Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen
14.02.2021 um 18:04Anzeige
Dr.Manhattan schrieb:wir müssen einfach unsere animalität in den griff kriegenNa die meisten Menschen haben ja kein Problem mit ihrer Animalität. Es sind ja nur 0,1% in Deutschland im Gefängnis.
Dr.Manhattan schrieb:aber denkt man an die psychiatrie deren teil ja doch recht viele sind, dann ist das in gewissen rahmen schon vorhanden - zumal diese medikamente meistens auch aufhellend wirkenEs sind aber keine Medikamente bekannt die Kriminalität verhindern, es sei denn eine Suchterkrankung ist die Ursache.
suscat schrieb:wann immer es möglich ist keine Haftstrafe - wenn es eben aber nötig ist dann ja.Und hier scheiden sich die Geister. Sieh dir das Thema "Drogen" an. Sowohl der Umgang mit dem Konsum und Konsumenten, als auch mit den Verkäufern aka Drogendealern sind für manche harmlos und sollten legalisiert werden, für andere wäre hier eine Entkriminalisierung von Drogen oder gar Entkriminalisierung des Drogenhandels angebracht und für die Dritten sollte eigentlich noch schärfer vorgegangen werden gegen Drogenhändler, Drogenkonsumenten und Drogen an sich die illegal sind. Oder irgendwas gemischtes zwischen den drei halt.
suscat schrieb:deshalb meine ich ja auch eine Reform des Rechts wäre echt mal nötig.Bei den Drogen auf jeden Fall ... wirklich jeder kann heute alles kaufen wenn er möchte, zum Platz der Wahl (meistens in der Nähe Bahnhof) jemanden "szentypischen" ansprechen und man hätte alles was man braucht ...
Bauli schrieb:Meine Meinung ist die, je schäbiger der Knast, desto niedriger die Rückfallquote.Wirklich nein. Jeder Verbrecher geht davon aus nicht erwischt zu werden ... sonst würde er es nicht begehen. Die zu erwartende Strafe wird ausgeblendet.
Infidel schrieb:Und hier scheiden sich die Geister. Sieh dir das Thema "Drogen" an. Sowohl der Umgang mit dem Konsum und Konsumenten, als auch mit den Verkäufern aka Drogendealern sind für manche harmlos und sollten legalisiert werden, für andere wäre hier eine Entkriminalisierung von Drogen oder gar Entkriminalisierung des Drogenhandels angebracht und für die Dritten sollte eigentlich noch schärfer vorgegangen werden gegen Drogenhändler, Drogenkonsumenten und Drogen an sich die illegal sind. Oder irgendwas gemischtes zwischen den drei halt.Drogen sind ein gutes beispiel. Man kann sich rein fragen: Wie kriege ich die drogen aus der bevölkerung raus? Aber ich glaube, die eigentliche Frage muss sein: Wie schütze ich die Bevölkerung vor Unsachgemäßem Drogenmissbrauch und verhindere am effektivsten, dass wegen drogenkonsum gewalttaten passieren oder menschen ins gefängnis müssen?
suscat schrieb:Aber es gibt halt auch sogenannte "Berufsverbrecher" und da kann ich mir vorstellen hilft auch nicht viel anderes - die muss man dann halt wirklich einsperren.Mein Problem ist da oftn, dass man das einfach so in den raum stellt: Es gibt eben Berufsverbrecher. Es gibt eben psychisch kranke.
Oder eben wirklich Verbrecher, die durch eine psychische Störung nicht mehr resozialisierbar sind. OK- die kommen ja eher in eine forensische Psychatrie und da gibt es eben oft garkeinen Spielraum.
Diskussionen wie Führerschein Entzug bei Diebstahl usw. also sozusagen nicht Knast aber Verlust von persönlichen Freiheiten - könnte ich mir vorstellen. Und bedacht werden sollte auch - warst du erstmal im Gefängnis, dann ist es oft sehr schwer in unserer Gesellschaft wieder Fuss zu fassen. Also Arbeitstelle, Wohnung in Zeiten wo dies oft knapp ist also da wo es Wohnungen gibt, gibt es keine Arbeit und umgekehrt - ist es für ehemalige Gefangene noch schwerer hier wieder in die Spur zu kommen.
suscat schrieb:Drogenkonsumenten sind teilweise süchtige - Sucht ist Krankheit und sollte somit wie eine solche behandelt werden.Natürlich nicht alles und jeden in den Knast stecken inklusive süchtige Konsumenten. Ich habe das aber allgemein erwähnen wollen.
Beschaffungskriminalität ist natürlich wieder abhängig von ihrer Schwere zu beurteilen und evt. auch in Relation zum Entzug und Lebensaussichten.
Ich war eine zeitlang Schöffin und einer der Richter sagte bei kleineren Mengen und Drogen wie Cannabis immer - eigentlich müsste ich von der Wirkung und Gefahr her eher einen mit 2 Flaschen Schnaps verurteilen.
Also hier sind schon die Gerichte nicht immer einer Meinung - deshalb meine ich ja auch eine Reform des Rechts wäre echt mal nötig.
Fragender73 schrieb:Für mich alles legalisieren, in staatlich kontrollierten Läden veräußern und voll auf Prävention Sucht/Genuss setzen. Gräbt Kriminellen den Markt total ab, die Konsumenten bekommen sauberen Stoff und man hat ihre Daten um sie vom Drogenkonsum durch Überzeugung abzuhalten. winwinwin .... wer sich umbringen möchte macht es auch mit Alk ....Bin absolut dagegen, ich bin maximal für (Teil)Entkriminalisierung zu haben bis auf Ausnahmen die man eventuell aber auch nur eventuell legalisieren könnte.
shionoro schrieb:Man muss immer hinterfragen, ob eine gewaltanwendung des staates wirklich nötig und sinnvoll ist, oder ob es eine andere alternative geben kann.Da gebe ich dir recht. Ich selbst bin in manchen Fragen durchaus für eine liberalere Lösung, in manchen Fragen für die eiserne Hand der Law and Order Politik.
shionoro schrieb:Ich kann aber auch nicht ernsthaft glauben, dass ich die Kriminalität von irgendeiner kriminellen verenigung unterbinde, wenn ich ein paar laufburschen und mal einen Boss in den Knast bringe, der dann von da die Geschäfte weiterleitet und irgendwann halt wieder raus ist (oder an wen anders übergibt).Für mich ist in dem Fall dann ein großes Loch dazwischen und das könnte meiner Meinung nach unter anderem mit noch härterem Vorgehen gestopft werden. Anders gesagt: Schärfere bis deutlich schärfere Maßnahmen in und außerhalb des Strafvollzugs. Bis an die Grenze des machbaren gehen, im besten Falle verwerfen die Gerichte die sehr harten Vorschläge nicht als verfassungswidrig, wenn ja dann könnte man im zweitbesten Fall womöglich sogar die Verfassung auf legitime Weise so ändern, dass die Einschränkung der Rechte (vor allem bezogen auf Privatsphäre) der Kriminellen noch weiter geht als zuvor. Dafür gibt es aber auch eine große Hürde und das ist im Grunde auch gut so. In Österreich bräuchte man dafür unter anderem eine 2/3 Mehrheit im Parlament und soweit ich es weiß auch eine Volksabstimmung.
Infidel schrieb:Gerade in der Zukunft sehe ich hier viel Potenzial für derartige Maßnahmen auf die ein oder andere Weise sobald die Technologie noch weiter voranschreitet und man diese Technologien auch in und außerhalb von Haftanstalten einsetzt.Die Technik gibt es dazu bereits und wird auch eingesetzt.
shionoro schrieb:Denn irgendwann kommt er eh raus und ist auf sich gsetellt, und solche entmenschlichenden überwachungen machen die Selbstmordgedanken meist stärker.nur kommt ja nicht unbedingt raus, wenn man noch suizidgefährdet ist.
Tussinelda schrieb:nur kommt ja nicht unbedingt raus, wenn man noch suizidgefährdet ist.Im Regelfall doch. So wie man auch aus dem Gefängnis rauskommt, wenn man noch ein erhöhtes gewaltpotential hat z.b., sofern man die Strafe abgesessen hat.
shionoro schrieb:Unter zwang kommst du nur in die psychiatrie, wenn es wirklich akut ist. Heißt, wenn du konkret in der nächsten zeit suizidale Pläne hast. Dann kommt man für eine Krisenintervention in die psychiatrie. Sofern du aber sagst 'jo ich habe schon noch suizidale gedanken, aber das ist nicht so drückend und ich würde jetzt nicht direkt von einer brücke springen' kommst du wieder raus.das gilt dann aber nicht als suizidgefährdet.
Fragender73 schrieb:Die Frage ist einfach was macht man mit Wiederholungstätern, wann ist genug probiert worden, zu Deutsch, wann schmeißt man den Schlüssel weg.Wer schon beim ersten Mal in der Forensik landet, weil er Dinge gemacht hat, die weit über Deine und meine Vorstellungskraft hinausgehen, hat gar nicht verdient, wieder raus zu kommen. Nur redet die Öffentlichkeit nicht davon.