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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

45.900 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nazis, Rechtsextremismus, Reichsbürger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

07.08.2015 um 16:30
@Heijopei
Zitat von HeijopeiHeijopei schrieb:Ne da muss vor allem mehr aktzeptanz der Anwohner hin, dann haben da rechte Rabauken keine Chance.
Nur klappt das einfach so ohne gehirnwäsche recht wenig. Man kann menschen nicht dazu zwingen sozial zu sein.

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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

07.08.2015 um 16:31
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:wundert dich das in einem thread in dem das ablehnen messenhafter immigration schon rechtsextrem ist
Das kommt immer an wie man das begründet.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

07.08.2015 um 16:33
@Aldaris
Zitat von AldarisAldaris schrieb:und Personen aus dem linksextremistischen Spektrum, die teilweise vom Verfassungsschutz beobachtet werden.
Es wird doch alles vom VS beobachtet, selbst die Linke welche eine legitime Partei ist.

Nur die Systemparteien die werden von der NSA beobachtet, weil dafür ist der grosse Bruder ja da.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

07.08.2015 um 16:33
Hier mal ein Artikel von einem Facebookblog von einem jungen Autor. Ist ein bisschen länger, ob er lesenswert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für alle linkanklick faulen gleich mal so gepostet.

Aber Link hier:

http://www.rheinneckarblog.de/07/unterschwellig-schon-immer-vorhandene-auslaenderfeindlichkeit/74831.html
Politik und Gesellschaft haben nichts gelernt
“eine unterschwellig schon immer vorhandene Ausländerfeindlichkeit…”

Die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland erlebt eine hässliche Renaissance. Und die Gewaltbereitschaft gegenüber Ausländern – insbesondere Asylsuchenden – nimmt immer besorgniserregende Ausmaße an. Flüchtlingsunterkünfte brennen wieder. Die Politik versagt und vergrault das Volk mit Versprechungen, die sie nicht einhalten kann. Plötzlich gebe es “überraschende Entwicklungen” – die eigentlich schon lange abzusehen waren. Gleichzeitig wird die Debatte zunehmend populistischer und die einzige “Lösung”, die diskutiert wird, ist: Wie kann man die “Asylbetrüger” schneller abschieben? Willkommen in der Vergangenheit.

Hilflose Polizisten

Unter dem nachlässigen Schutz schmunzelnder Polizisten besteigen rund 150 Asylsuchende die bereitstehenden Verkehrsbusse. Mit Blaulicht setzt sich der Konvoi in Bewegung. Die Menge grölt. Und dann fliegen die Steine.

Yasin, ein 21-jähriger Junge aus Syrien, hat einen Fensterplatz. Er hatte in die zähnebleckende Menge hinausgewinkt, krampfhaft grinsend, um seine Angst zu verbergen. Plötzlich verschwindet sein Gesicht hinter einem Netz aus Glassprüngen. In der Scheibe klafft ein häßliches Loch. Yasin bricht blutüberströmt im Polster zusammen. “Treffer”, brüllt einer aus der Menge. Die anderen applaudieren.

Exodus. Die Karawane muss flüchten. Der Rechtsstaat kapituliert.

Lange haben die Behörden tatenlos zugeschaut. Nun können sie “die Sicherheit der ausländischen Mitbürger” nicht mehr länger garantieren und lassen eine Unterkunft im Osten evakuieren.

Und die Männer in den Unterhemden? Die Mütter? Was ist mit den “braven Bürgern”? Sie freuen sich. Erst heimlich, dann zunehmend mutiger. Schließlich applaudieren sie. Jahrelang mussten sie schweigen. Jetzt fließt ihnen der braune Dreck in Strömen heraus. Die letzten Hemmungen sind beseitigt. “Ausländerfotze” brüllt einer.

Geld über Gesundheit

Nach zwei Stunden Fahrt in den Süden hält der Konvoi. Endlich wird ein Rettungswagen herbeigerufen, der den verletzten Yasin zu einer Augenärztin bringt.

“Das sieht schlimm aus”, murmelt sie und telefoniert mit einem Klinikum. Dort weigert sich das Personal, den Syrer aufzunehmen. Da müsse erst eine ordentliche schriftliche Genehmigung her. Und:

Wer überhaupt ist der Kostenträger?

“Das Auge ist perforiert”, stöhnt die Ärztin, “da stecken Glassplitter drin.” Nach längeren Verhandlungen gibt es endlich grünes Licht.

Widerliche Volksgewalt

Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.

So hatten sich die Mütter und Väter des Grundgesetzes ihr Volk nicht vorgestellt – und auch die Gewalt nicht, die von ihm ausgeht.

Brennende Asylantenunterkünfte und eingeschmissene Fenster, Hakenkreuze und Reichskriegsfahnen, Hasstiraden gegen Fremde. Und immer mehr Deutsche äußern Verständnis für “rechtsradikale Tendenzen wegen des Ausländerproblems”: Laut einer Emnid-Studie stieg die Zahl innerhalb von einem halben Jahr von 24 Prozent auf 38 Prozent.

Gnadenlos überbelegt

In Mecklenburg-Vorpommern hat die Landesregierung mitten in einem seelenlosen Platten-Komplexe eine Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber (ZAst) gebaut. Das war, dämmert es nun auch dem Innenminister, “keine glückliche Entscheidung”.

Die ZAst sollte Asylbewerber eigentlich nur kurzfristig aufnehmen, registrieren und dann auf die Kommunen verteilen. Doch bald schon war sie völlig überlaufen. Zu Beginn kamen nur 20 Asylbewerber pro Monat, allein im Juni dieses Jahres waren es rund 1300. Das Haus hat offiziell nur 320 Plätze.

“Den Fremdenhass gab es schon immer”

Oft konnte neu Angekommenen nicht einmal mehr ein Bett zugewiesen werden. Dutzende von Menschen kampierten im Freien auf dem Rasen, dessen Betreten früher strikt verboten war – direkt unter den Balkonen aufgebrachter Bürger, ohne Zelte, ohne Toiletten. “Die haben hingemacht, wo sie gingen und standen”, schimpft eine Anwohnerin.

In einer derart desolaten Lage, so die Berliner Sozialwissenschaftlerin Irene Müller-Hartmann, trete bei vielen “eine unterschwellig schon immer vorhandene Ausländerfeindlichkeit offen zutage”.

“Wo soziale Zugehörigkeiten instabiler werden”, sagt der Bielefelder Rechtsextremismus-Experte Wilhelm Heitmeyer, “gibt es eine Wiederkehr von Naturkategorien wie Hautfarbe, Rasse und Nation.” Am Ende bleibe “nur noch die Gewißheit” übrig, “Deutscher zu sein”. Dadurch aber bekomme “Gewalt eine Richtung”. Und ein Ventil.

Notlösungen werden zu Regellösungen

Die Lage ist angespannt. Landesweit. Denn überall machen sich Missstände bemerkbar. Schon lange gelingt es nicht mehr, alle Asylsuchenden menschenwürdig unterzubringen. Turnhallen werden beschlagnahmt. Zeltstädte errichtet.

Auch Klaus Markner sah keinen anderen Ausweg mehr. Um weitere 25 Asylbewerber in seiner 7500-Seelen-Gemeinde Ilmenau bei Lüneburg unterzubringen, werde er, so der oberste Verwaltungsbeamte, “notfalls auch die Feuerwehr-Gerätehäuser beschlagnahmen”.

Die Nachricht verbreitete sich, schnell wie die Feuerwehr, in den umliegenden Dörfern. Wenige Tage später drohten alle 250 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr damit, sie würden den Dienst quittieren.

Nun wird direkt neben dem Rathaus ein Containerlager für 48 Menschen hochgezogen. Doch Markner sieht seine dramatische Beschlagnahmeaktion nur aufgeschoben. “Wann immer ich leerstehende Wohnungen mieten oder Grundstücke für Neubauten kaufen will”, klagt der Gemeindedirektor, “wird sofort boykottiert.” Bundesweit Probleme

Die Haltung der Bürger von Ilmenau entspricht der Stimmung im Lande. Quartiere sind kaum noch zu kriegen. Überall regt sich sofort der Bürgerprotest, kommen verdeckte und offene Fremdenfeindlichkeit zum Vorschein. Meistens hat man ja eigentlich nichts gegen Flüchtlinge. Aber…

Oft genug erliegen die Politiker der Versuchung und schüren die Stimmung. Grundsatzdebatten? Fehlanzeige. Nach nachhaltigen, dauerhaften und wirklichen Lösungen wird gar nicht erst gesucht.

Im politischen Tagesgeschäft ist derzeit anderes gefragt: ein Patentrezept, mit dem sich die Bundesrepublik möglichst rasch und möglichst dicht abschotten lässt gegen “Wohlstandssucher aus den Armenvierteln der Welt” – speziell gegen die vielen tausend, die sich jeden Monat fälschlich als politisch Verfolgte ausgeben und sich so den Eintritt in die Republik erschwindeln.

Medien bedienen Horrorvisionen

Kein Zweifel: Seit sich bei den Asylbewerbern neue Rekordzahlen abzeichnen fühlt sich die Mehrheit der Bundesbürger dem “Ansturm” nicht mehr gewachsen. Kaum eine Übertreibung scheint absurd genug, um die dumpfe Stimmungslage und die Alpträume vieler Deutscher zu beschreiben. Das Massenblatt Bild artikuliert die Horrorvisionen ihrer Leserschaft folgendermaßen:

Leben in unseren Städten irgendwann mehr Asylbewerber als Deutsche?

Schon sind Überfälle auf Asylanten an der Tagesordnung – vor allem im Osten Deutschlands. Manche Unterkunft wird gleich mehrmals heimgesucht, beispielsweise ein Wohnheim in Leipzig-Grünau: Mehr als 60 jugendliche Schläger fielen wiederholt über die Bewohner her, warfen Steine und versuchten, mit einer brennenden Matratze das Haus abzufackeln.

Freude am Fremdenhass

Viele Deutsche sehen solche Gewalttaten mit klammheimlicher Freude. Die Angst hat sie gepackt. Die Angst vor der unvermeidlichen Einsicht, dass die Insel des Wohlstands, auf der sie leben, nicht mehr lange zu halten ist. Die “Festung” wird “belagert”.

Politiker und Parteien, muss der geängstigte Bürger denken, haben ihn im Stich gelassen. Sie erweisen sich als handlungsunfähig, schrecken nur mit steigenden Asylantenzahlen und jammern über das schöne Geld, das für die ungeliebte gute Tat ausgegeben werden muss.

Die Regierung verkündet Mal für Mal neue Rezepte. Bund, Land und Kommunen schieben sich seit Jahren in vertrauten Ritualen die Schuld an der Misere zu – aber es ändert sich nichts.

Beschleunigte Asylverfahren sind keine nachhaltige Lösung

Den Schaden haben alle gemeinsam: Politikverdrossenheit. Eine Renaissance der Rechten. Und Aufregung im Ausland über die “hässlichen Deutschen”, sobald wildgewordene Fremdenhasser Jagd auf Asylanten machen oder Wohnheime anstecken.

Die meisten Politiker aber tun so, als könnten beschleunigte Asylverfahren und europäische Regeln nachhaltig Entlastung bringen.In der Wirklichkeit wird keine einfache Lösung die Einwanderungsbewegung wirkungsvoll stoppen. “Die globale Revolution”, sei es deshalb laut einem internationalen Wissenschaftler-Gremium, “die Bevölkerung der reichen Länder darauf vorzubereiten, diese Tatsache zu akzeptieren”.

Diesen Versuch erst gar nicht zu unternehmen – darin liegt das wahre Versagen der Politik.

Die Mitte rückt nach rechts

Stattdessen geben sie sich dem Populismus hin: Die Politiker der großen Parteien, irritiert durch den allerorten aufflackernden Fremdenhass und durch steil emporschnellende Zuwandererzahlen, unterscheiden sich voneinander nur noch durch die Tonart, in der sie die Forderung vertreten, illegale und scheinlegale Einwanderer außer Landes zu schaffen und zwar möglichst dalli, dalli!

Die ganz Rechten formulieren es am radikalsten und setzen sich massiv in Szene mit Sprüchen wie “Asyl-Betrüger machen Kasse” oder “Deutsches Geld für Deutsche in Not”. “Bis ins letzte Negerdorf in Afrika” müsse das Signal einer “ersatzlosen Streichung des Asylgrundrechts” zu hören sein, rief der baden-württembergische Chef einer rechtsradikalen Partei den johlenden Mengen in seinen Wahlveranstaltungen zu.Gezielt bepflasterte die NPD das Umfeld von Asylbewerberheimen mit ihren roten Provokationsplakaten. Eine Beschwerde wegen Volksverhetzung lehnte die Staatsanwaltschaft Konstanz mit dem Hinweis ab, daß die Rechtspartei mit der “sehr plakativen und verkürzten Formulierung” (“Ausländer raus”) eine politische Forderung aufgestellt habe, die auch sonst in der Diskussion sei.

Die Republik rückt nach rechts – aus Angst vor dem Rechtsruck.

“An Kopf und Kragen packen und raus damit”, verlangt seit Monaten schon der Fraktionsvorsitzende der Düsseldorfer SPD. Vornehmer formulieren es Freidemokraten in einem ausländerpolitischen Positionspapier: “Der Abschiebung kommt zentrale Bedeutung zu.”

“Aufenthaltsbeendende Maßnahmen”

Unabhängig von der Formulierung: Der Inhalt bleibt gleich. Im Bürokraten-Deutsch werden Abschiebungen gerne als “aufenthaltsbeendende Maßnahmen” schöngeredet. Dadurch wird der Vorgang nicht weniger unmenschlich. Nicht nur die Asylsuchenden, sogar das Personal, das diese Menschen rausschmeißen muss, hat darunter zu leiden.

Mag ein Abschiebungsbeschluß juristisch noch so wasserdicht sein – wenn er schließlich vollzogen wird und sich gefesselte Mütter kreischend auf den Boden werfen, Männer aus dem Fenster zu springen drohen und Sympathisanten die Beamten per Sprechchor “Nazis, Nazis” schmähen, dann sinkt die Motivation der Staatsdiener bisweilen gegen Null.Wenn sie schreien, wird ihnen der Mund gestopft.

“Der Schub” am Frankfurter Flughafen ist für viele Zuwanderer die letzte Erinnerung an Deutschland: ein fensterloser Raum, 30 Quadratmeter groß, hellgelb gestrichen. Für den einzigen Wandschmuck zeigen die “Schüblinge” (Grenzschutz-Jargon) kaum Interesse – Werbeplakate von allerlei Airlines, die Sehnsucht nach fernen Ländern wecken sollen.

Den meisten Menschen, die hier auf grünen Holzstühlen sitzen und auf ihren Abflug warten, ist nichts ferner als Fernweh. Polizeibeamte, beauftragt von den zuständigen Ausländerbehörden, haben sie hergebracht, und Grenzschützer führen sie zu ihrem Sitz im Flugzeug.Jeder zehnte “Schübling” steht im Verdacht, dass er im Flieger Ärger macht. “Die werden dann an den Sitz gefesselt”, erzählt ein BGS-Beamter. “Manche bekommen sogar ein Heftpflaster auf den Mund geklebt, weil sie schreien.”

Die Würde des Menschen ist unantastbar,

heißt es in unserem Grundgesetz. Nicht: “Die Würde der Deutschen.” Doch Würde spielt offenbar nur eine sehr untergeordnete Rolle, wenn der Wohlstand bedroht scheint. Weiter so, Deutschland.

Debatte in der Zeitschleife

Diese “Reportage” ist bis zu dieser Stelle rein fiktiv – und doch nicht. Alle oben geschilderten Ereignisse haben Reporter so aufgeschrieben in vielen Spiegel-Artikeln. Allerdings vor über 20 Jahren. Die Inhalte sind also “historisch” und doch aktueller denn je: Denn die Geschichte wiederholt sich.

2015 gab es bereits über 200 Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte. Die Stimmung gegenüber Fremden wird immer ungnädiger. Immer menschenverachtender.

Selbst in wohlhabenden Wohngegenden ist man kaum noch bereit, Unterstützung anzubieten. Stattdessen geht die Bevölkerung auf die Barrikaden und gibt sich kaum noch Mühe, zu verschleiern, dass Flüchtlinge als lästiges Ärgernis angesehen werden:

Warum müssen ausgerechnet wir belastet werden?

Wenn Unterkünfte geplant sind, ist der Standort der falsche – egal wo. Und auch die Politik macht die selben Fehler wie vor Jahrzehnten. Da werden Fremdenhass und berechtigte Befürchtungen der Bevölkerung “verwechselt”.

Die Sprache der damaligen und heutigen Asyldebatte lässt sich kaum voneinander unterscheiden. Schon in den 90er-Jahren wurden aus hilfesuchenden Menschen bedrohliche Naturgewalten: Wie lässt sich der “Flüchtlingsstrom eindämmen”? Was tun gegen die “Asylantenschwemme”?

Stefan Dallinger (CDU), Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, ist nur einer unter Vielen, die durch unreflektierten Sprachgebrauch Ängste und Ressentiments schüren. Etwa wenn Herr Dallinger eine beschlagnahmte Turnhalle in Wiesloch als “Überlaufgefäß für die Asylflut” bezeichnet.

Wer greift sich die rechten Stimmen ab?

In der politischen Debatte gewinnt außerdem Populismus an Popularität – bald stehen wieder Wahlen an. Wie weit wird die Mitte nach rechts rücken, wenn die Flüchtlingszahlen weiter steigen und sich die fremdenfeindliche Haltung weiter verbreitet? Werden Parteien rechts von der CDU in Parlamente einziehen?

Denkbar ist das durchaus. Es ist sogar wahrscheinlich: 1992 haben die rechtsradikalen Republikaner in Baden-Württemberg 10,9 Prozent der Stimmen erreicht. Eine Wiederholung dieser Entwicklung kann nicht ausgeschlossen werden – zumal das Misstrauen der Bevölkerung gegenüber den etablierten Parteien wächst und wächst.

Die Politik macht genau die gleichen Fehler wie damals: Sie führen einseitige Debatten, in denen kaum nach langfristigen Lösungen gesucht wird. Die Informationspolitik ist überwiegend katastrophal. Sie machen Versprechungen, die sie nicht einhalten können – so vergrault man sich Mehrheiten.


Müssen sich erst Abgründe auftun?

Wolfgang Schäuble wollte rückblickend auf die Entwicklungen der 90er-Jahre nicht bestreiten, dass es zwischen der Asyldebatte und fremdenfeindlichen Gewalttaten einen „mittelbaren Zusammenhang“ gab. Warum macht die Politik also wieder weiter wie damals?

Die Asyldebatte der 90er-Jahre endete damit, dass das Grundrecht auf Asyl massiv beschnitten wurde. Das lässt sich nicht noch einmal wiederholen – außer man schafft es komplett ab.

Wie soll es also weiter gehen? Wenn sich nichts grundlegend verändert, wird es zu zunehmend brutaleren Übergriffen gegen Asylsuchende kommen. Menschen werden sterben. Diese Gewalttaten wird die Politik dann “auf’s Schärfste verurteilen”. Ein Eingeständnis, dass der eigene Populismus seine Teilschuld dazu beiträgt, wird es selbstverständlich nicht geben. Oder erst viel zu spät.

Und wenn in zwanzig Jahren wieder einmal tausende Hilfesuchende auf der Flucht sind, werden viele Medien wieder titeln, von der bedrohlichen Asylflut, die das arme und geplagte Deutschland überschwemmt. Und die Deutschen werden wieder klagen: “Warum wir?”.



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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

07.08.2015 um 16:35
@Heijopei

Ich möchte jetzt keine Diskussion über den VS vom Zaun brechen. Es sollte klar sein, dass damit Linksextreme gemeint sind, die offen gegen die Verfassung stehen und Leuten wie Stalin huldigen.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

07.08.2015 um 16:36
Zitat von cejarcejar schrieb:Das kommt immer an wie man das begründet.
und da sind wieder Linke da dran schuld, dass sich Besorgte nicht so gewählt ausdrücken können, wie sie es gern möchten und deshalb mit ihren ungehobelten Facebook-Posts als rechtsextrem erscheinen.
Richtig? @armleuchter


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07.08.2015 um 16:37
Ein Fehler ist auch das Ausländerfeindlichkeit mit Rechtsextremismus gleichgesetzt wird, was aber so pauschaliert und vereinfacht nicht nachvollziehbar ist.
Das Leipziger Forscherteam um Brähler misst seit 2002 rechtsextreme Einstellungen. Diese sind insgesamt in dieser Zeit deutlich zurückgegangen: Konnte man vor dreizehn Jahren noch bei knapp zehn Prozent der Befragten eine zumindest latente Zustimmung zu rechtsextremem Gedankengut feststellen, waren 2014 nur noch 5,6 Prozent dafür offen. Allerdings ist nach der so genannten „Mitte-Studie“ der Leipziger Forscher noch immer jeder fünfte Deutsche ausländerfeindlich eingestellt, jeder siebte stimmt nationalen oder chauvinistischen Aussagen zu, fünf Prozent lassen sich als antisemitisch einstufen. Insgesamt sind diese Einstellungen in Ostdeutschland häufiger festzustellen als im Westen. Die stärkste Ablehnung erfahren Asylsuchende, Sinti und Roma sowie Muslime.
http://www.tagesspiegel.de/politik/nach-dem-brandanschlag-in-troeglitz-die-spur-des-fremdenhasses-durch-deutschland/11605438.html


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07.08.2015 um 16:39
@Aldaris
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Es sollte klar sein, dass damit Linksextreme gemeint sind, die offen gegen die Verfassung stehen und Leuten wie Stalin huldigen.
Ach bitte, die Linken sind zuallererstmal gegen den Faschismis und Kapitalismus was ich für durchaus Legitim halte.

Das Stalin auch ein Faschist war steht ja wohl ausser Frage.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

07.08.2015 um 16:40
@Heijopei
Zitat von HeijopeiHeijopei schrieb: Wieviele Menschen haben die Linken denn schon auf dem Gewissen?
An die 40 Millionen Hungertote für Maos "Sprung nach vorn", weitere Millionen Tote für seine "Kulturevolution". Seine Kriegstoten und Opfer seiner Säuberungspolitik nicht mitgerechnet.
Auch Stalin hat in seinem Gulag-System Millionen Menschen getötet, dazu mindestens eine weitere Million Opfer bei seinen Säuberungen des Militärs und der Gesellschaft, dazu Opfer von Umsiedlungen und Deportationen.
Und die Reihe von "linken" Diktatoren und ihren Opfern ließe sich noch endlos fortsetzen.


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07.08.2015 um 16:42
@Wolfshaag
Ich rede von den Linken der heutigen Zeit, auf einen Geschichtskurs bin ich nicht aus.


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07.08.2015 um 16:45
Zitat von HeijopeiHeijopei schrieb:Das Stalin auch ein Faschist war steht ja wohl ausser Frage.
Selbstverständlich war er ein Faschist. Aber seine ganze Politik baute auf einer links-ideologischen Politik auf. Meinem Verständnis nach ist der Begriff des Faschismus nicht nur für die Nazis reserviert. Bei den Nazis waren es Juden und andere Minderheiten - bei Stalin waren es vor allem Bauern. Ich weiß gar nicht, was es da zu diskutieren gibt? Die Rechtsextremen wollen gezielt bestimmte Gruppen vernichten. Bei den Linksextremen ist das notwendiger Kollateralschaden, wie uns die Geschichte gezeigt hat.


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07.08.2015 um 16:48
Zitat von WolfshaagWolfshaag schrieb:An die 40 Millionen Hungertote für Maos "Sprung nach vorn", weitere Millionen Tote für seine "Kulturevolution". Seine Kriegstoten und Opfer seiner Säuberungspolitik nicht mitgerechnet.
Auch Stalin hat in seinem Gulag-System Millionen Menschen getötet, dazu mindestens eine weitere Million Opfer bei seinen Säuberungen des Militärs und der Gesellschaft, dazu Opfer von Umsiedlungen und Deportationen.
Und die Reihe von "linken" Diktatoren und ihren Opfern ließe sich noch endlos fortsetzen.
Jaja, und die Opfer die auf das Konto von Landbesitzern, Feudalherren und sonstigen Kapitalisten aller Rassen und Größen gehen, gehen wohl eher in die Milliarden, also was bringen denn solche Vergleiche wirklich? Die Erkenntnis, dass der Mensch ein aggressiver Depp gewesen ist, und sich sogar wegen einer Handvoll Erde den Schädel einschlägt, wenn ihm das einen Vorteil bietet? Tolle Erkenntnis.

Vllt könnte man daran arbeiten, diese Aggressionen in den Griff zu bekommen, statt sich immer wieder neue Feindbilder zu basteln, hm?


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07.08.2015 um 16:50
@Heijopei

Einer der nicht zum Geschichtskurs gehört: Wikipedia: Kim Jong-u
es gibt sehr wohl linke Graussamkeit

(hat aber mit unseren Linksextremen nix zu tun und auch nix mit dem Threadthema)


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07.08.2015 um 16:51
@Aldaris
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Selbstverständlich war er ein Faschist.
Wer? Stalin? Der war doch kein Faschist!?


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07.08.2015 um 16:52
@Deepthroat23

Ich nehme mal an, dass das eine rhetorische Frage war, aber zur Sicherheit frag ich nochmal nach.


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07.08.2015 um 16:54
@Aldaris

Rhetorik oder nicht, Stalin war kein Faschist! Stalin ließ wenn ich nicht komplett alles verpennt habe den Chef der Faschistischen Partei in der Sowjetunion damals sogar hinrichten.


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07.08.2015 um 16:54
@kofi

Interessanter Artikel den Du gepostet hast. Er trifft die momentane Situation sehr gut.

Ich befürchte auch einen kommenden Rechtsruck in der Bevölkerung. Dies ist aber ein hausgemachtes Problem der Politik Deutschlands rsp. der EU.

Es müssten die Ursachen bekämpft werden um der Flüchtlingsströme Herr zu werden... aber eine ISIS wird genauso schwer einzudämmen sein wie einst der Vietkong.


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07.08.2015 um 16:55
@Heijopei
Zitat von HeijopeiHeijopei schrieb: Ich rede von den Linken der heutigen Zeit, auf einen Geschichtskurs bin ich nicht aus.
Klammerst Du dann die 6 Millionen Toten des Holocaust auch aus? Ist ja auch Geschichte, ne?

Auch heutige Linksextremisten schrecken vor Mord nicht zurück, auch nicht in Deutschland:
Zitat von WolfshaagWolfshaag schrieb: 2014 wurden sieben versuchte linksextremistisch motivierte Tötungsdelikte verübt.
http://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af-linksextremismus/zahlen-und-fakten-linksextremismus/zuf-li-2014-straftaten.html (Archiv-Version vom 20.08.2015)


@dunkelbunt
Jaja, und die Opfer die auf das Konto von Landbesitzern, Feudalherren und sonstigen Kapitalisten aller Rassen und Größen, gehen wohl eher in die Milliarden, also was bringen denn solche Vergleiche wirklich?
Aha, das waren auch alles Nazis und Faschisten? oO Und Milliarden werden das kaum gewesen sein, sonst hätten sie ja niemanden mehr ausbeuten können.

Ich frage mich trotzdem, wie man versuchen kann sich den Linksextremismus schön zu reden.


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07.08.2015 um 16:59
Zitat von Deepthroat23Deepthroat23 schrieb:Rhetorik oder nicht, Stalin war kein Faschist! Stalin ließ wenn ich nicht komplett alles verpennt habe den Chef der Faschistischen Partei in der Sowjetunion damals sogar hinrichten.
Dass sich der Begriff ein wenig entlehnt hat von der exakten, ursprünglichen Bedeutung, sollte klar sein. Aber du darfst das gerne anders sehen. Für mich steht dabei ein undemokratisches, diktatorisches System im Vordergrund, das alles kontrolliert und Freiheiten einschränkt.


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07.08.2015 um 17:00
@Aldaris
Danke


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