidet ihn". Aber was ist mit den anderen 3 Versen zum Alkohol? Woher weißt du, dass sie abrogiert wurden (sie bleiben natürlich bedeutend, aber für das Urteil spielen sie keine Rolle mehr).
Ähnliches gilt für die anderen Verse, die ich angegeben habe!
Was den Kampf angeht: in Sura 8 und 9, sind mir keine abrogierten Verse bekannt, aber es werden verschieden Aspekte des Krieges, erwähnt! Ohne die Sunna könnten wir diese Aspekte wie ich meinem post versucht habe zu zeigen, nicht einordnen, wir wären auf vollkommmene Spekuliererei angewiesen! und Kriegstreiber könnten mit den ersten Versen von Sure 9 argumentieren, da über die genauen Bedingungen des Kampfes und der Bündnisse im Koran nur allgemeine Aussagen gemacht werden! Und manchmal wird sogar direkt Bezug auf ein Ereignis genommen (wenn auch selten)! Dieses Ereignis kennen wir aus der Sunna, nicht aus dem Koran.

Und das alles SOLL auch so sein, denn der Koran hat nicht den Anspruch, alle Details für die Ordnung und das Glaubensleben der Muslime detailliert zu erörtern, dann müßte er noch ein paar Tausend Seiten dicker sein und viel von der Weisheit der kurz gehaltenen Sprache voller versteckter Symbole, Zwei- und Mehrdeutigkeit und Andeutungen gingen verloren, also genau das, was den Koran göttlich macht! Nur ein kleiner Teil der Koranverse sind direkt und indirekt rechtsrelevant.

Zum Kopftuch:
Im Koran gibt es keinen Beweis, dass das Kopftuch oder Schleier getragen werden muß, denn man kann sich streiten, was jilbab genau bedeutet. Aber die Übersetzung Übergewänder/lange Tücher ist sehr passend, meine ich, und ein Übergewand wird über den Kopf gezogen! Wobei es dann noch nicht klar ist, ob der Kopf auch bedeckt bleibt, das ist richtig!
Dafür klärt uns die Sunna in mehreren Hadithen auf, dass mit jilbab auch die Bedeckung des Kopfes gemeint ist! Der oben genannte Vers wurde offenbart, als omar ibn chattab immer wieder vom Propheten gefordert hatte, dass seine Frauen verschleiert das Haus verlassen, wenn sie in der Wüste auf Toilette gehen! Daraufhin bestätigte dieser Vers omar und der Prophet liess seine Frauen verschleiern, wenn sie das haus verließen! Ich habe einmal eine Studie von einem Scheich gelesen, wo er der Kopftuchfrage wissenschaftlich exakt anhand der Hadithe untersucht. Es gibt zahreiche Hinweise darauf, dass die Musliminnen nach der herabkunft dieses Verses in der Regel sogar im Gesicht verschleiert waren, allerdings war es offenbar nicht Pflicht, auch das Gesicht zu verschleiern.
Ferner gibt es Hinweise in der Sunna darauf, dass auch besonders die Haare `aura (also ein Körperteil, das vor den Blicken des anderen Geschlecht bedeckt werden muß) sind!
Und die Frauen der gahilia (Zeit vor dem Islam in Arabien) waren bekannt dafür, dass sie ihre Nacken offenließen und den Kopf lose bedeckten. Diese Sitte wurde durch das Gebot der allgemeinen Verhüllung abgeschafft!



Warum werden nur bei einem Teil der Suren/Aiats Hadithen Offenbarungsanlässe angegeben (Asbab an- nuzul)?

Es gibt ja auch nicht für alle Suren und Verse einen Offenbarungsanlass! Viele Verse und Suren wurden dem Prophet Muhammad sws geoffenbart, ohne dass es ein Ereignis gab, dass eine Offenbarung folgen ließ! Und es ist natürlich möglich, dass auch mal eine sunna verlorengegangen ist, die Sunna ist nicht göttlich, sondern von Menschen überliefert! Aber hast du wirklich die Kriterien der Hadithforschung intensiv studiert?
Warum vertraust du nicht auf die mündliche Überlieferung des Korans! Es gab doch mindestens einige Dutzend der Sahaba die den Koran auswendig konnten! Sie waren ja wohl noch in der Lage, den Koran in einem Zeitraum von weniger als 25 Jahren sich zu merken, zumal ihnen ja auch schriftliche Aufzeichnungen zur Verfügung standen (Jeder Vers war aufgezeichnet)! Warum unterstellt man ihnen, sie hätten Fehler gemacht? Und selbst wenn ein paar von ihnen Fehler gemacht hätten, dann hätten das die anderen verbessert! Der Koran ist zum Auswendiglernen herabgesandt worden, es gibt viele Vereinfachungen im Korantext für das Auswendiglernen! das was heute Schüler in nur 2 oder 3 Jahren oder schneller schaffen, sollen die besten aller Generationen, die ehrwürdigen sahabas nicht gekonnt haben?

Und nicht zuletzt sagt Gott selbst, dass er den Koran in arabischer Sprache schützen wird! Du meinst, er schützt ihn durch diesen Code? Ist nicht wirklich logisch, wenn dieser Code wirklich so ultimativ die Wahrheit beweisen würde, warum hat Gott dann die Muslime nicht schon vorher mit diesem Schatz begügt und verhindert, dass der Koran, wie du es ebenso wie manche schiitische Gruppen den sahabas unterstellst, bei seiner Niederschrift in die mushaf- Form nicht gefälscht wird? Warum hat er zugelassen, dass erst heute ein Wissenschaftler diesen Code entdeckt?

Code 19:

Der Code 19 wird von manchen Schiitischen Gruppen benutzt, um ihre Version als die richtige hinzustellen bzw. um Uthman mit "Beweisen" zu unterstellen, dass er bei der Überführung des Korans von mündlicher in schriftlicher Form (schriftlich lag er bereits bei mehreren sahabis vor, aber nicht systematisch in einem mushaf zusammengefaßt!). Was wollen wir mit diesen Zahlenspekulationen? Irgendwann werden Forscher mit einer neuen mathematischen Computertechnik kommen und wieder einen neuen Code herausfinden und dann?
Ich habe da mal einiges drüber gelesen (Im Internet), aber so überzeugend fand ich das jetzt auch nicht! Da wird viel spekuliert und mit verschiedensten mathematischen Methoden gearbeitet, ehrlich gesagt, nur um irgendwie die Zahl 19 zusammenzukriegen!
Es gibt ja auch den Bibelcode: Ist der auch richtig?
Oder die Kabbala: Beansprucht die jüdische Zahlenmystik auch Richtigkeit, nur weil es sich um ein ausgeklügeltes System von Zahlenmystik handelt?


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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 12:37
@wizzle

1. Wie willst du den Propheten als Vorbild (laut Koran) nehmen, wenn du über Mohammed sws keinerlei Überlieferungen hast? Somit kannst du ein koranisches Gebot/Empfehlung nicht wahrnehmen!

Wahrlich, ihr habt an dem Propheten Allahs ein schönes Vorbild für jeden, der auf Allah und den Letzten Tag hofft und Allahs häufig gedenkt.(33:21)

Wenn ich mir jemanden als Vorbild nehme (keinen Popstar), der für mich den Weg Gottes vorlebt, dann muss ich so gut wie alles über ihn wissen! Letzten Endes ist das entscheidend für mein Seelenheil.
Wir brauchen ganz sicher jemanden der uns vor Augen führt wie z.B. Strafgesetze vollzogen werden. Sonst kann und wird es missverständnisse geben!

2. Müsste deiner Meinung nach der Adhan dann auch abgeschafft werden, da er nicht im Koran erwähnt wird?

3. Wie unterscheidest du Zakat und Sadaqa? Wie hoch ist die zu entrichtende Zakat?

4. Im Koran wird bezüglich des Gebetes gesagt, dass man sich "Verbeugen" und "Niederwerfen" soll!

Meine Frage dazu: Wie sieht so eine Niederwerfung bzw. Verbeugung aus? Es gibt mehrere Möglichkeiten sich zu verbeugen z.b. wie bei den Asiaten. Gleichermaßen gibt es auch mehrere Möglichkeiten sich niederzuwerfen z.b. sich dabei auf den Bauch legen und die Arme dabei nach vorne ausstrecken.
Das Problem: Es sind mehrere Interpretationen möglich.

5.
Der Dieb und die Diebin - schneidet ihnen die Hände ab, als Vergeltung für das, was sie begangen, und als abschreckende Strafe von Allah. Und Allah ist allmächtig, allweise. (5:38)

Wie würde sich jemand verhalten, der sich nur an den Koran hält? Würde er sofort bei einem Zeugen, der die Tat beobachtet hat, sofort die Strafe vollziehen, wobei dieser Zeuge sogar vielleicht gelogen haben könnte? Ich glaube, die antwort lautet: JA! Wollen wir allen ernstes behaupten, dass Allah so ungerecht ist?

Wenn man jedoch die Hadithe miteinbezieht, dann wird die Sache schon etwas
schwieriger, denn in den Ahadith ist von 4 Zeugen die Rede. Außerdem muss die Ware einen bestimmten Wert haben. Weiterhin müssen die Gründe für den Diebstahl analysiert werden, wie z.b. ob der Täter die Tat wegen seines Armutszustandes begangen hat etc. Dies alles findet im Koran keine Erwähnung.

6. Wie sieht das schlagen der Frauen in diesem Vers aus? Der Koran differenziert hier nicht eindeutig! Dürfen wir hierbei unsere Frauen förmlig misshandeln? Wo sind die Grenzen?

...Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede. Wahrlich, Allah ist Erhaben und Groß.(4:34)

Laut Sunna handelt es sich hierbei um ein symbolisches Schlagen. Also nichts mit misshandeln oder dergleichen.

wa salam


1. Wenn Allahs Hilfe kommt und der Sieg
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20.07.2005 um 12:59
@wizzle

>>> O Prophet! sprich zu deinen Frauen und deinen Töchtern und zu den Frauen der Gläubigen, sie sollen ihre Tücher tief über sich ziehen. Das ist besser, damit sie erkannt und nicht belästigt werden. Und Allah ist allverzeihend, barmherzig. 33:59.

Ich verstehe darunter, dass der Körper bedeckt werden muss. Früher hatten die Frauen Kleider an, die auffällige Ausschnitten hatten, damit sie die Männer so verführen konnten. Wie heute zum Beispiel: Mini-Rock, enger Oberteil usw. , die die Frauen fast halbnackt darstellen. <<<

Schau dir diesen Vers an:

(Was nun) die älteren Frauen (betrifft), die nicht mehr auf Heirat hoffen können, so trifft sie kein Vorwurf, wenn sie ihre Tücher ablegen, ohne ihre Zierde zur Schau zu stellen. Aber wenn sie sich dessen enthalten, ist das besser für sie. Und Allah ist Allhörend, Allwissend (24:16)

Laut Interpretation der "Nur-Koran" Fraktion können ältere Frauen (laut Vers) sich wieder freizügig bekleiden, wenn sie keine Hoffnung auf Wiederverheiratung haben! Oder ist mit diesem Vers nur ein Kopftuch gemeint!?
Wie würdest du ihn interpretieren Bruder Wizzle?
Ich persönlich finde es unschön, wenn wirklich alte Frauen mit engen Klamotten oder gar halbnackt durch die Straßen laufen.

wa salam

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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 12:59
Freestyler@


Danke, du hast noch einmal neue Beispiele gebracht!
Das alles haben ich auch schon zu erklären versucht, ich hoffe wir haben am Ende Erfolg...


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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 13:00
Inshallah!

1. Wenn Allahs Hilfe kommt und der Sieg
2. Und du die Menschen in Scharen in Allahs Religion eintreten siehst,
3. Dann lobpreise deinen Herrn und bitte Ihn um Verzeihung. Wahrlich, Er vergibt dem, der sich (Ihm) in Reue zuwendet.



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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 13:04
moin

eure interpretationen zeigen nur, dass ihr unbeherrschte geile böcke seid

buddel


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gsb23 ehemaliges Mitglied

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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 14:20
"Ich finde es immer wieder spannend, wie sich auch Moslems untereinander nicht einig sind, wer denn nun wohl so richtig recht hat. Dann kann's ja mit dem Islam als der "ultimativen Religion" nicht so weit her sein..."

Aniki,

im Islam gibt es, ebenso wie im Christentum, verschiedene Strömungen, Glaubensrichtungen. Im Grossen und Ganzen sind sie sich einig, also, was den Weg Mohammeds angeht und was die Verehrung Allahs angeht und auch der Koran wird im Grunde als Gottes Wort angenommen. Ich habe dir dazu mal eine sehr gute Erklärung gefunden. Sie ist zwar etwas länger, aber der islam hat ja auch schon eine längere Geschichte hinter sich.

Die Welt des Islam

Ein Reisebericht*


Schiiten, neben den Sunniten die kleinere der beiden Hauptgruppen des Islam, die etwa ein Zehntel aller Muslime ausmacht. Beide Gruppen unterscheiden sich weniger durch ihre Riten und Gesetze als vielmehr aufgrund ihres Ethos, ihrer Theologie sowie in der Frage der Rechtmäßigkeit des Imams.

Frühe Schiiten und ihr Ursprung

Der Begriff Schiiten geht auf den arabischen Begriff Shiat Ali zurück, was soviel bedeutet wie „die Anhänger Ali Ibn Abi Talibs". Ali war der Schwiegersohn des Propheten Mohammed und vierter Führer (Kalif) der islamischen Gemeinschaft (Umma), die nach Mohammeds Tod neu gegründet wurde. Die Sunniten verehren ihn als letzten der „vier rechtmäßigen Kalifen".

Wie alle islamischen Gruppen betrachten auch die heutigen Schiiten ihre Darstellung des Islam als reinste Form der ursprünglichen Religion Mohammeds. Die ersten Schiiten bekannten sich zu keinen einheitlichen oder klar abgegrenzten religiösen Zielen. Sie wurden ausschließlich durch die politische Unterstützung Alis, des Anführers der muslimischen Gemeinschaft, zusammengehalten, wie auch aufgrund ihrer Opposition gegen diejenigen, die sich ihrer Ansicht nach gegen ihn auflehnten, wie Muawija (der Begründer der Omaijadendynastie innerhalb des Kalifats) oder die Charidschiten. Nach Alis Ermordung 661 n. Chr. suchten einige der Schiiten unter dessen Söhnen nach dem rechtmäßigen Nachfolger für das Amt des Kalifen. Zwar würden aufgrund dieses Vorhabens Alis Nachfolger zu Rivalen werden und die schiitischen Anhänger sich in entsprechende Gruppen aufspalten, die Einheit der Schiiten wäre jedoch zumindest durch die Aufrechterhaltung des Kalifats im Hause Alis gesichert. Die unterschiedlichen Glaubensformen der Schiiten, die sie schließlich von den nichtschiitischen Muslimen abgrenzten, sollten sich allerdings erst viel später herausentwickeln.

Während der Omaijadenzeit (661-750 n. Chr.) ernannten die Schiiten wiederholt Nachkommen Alis zu Imamen, die sie als würdige (allerdings verschmähte) Führer der muslimischen Gemeinschaft ansahen. Vier Grundgedanken fanden bei den Schiiten allgemeine Anerkennung:

(1) Ali wurde von Gott zum Imam und rechtmäßigen Führer der (muslimischen wie auch nichtmuslimischen) Welt erwählt,

(2) die Existenz des Universums ist durch die Anwesenheit eines lebenden Imams bedingt,

(3) alle Imame müssen Nachkommen Alis sein,

(4) Ali und die Imame aus seiner Nachkommenschaft besitzen übermenschliche Fähigkeiten, die andere Muslime ausschließlich ihren Propheten zugestehen, wie Unfehlbarkeit (Isma), Wunderkräfte und von Gott verliehene Erkenntnis (Ilm).

Diese Überzeugungen bilden einen Teil der traditionellen schiitischen Vorstellung des Imams, die bis heute das Kernstück der meisten schiitischen Gruppen, mit Ausnahme der Zaiditen, geblieben ist und vom Glauben der Sunniten abweicht. Letztere sehen in dem rechtmäßigen Leiter der islamischen Gemeinschaft eine gewöhnliche Person, die allerdings außerordentlich gottesfürchtig und in religiösen Wissenschaften erfahren sein muss, um von anderen gewöhnlichen Personen gewählt zu werden. Einige Gemeinschaften, z. B. die Ali-illahis und die Drusen, werden von den Hauptgruppen der Schiiten als so genannte Extremisten (Ghulat) angesehen. Diese führten die Lehre weiter aus und erklärten die Imame zu göttlichen Inkarnationen, wodurch sie von den Grundsätzen des Islam abwichen.

Verschiedene schiitische Gruppen und Sekten

Da Ali mehrere Frauen und eine Vielzahl männlicher Nachkommen hatte, gab es auch viele rivalisierende Aliden. Entsprechend spalteten sich die frühen Schiiten in unterschiedliche Gruppen. Während die meisten der schiitischen Gruppen die Imame schließlich auf die Nachkommen Alis und dessen Ehefrau Fatima (die Tochter des Propheten) beschränkten, haben z. B. die Kaysanis bereits seit frühesten Zeiten die Nachkommenschaft Ibn Hanafiyyas, des Sohnes einer anderen Ehefrau Alis, anerkannt. Aufgrund der Ernennung eines dieser Kaysani-Imame machten die frühen Kalifen der Abbasiden ihren Anspruch auf Rechtmäßigkeit geltend.

Über die Frage der Nachfolge kam es innerhalb einiger Gemeinschaften zu erneuten Teilungen, was zur Entstehung neuer Richtungen oder sogar neuer Religionen führte.

Zeitgenössische schiitische Sekten

Zu den bedeutendsten schiitischen Gruppen der Gegenwart gehören die Imamiten, die Ismaeliten und die Zaiditen.

Die Imamiten, auch als Zwölferschiiten bekannt, bilden die bei weitem größte schiitische Gruppierung, obwohl ihre Imame nie die politische Macht der ismaelitischen oder zaiditischen Imame erreicht haben. Sie glauben an eine Folge von zwölf Imamen, deren letzter angeblich auch heute noch lebt, obwohl er 874 n. Chr. in die Verborgenheit überging. Die Imamiten gelten im Iran seit dem frühen 16. Jahrhundert n. Chr. als offizielle Religion, zu der sich die Mehrheit der Bevölkerung bekennt. Stark vertreten ist sie auch im Nahen Osten und Asien, insbesondere im Irak, in Südlibanon, Indien und Pakistan. Der Bahaismus, eine Religion, die sich grundsätzlich vom Islam unterscheidet, geht auf den Babismus zurück, eine Bewegung, die sich im 19. Jahrhundert aus der Religion der schiitischen Imamiten des Iran entwickelte.

Die Ismaeliten, auch als Siebenerschiiten oder Batinis bekannt, besitzen heute keinen eigenen Staat. Ursprünglich erkannten sie bloß die Folge von sieben Imamen an und glaubten, ähnlich wie die Imamiten, dass der letzte Imam im 8. Jahrhundert in die Verborgenheit übergegangen sei. Für viele Ismaeliten wurde die Nachfolge nach zwei Jahrhunderten jedoch wiederaufgenommen. Die Fatimiden, eine von Fatima abstammende schiitische Dynastie, begründeten in Nordafrika eine Kalifendynastie, gründeten die Stadt Kairo und herrschten zwei Jahrhunderte lang (909-1171) in Ägypten. Andere Ismaeliten, wie z. B. die Qaramita, die ihren eigenen Staat in Bahrain und Oman gründeten, erkannten jedoch keinen Imam der Fatimiden an.

Im 11. Jahrhundert spaltete sich die schiitische Dynastie in verschiedene Gruppen. Bei einer davon, den Nisaris, kam es zum Bruch mit den Kalifen von Kairo, woraufhin sie ihren eigenen unabhängigen Kleinstaat in Iran und Syrien gründeten. Von ihren Feinden wurden sie Assassinen (arabisch: Haschischgenießer) genannt, wobei diese auf ihren angeblichen Genuss von Haschisch anspielten. Berichte über die gewagten Mordanschläge der Nisaris, die bis zu den Kreuzfahrern durchdrangen, verbreiteten sich schließlich in ganz Europa, wobei die Bezeichnung „Assassin" auf einen fanatischen oder bezahlten Mörder übertragen wurde. Die Imame der Nisaris gelten als Vorfahren des Aga Khan. Dies ist der offizielle Titel für die Imame der Hodschas, der größten heute bestehenden Gruppe der Ismaeliten. Den Hodschas zufolge ist der heutige Aga Khan ihr 49. Imam. Die Tayyibis waren auch eine Splittergruppe der Fatimiden, obwohl ihre Imamenfolge ebenfalls in der Verborgenheit endete. Viele von ihnen verließen Kairo, um im 12. Jahrhundert eine Gemeinschaft im Jemen zu begründen. Im 16. Jahrhundert wanderte eine Gruppe von ihnen nach Indien aus, wo in Bohra eine weitere Gemeinschaft entstand. Die Bohras, deren Imam auch in Verborgenheit lebt, folgen einem religiösen Leiter, den absoluten Dai, den sie als einzigen Vertreter des verborgenen Imams und höchste Autorität in Fragen der Lehre und des Rechtes anerkennen. Die Drusen, die heute gewöhnlich als nichtislamische Sekte gelten, gehen auch auf eine Splittergruppe der fatimidischen Ismaeliten des 11. Jahrhunderts zurück.

Die Zaiditen, die nach Zaid Ibn Ali, ihrem fünften Imam (gestorben 740), benannt wurden, lehnen die traditionelle schiitische Lehre des Imamats ab. Zaid, der Begründer der zaiditischen Sekte, focht das Imamat seines quietistischen Bruders Muhammad Al-Baqir (der von den Imamiten und den Ismaeliten als fünfter bzw. vierter Imam anerkannt wird) an, indem er gegen die herrschenden Omaijadenkalifen rebellierte. Zaids Forderung bestand darin, dass ein wahrer Schiite als Nachfahre Alis und Fatimas gewillt sein müsse, seinen Anspruch auf das Kalifenamt gegen die Unterdrücker zu erkämpfen. Seiner Theorie nach hat ein Imam keine übermenschlichen Fähigkeiten und ist somit, abgesehen von der Tatsache, dass er ein Nachkomme Ali Ibn Talibs sein muss, eher mit dem Ideal der sunnitischen Kalifen vergleichbar.

Die Zaiditen gründeten ihr eigenes Kalifat und ihren eigenen Staat in Jemen und überlebten seit dem 9. Jahrhundert bis 1963 zahlreiche Angriffe und Besetzungen durch fremde Mächte. Ein weiterer zaiditischer Staat wurde im 9. Jahrhundert in Tabaristan, südlich vom Kaspischen Meer im Iran, gegründet, konnte sich allerdings nicht lange halten und hatte auch keine eigenen Imame. Wie die Ismaeliten spalteten sich auch von den Zaiditen weitere Richtungen ab. Die Abspaltungen waren zunächst dadurch bedingt, dass die Zaiditen über das Verständnis ihrer Imame uneinig waren und später aufgrund unterschiedlicher gesetzlicher und doktrinärer Standpunkte.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten der schiitischen Sekten

Sowohl die Imamiten wie auch die Ismaeliten schreiben ihren Imamen vererbbare übernatürliche Fähigkeiten zu, wobei ihre Lehren über das Imamat sich nicht unterscheiden. Beide glauben, dass der Koran neben einer äußeren oder exoterischen (Zahir) auch eine innere oder esoterische Bedeutung (Batin) besitzt. Infolgedessen bedienen sich beide Richtungen des Instruments der Exegese (Tawil), d. h., der Deutung der verborgenen Bedeutung des Korans durch die von Gott verliehene Erkenntnis des Imams. Die Sufis haben bezüglich des Korans ähnliche Vorstellungen und setzen ebenfalls Tawil ein. Der einzige Unterschied besteht darin, dass ihre Imame die von Gott erleuchteten (Marifa) Sufimeister (Shaykhs) sind. Die Imamiten und Isamaeliten werden dazu angehalten, ihre wahren Überzeugungen aus Gründen der „Selbsterhaltung" (Taqiyya) zu verbergen. Dies ist vor dem Hintergrund zu verstehen, dass es im Lauf der islamischen Geschichte häufig gefährlich war, sich zum schiitischen Glauben zu bekennen.

Die Zaiditen wiederum lehnen sowohl die Auffassungen der Imamiten als auch die der Ismaeliten ab. Ihre Imame besitzen keinerlei übernatürliche Kräfte, sondern werden lediglich als die Personen mit den besten Führungseigenschaften sowie als religiöse Gelehrte betrachtet.

Sowohl Imamiten wie auch Ismaeliten glauben an dieselbe Nachfolge der Imame, und zwar bis zum sechsten, zu Dschafar As Sadik, obwohl die Isamaeliten gewöhnlich als ersten Imam Alis Sohn Hasan und nicht Ali selbst betrachten. Beide Richtungen stimmen darin überein, dass die Ernennung zum Imam durch dessen Vorgänger (Nass) erfolgen muss, wobei sie sich jedoch nicht einig sind, welcher der beiden Söhne Dschafars von seinem Vater zum Nachfolger ernannt wurde. Für die Imamiten war es Musa und für die Ismaeliten der ältere, vor seinem Vater verstorbene Sohn Ismail. Für die Zaiditen, die keinen Nachfolger ernennen, ist jeder, der die entsprechende Abstammung vorweist, berechtigt, das Amt des Imams zu beanspruchen, auch wenn er dadurch einem bereits amtierenden Imam den Kampf ansagen müsste.

Die Imamiten und einige der Ismaeliten (Qaramitas und Bohras) glauben, dass die Kette der Nachfolge zu irgendeinem vergangenen Zeitpunkt durch das Eintreten in die Verborgenheit des letzten Imams unterbrochen wurde, wobei dieser unter Gottes Schutz weiterlebt und am Ende der Zeit als Mahdi zu den Menschen zurückkehren wird. Die Imamiten und Qaramitas kennen zwölf bzw. sieben Imame. Hingegen besteht für die Hodschas, den Großteil der heutigen Ismaeliten, und die Zaiditen die Nachfolge der Imame bis zum heutigen Tag.

Die Autorität und ihre Ausübung im schiitischen Glauben

Die drei schiitischen Richtungen haben recht unterschiedliche Auffassungen von der praktischen Ausübung der religiösen Autorität, obwohl die Theorien der Imamiten und Ismaeliten, wie z. B. über die Lehre vom Amt der Imame, weitgehend übereinstimmen. Da der Kontakt der Imamiten zu ihrem Imam seit dem 9. Jahrhundert abgebrochen ist, erfolgte ihre religiöse Leitung traditionsgemäß durch die Geistlichkeit, d. h. durch die traditionellen Hüter der von den Vorschriften der Propheten und Imamen abgeleiteten Schriften.

Unter den Geistlichen waren es die Rechtsgelehrten (Fuqaha), die sich zu Vertretern der verborgenen Imame erklärten und als solche allmählich anerkannt wurden. Über mehrere Jahrhunderte hinweg gelang es eifrigen imamitischen Rechtsgelehrten, sich den Großteil der verschiedenen religiösen Pflichten und Privilegien anzueignen, die nach dem Amt des zwölften Imams nicht mehr ausgeübt wurden, wie z. B. die Leitung des Freitaggebets, das Verteilen und Eintreiben verschiedener Steuern, die Ernennung von Richtern (Qadis), das Fällen gesetzlicher Entscheidungen in Angelegenheiten, in denen keine Präzedenzfälle bekannt sind (ijtihad) sowie die Ausfertigung von Rechtsgutachten (Fatwas). Folglich sind die imamitischen Rechtsgelehrten aufgrund dieser Funktionen zu großem Wohlstand und politischer Macht gekommen. Seit dem 18. Jahrhundert hat sich unter ihnen auch eine religiös-politische Machthierarchie herausgebildet. Die obersten Würdenträger (Ajatollah oder Marja Al-Taqlid) besitzen eine weitaus größere Autorität als die Rechtsgelehrten der Sunniten, der traditionellen Ismaeliten oder der Zaiditen. Als kollektives Organ sind sie eher mit dem Sultan oder dem Kalifen der Sunniten vergleichbar. Nur der „absolute Dai" der ismaelitischen Bohras übt eine größere Autorität aus.

Unterschiede zwischen Schiiten und Sunniten

Autorität

Im Mittelpunkt des imamitischen und ismaelitischen Glaubens steht ihre jeweilige Vorstellung von der Rechtmäßigkeit des Imams, wodurch sie sich von der Autoritätsauffassung der Sunniten und schiitischen Zaiditen grundlegend unterscheiden. Sowohl die Sunniten wie auch die Zaiditen lehnen den Glauben an die absolute Macht der Imame ab, insbesondere die Vorstellung, dass sie sich im Besitz des wissenschaftlichen Gesamtwissens (wie Rechtswissenschaft, Theologie und Exegese) befinden. Diese absolute Autorität erlaubte es einigen ismaelitischen Imamen sogar, die Abschaffung des islamischen Gesetzes (Scharia) zu verkünden.

Gesetz, Ritus und Theologie

Die im Hadith enthaltenen Vorschriften, Aussprüche sowie Berichte über das exemplarische Handeln (Sunna) des Propheten werden von den Muslimen als göttliche Eingebungen angesehen, die zunächst mündlich (über mehrere Jahrhunderte) und dann schriftlich überliefert wurden. Neben dem Koran wird der Hadith von den Muslimen als zweithöchste autoritative Schrift betrachtet. Es existieren eine Vielzahl von Sammlungen, wobei jede islamische Gruppe bestrebt ist, ihre eigene zu besitzen. Da im Koran nur wenige Vorschriften, Riten und doktrinäre Stellungnahmen enthalten sind, greifen die meisten Muslime zur Bekräftigung ihrer Riten, Gesetze und Theologie auf den Hadith zurück.

Im Unterschied zu den Sunniten glauben die Imamiten und Ismaeliten, dass die Aussprüche und das exemplarische Handeln ihrer Imame gleichfalls das Ergebnis göttlicher Eingebung sind und somit wie jene des Propheten (aufgrund ihrer von Gott verliehenen Erkenntnis, Unfehlbarkeit und Makellosigkeit) auch als Hadith betrachtet werden könne. Auch glauben sowohl Imamiten wie auch Ismaeliten daran, dass der Hadith seine Gültigkeit nur dann erhielte, wenn er entweder von Imamen oder echten Muslimen (d. h. aufrichtigen Schiiten) vermittelt werde. Folglich werden die meisten sunnitischen und zaiditischen Hadiths zumindest theoretisch als ungültig erklärt. Obwohl die Sunniten und Zaiditen die imamitischen und ismaelitischen Imame als echte Übermittler des prophetischen Hadith anerkennen, lehnen sie jedoch den Hadith, der nicht auf den Propheten, sondern auf einen Imam zurückgeht, entschieden ab. Während die Auffassungen der Sunniten und Schiiten bezüglich der Übermittlung des Hadith stark auseinander gehen, gibt es bezüglich seines Inhalts, abgesehen von Fragen zu Autorität und Theologie, nur geringe Meinungsverschiedenheiten.

Islamisches Gesetz

Bezüglich der Deutung des göttlichen islamischen Gesetzeskodex (Scharia) weichen Sunniten und Schiiten kaum voneinander ab. Die wenigen bedeutenden Unterschiede betreffen vorwiegend die Gesetze hinsichtlich des Erbrechtes und der Rechte der Frau, wobei sich die Imamiten und Ismaeliten diesbezüglich als liberaler erweisen. Darüber hinaus akzeptieren die Imamiten als einzige eine nicht auf Lebzeiten geschlossene Ehe (Muta), eine Anschauung, die sowohl von den Ismaeliten wie auch von den Zaiditen und Sunniten abgelehnt wird.

Rechtswissenschaft und neu auftretende Fälle

Das zaiditische und imamitische Recht (Fikh) ist fast identisch mit jenem der Sunniten im Allgemeinen und dem der schafiitischen Schule im Besonderen. Sowohl die Zaiditen wie auch die traditionellen Imamiten zitieren dieselben Gesetzesquellen wie die Sunniten, und zwar den Koran, den Hadith, den Konsens der Gemeinschaft (Ijma) und die sich auf die menschliche Vernunft gründenden Rechtsgutachten (Ijtihad). Allerdings betrachten die Imamiten den Konsens als gemeinschaftliche Übereinstimmung mit einem Imam. Das Rechtsgutachten ist eine Gesetzesquelle für neu auftretende Fälle. Diesbezüglich unterscheiden sich die Imamiten von den Sunniten bloß darin, dass sie als Vergleichsmittel zwischen bereits aufgetretenen und neu auftretenden Fällen die deduktive Beweisführung (Akl) anstatt der analogen (Kijas) einsetzen. Sowohl Sunniten wie auch Zaiditen und Imamiten betrachten derartige Rechtsgutachten als zeitlich begrenzt und subjektiv, wobei es zulässig ist, diese offen zu diskutieren (ikhtilaf). Folglich werden Sunniten, Zaiditen und Imamiten bezüglich der Rechtsgutachten gewisse Freiheiten eingeräumt.

Hingegen sind die Rechtsgutachten bei den ismaelitischen Sekten der Hodschas und der Bohras überflüssig, da sie davon ausgehen, dass ihr Imam (mit unfehlbarer, gottverliehener Erkenntnis ausgestattet) bzw. ihr „absoluter Dai" (in Besitz relativer Unfehlbarkeit und höherer Erkenntnis als einziger Vertreter des Imams) stets einwandfreie und bleibende Lösungen finden wird.

Ritus

Die Riten der Schiiten und der Sunniten weichen in einigen Punkten voneinander ab. Zu den bedeutenden Unterschieden zählt z. B. die Erweiterung der allgemeinen muslimischen Glaubensformel (Shahada oder Kalima) durch den Zusatz: „wa Ali wali Allah" („und Ali ist Gottes Freund"). Im Unterschied zu den Sunniten beten die schiitischen Imamiten nur dreimal anstatt fünfmal täglich und werden aufgefordert, kleinere Pilgerfahrten (Zijara) zu den Gräbern der zwölf Imame zu unternehmen, durch die sie sogar die Hadsch, die große islamische Wallfahrt und eine der fünf Säulen des Islam, ersetzen können.

Während alle drei schiitischen Gruppen die Ermordung Alis und seines Sohnes, des Imams Husain, betrauern, haben die schiitischen Imamiten verschiedene Riten bezüglich der beiden Märtyrer institutionalisiert und heben sich somit von den anderen Schiiten sowie von den Sunniten ab. Der erste Ritus bezieht sich nur indirekt auf Ali, der auch Walaja oder Tawalla genannt wird. Um ihren Bund mit ihm zu bekräftigen, verkünden die Imamiten häufig die offizielle Exkommunizierung (Baraa oder Tabarru) von Alis Rivalen und ergehen sich in öffentlichen Schmähungen (Sabb) und Beschimpfungen (Lan) gegen dieselben, die wiederum von den Sunniten verehrt werden, wie z. B. Mohammeds Witwe Aischa, die ersten drei Kalifen sowie alle Gefolgsmänner des Propheten, die nicht als Anhänger Alis gelten. Diese Handlungen erreichten ihren Höhepunkt im Iran, wo die Safaviden Umar-kushan institutionalisierten, die jährliche feierliche Begehung des Mordes an dem zweiten Kalifen Umar Ibn al-Khattab, wobei dessen Bildnis verbrannt wurde. Eine derartige Abwendung (und Schmähung) von verehrten sunnitischen Gestalten wird von den meisten Zaiditen abgelehnt, die in ihren religiös-historischen Traditionen solche Gestalten weit positiver darstellen.

Der zweite von den Imamiten eingeführte Ritus ist die jährliche Trauerfeier zu Ehren des Enkels des Propheten und dritten Imams Husain Ibn Ali Ibn Abi Talib, der bei Karbala zu Aschura, im Monat Muharram (Tazija) den Märtyrertod starb. Während dieser ritualisierten Trauerfeiern bekunden imamitische Männer häufig ihr Mitleid, indem sie ihren Körper geißeln und ihre Stirn mit Rasierklingen aufritzen.

Theologie

Die Imamiten und Zaiditen orientierten sich an den theologischen Dogmen der Mutasiliten, der führenden Theologenschule unter einigen sunnitischen Abbasidenkalifen. Im Unterschied zu den Sunniten, die an die Ewigkeit des Korans glauben und an eine Vorbestimmung der Menschheitsgeschichte und des Universums, glauben die Imamiten und Zaiditen an den freien Willen des Menschen und an die zu einem bestimmten Zeitpunkt erfolgte Erschaffung des Korans. Die Ismaeliten wiederum bekannten sich zu einem überarbeiteten und angepassten Neuplatonismus, einem philosophischen System, das auch von vielen sufistischen Gruppen und islamischen Philosophen übernommen wurde. Zusammenfassend kann man sagen, dass die schiitische Theologie, die empfänglicher für philosophische Einflüsse war, mit jener der Sunniten (Ascharismus und Maturidismus) unvereinbar ist.

Ethos und Weltanschauung

Da die Schiiten eine islamische Minderheit darstellen, mussten sie häufig eine Verteidigungsstellung beziehen und neigten dazu, esoterische Interpretationen zu entwickeln. Von daher besteht eine enge Beziehung zwischen dem Ethos und der Weltanschauung sowie ihrer politischen Einstellung.

Schiitische Einflüsse im sunnitischen Glauben

Seit dem Mittelalter hat der Glaube der schiitischen Imamiten sunnitische Denker und Gruppen entscheidend geprägt. Unter den Sunniten war die Verehrung der Aliden weit verbreitet, insbesondere der zwölf Imame der schiitischen Imamiten. Während der Herrschaft der Mongolen (13. bis 14. Jahrhundert) und der Timuriden (spätes 14. bis 15. Jahrhundert) war es unter den Sunniten üblich, die zwölf Imame zu verehren, wie z. B. durch Pilgerfahrten zu deren Gräbern und auch zu denen ihrer eigenen großen Sufimeister oder sogar durch die Teilnahme an schiitischen Trauerprozessionen. Die Aufgeschlossenheit der Sufis gegenüber solchen Handlungen beruhte auf der Vorrangstellung Alis, des ersten Imams, den sie als Vater ihrer Bewegung ansahen. Über den Sufismus wurde schließlich ein Großteil der schiitischen Gefühlswelt und ihrer Riten auf den traditionellen Glauben der Sunniten übertragen. Es kam sogar so weit, dass viele sufistische Orden sich von den Sunniten abkehrten und zu den Schiiten übertraten (wie z. B. die Kubrawis, Nimatullahis und die Safaviden). Die sunnitische Verehrung der schiitischen Imame bewirkte jedoch andererseits nicht, dass die Schiiten Persönlichkeiten der Sunniten huldigten. Sie verstärkten sogar während des Mittelalters ihre öffentliche Exkommunizierung und Verleumdung.

Trotz ihrer Unterschiede und wechselvollen Geschichte kam es während der letzten Jahrhunderte zwischen Sunniten und Schiiten wiederholt zu Bestrebungen, ihre Differenzen zu überwinden. Im 18. Jahrhundert unternahm der imamitische Herrscher des Iran, Nadir Schah, den Versuch, die schiitischen Imamiten unter dem Namen Dschafari Madhhab in eine fünfte Gesetzesschule der Sunniten umzuwandeln, was ihm jedoch nicht gelang. Als die neu gegründete Regierung der türkischen Republik (Nachfolger des ehemaligen Osmanischen Reiches) 1922 Gespräche zur Abschaffung des Kalifats „aller sunnitischen Muslime" einleitete, wurden aus Indien zwei Schiiten (ein Imamit und ein Hodscha) entsandt, um die Interessen beider Gemeinschaften, sowohl der schiitischen wie auch der sunnitischen, zu vertreten. Ein weiteres interessantes Beispiel war die Sympathiebekundung einiger Sunniten, die das von dem schiitischen Führer des Iran, Ajatollah Khomeini, erlassene Todesurteil gegen Salman Rushdie unterstützten.

Sunniten, die größte Gruppe im Islam. Der Begriff Sunna, den die Sunniten auf ihre Gruppe beziehen („Menschen der Sunna"), bedeutet vermutlich „Mitte des Weges". Er bezieht sich demnach nicht, wie allgemein angenommen, auf Sunna, das „Vorbild" des Propheten Mohammed, da alle islamischen Gruppen und Sekten die Sunna, neben dem Koran, als verbindliche Lehre anerkennen.

Die Lehren der Sunniten bildeten sich gegen Ende des 9. Jahrhunderts heraus, während ihre Theologie als einheitliches System im 10. Jahrhundert entwickelt wurde. Damit reagierten die Sunniten auf frühe Abspaltungsbestrebungen anderer islamischer Gruppen, wie z. B. der Charidschiten, Mutasiliten und der Schiiten. Die Betonung der Bestimmung des menschlichen Schicksals durch den Willen Gottes entstand in der Auseinandersetzung mit der Überzeugung der Mutasiliten von der absoluten Freiheit des menschlichen Willens. Innerhalb der sunnitischen Theologie haben sich vier Gesetzesschulen entwickelt: die Schafiiten, die Hanefiten, die Malikiten und die Hanbaliten.

*Nachzulesen bei http://www.geocities.com/Paris/5276


Wie wir hier im Forum sehen können, dauert die Selbstfindung des "wahren" Islam noch an. Selbstverständlich ist das so, denn eine Religion lebt durch ihre Gläubigen.

Gruß







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Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot....Oo.NWIO-WBIN.oO



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Sperrung der Islamisten?

20.07.2005 um 14:27
Frage an al-Chidr und Wizzle,

was denkt ihr, wie wird man die Wiederkunft des Mahdi erkennen? Die fanatischen Islamisten glaubten ja schon, ihn in Osama bin Laden gefunden zu haben. Wie kamen sie zu diesem Irrglauben?

Gruß

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