Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....
01.03.2009 um 21:01
Mögen die AntiD's die fetischisierte Kapitalkritik jetzt nicht weil sie Juden sind? Oder ist ein Wertkritiker zwingend Jude, oder, andersherum, sind Juden qua Herkunft, die ja meist der Entscheidungsgewalt des Antisemiten unterliegt, Wertkritiker? Hat man's mit den Zonis nicht so sehr weil Juden keine Ossis mögen oder weil diese sich nach dem ihrigen, dem heimeligen Volksstaat sehnen - und damit eine nichtkommunistische, aber durchaus linke Avantgarde auch von ähnlich fühlenden Wessis sind? Hat man keine Lust auf's Volk, weil's ein das Individuum subsumierendes, konstruiertes Subjekt ist oder weil auffallend viele Antideutsche Juden sind? Findet man autochthone Barbarei, pardon, Kultur scheiße weil sie die Entwürdigung menschlichen Potenzials ist (mehr noch als die politische Ökonomie selbst), die Menschen in Aberglauben, Gemeinschaft, Tradition gefangen hält und Ursprünglichkeit liebt, Künstlichkeit aber hasst, was ja auch Marx schon dem Kapitalverhältnis zugute hielt, und der war ja bekanntlich auch Jude, wie die Antideutschen; mag man aus denselben Gründen auch den Liberalismus? Ist man deshalb auch dem Bürgertum - von dem man bei diesen ganzen postbürgerlichen "Wischiwaschi" Spinnern gar nicht mehr reden kann, darf, ja sollte, weil es vegetiert und wegstirbt - nicht zu antagonistischer Feindschaft verpflichtet? Reden die AntiD's deshalb so oft vom Individuum weil sie Kollektivveranstaltungen verabscheuen? Und Adorno macht den Propheten, schließlich auch 'nen Jude.
Dein Palaver, man hätte es bei den AntiD's en Gros mit Juden zu tun ist Quatsch - eine Erhebung, die einen Evidenzbeweis erbringt, kannst du sowieso nicht vorbringen; darüber auch noch eine Studie anstrengen? - Ach Gottchen, was bringt's bei solch losen politischen Zusammenhängen, die sich auch noch untereinander nicht mal leiden können, auch noch nachzuforschen. Aber hinter jedem Tierchen, das einem nicht ganz koscher ist, steht der Wirt, der sich auch noch zahlreich verpflanzt hat, weiss man ja.
Mein Tipp: Behauptung aufgeschnappt, weitergeseiert. (Pass auf das der Warhead dass mit der linken Avantgarderolle nicht liest; der lässt sich seine Linke von antideutschen Marodeuren nicht kaputtmachen und schon gar nicht von dir kaputtschreiben)
Vielleicht noch ein Wort zur Volkgemeinschaft, und damit zur Kollektivschuldthese, die nicht mal die Amerikaner in Nürnberg vertreten wollten: wenn man vom NS mehr wüsste als die Erzählungen der Oma, die natürlich dagegen war, vielleicht mitmachte aber spätestens dann dagegen wurde, als die Juden aus ihrer Straße verschwunden sind, was das alte Leder zur noch ehrlicheren Haut macht, könnte man folgendes Wissen: der NS als Revolution im absolut negativen Sinne; als Projekt, alle Hemmschwellen, die einem Zivilisation, die gesellschaftliche Entwicklung, auferlegt, fallen zu lassen; eine Revolution des Unbewussten, eine Anti-Politik des Unsublimierten Triebes die auf die Tagesordnung das setzt was notwendig unter Psychopathologie fiele. Das der NS wirklich die kollektiven Machtphantasien jener erfüllt(e), die als Einzelne machtlos waren; und sie haben fleissig ihre Triebenergien ins nationalsozialistische Vernichtungsprojekt investiert - ja das muss man unbedingt betonen.
Bis heute will man einfach nicht wahrhaben, das die Krise der Gesellschaft, aus welcher der NS politische Macht schöpfte, den Individuen Möglichkeiten eröffnet(e), die eigene Unfreiheit in einer noch nie dagewesenen Form zu bejahen und aktiv mitzugestalten; in Deutschland sogar frenetisch (was unmittelbar mit der weiten Verbreitung des Völkischen und der Popkultur um Rasse, Natur usw. auch zusammenhängt)
Es sind nicht diejenigen Lumpen, die darauf beharren, Nazideutschland als kollektiv agierendes Vernichtungsracket zu sehen - im Gegenteil, das ist wichtig, schließlich geht es darum, sich einen Begriff von Volksgemeinschaft zu machen, darüber zu reflektieren und zu begreifen, was es aus den Menschen macht, was es auf die Tagesordnung setzt bzw. anrichtet (und an deren massenhaften Charakter ändern auch die vereinzelten Fälle von Menschlichkeit nix).
Und bitte: hört doch auf mit dieser unmöglichen Scheiße man wolle den Deutschen eine "Erbschuld" anlasten - schon das bloße Reden über den Nazismus gerinnt ihnen zur "Sippenhaft", um den gewollten assoziiativen Charakter des Begriffes "Erbschuld" zum Naziwort in Verwendung desselbigen hier einmal offen zulegen. Lebt ihr eigentlich noch in der Realität um eurer Unterfangen als Absurdität wahrzunehmen oder seid ihr ideologisch so zugerichtet das ihr auf eigenen Traumpfaden der Blödheit wandelt?
P.S. Stalinisten, Liberale, Katholiken, "unterdrückte Völker" - alle haben sie auf ihre Weise mit dem NS gekungelt, die einen aus Profitinteresse, die anderen aus ideologischenr Kongruenz. Ein Verbot wird darüber auch nicht erhalten - das kann man mühelos verfolgen.