japistole schrieb:In Anbetracht dessen, welche Ausmaße der Rassismus gegenüber Migranten in Deutschalnd hat, kann ich nicht nachvollziehen, wie so ein Wind drum gemacht werden kann, wenn in irgendeiner U-Bahn Migranten wieder zuschlagen.
Alles klar, geben wir einfach jedem, der einer Minderheit angehört einen Freifahrtschein, weil die Deutschen ja viel schlimmer sind. Das Opfer aus der U-Bahn muss ja schließlich auch ein Rassist sein, also hat er es doch verdient . . .
Oder wie darf man das jetzt verstehen? Ich weiss, dass ich das jetzt etwas überzogen dargestellt habe, aber meiner Meinung nach sollte man bei Gewalt nicht gegeneinander hochrechnen á la "Du hast jetzt soviel eingesteckt, da hast Du mal drei Schläge (oder was auch immer) frei."
Eigentlich gibt es doch nur "Gewalt" und "keine Gewalt". Ein Ausländer, der einen Deutschen oder sonst wen schlägt, weil er sich diskriminiert fühlt oder persönliche Probleme mit ihm hat, ist keinen Deut besser, als ein Deutscher, der einen Ausländer schlägt. Ganz gleich, ob wegen seiner Herkunft oder auch hier persönlicher Probleme miteinander.
Wenn man viel über fremdenfeindliche Gewalt spricht (und das sollte man sicher tun), dann sollte man vielleicht auch einfach mal mehr über Gewalt an sich reden. Ganz gleich, aus welcher Richtung sie stammt und wem sie gilt.
japistole schrieb:Wir sollten die Sachen wirklich mal im Verhältnis sehen.
Was sind denn die Verhältnisse? Denkt sich das Opfer aus der U-Bahn, dass es ja nicht so schlimm wäre, was ihm passiert ist, weil aus der anderen Richtung ja eine größere "Hasswelle" kommt?
Vielleicht sollte man (so wichtig das auch ist) nicht ausschließlich an die Täter, sondern auch mal an die Opfer denken. Als ich das letzte mal eine ruff bekommen habe, (ist schon lange her) war es mir recht egal, ob ich nun wegen den zehn Euro, meiner Herkunft oder meinem nicht vorhandenen Glauben zusammengekloppt wurde. Weh getan hat es so oder so. Ich will nicht sagen, dass es keine Unterschiede in der Wahnehmung der Tat seitens des Opfers gibt. Aber einer Tat ihre Schwere abzusprechen oder sie beiläufig unkommentiert hinzunehmen, weil andere schlimmer seien, ist meiner Meinung nach vollkommen falsch und führt in eine falsche Richtung.