Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

KyleRitter schrieb:gibt es Leute, denen die Einwanderungspolitik der deutschen Regierung nicht gefällt. Sollen man denen auch das Recht zugestehen den Verkehr zu blockieren?

Ich glaube ein Großteil der Landwirte dürfte so eingestellt sein, also ist dies bereits der Fall.
Aber hey, wir haben auch einen Thread zu den Bauernprotesten wo du diese Frage nochmal stellen kannst, da die klimakleber nicht die einzigen Nervensägen und Nötiger sind.

KyleRitter schrieb:anwesend
Da gibt es Leute, denen die Einwanderungspolitik der deutschen Regierung nicht gefällt. Sollen man denen auch das Recht zugestehen den Verkehr zu blockieren?

Ja sicher! Dass uns das nicht gefällt, gibt uns nicht das Recht, denen Ihrs zu verwehren.
Umgekehrt ist es nun mal auch nicht anders und Sinn der Demokratie ist, dass alle in einem Land eine Stimme haben und die frei äußern dürfen, solang es im legalen Rahmen ist.
Meines Erachtens wäre dagegen das "Stilmittel" von irgendwelchen Galgen, Puppen verbrennen und Hetz-Plakate mit Personenfotos, sowie verkleiden und vermummen was, das man generell allen auf Demos verbieten sollte.

Anfimia schrieb:Ich glaube ein Großteil der Landwirte dürfte so eingestellt sein, also ist dies bereits der Fall.

Der Unterschied ist, dass die Medie die Bauern verteufeln und die Klimakleber loben.

KyleRitter schrieb:Der Unterschied ist, dass die Medie die Bauern verteufeln und die Klimakleber loben.

Wobei ich keineswegs allzu viele Belobigungen gelesen habe.

Ein weiterer Unterschied wäre vielleicht noch, dass die Klimakleber auf aggressive Galgensymbolik und dergleichen verzichten. Außerdem sind die Bauernproteste noch weitreichender und massiver, wenn sie mit ihren Traktoren ganze Städte "abriegeln". Ich glaube, so weit sind die Klimakleber bisher nie gegangen.

martenot schrieb:Ein weiterer Unterschied wäre vielleicht noch, dass die Klimakleber auf aggressive Galgensymbolik und dergleichen verzichten. Außerdem sind die Bauernproteste noch weitreichender und massiver, wenn sie mit ihren Traktoren ganze Städte "abriegeln". Ich glaube, so weit sind die Klimakleber bisher nie gegangen.

@martenot
Das stimmt.

Ich denke, dass die Bauern aus den Fehlern, die die LG gemacht hat gelernt haben.
Die Bauern haben mit ihren Protesten von Anfang an einen sehr großen Bevölkerungskreis
angesprochen und mit in ihr Boot geholt.
Hier haben Gastronomen ebenfalls Plakate aufgehängt: "Stirbt der Bauer, stirbt die Gastronomie" etc.
Und Sätze auf Plakaten wie: Butter, Brot und Bier machen wir (Der Satz stimmt zwar nicht, aber er reimt sich)
sollen ausdrücken, dass die Landwirte für unsere Grudnahrungsmittel sorgen.
Transportunternehmer haben kräftig mitgeholfen und demonstriert.

Ein Fliesenleger, der bei uns gerade beschäftigt war, meinte als die Bauern auf ihren Traktoren
hupend vorbeifuhren:

Viel zu zahm. Die müssten alles einreissen...

Kurz:
Klimakleber "nervende verwöhnte Bürgerkinder" "Studenten"
Klimsawandel? Dagegen können wir nichts machen...

Bauern: Ehrliche Leute, arbeiten mit ihren Händen

Da ist doch klar, wessen Protest mehr Zuspruch erhält

Bei den Klimaklebern wurde wochenlang diskutiert was alles hätte passieren können - kaum einer diskutiert was bei den Landwirten alles passiert ist. Das ist schon bezeichnend. Auf dunklen Schnellstraßen so Gülle abladen das es zu tatsächlichen Unfällen kommt? "Naja, der Zweck heilt die Mittel". Sich auf ne Straße zu setzen und Menschen stehen ne Stunde im Stau - "Terroristen".

frauZimt schrieb:Und Sätze auf Plakaten wie: Butter, Brot und Bier machen wir (Der Satz stimmt zwar nicht, aber er reimt sich)

Was genau stimmt nicht? Milch im Verkauf kommt von Kühen aus landwirtschaftlichen Milchbetrieben, Brot und Bier aus dem Ackerbau plus Sonderkultur Hopfen. (Sind auch landwirtschaftliche Betriebe.)
Molkerei, Käserei, Bäckerei und Brauerei verarbeiten fertig. Ohne Milch, Getreide, Hopfen geht da nix.

Zeralda schrieb:Was genau stimmt nicht? Milch im Verkauf kommt von Kühen aus landwirtschaftlichen Milchbetrieben, Brot und Bier aus dem Ackerbau plus Sonderkultur Hopfen. (Sind auch landwirtschaftliche Betriebe.)
Molkerei, Käserei, Bäckerei und Brauerei verarbeiten fertig. Ohne Milch, Getreide, Hopfen geht da nix.

@Zeralda
Weil die Bauern die Zutaten liefern.
Milch ist keine Butter, Hopfen ist kein Bier, Getreide ist kein Brot

Aber für ein griffiges Plakat ist das natürlich o.k.
Man weiss ja, wie es gemeint ist

cejar schrieb:Bei den Klimaklebern wurde wochenlang diskutiert was alles hätte passieren können - kaum einer diskutiert was bei den Landwirten alles passiert ist. Das ist schon bezeichnend. Auf dunklen Schnellstraßen so Gülle abladen das es zu tatsächlichen Unfällen kommt? "Naja, der Zweck heilt die Mittel". Sich auf ne Straße zu setzen und Menschen stehen ne Stunde im Stau - "Terroristen".

@. cejar
Und wenn man an die Strafen für die LG-Leute denkt, gerade in Bayern.
Aber dem Söder passten die Bauerproteste gut in den Kram, ging es doch gegen die Ampel.
Was CDU/CSU vorher an den Landwirten verzapft hatten, wurde natürlich von ihm nicht erwähnt.

cejar schrieb:Auf dunklen Schnellstraßen so Gülle abladen das es zu tatsächlichen Unfällen kommt?

Wo war das denn, hast Du einen Beleg?
Ist mir grade nicht ersichtlich, warum das einer machen sollte, es sei denn, das war evtl. selber ein Unfall?

@Zeralda

Ich habe nur den ersten Link kopiert, hat die ganze Presse drüber berichtet.

https://www.rtl.de/videos/mehrere-autos-krachen-auf-schnellstrasse-in-misthaufen-65e565d81f177b7ff3032032.html

@cejar
Ah o.k. das macht es zwar nicht besser, aber Mist ist halt keine Gülle. Daher war ich etwas überrascht.

Wie finde ich "die letzte Generation"?

Ich persönlich kann diese Leute nicht ernst nehmen. Diese Welt wird in der Form auch noch existieren, wenn die Aktivisten 80+ sind. In puncto Unwelt- und Naturschutz haben sie nicht sensibilisiert, sondern eher für Ablehnung gesorgt. Viele Menschen haben keine Lust mehr auf "Klimakleber" und Weltuntergangsphantasien.

Aber jede Generation und Ära hat ihre rebellischen Aktivisten, welche um jeden Preis die Welt verändern möchten, nur um dann im hohen Alter festzustellen dass sie nicht wirklich etwas hatten verändern können.

Stadthexe schrieb:Aber jede Generation und Ära hat ihre rebellischen Aktivisten,

sehr richtig!

da gibt's immer mal jemanden, der meint, was wichtiges sagen zu müssen.
:D

mir wär's lieber, die leute fingen erstmal damit an, nicht mehr so viel müll
in die natur zu verfrachten, bzw. nicht immer alles einfach fallen zu lassen.

bei meinen radstrecken, welche laufend variieren, sehe ich das grauen pur!
ganze wagenladungen irgendwo am waldrand - schränke, liegen, elektromüll
eben alles, was man nicht mehr braucht.

eine schande sowas zu tun!

@Alienpe.
Ich räume so etwas immer weg, und mittlerweile habe ich ne Mülltüte bei. Mich nervt der ganze Müll nicht nur, ich beschwichtige auf diese Weise auch die Geister des Landes. ;)

Stadthexe schrieb:Diese Welt wird in der Form auch noch existieren, wenn die Aktivisten 80+ sind

Wird sie nicht. Und falls du noch nicht +60 bist bzw noch vor hast noch ca +20 Jahre zu leben wirst du das auch mit absoluter Sicherheit noch erleben.
Das ist wissenschaftlicher Sachstand, auch wenn es scheinbar bei dir noch nicht angekommen ist. Ein bisschen Müll sammeln ist sicher eine gute Sache, hilft da aber nicht. Kannst du leugnen, ändert aber nichts an den Tatsachen.

Ickebindavid schrieb:Wird sie nicht

Immer vorrausgesetzt, man glaubt dem betreffenden Physiker. Was ich für mich anders entschieden habe, ohne deshalb großes Theater zu schieben. Aber gut, schauen wir mal. Gegen umweltfreundliche Neuerungen ist ja nix zu sagen, prima. Nur Sinn machen sollten die schon auch. Wenn das zum Beispiel dazu führt, dass alle Industrie entnervt samt Arbeitsplätzen ins Ausland abwandert und dann dort sowohl wieder doppelt so viel doppelt so unsauber produzieren kann, wie hier und im "Dschungel" oder der Pampa extra ein ganzes, neues Dorf entsteht drumherum, dann ist das doch einfach nur dumm. Dann ist doch besser, die bleiben hier schön brav kontrolliert mit Abgaswertenormen usw.

Ickebindavid schrieb:Wird sie nicht. Und falls du noch nicht +60 bist bzw noch vor hast noch ca +20 Jahre zu leben wirst du das auch mit absoluter Sicherheit noch erleben.
Das ist wissenschaftlicher Sachstand, auch wenn es scheinbar bei dir noch nicht angekommen ist.

Ach, dann bringen sämtliche Maßnahmen, die wir jetzt ergreifen, gar nichts? Es ist unumkehrbar und es passiert in 20+ Jahren? Warum dann jetzt dieser Aufriss? Sollten wir dann nicht lieber Maßnahmen ergreifen, um mit der Situation in 20, 40 oder 60 Jahren klarzukommen, anstatt gegen Windmühlen zu kämpfen? Nee, sorry, keiner von uns wird solch dramatische Veränderungen noch miterleben. Mein ganzes Leben wurden schon regelmäßig "Weltuntergänge" von zahlreichen Experten prognostiziert, so extrem ist noch keines dieser Voraussagen eingetreten.

Ich möchte der letzten Generation für die Zukunft anraten nur noch im rechtsstaatlichen Rahmen zu demonstrieren und dabei auch darauf hinzuweisen, dass es für Klimaschutzziele auch genügend Fachhandwerker braucht, um die ganze Theorie und Entwicklung auch in die Tat umsetzen zu können.

Vielleicht entscheidet sich ja der eine oder andere von der LG selbst dazu bestimmte Klimaberufe zu erlernen und das nicht immer nur an der Uni.

Stadthexe schrieb:Viele Menschen haben keine Lust mehr auf "Klimakleber" und Weltuntergangsphantasien.

Noch weniger werden die Menschen genauso wie die Wirtschaft Lust auf die Folgen des Klimawandels haben. Und diese Folgen kommen auch nicht erst, sondern sind in verschiedener Form schon da. Nur werden sie halt noch schlimmer werden, wenn nicht noch mehr unternommen wird.

Im Idealfall müsste die ganze Welt da an einem Strang ziehen, da es uns alle etwas angeht. Wir sitzen allen im selben sinkenden Boot.

Stadthexe schrieb:Diese Welt wird in der Form auch noch existieren, wenn die Aktivisten 80+ sind

Sowas lese ich übrigens öfters von Grünen-Gegnern oder auch die die Schnauze voll haben von der letzten Generation.

Das wird mit Sicherheit auch der Letzten Generation klar sein, dass die Erde noch sehr lange existieren wird. Das ist auch nicht die Frage. Die Erde wird es noch sehr lange geben....



Die Frage, die wir uns alle stellen sollten, unter welchen Bedingungen möchte die Menschheit leben/weiterleben?

Und je nach Bedingungen kann die Erde auch zu einem lebensfeindlichen Ort für Lebewesen werden. Möchten wir das?

Die Lebensbedingungen sind das Entscheidende.