UEFA & FIFA - Fußball, Probleme, Skandale

@rhapsody3004
Doch Ungarn "kann es " und macht es auch. Evtl solltest du dir mal anhören was Orban zu der ganzen "Angelegenheit" der Einmischung von außen gesagt hat? Wenn nicht liefere ich dir seinen Kommentar hier gerne nach.
Es juckt ihn einfach nicht, um es mal vereinfacht zu sagen. Er hat in seinem Land eine breite Mehrheit hinter sich. Das ist alles was ihn umtreibt.
Wenn man sich mal etwas tiefer in die Materie einließt, versteht man auch warum das so ist. Es gibt ein paar Familien bezogene Gesetze in Ungarn die würde ich mir hier sehr gerne wünschen. Absolute Einkommenbesteuerung für Mütter ab 4 Kindern, sehr großzügige Hilfe für Familien die sich ein Haus bauen wollen, incl Kredite die unter bestimmten Bedingungen erlassen werden. Hilfe zum Kauf von Bauland. Da gibt's ne Menge mehr. Dafür und einiges anderes lieben ihn die meisten im Land. Heimatliebe ist da kein Schimpfwort, im Gegenteil das wird gefördert.
Und mit großzügigen wirtschaftlichen Geschenken an seine Bürger erhält er den Rückhalt den er hat. Nimm einfach mal sein Vorhaben, für die nächsten 2 Jahre Migration komplett auf null einzufrieren. Das kommt bei den Wählern hervorragend an. Als Argument zeig er auf Teile von Europa und sagt, schaut her, das alles inclusive "Würzburg aktuell" bleibt uns erspart. Man zahlt lieber Strafzahlungen als sich Probleme ins eunderschöne Land zu holen. Und von dieser Schiene wird ihn niemals jemand abbringen. Er sagt man hat 200 000 Menschen mit Migrationshintergrund im Land und der größte Teil ist dank der geringen Zahlen gut integriert.
Und die Drohgebärden aus Brüssel oder Germany prallen souverän an ihm ab. Am Ende müssen sie ein geschätztes Mitglied der Gemeinschaft so lange sanktionieren bis es den Exit von der Family ankündigt. Will man das riskieren? Ich denke nach dem Brexit wird man derlei Risiko nicht eingehen.
Und nun frage ich dich, was willst du machen ? Weiter Fähnchen schwenken, Orban vom Thron stürzen? Das gleiche siehe Polen. Du siehst doch, dass es alles nichts fruchtet. Polen hat trotz allem seine Justizreformen durchgezogen und dem katholischen Polen müsstest du eine ganze Regenbogenarnee entgegen stellen. Die würden genau so handeln wie Orban.

@rhapsody3004
Edit / es sollte komplette Befreiung von der Einkommensteuer ab 4 Kindern heißen. Es gibt noch eine Menge mehr an Details zu der Familien bzw Kinder freundlichen Politik in Ungarn . Das führt seit einiger Zeit dazu, dass mehr Kinder geboren werden und die Familien einiges an Entlastung erfahren. Kein Wunder, dass der direkte Effekt solcher Politik Zustimmung zur Regierungspolitik an sich mit sich bringt.
Da übersieht der Wähler dann eben auch mal die Duskriminierung von Minderheiten im Land. Und die gibt es. Und zwar tatsächlich massiv. Nicht nur gegen die eigenen Sinti und Roma, sondern eben auch indirekt u direkt gegen das propagieren von LGBTQ Interessen.

Und natürlich ist es als aufgeklärter Mensch schwer zu aktzeptieren. Zumindest wenn man in Deutschland sozialisuert ist, mutet es seltsam an, daß in einem befreundeten EU Land die Uhren anders ticken. Aber ich denke eben, solche Veränderungen brauchen Zeit und müssen vor allem vom Land selbst in Gang gesetzt werden von innen heraus. Es kann nicht durch Einmischung von außen erzwungen werden. Solange wie sich das Denken in den Köpfen dort nicht durch Druck von innen ändert, wird die Situation dort nicht besser für die Betroffenen.

calligraphie schrieb:Es kann nicht durch Einmischung von außen erzwungen werden.

Druck erzeugt Gegendruck.
Je mehr man sich von außen in die inneren Angelegenheiten eines Staates einmischt, desto mehr wird die Bevölkerung der eigenen Regierung folgen. Die Frage die sich allerdings stellt: Sollte man die Augen zumachen und damit seine festgelegten europäischen Werte verraten oder Stellung beziehen?

2022 sind Parlamentswahlen in Ungarn, Orban hat nur dann die besten Chancen zu gewinnen, wenn er sich als heldenhafter Verteidiger gegen die EU präsentiert.
Bezeichnend fand ich übrigens, dass die französische Nationalmannschaft kürzlich "aus Respekt vor Gastgeber Ungarn" den geplanten BLM Kniefall bei der Hymne nicht gemacht hat. "Ein Ungar kniet vor niemandem" war die Begründung der Ungarn.
War gegen Irland schon so. Die Iren sind für den Kniefall in Budapest ausgebuht worden
https://www.derstandard.de/story/2000127259263/knien-gegen-rassismus-buhrufe-fuer-irlands-spieler-in-budapest

calligraphie schrieb:Doch Ungarn "kann es " und macht es auch. Evtl solltest du dir mal anhören was Orban zu der ganzen "Angelegenheit" der Einmischung von außen gesagt hat?

Was der sagt ist nicht maßgeblich zumindest nicht vollständig maßgeblich. Als Mitglied der EU sollte er das aber wissen, dass er trotz Unabhängigkeit und freier Ausgestaltung nationalen Rechts sich noch immer an übergeordnete EU-Richtlinien und sogar Gesetze halten muss. Diese genießen im Zweifelsfall den Vorrang vor nationalem Recht, wenn nationales Recht gegen EU Vorgaben verstößt.
Alles was er tut, muss am Ende mit EU-Werten und EU-Recht konform sein.

Ignoriert er das, muss er sich mehr als nur Kritik gefallen lassen.

Gesetz des Vorgangs oder wie sich das nennt, gibt es auch bei uns nur für Deutschland. Bundesrecht wiegt vor Landesrecht.

Als Beispiel: Alles was Bundesländer beschließen, muss am Ende mit dem übergeordneten Grundgesetz, dem Bundesgesetz schlechthin, konform gehen.

@rhapsody3004
Was "der" sagt (Orban) ist aber seit Jahren maßgeblich, zumindest was seine Innenpolitik betrifft. Da kannst du hier trotzdem noch so lange mit dem Fuß stampfen. Schau dir einfach an, was er so durchzieht die letzten Jahre. Trotz Androhungen und ständiger Ermahnungen von außen macht er es so, wie er es für sein Land für richtig befindet. Zeig mir irgendeine der Sanktionen die bisher irgendwas bewirkt hätten. Er hat nicht einen Migranten aufgenommen aufgrund von irgendwelchen Drohgebärden. Er wird auch seine Gesetze nicht ändern nur weil irgendwo mit Sanktionen gewedelt wird.
Und zusätzlich verbietet er sich Einmischung in die inneren Angelegenheiten. Als Krönung hält er jedem den Spiegel vor, man möge sich doch bitte erst mal mit den eigenen Problemen befassen. Also bitte, was schlägst du vor?
Was glaubst du wie zB Dänemark darauf reagieren würde wenn sich hier in Deutschland und anderswo in der EU jemand permanent in ihre neue Art der Migrationspolitik einmischen würden? Höchstwahrscheinlich würden sie sagen, Bitteschön, dann löst ihr doch unsere Probleme für uns.
Ich habe übrigens noch nie gehört, daß sich Orban in innerdeutsche Probleme einmischt. Du etwa?
Also lass uns mal in ein paar Jahren wieder darüber spekulieren, was alles hätte sein können wenn Sanktionen oder Regenbogenfähnchen zum gewünschten Erfolg für die LGBTQ Community dort geführt haben.
Solange wie die EU so konstruiert ist wie derzeit, selten mal einig und so träge daherkommt erwarte da mal nicht zuviel. Ich glaube Ungarn kann gerne auf Mutter EU verzichten, aber EU eher schwerlich auf Ungarn.

calligraphie schrieb:Ich glaube Ungarn kann gerne auf Mutter EU verzichten, aber EU eher schwerlich auf Ungarn.

Falsch. Ungarn ist ein kleiner Staat, dessen Wirtschaftskraft (Pro Kopf-BIP) erheblich unter dem von Mittel- und Nordeuropa liegt. Sollte Ungarn die EU jemals verlassen, wird das in der EU nicht auffallen. In Ungarn hingegen schon, denn Ungarn ist einer der größten Nettoempfänger der EU.

Wikipedia: List of countries by GDP (PPP) per capita
https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/europa/70580/nettozahler-und-nettoempfaenger

calligraphie schrieb:Ungarn kann gerne auf Mutter EU verzichten, aber EU eher schwerlich auf Ungarn.

Tatsächlich? Welche immensen Vorteile bringt denn die Mitgliedschaft Ungarns für die EU, dass sie nicht auf dieses Land verzichten kann?

emanon schrieb:Es macht übrigens Sinn zeitig, ausgewogen und kompetent die Kinder in der Schule auch auf unterschiedliche sexuelle Präferenzen vorzubereiten. Nimm das aktuelle Beispiel. Im Spiel wurden homophobe Plakate hochgehalten und entsprechende Sprüche abgesondert.
Man muss nicht sonderlich begabt sein um sich vorstellen zu können wie da zu Hause die Aufklärung der nächsten Generation über sexuelle Präferenzen aussehen wird. Es ist Aufgabe der Schule da etwas entgegen zu setzen und stumpfem Hass und Vorurteilen eine sinnvolle Alternative gegenüber zu stellen.

Das sind aber jetzt recht Komplexe Vorgänge die du einfach vermischst. Sexuelle Präferenzen da darf man schon mal hinterfragen, das es da nicht nur um kuscheln auf dem Sofa geht. Bis zu welcher perversen Stufe darf das Kind dann pädagogisch eingeführt werden?
Das zweite ist Hass gegenüber anderen. Das kann man einem Kind auch anders bei bringen.

Balumpa schrieb:In Ungarn hingegen schon, denn Ungarn ist einer der größten Nettoempfänger der EU.

Und welche Produkte werden damit bezahlt? Doch nicht etwa deutsche?

DonUnbegabt schrieb:Sexuelle Präferenzen da darf man schon mal hinterfragen, das es da nicht nur um kuscheln auf dem Sofa geht.

Nein, es geht auch um das Thema Partnerschaften und mit wem man sein Leben teilt. Das ist tatsächlich weit mehr als Kuscheln auf dem Sofa.

Gwyddion schrieb:Die Frage die sich allerdings stellt: Sollte man die Augen zumachen und damit seine festgelegten europäischen Werte verraten oder Stellung beziehen?

Kommt drauf an.
Erwachsene können ihre Angelegenheiten oftmals selbst in die Hand nehmen, ihre Interessen vertreten, während es Kinder oftmals nicht können.

Was man als richtig oder falsch empfindet, kann u. sollte man immer sagen (können).

calligraphie schrieb:Ich glaube Ungarn kann gerne auf Mutter EU verzichten, aber EU eher schwerlich auf Ungarn.

Hier musste ich tatsächlich lachen. Ungarn ist ja nun wirklich kein wichtiges EU Land und spielt schon seit Jahren keine konstuktive Rolle in der europäischen Politik mehr. Wenn es sich aktiv einbringt, dann meistens zugunsten von antieuropäischen Mächten wie China und Russland und ansonsten versteht man sich in Budapest vor allem als Blockierer und ist ständig isoliert (die PiS in Polen mag den Rechtsstaatmechanismus aus eigenem Interesse blockieren, aber davon abgesehen sieht man in Warschau die Nähe Orbans zu Putin sehr kritisch). Im Ernst, Ungarn wäre vermutlich das Land, dessen Austritt die EU am ehesten verkraften könnte.

calligraphie schrieb:Er hat in seinem Land eine breite Mehrheit hinter sich. Das ist alles was ihn umtreibt.

Naja, so breit ist sie gar nicht mehr. Bei den letzten Wahlen waren es etwa 50%, das ist bei einer fast schon gleichgeschaltenen Presse und gespaltenen Opposition jetzt auch nicht so beeindruckend. Des Weiteren profitiert Orban von dem für Ungarn desaströsen Brain Drain junger, gebildeter Menschen die das Land in Scharen auch aus Frustration über seine Politik verlassen. Bei der Bekämpfung dieses und anderer Probleme versagt Orban dagegen regelmäßig, siehe z.B. die unfassbar hohe Anzahl an Corona-Toten und das obwohl er sich letztes Jahr ein Ermächtigungsgesetz (was wohl wirklich so übersetzt wird) hat bestätigen lassen. Orban geht es bei allem was er tut um den reinen Machterhalt, egal wie katastrophal die langristigen Folgen für sein Land auch sein mögen. Er sucht sich immer neue Feindbilder, erst die Sinti und Roma, dann die Flüchtlinge und jetzt die LGBTQ-Community. Wie er gegen die von ihm ausgemachten Feinde bekämpft ist einfach nur abstoßend, man muss sich dazu nur seine Hetzte gegen z.B. Soros anschauen.

DonUnbegabt schrieb:Sexuelle Präferenzen da darf man schon mal hinterfragen, das es da nicht nur um kuscheln auf dem Sofa geht. Bis zu welcher perversen Stufe darf das Kind dann pädagogisch eingeführt werden?

Wenn ich mal fragen darf, was für komische Vorstellungen hast du denn, was bei so einem Unterricht gelehrt werden soll? Es geht doch vor allem darum, dass Kinder lernenm das Homosexualität etwas völlig natürliches ist und man sich deshalb weder schämen noch andere ausgrenzen soll.

calligraphie schrieb:Es juckt ihn einfach nicht, um es mal vereinfacht zu sagen

Daß es ihn sehr wohl juckt hat man bei der Beleuchtungsfrage gesehen. Würde es ihn nicht jucken, wäre es ihm komplett am Arsch vorbeigegangen. Dem war aber in keinster Weise so, das brachte er mehrfach zum Ausdruck, das ließ er ebenso seinen Außenminister mit schönen mahnenden Worten verkünden. Hätte es ihn nicht gejuckt, hätte er auch seine EM Reise nicht abgesagt.

Zarastro schrieb:Es geht doch vor allem darum, dass Kinder lernenm das Homosexualität etwas völlig natürliches ist und man sich deshalb weder schämen noch andere ausgrenzen soll.

Das müssen sie aber nicht ab Kindergartenalter oder erstem Schuljahr wissen.
So viel Zeit sollte man Kindern schon geben.

borabora schrieb:Das müssen sie aber nicht ab Kindergartenalter oder erstem Schuljahr wissen.

Warum bringst du immer Kindergartenkinder ins Spiel? In dem betreffenden Gesetz geht es um Kinder und Jugendliche allgemein.
Und da ist es einfach vollkommen absurd und gefährlich, ein Bild zu vermitteln, das Homosexualität als etwas "unnormales" zeigt.

DerHilden schrieb:Warum bringst du immer Kindergartenkinder ins Spiel? In dem betreffenden Gesetz geht es um Kinder und Jugendliche allgemein.
Und da ist es einfach vollkommen absurd und gefährlich, ein Bild zu vermitteln, das Homosexualität als etwas "unnormales" zeigt.

Weil die Rede davon war: "So früh wie möglich".

Ist sicher ein Thema, aber nicht das Wichtigste u. Kinder können das in so einem jungen Alter vermutlich nicht ganz erfassen.

borabora schrieb:Weil die Rede davon war: "So früh wie möglich".

So früh wie möglich würde ich so interpretieren, dass diese Aufklärung stattfinden soll, sobald Kinder das eben verstehen können.
Halte ich auch in keinster Weise für falsch.

DerHilden schrieb:So früh wie möglich würde ich so interpretieren, dass diese Aufklärung stattfinden soll, sobald Kinder das eben verstehen können.

Ich habe es bei meinen Kindern anders gehalten.
Das sie auf keinen Fall mit Fremden mitgehen sollen (man möge mir wegen Vorurteile verzeihen) u. sich auch nicht anfassen lassen müssen.

Respektvollen Umgang lernen sie in Alltagssituationen u. die Feinheiten kommen mit der Zeit u. alles Weitere auch.

borabora schrieb:Respektvollen Umgang lernen sie in Alltagssituationen u. die Feinheiten kommen mit der Zeit u. alles Weitere auch.

Die "Feinheiten" wie andere sexuelle Präferenzen als normal zu betrachten und Menschen nicht zu diskriminieren kommen aber eben nicht mit der Zeit, wenn sie als unnormal dargestellt werden und keine Aufklärung darüber stattfindet.

DerHilden schrieb:Die "Feinheiten" wie andere sexuelle Präferenzen als normal zu betrachten und Menschen nicht zu diskriminieren kommen aber eben nicht mit der Zeit, wenn sie als unnormal dargestellt werden und keine Aufklärung darüber stattfindet.

Ich glaube nicht, das ein Kind ein gleichgeschlechtliches Paar ablehnen würde oder Vorurteile/Vorbehalte hätte, es sei denn, es würde ihm vom Elternhaus so vorgelebt.

Kinder gehen in der Regel "normal" mit so Sachverhalten um oder hat es wer anders erlebt?