Nach viel Gestrampel jetzt die Ampel

Toxid schrieb:Das würde ich dir auch empfehlen. Mit nem starken Kandidaten ist es für die Union jederzeit möglich 40% zu erreichen. Das sind bestimmt nicht Söder oder Merz, aber vielleicht ein Wüst…

Wüst ein starker Kandidat? Da kann man doch dann lieber gleich das grüne Original, also Habeck wählen :) .

SvenLE schrieb:Was wollen wir mit einer AfD-Light? Wähle doch bitte gleich das Original!

Nein. Und ich sehe die FW keineswegs als AfD-light, sondern als eigenständige liberal-konservative Alternative. Wie immer sagt mir deren Programm auch nicht in allen Punkten zu 100% zu, aber jetzt wo die FDP für mich als Option entfallen ist, wäre das ggf. eine Überlegung. Man muss aber mal abwarten, ob und mit welchen Kandidaten und Programm die FW überhaupt bundesweit antreten. Ich vermisse bei den FW ein etwas deutlicheres Verurteilen des russischen Angriffskrieges und ein Befürworten der Ukraine-Hilfen. Das könnte der casus knaxus werden, denn sie geben sich in ihrem Programm mMn zu russophil.

Also eventuell wird mir dann ggf. doch bloß die Tierschutzpartei oder die Biertrinker (hoffe die geben ein Comeback!) bleiben...

Die AfD ist für mich aus vielerlei Gründen völlig indiskutabel. Mit der Petry AfD hätte es damals eventuell etwas werden können, wenn sie den Flügel um Höcke vor die Tür gesetzt hätten, aber es ist ja das genaue Gegenteil passiert. Für mich völlig unwählbar dieses Gesocks...

MysteryGuy schrieb:Wüst ein starker Kandidat?

Für mich klar der Kandidat mit der breitesten Akzeptanz in der Bevölkerung. Söder zu bayrisch, Merz zu konservativ, und der Lauch aus SH ust halt eben zu doll Lauch. Merz ist mein Favorit, aber das wird wohl nix werden.

SvenLE schrieb:Das wird immer wieder ausgeblendet. Ich kann es nicht verstehen, dass deutsche Wähler so dumm sind. Man hat doch über die Merkel hier geschimpft wie ein Rohrspatz. Wo sind denn die Kritiker alle hin?

Na ja, was soll man dazu sagen. Populismus funktioniert einfach so. Das Merz Kürzungen bei Bürgergeld fordert kommt eben bei einem großen Teil der Bevölkerung gut an. Dass z.B. in Sachen Bürgergeld Kürzungen nicht drin sind (siehe Urteil des Bundesverfassungsgericht) interessiert da nicht.

Doch eigentlich beunruhigt mich diese Amerikanisierung unserer Politik und Diskussionen. Alles sehr aufgeheizt, verkürzt, aggressiv und in Fronten verhärtet.

SvenLE schrieb:Die FDP hat dieses Disaster heraufbeschworen, weil Sie einfach kein Konzept hat. Mit ständigem Nein sagen wird es nichts. Weiterhin sind seitens FDP keine Projekte aufgesetzt worden, die man für richtig und wichtig hält. Wie soll man glänzen, wenn man kein Programm hat?

Die FDP hat massenhaft Zeug mitgetragen, für die sie überhaupt nicht steht. Aber jetzt sind sie die Dummen.

Lindner soll die Koalition platzen lassen. Lieber ein Ende mit Schrecken ... usw...

SomertonMan schrieb:Die FDP hat massenhaft Zeug mitgetragen, für die sie überhaupt nicht steht. Aber jetzt sind sie die Dummen.

Lindner soll die Koalition platzen lassen. Lieber ein Ende mit Schrecken ... usw...

Gut, dass sie die Regierung nicht platzen lassen. Die Regierenden sehen zwar gerade so aus, als würden sie nichts lieber tun, aber gerade wäre der denkbar schlechteste Zeitpunkt.
Ob bessere Zeitpunkte kommen werden, weiss ich natürlich nicht.
2025 endet die Regierungszeit ohnehin.

SomertonMan schrieb:Lindner soll die Koalition platzen lassen.

In Lindners Haut möchte ich gerade auch nicht stecken, er muss sich entscheiden:

Entweder er beendet diese unselige Koalition oder er schickt die FDP für sehr lange Zeit in die außerparlamentarische Opposition.

@frauZimt

Natürlich wäre jede Nachfolgeregierung mit den gleichen Problemen konfrontiert, aber noch schlechter kann es eigentlich niemand machen.

Die Ampel, vor allem rot und grün haben bewiesen, dass sie in der Regierung nichts verloren haben.

Da ist es einfach sinnlos, sie noch 2 weitere Jahre dilettieren zu lassen.

Schettino stand ja auch nicht 2 weitere Jahre am Steuer von Schiffen, dann sollte es auch der Scholz Schlumpf nicht tun. Ein ehrliches Eingeständnis der eigenen Inkomeptenz ist doch auch befreiend.

Er wird schon genug damit zu tun haben, endlich mal den dringenden Verdacht der Korruption auszuräumen.

sacredheart schrieb:vor allem rot und grün haben bewiesen, dass sie in der Regierung nichts verloren haben.

Sie haben mehr als bewiesen, dass man mit naiver Ideologie die Probleme eines Landes nicht lösen kann, sondern nur verschlimmert. Was wir brauchen ist eine Regierung die mit Vernunft, Kompetenz und Sachverstand das Land zum Wohle und Nutzen der Bürger regiert.

@-VOLLSTRECKER-

Das ist leider so.

Dir SPD geht das Ganze ideologisch an und glaubt, dass immer mehr Transfer, egal an wen, egal warum, egal ob nötig, Probleme löst.

Dazu passt ja auch die Comicsprache wie 'Doppelwums'.

Die Grünen hingegen gehen das Thema Regieren wie ein Praktikum an, anders lässt sich die durchgehend sichtbare Bildungsmisere im Regierungshandeln nicht erklären. Bundesregierung ist aber nun mal nicht Simcity.

Ich würde folgenden Vorschlag machen:

Schwamm drüber, auch über die Warburg Bank. Wenn der Scholz damit die Schäfchen im Trockenen hat, soll er es einfach behalten, wenn er im Gegenzug verspricht, nie wieder für ein öffentliches Amt zu kandidieren.

Das wäre mal ein Deutschland Pakt, der allen nützt.

-VOLLSTRECKER- schrieb:In Lindners Haut möchte ich gerade auch nicht stecken, er muss sich entscheiden:

Entweder er beendet diese unselige Koalition oder er schickt die FDP für sehr lange Zeit in die außerparlamentarische Opposition.

So ist es.

In einem sehens- und hörenswerten WELT Interview hat ein FDP Mitglied, das den Mitgliederentscheid pro Austritt aus der Ampel mit anführt zwar den Vergleich gebracht, dass die Angst vor dem Austritt aus der Ampel gleichzusetzen ist mit der Angst ein brennendes Haus deshalb *nicht* zu verlassen, weil man Angst hat, sich auf dem Weg zum Notausgang das Bein zu brechen, aber ich fürchte, dass die FDP in der Situation ist, wo sie schon längst *mit* gebrochenen Beinen im brennenden Haus sitzen.

Egal, was Lindner macht, er hat schon verloren... die FDP wird bei der nächsten Wahl keine Rolle mehr spielen. Eigentlich hätte die FDP gar nicht erst in die Ampel einsteigen dürfen, aber auch das hätte Lindner nicht überlebt. Die Presse hätte ihn gelyncht, wenn er eigentlich richtigerweise ein zweites Mal (nach Merkel) die "lieber nicht regieren als schlecht regieren" Karte gezogen hätte.

Ich persönlich würde mir eine starke liberale Kraft wünschen. Insofern sehr schade, dass die FDP sich gerade abschafft, aber es ist nicht zu ändern. Wir werden sehen, ob sie noch mal ein Comeback aus der außerparlamentarischen Opposition wuppen können. Ich glaube nicht, dass das so "schnell" wie beim letzten Mal gehen wird. Die werden erst mal längere Zeit weg vom Fenster sein... vielleicht für immer.

sacredheart schrieb:Dazu passt ja auch die Comicsprache wie 'Doppelwums'.

Ja, lächerlich. Ich denke, da wollte sich Scholz bei den einfachen Leuten anbiedern: hört mal, ich rede, wie ihr.


Hier könnt ihr nachgucken, welche Ziele die Regierung bisher ganz, teilweise - oder noch nicht umgesetzt hat.

Was hat die Ampel erreicht – und was hat sie noch vor?Es kam anders als gedacht: SPD, Grüne und FDP wollten die Koalition des Fortschritts sein – doch jetzt ist Krise. Hier können Sie prüfen, wie die Regierung vorangekommen ist: mit den Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag sowie ihrer Krisenpolitik.
Der Artikel ist aus dem Oktober, also nich recht frisch.

Quelle: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/verfolgen-sie-die-regierungsarbeit-im-spiegel-ampelradar-a-136bb7c1-d7bb-4776-8173-f62260f1c55d

sacredheart schrieb:Die Ampel, vor allem rot und grün haben bewiesen, dass sie in der Regierung nichts verloren haben

Deswegen sollte die FDP die Koalition sprengen, weil sie selbst dann noch am besten dabei rauskommt.

Die kann nicht auf die BTW '25 warten. Rot/Grün richtet hier alles zu Grunde. Da kann die FDP nicht aufm Rücksitz bei der Fahrt gegen die Wand sitzen.

SomertonMan schrieb:Rot/Grün richtet hier alles zu Grunde.

Was richten die zu Grunde?
Die marode Bahn und Brücken? Das marode Bildungs- und Gesundheitswesen?
Ich darf immer noch 10 Bratwürste am Tag fressen und meine alte Ölheizung hat mir auch noch keiner aus dem Keller gerissen.
Egal wer, wer traut sich zu sagen wir müssen sparen und investieren und macht das auch mit einem richtigen Programm das dann auch durchgezogen wird?
Ich will Lösungen und kein Parteien-Bashing.
Und ich sehe überall nur machtgeile Schwätzer ohne Plan.

Du denkst zu kurzfristig. Dass von heute auf gestern nichts reinhaut, sollte klar sein. Aber warte mal ab...

SomertonMan schrieb:Du denkst zu kurzfristig. Dass von heute auf gestern nichts reinhaut, sollte klar sein. Aber warte mal ab...

Ich denke auch, dass sich da noch einiges zusammenbrauen wird. Paradebeispiel Energieversorgung. Ab nächstem Jahr wird der Strombedarf eklatant ansteigen, wenn Millionen (oder jedenfalls nicht unerheblich viele :) ) Häuslebauer und Hauseigentümer auf Wärmepumpe umrüsten werden.
Dazu kommt natürlich die stetig wachsende E-Mobilität. 2035 mag sich weit weg anhören, aber in politischen Dimensionen ist das ja quasi um die Ecke.

AKW haben wir keine mehr. Die erneuerbaren Energien sind und werden nie grundlastfähig sein. Das ist eine instabile Variable. Bleibt Gas, Öl und Kohle (da freut sich die Umwelt und bei CO2 Bepreisung auch der Verbraucher, der das bezahlen darf) und natürlich der Import von noch(!) relativ billigem AKW Strom aus Fronkreisch.

Aber was ist, wenn Frankreich das irgendwann nicht mehr leisten kann oder will? Fliehkräfte sind absolut vorhanden. Macron ist nicht für die Ewigkeit gewählt. Eine Regierung Le Pen erscheint absolut kein Ding der Unmöglichkeit.
Es könnte immer eine Situation eintreten, in der Frankreich als Lieferant im worst case entweder ganz ausfällt oder sich zumindest seine Lieferungen fürstlicher entlohnen lassen wird.

Der Strombedarf wird in den nächsten Jahren/Jahrzehnten absehbar explodieren. Mit den Weichen, die die Ampel jetzt gestellt hat, muss man sehr viel Gottvertrauen haben, dass das alles gut ausgeht...

hidden schrieb:Und ich sehe überall nur machtgeile Schwätzer ohne Plan.

Also wie unserer Bundeskanzler. Der redet viel, aber sagt nichts.

Und dann rumheulen, dass die AfD aufm aufsteigendem Ast sitzt.

@MysteryGuy

Es ist etwas irritierend, dass du Frankreich als positives Beispiel bringst. Zu einem weil deren Atomkraftstrategie alles andere als sichere Bank ist und man jetzt schon fürchtet, dass die Wartung oder Ausfälle der alten AKWs relativ teuer werden wird. Von den Schwierigkeiten das Kapital für die geplanten 6 neuen AKWs zusammenzubekommen mal ganz abgesehen. Denn alle AKWs liegen in Frankreich in staatlicher Hand, was in Deutschland so kaum vorstellbar wäre, denn da greift der Staat ziemlich in den Energiemarkt ein.

Natürlich hat die deutsche Strategie auch ihre Probleme, aber CDU und FDP haben eben vor 12 Jahren unter den Eindrücken von Fukushima das Aus der Atomkraft beschlossen. Der Drops ist damit gelutscht. Hierzulande würde kein Energieversorger mehr das Risiko eines neuen AKWs eingehen. Ich meine, das haben diese auch schon zu genüge kommuniziert.

@mchomer
@MysteryGuy


Zumal Atomstrom ja nun alles andere als günstig ist - daher ist das Thema im Hinblick auf Kostenstrukturen nun irgendwie komplett Banane.

SomertonMan schrieb:Also wie unserer Bundeskanzler. Der redet viel,

Leider fast nichts außer allg. Bla Bla.
Ich denke es fehlt jemand der alles mal auf den Prüfstand stellt und keine Angst vor Interessenverbänden und Lobbyisten hat.
Einfach nur "Wumms" schreien und 100 Mrd. raushauen oder Doppelwumms zum noch mehr verteilen reicht nicht. Alle ruhig zu stellen indem mit der Gießkanne überall Geld verteilt wird und sich dann wundern das es nicht reicht geht so nicht mehr. Das muß einer aber auch sagen was und wie der das ändern will und sich dann der Wahl stellen. Wenn man einfach nur sagt wir brauchen keinen/weniger Staat, den Rest regelt der Markt dann reicht das halt als Programm nicht und bringt nicht mehr als 5%.

mchomer schrieb:Es ist etwas irritierend, dass du Frankreich als positives Beispiel bringst. Zu einem weil deren Atomkraftstrategie alles andere als sichere Bank ist und man jetzt schon fürchtet, dass die Wartung oder Ausfälle der alten AKWs relativ teuer werden wird. Von den Schwierigkeiten das Kapital für die geplanten 6 neuen AKWs zusammenzubekommen mal ganz abgesehen. Denn alle AKWs liegen in Frankreich in staatlicher Hand, was in Deutschland so kaum vorstellbar wäre, denn da greift der Staat ziemlich in den Energiemarkt ein.

Keine Ahnung, wovon Du redest. Mein Beitrag oben bezieht sich ja genau darauf, dass Fronkreisch eben NICHT der erhoffte zuverlässige Energielieferant sein könnte.

Insofern weiß ich jetzt nicht, was hier "irritierend" sein soll... (?). Hast Du vielleicht auf das falsche Post geantwortet?