Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

rainlove schrieb:in Sachsen haben glaube ich 30% Afd gewählt , also nichtmal die Hälfte ... und nicht jeder Afdler ist gleich harter Nazi
von daher seh ichs bissl anders, hier die Menschen sind weltoffen und freundlich, auf den Dörfern wirst du gern eingeladen und gegrüßt, das weiß ich weil ich selbst ein Landei bin..

Wenn du richtig aussiehst und schnell wieder fort bist, dann ist es so.
Komm aber mal als syrische oder afghanische Familie in so eine Hochburg und lebe dort ein paar Monate. Oder schlimmer, als junger Mann. Da bekommst du weit mehr zu sehen, als nur die weltoffenen und freundlich grüßenden Landeier.
Die einen grüßen dann schonmal mit dem rechten Arm und die Grüße selbst hören sich auch alles andere als freundlich an.
Es gibt kaum Orte, an denen es in den letzten Jahren keine rechtsextremen Skandale in Sachsen gab. Egal ob bei Festveranstaltungen, beim Karneval, im Vorfeld von Wahlen oder sonst wann.

Ich finde es schlimm wie viele Sachsen selbst alles verharmlosen. Niemand sagt das alle Sachsen Nazis wären. Aber als hier in Sachsen lebender sehe ich doch wie verbreitet und offen der Rechtsextremismus in diesem Bundesland ist.
Ich würde mir wünschen, dass mehr Sachsen diese Probleme erkennen würden, anstatt immer alles zu verharmlosen.
Natürlich gibt es in Sachsen auch sehr freundliche und weltoffene Menschen. Anders sind die guten Übernachtungszahlen auch kaum zu erklären. Aber deswegen ist hier lange nicht alles so toll, wie viele es gern versuchen darzustellen.

Vom 15.04.2025:

Enthemmter und aggressiver - In Sachsen hat rechte Gewalt flächendeckend zugenommen
446 Menschen direkt betroffen: In Sachsen verzeichnen Opferberatungsstellen eine klare Zunahme von rechten Gewalttaten. Die Verbände warnen, dass sich gerade junge Nazis besser organisieren und häufiger öffentlich auftreten.

Rechte Gewalt in Sachsen hat im vergangenen Jahr nach Zahlen von Opferberatungsstellen flächendeckend zugenommen. Demnach wurden 328 Angriffe gezählt, ein Plus von rund einem Drittel (32 Prozent) im Vergleich zu 2023. ...

Die Experten sprechen von einer »zunehmend gewalttätigen rechten Raumnahme«, die seit 2022 zu beobachten sei. ...

Die meisten der Gewalttaten seien rassistisch motiviert gewesen, heißt es. Es gebe aber auch eine deutliche Zunahme bei politisch motivierten Taten sowie bei queerfeindlichen Angriffen.

Die höchsten Angriffszahlen sachsenweit weisen die Großstädte Leipzig (74), Dresden (54) und Chemnitz (26) auf. Die ostsächsischen Landkreise Bautzen (26) und Görlitz (27) gelten als »Schwerpunktregionen«, dort sind die Angriffszahlen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte gestiegen (53 und 59 Prozent).

Drastische Anstiege der Zahl der Gewalttaten gibt es in den Landkreisen Meißen (von drei auf 18, also plus 500 Prozent) und Mittelsachsen (von acht auf 18, also plus 125 Prozent). Ein Rückgang der Angriffszahlen ist in diesem Jahr in keinem Landkreis festzustellen.

Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/sachsen-immer-mehr-rechtsradikale-gewalt-opferberater-warnen-vor-rechter-raumnahme-a-23d84ea2-07de-41d1-aa3c-7775dcee279d

Wer diese sich verstärkende rechtsextreme Grundstimmung nicht erkennt, will sie schlicht nicht erkennen. So wie viele nicht erkennen wollen, dass die AfD in weiten Teilen Rechtsextrem ist.

@Bone02943
Verharmlosen? Ich glaube du weißt nicht was du schreibst, der Spiegelartikel sagt garnichts 460 rechtsextreme Straftaten und die anderen 99,9% der Bürger die sich nichts zu schulden kommen lassen? Sollte man Sachsen wegen diesen 460 Straftaten zu einem Naziland verunglimpfen auch wenn die anderen 99% der Bürger sich nichts zu schulden kommen lassen? Überdenk deine Antwort.

Genau so verschließt man die Augen und verharmlost weiter vor sich hin, bis aus den über 400 angezeigten rechtsextremen Gewalttaten 4000 oder mehr werden. Und diese über 400 sind schon ein sehr erschreckende Zahl.
Nirgendwo habe ich behauptet alle Sachsen wären Nazis oder Sachsen sei ein Naziland. Aber so wie viele tust auch du als seien über 400 solcher Gewalttaten quasi nichts, oder nichts worüber man sich sorgen machen müsste. Dabei erleben wir einen sprunghaften Anstieg in allen sächsischen Landkreisen. Und da sind die ganzen rechtspolitischen Straftaten noch gar nicht mit dabei, wie wenn so eine illustre rechtsextreme Truppe den Karneval für ihre Zwecke nutzt, während das halbe Dorf an der Straße steht und applaudiert.

Wie sagte Kurt Biedenkopf damals, die Sachsen sind immun gegen Rechtsextremismus. Scheinbar hält sich diese hartnäckige Fehleinschätzung bis heute in den Köpfen fest.
Mach mal die Augen auf und höre deinen Mitmenschen zu. Aber mir scheint du willst einfach nicht sehen was in Sachsen abgeht.

Bone02943 schrieb:Wer diese sich verstärkende rechtsextreme Grundstimmung nicht erkennt, will sie schlicht nicht erkennen. So wie viele nicht erkennen wollen, dass die AfD in weiten Teilen Rechtsextrem ist.

Aber:

Fast 29.000 rechts motivierte Straftaten zählt das Bundesinnenministerium für das vergangene Jahr - das entspricht nicht nur einer Steigerung von 23 Prozent, sondern stellt auch einen neuen Höchststand dar. Zum Vergleich 2013 waren es 17.042 Fälle - seitdem ist die Zahl der bekannt gewordenen Delikte kontinuierlich gestiegen. Dagegen ist die Zahl der linken Straftaten mit 7.777 Delikten (+11,5 Prozent) vergleichsweise niedrig.

Die Entwicklung in den einzelnen Bundesländern zeigt, dass es sich dabei mitnichten um das Problem einer bestimmten Region handelt, sondern das Rechte und Rechtsextremisten bundesweit ihre illegalen Aktivitäten ausbauen. So ist die Zahl der registrierten Fälle in Rheinland-Pfalz und Hamburg am stärksten gestiegen, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt. Dahinter folgt Sachsen mit 42 Prozent. Das geringste Wachstum bei der politisch motivierten Kriminalität rechts registrierten Berlin und Nordrhein-Westfalen.

Original anzeigen (0,4 MB)


Quelle: https://de.statista.com/infografik/32952/entwicklung-der-anzahl-rechtsmotivierter-straftaten-in-den-bundeslaendern/

@behind_eyes

Ich schrieb auch nicht das Rechtsextremismus auf Sachsen beschränkt sei.
Anhand der Farben auf der Karte kannst du aber sicher selbst ablesen, dass es in Sachsen einen deutlich höheren Anstieg rechtsmotivierter Straftaten gab, als in manch anderen Bundesländern.

Und auch die Verteilung der absoluten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Immerhin leben in den neuen Bundesländern weniger als 15% der Gesamtbevölkerung in diesem Land. Sind aber für fast die Hälfte aller rechtsmotivierten Straftaten zuständig.

Bone02943 schrieb:Ich schrieb auch nicht das Rechtsextremismus auf Sachsen beschränkt sei.

Dennoch lese ich nur "Sachsen".

Bone02943 schrieb:Anhand der Farben auf der Karte kannst du aber sicher selbst ablesen, dass es in Sachsen einen deutlich höheren Anstieg rechtsmotivierter Straftaten gab, als in manch anderen Bundesländern.

Ich lese wieder nur Sachsen, ich sehe auch Rheinland Pfalz (dunkelachwarz, höchster Anstieg) Hessen, Baden-Württemberg, Schleswig Holstein und Hamburg.

Bone02943 schrieb:Und auch die Verteilung der absoluten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Immerhin leben in den neuen Bundesländern weniger als 15% der Gesamtbevölkerung in diesem Land.

Dann kannst du dir da denken, wieviele AfD Wähler es im Westen gab im Vergleich zum Osten.

Es wird nicht das letzte Mal sein das wir über Sachsen und den Osten stolpern, ich werde weiterhin die Fakten zeigen die diesen Take als was auch immer zeigen.
Ich verstehe die Diskussion bezüglich dem Osten rein von den Fakten her nicht.

behind_eyes schrieb:Dennoch lese ich nur "Sachsen".

Ja weil Sachsen gerade Thema war, durch diese rassistische Bewerbungsanzeige.

behind_eyes schrieb:Es wird nicht das letzte Mal sein das wir über Sachsen und den Osten stolpern, ich werde weiterhin die Fakten zeigen die diesen Take als was auch immer zeigen.
Ich verstehe die Diskussion bezüglich dem Osten rein von den Fakten her nicht.

Wenn weniger als 15% für fast 50% aller Straftaten in einem Bereich zuständig sind, dann ist dies eine signifikante Anzahl, oder etwa nicht? Man stelle sich mal vor Ausländer würden in bestimmten Bereichen die Statistik so beeinflusen... *pfeif
Wenn ich mir die Zahlen so ansehe, dann bin ich weit entfernt aus Sachsen heraus mit dem Finger nach Hamburg oder sonstwohin zu zeigen. Und warum es mir vielleicht auch mehr um Sachsen geht, liegt schlicht darin begründet, dass ich hier in Sachsen lebe.

Aber schwafelt euch ruhig alles schön.

Bone02943 schrieb:Ja weil Sachsen gerade Thema war, durch diese rassistische Bewerbungsanzeige.

Als es in die Pauschalisierung ging, las ich immer noch nur Sachsen.

Bone02943 schrieb:Wenn weniger als 15% für fast 50% aller Straftaten in einem Bereich zuständig sind, dann ist dies eine signifikante Anzahl, oder etwa nicht?

Absolut, statistisch auffällig, ja.
Wer redet über die statistischen Auffälligkeiten im Westen - siehe Statistik Grafik oben? Die sind teils härter als in Sachsen, but no words...

Bone02943 schrieb:Man stelle sich mal vor Ausländer würden in bestimmten Bereichen die Statistik so beeinflusen... *pfeif

Das braucht man sich nicht vorstellen, daß ist imo belegte Realität, Stichwort gemeinschaftlich begangene Vergewaltigungen PKS.

Bone02943 schrieb:Wenn ich mir die Zahlen so ansehe, dann bin ich weit entfernt aus Sachsen heraus mit dem Finger nach Hamburg oder sonstwohin zu zeigen. Und warum es mir vielleicht auch mehr um Sachsen geht, liegt schlicht darin begründet, dass ich hier in Sachsen lebe.

Das ehrt dich, die völlige Abkehr von den ebenso existierenden Zahlen anderer Regionen nicht.
Ein Wohnort sollte nicht zur Abkehr von Objektivität führen, aber ich verstehe das.

Bone02943 schrieb:Aber schwafelt euch ruhig alles schön.

Schade...

behind_eyes schrieb:Ein Wohnort sollte nicht zur Abkehr von Objektivität führen, aber ich verstehe das.

Scheinbar verstehst du es nicht, so wenig wie du die Zahlen auf der von dir verlinkten Karte verstehst. Aber gut, dann ist es eben so.

Aber wenn du gern über rechtsextreme Probleme in Rheinland-Pfalz reden willst, bitte. Niemand hier wird dich daran hindern aufzuzeigen, dass die Probleme dort noch viel gravierender(härter) als in Sachsen sein sollen.

Bone02943 schrieb:Aber wenn du gern über rechtsextreme Probleme in Rheinland-Pfalz reden willst, bitte. Niemand hier wird dich daran hindern aufzuzeigen, dass die Probleme dort noch viel gravierender(härter) als in Sachsen sein sollen

Keine Bange, ich springe nur ein wenn pauschal eine Region in Haft genommen.

Bone02943 schrieb:Scheinbar verstehst du es nicht

Kann sein, bin vielleicht nicht so schlau.

In Sachsen haben vermumte eine Lehrerin bedroht, die sich daraufhin versetzten lies:

Nach mutmaßlich rechtsextremen Bedrohungen hat eine Lehrerin in Oelsnitz im Erzgebirge ihre Schule vorzeitig verlassen. Im Januar hätten drei Vermummte der Lehrerin an einem Parkplatz aufgelauert, teilte die Leitung der Oberschule mit. Demnach wurde die Frau von den Unbekannten mit einer Taschenlampe geblendet, beleidigt, mit dem Tod bedroht und ihr wurde eine Reichskriegsflagge gezeigt.

Quelle: Tageschau.de

Kann man nun auffassen wie man will, ich sehe da aber, ähnlich wie beim Islamismus, einfach nur eine Indoktrinierung von Jugendlichen.

@juvenilea

Was heißt hier "einfach nur"?

Aus diesen Jugendlichen werden evtl. Überzeugungstäter und andere zu ihren Opfern. Rechtsextreme Straftaten sind auf dem Vormarsch, vorallem weil es immer mehr junge gewaltbereite Neonazis gibt. Indoktrinierung hin oder her, diese Menschen sind gefährlich. Gefährlich für Leib und Leben anderer und gefährlich für unsere demokratische Gesellschaft.

Bone02943 schrieb:Was heißt hier "einfach nur"?

Ich glaube, er oder sie meint es nicht so flapsig.

Bone02943 schrieb:Rechtsextreme Straftaten sind auf dem Vormarsch, vorallem weil es immer mehr junge gewaltbereite Neonazis gibt. Indoktrinierung hin oder her, diese Menschen sind gefährlich. Gefährlich für Leib und Leben anderer und gefährlich für unsere demokratische Gesellschaft.

Rechtsextreme sitzen im Bundestag.
Rechtsextreme werden von der zweit größten Fraktion im Bundestag hofiert wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik. Rechtsextreme Gewalt geht im alltäglichen Grundrauschen unter. Auch hier werden von einigen Nutzern regelmäßig solche Aktionen wie die zitierte mindestens heruntergespielt. In anderen sozialen Medien liest man auch mal etwas wie „Selber schuld“ oder anderen Unsinn.

Unsere Gesellschaft vollzieht gerade eine sehr verstörende Entwicklung. Angetrieben von „Deutschland, aber normal“, paranoidem Misstrauen gegen etablierte Medien, sehr viel Trollarbeit staatlicher russischer Akteure und einem von Tag zu Tag wachsenden Hass, vor allem gegen Fremde und Veränderung. Dazu viele Lügen, falsche Versprechen und Vorstellungen. Die Demokratie in der Bundesrepublik war wohl noch nie so bedroht wie heute.

Und ja, diese Menschen sind gefährlich.

rainlove schrieb:in Sachsen haben glaube ich 30% Afd gewählt , also nichtmal die Hälfte

Das Ergebnis sieht nur schöner aus, da die Großstädte das korrigiert haben. Die Landeier wählen mehr als 50% AfD.

rainlove schrieb:hier die Menschen sind weltoffen und freundlich

Du kannst nicht die Landeier im Osten meinen. Da ist jeder Zugereiste ein Migrant und wird verabscheut - egal welcher Hautfarbe oder Nationalität. Du bist nur willkommen, wenn du auch wieder gehst.

Bone02943 schrieb:Ich finde es schlimm wie viele Sachsen selbst alles verharmlosen.

Nicht nur diese Volksgruppe. Beim Thema Rechtsextremismus wird immer der Finger auf andere gezeigt, die ja auch schlimm sein sollen. Die Verharmlosung von Nazikultur scheint nicht ausgerottet worden zu sein.

behind_eyes schrieb:Ich verstehe die Diskussion bezüglich dem Osten rein von den Fakten her nicht.

Das merkt man. Die zündest ein Strohmann nach dem anderen ab. Sachsen scheint eben ein auffälliges Gebiet zu sein:

Hochgiftiges Rizin hergestellt: Razzia bei Teenie in Zeithain

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dippoldiswalde-sebnitz/rizin-razzia-jugendlicher-zeithain-kampfstoff-kriegswaffenkontrollgesetz-102.html

Bone02943 schrieb:Was heißt hier "einfach nur"?

"nur" heißt, dass da nicht mehr dahinter ist als denn Indoktrination.

Indoktrination bedeutet in der Regel einfach nur, dass wir einen Sachverhalt nehmen und drum herum ein emotional geladenes Gebilde aufbauen.

Emotional geladenes Gebilde sind meist Übertreibungen.
Übertreibungen sind Lügen.

Was ist die Intention von Indoktrination?
Menschen zu lenken zum eigenen Vorteil.

Wie zerschlagen wir Indoktrination?

Den Sachverhalt sachlich rausnehmen aus dem Gebilde und mit allen Rohren auf das nun kernlose Gebilde feuern.

Die große Kunst dabei ist es jedoch A den Sachverhalt zu erkennen und B zu beschreiben wie dieses "Geschwür", welches ich Gebilde nannte so wachsen konnte. Das Gebilde selbst interessiert hierbei nicht, denn ohne den Sachverhalt ist es Kernlos, d.h. sehr instabil.

Was ist bei der rechtsaußen Szene der Sachverhalt?
Im Westen der Republik die Migration, im Osten der Republik die Verarmung und die Migration.
Aber, ist es wirklich die Migration?
Nein ist es nicht. Ohne Migration wären wir 50 Millionen Menschen, von denen mehr als ein Drittel Rentner wäre.
Wie hätten wir denn die letzten drei Krisen mit solchen Ressourcen überwinden können, wie sollen wir denn die zukünftigen Krisen mit so einer Demografie überwinden? Öl haben wir nicht, auch sonst nichts außer Kohle, aber Kohle ist outdated.

Es ist nicht die Migration, sondern die Integration und die administrative Überforderung im Umgang mit den Flüchtlingen.
Wenn unsere Politiker das mal offen aussprechen würden, dann hätten wir die Hälfte der Miete, denn die sprechen im Moment das nach was die AfD von sich gibt: Migration ist das Hauptproblem aller Probleme und wir sind die Lösung.

Was die Verarmung betrifft, so muss man ehrlich sein und offen zugeben, dass A sich Wohlstand nicht Übernacht aufbaut und B jeder seinen Teil dazu beitragen muss. Und man sollte es sich nicht noch schwerer machen als man es sowieso hat. Diese maskierten Auflauerer, werden es sicherlich monetär nicht besser haben, bloß weil sie eine Lehrerin davon gejagt haben.

juvenilea schrieb:Es ist nicht die Migration, sondern die Integration und die administrative Überforderung im Umgang mit den Flüchtlingen

sehr richtig. Diesen Satz sollten sich alle Politiker mal übers Bett hängen (auch alle, die pauschal über Migranten schimpfen).
Aber möchte wetten, die Politiker wissen das alles selbst. Dann bleibt jedoch die Frage, weshalb sie nichts tun, damit es auch in der Bevölkerung richtig eingeordnet werden kann und vor allem weshalb tun sie nicht genug, damit sich diese Zustände bessern?

Und auch hierbei kann ich nur zustimmen (wie auch deinem gesamten Post):

juvenilea schrieb:Wenn unsere Politiker das mal offen aussprechen würden, dann hätten wir die Hälfte der Miete, denn die sprechen im Moment das nach was die AfD von sich gibt: Migration ist das Hauptproblem aller Probleme und wir sind die Lösung

Rechtsextreme brauchen weder Migration noch Armut um rechtsradikal zu sein.
Ihnen reichen auch Queere Menschen, Andersdenkende, Behinderte oder in ihren Augen Schwächere. Aber wahrscheinlich muss die Politik diese Teile der Bevölkerung auch nur anders "anpacken".
Selbst wenn Union und SPD das Thema Migration anders angehen, so haben wir weiterin das Problem mit Rechtextremen/Neonazis/Faschisten. Die werden immer Gründe suchen und finden, wie sie erfolgreich um die Jugend werben.

Bone02943 schrieb:Rechtsextreme brauchen weder Migration noch Armut um rechtsradikal zu sein.

Man kann ihnen aber den Sauerstoff nehmen und somit deren Flammen ersticken. Selbst der ÖRR berichtet mittlerweile intensiver über die Verfehlungen in der Migrationspolitik und da wird ganz deutlich das es längst nicht nur hartgesockene Faschos sind, die immer unzufriedener werden. Auch nicht nur die "blöden" Ossis.

Man könnte auf die Eigenverantwortung hoffen, das die Leute nicht abdriften und AFD wählen oder sich gar radikalisieren. Das wäre aber blauäugig.

Die Lösung ist nicht zu sagen das es Faschos immer geben wird (und somit auch kapitulieren), sondern den Nährboden zu entziehen, denn es macht einen Unterschied ob es 100 oder 1000e sind.

mchomer schrieb:Unsere Gesellschaft vollzieht gerade eine sehr verstörende Entwicklung. Angetrieben von „Deutschland, aber normal“, paranoidem Misstrauen gegen etablierte Medien, sehr viel Trollarbeit staatlicher russischer Akteure und einem von Tag zu Tag wachsenden Hass, vor allem gegen Fremde und Veränderung. Dazu viele Lügen, falsche Versprechen und Vorstellungen. Die Demokratie in der Bundesrepublik war wohl noch nie so bedroht wie heute.

Und ja, diese Menschen sind gefährlich.

Ich bitte alle Demokraten dringend, wachsam zu sein.
Es ist schon Positiv, wenn Merz der Sommerpause eine Absage erteilt hat!

DerThorag schrieb:Man kann ihnen aber den Sauerstoff nehmen und somit deren Flammen ersticken. Selbst der ÖRR berichtet mittlerweile intensiver über die Verfehlungen in der Migrationspolitik und da wird ganz deutlich das es längst nicht nur hartgesockene Faschos sind, die immer unzufriedener werden. Auch nicht nur die "blöden" Ossis.

Will man ihnen den Sauerstoff zum Atmen nehmen, muss man die braunen Jauchegruben ausheben, anstatt anzufangen deren Politikwillen umzusetzen.
Durch eine striktere Migrationspolitik wird sich kein Rechtsextremist anders verhalten. Er wird sich bestärkt sehen und noch mehr Druck ausüben, damit es neben den verhassten Migranten auch allen anderen Feinden an den Kragen geht.

DerThorag schrieb:Die Lösung ist nicht zu sagen das es Faschos immer geben wird (und somit auch kapitulieren), sondern den Nährboden zu entziehen, denn es macht einen Unterschied ob es 100 oder 1000e sind.

Ein Anfang wäre es gewesen keine Rechtsextremen und Faschos in unsere Parlamente zu lassen. Dazu ein Verfassungsschutz, der auf dem rechten Auge eine Nachschärfung gebraucht hätte. Und auch das Internet wurde nahezu völlig aus den Augen gelassen.
Was wir heute erleben sind nicht die Früchte einer Migrations- oder Asylpolitik von 2015, sondern ein schleichender Prozess der weit älter ist. Sicher war die Asylbewegung ein Katalysator, aber längst nicht der Grund für die Probleme.
Selbst wenn wir alle wieder rauswerfen die seit 2015 eingewander sind, werden wir die rechtsextremen Probleme damit nicht los.
Das ganze richtet sich doch nicht nur gegen Migranten. Das ist ein Kulturkampf, ein Kampf gegen alles was anders ist und nicht in deren rechtsextremes Weltbild passt.
Wenn es keine Juden, keine Muslime, keine Migranten sind, dann bleiben noch immer Andersdenkende, Linke, Queere, der politische Feind eben.
Oder soll sich die Politik auch kritisch mit den befassen, damit die Rechtsextremen freudig sehen, es geht auch ihren anderen Feinden an den Kragen?