Systemkrise 2008/2009

Hallo Zusammen,

ich bin neu hier. Lese allerdings schon seit einiger Zeit die hochinterassanten Themen hier in diesem Forum. Ihr scheint wirklich sehr intelligente Schreiberlinge zu sein. Nun habe ich eine Frage an Euch. Unsere Regierung hat ein Gesetz vorbereitet zur verstaatlichung privater Banken
(Ihr arbeitet ja immer mit Quellangaben:) www.heute.de
Was heisst das konkret für die Volksbanken? Diese sind ja Genossenschaften und ich als Kunde mit ja ein Mitglied. Nun sollen ja die Aktionäre eventuell "enteignet" werden. Wie schauts dann für mich als Mietglied aus. Kann man mir mein wenig Erspartes einach wegnehmen? Nun sagt man ja das Geld sei bei den Sparkassen und Volsbanken am sichersten. Aber ich glaube im Moment an rein gar nichts mehr! Schockierend war für mich in der letzten Woche zu lesen, das Großbritanien 3 Stunden vor dem totalen Kollaps stand. Und ich kann mir gut vorstellen, dass es bei uns nicht anders gewesen ist.

Was seht Ihr in den nächsten Monaten auf uns zukommen? Meint Ihr es wird so weit kommen, dass unser Geld in absehbarer Zeit tatsächlich nichts mehr wert ist und wir "Marken" zwecks Grundbedarfseindeckung erhalten?

Mir macht das alles unheimlich Angst. Ich lese nun seit vielen vielen Wochen hier im Internet sämtliche Nachrichtenseiten, habe mal im Wallstreet-Online Forum reingeschaut und das, was die Leute dort von sich geben ist wirklich zum Teil erschreckend.
Auch ein Interwiew von Dirk Müller (Frankfurter Börse) hat mich fast aus den Schuhen fliegen lassen. Mir fällt auf, dass viele Nachrichten (z.B. die Ausschreitungen in Island und vergangene Woche in Frankreich)nur (ich sage es mal so...) versteckt veröffentlicht werden, um vielleicht eine eventuelle Ausweitung vermeiden zu wollen?!
Ganz ehrlich, wann ist der Zeitpunkt da (oder besser, ab welchen Punkt kann man erkennen), an dem man sich für Tauschgeschäfte mit Schnaps, Zigaretten etc. einzudecken hat.
Nun jemand sagte mir kürzlich, bei der letzten Währungsreform, ging alles von heute auf morgen. Aber soweit ich das im Kopf habe, waren damals schon Alarmzeichen gegeben nur keiner hat sie wahr haben wollen.
Bitte verzeit meine vielleicht etwas dummen Fragen, aber sie sind ehrlich gestellt!

Danke
Gruß
Kaeferchen

@Reason

looooooooooooooooool geiles Pic mit der Queen, -lach weg!

"Sacramento, Kalifornien - Kalifornien stoppt Zahlung von Rechnungen, da bis zu der selbst gesetzten Frist Ende Januar, keine Lösung für die Staatshaushaltskrise gefunden wurde."
Jetzt ist Februar. Ob die Menschen ihres verdientes Geld jetzt bekommen haben?
Es ist jetzt fast wie in Soviet Union da. Diejenigen, wer über das Land regieret, interessiert es nicht, wie es anderen geht.

@kaeferchen bei der volksbank musste doch anteile kaufen um mitglied zu werden. das konto ist sicher solange der deutschestaat zahlungsfähig ist.

@25h.nox

lööl in 4 Jahren ist Deutschland zahlungsunfähig und wir alle kaputt.

@schmello bin am vorsorgen... gährballone hab ich für 400 liter, hefe kann ich notfalls aus brot gewinnen und brennen kann ich mit nem topf und nem ofen...
dazu kommt noch das ich über genügend botanik kenntnisse verfüge um jederzeit tabak oder cannabis irgendwo im wlad anzubauen sollte alles crashen.

@25h.nox

Aber von Wein und Cannabis kann man doch nicht leben. Ich nehme an du möchtest das als Tauschmittel benutzen. Kauf dir doch lieber Pflanzen oder Gemüsesamen. Hab neulich auch welche gekauft. Ich wollte mal ausprobieren ob ich das hinbekomme und hab mir auch gleich Erde und einen Blumentopf gekauft. Da sind schon zwei ganz kleine Blätter rausgekommen!

Zu meinem Bedauern, teile ich euren Pesimismuß n icht.

Das System wird sich per Inflation oder Währungsreform, der Schulden und Sparguthaben entledigen...
... um dann wieder von vorne an zu fangen.
Nach jedem Reset läuft die Scheiße 20 Jahre prima, bis die Zinskurve wieder zu steil wird.

Mit ein wenig Krieg und Terror, strecken sie das ganze dann wieder auf 30 jahre.

Also, ist eure Besorgniss umsonst, solche Zustände wie ihr sie befürchtet werden nicht eintreten, denn dann würden die Menschen nach den Ursachen fragen und genauer hin sehen, das system durchschauen, undf es ändern wollen...

... da dies zu vermeiden ist, um Maximale Außbeutung zu erreichen, dürfen die Menschen nicht bescheid wissen und sich nicht für die Gründe interessieren.
Das geht aber nur, wenn die Mehrheit doch noch irgendwie einigermahsen gut leben kann.

@kaeferchen,
Helmut Siekmann vom Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS) an der Universität Frankfurt
sagt im spiegelartikel
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,605046,00.html
"Eine Verstaatlichung der HRE hält er dagegen rein rechtlich für unproblematisch. "Die Verfassung sieht solche Möglichkeiten vor. Die Frage ist eher, ob es politisch gewollt ist.""

buddel

@kaeferchen

So schnell wird eine Genossenschaftliche Bank nicht verstaatlicht. Erst haften die Kunden mit dem doppelten ihrer Einlage. Also, wenn Du nen Anteil von 100 Euro hast, mußt Du bei Zahlungsschwierigkeiten der Bank nochmal 100 Euro da rein buttern. so hat es mir ein Bänker erklärt, der an einer Genossenschaftsbank gearbeitet hat!

kaeferchen schrieb:Nun jemand sagte mir kürzlich, bei der letzten Währungsreform, ging alles von heute auf morgen. Aber soweit ich das im Kopf habe, waren damals schon Alarmzeichen gegeben nur keiner hat sie wahr haben wollen.

Meinst du die von 1948? Da brauchte man allerdings kein Prophet sein, um die vorauszusehen, das war kurz nach dem 2. Weltkrieg!

ich dachte, die war 2002^^

buddel

Die kam aber nicht über Nacht, die war schon lange mit ansagen :D

@25h.nox

25h.nox schrieb:gährballone hab ich für 400 liter, hefe kann ich notfalls aus brot gewinnen und brennen kann ich mit nem topf und nem ofen

So willst du Schnaps brennen? Mit nem Topf und nem Ofen? Hast du das schonmal ausprobiert? Glaube nicht dass das funktioniert.

@schmello

schmello schrieb:Ich wollte mal ausprobieren ob ich das hinbekomme und hab mir auch gleich Erde und einen Blumentopf gekauft. Da sind schon zwei ganz kleine Blätter rausgekommen!

Ach, diese Stadtmenschen...

Sowas ist eher eine schlechte Investition. Wenn du die Lebensmittel aus eigenem Anbau brauchst sind die Pflanzen vielleicht gerade erst gekeimt. Sinnvoller wären Lebensmittelvorräte die die Zeit überbrücken bis die richtigen Bauern mit der Arbeit anfangen. Die sind dann übrigens auch nicht auf die paar Samen angewiesen mit denen du Handel betreiben willst ;)

@kaeferchen

Mit Schnaps und Konserven kannst du dich ja jetzt schon eindecken, die Sachen gehen ja nicht kaputt. Was du hast, das hast du.

Anhang: pr41907,1233649934,Art_2009-119_Phase3.pdf


Ich weiß das viele meinen, der Kollege Walter K. Eichelburg neige zum übertreiben.
Trotzdem hänge ich hier mal ein PDF an, wie es aus seiner Sicht aussieht. Die weiterführenden Links in dem Artikel lassen befürchten das er durchaus recht haben könnte.

Die Banker des Propheten

Das islamische Finanzsystem erweist sich als immun gegen die globale Krise. Was können westliche Banker vom Koran lernen?

Mohammed wäre ein schlechter Banker gewesen. Als der Prophet des Islam vor 1500 Jahren in Mekka lebte, wollte er faire Geschäfte machen. Seine Kunden sollten wissen, worauf sie sich einließen. Mit Weizen, Seide und Salz wollte er handeln, mit realen Produkten – nicht bloß mit Geld. »Die Zins verschlingen, stehen nicht anders da als einer, den der Satan mit Wahnsinn geschlagen hat.« So wurde es später in den Koran geschrieben – aber das ist lange her.

Am Finanzmarkt der vergangenen Jahre interessierte das keinen. Da wetteten Hedgefonds auf Kreditrisiken, da spekulierte man auf fallende Kurse von Wertpapieren, die man gar nicht besaß. Da erfand man immer undurchsichtigere Finanzprodukte, die mit der echten Wirtschaft nichts mehr zu tun hatten. Bis die Blase platzte. Aber seit dem großen Finanzcrash werden die Regeln neu geschrieben – und dabei hat Mohammed plötzlich doch etwas zu sagen. Denn Islamic Finance, die Finanzordnung auf Basis der Scharia, bietet der globalen Krise die Stirn.

Korantreue Anleger hat die größte Finanzkrise seit 80 Jahren tatsächlich weit weniger schlimm getroffen. Die Scharia – das islamische Recht, das im Westen bislang als Synonym für Grausamkeit galt – verbietet die riskanten Geschäfte, mit denen sich Banker weltweit verspekuliert haben. Während im Westen ganze Investmenthäuser unter der Last von faulen Krediten und hoher Verschuldung zusammenbrachen, verzeichnen die Anbieter von Islamic Finance zweistellige Wachstumsraten. Ist es aus-gerechnet der Koran, von dem westliche Banker heute lernen können? Und hätte sich eine derartige Krise mithilfe der Scharia womöglich gar verhindern lassen? Müssen wir unser Weltbild vom radikalen, rückständigen Islam revidieren?

Erst 1975 wurde die Dubai Islamic Bank als erste Scharia-konforme Bank gegründet – heute gibt es gut 300 Finanzanbieter in 75 Ländern. Nach muslimischen Regeln wurde zwar schon im Mittelalter gehandelt, aber erst die steigenden Öleinnahmen förderten in den 1970er Jahren ein neues muslimisches Selbstbewusstsein und einen eigenen, Scharia-konformen Bankensektor.

Eine Billion Dollar werden Einlagen und Investments von Islamic Finance im Jahr 2010 ausmachen, prophezeit die Unternehmensberatung McKinsey. Investiert werden darf nur in Branchen, die »halal«, also rein sind. Geschäfte mit Schweinefleisch, Alkohol, Glücksspiel, Waffen oder Pornografie sind ausgeschlossen.

http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/artikel_id3397.htm (Archiv-Version vom 03.02.2009)

Ja die Scharia verbietet die spekulation auf virtuelle märkte wo ein fundament nicht vorhanden ist ,aber den zins ansich kann sie nicht verunglimpfen das wäre das gleiche als würde man den profit verteufeln.

@kaeferchen

kaeferchen schrieb:Was heisst das konkret für die Volksbanken? Diese sind ja Genossenschaften und ich als Kunde mit ja ein Mitglied. Nun sollen ja die Aktionäre eventuell "enteignet" werden.

Sie sind keine Genossenschaften, sondern Aktiengesellschaften.
Und sie können ja das Geld, das man eingelegt hat, nicht einfach drauf behalten.
Sie müssen nur 2% daraufbehalten.
D.h. in etwa, wollen 2 % der Kunden ihr Geld abheben, geht die Bank pleite.

kaeferchen schrieb:das Großbritanien 3 Stunden vor dem totalen Kollaps stand

Scharia etc.

Man muss wissen, dass 52 % der Aktien der Londoner Börse dem Staat Qatar und Dubai gehören.
Also ist die Londoner Börse islamisch. ;)

Nicht nur im Koran ist der Zinshandel verboten. Etwas ähnliches steht auch in der Bibel.
Sinngemäß: Von deinen Brüdern im Glauben sollst Du keinen Zins nehmen!

Schlußfolgernd könnte man sagen: Vom Rest aber schon! :D

Genossenschaftsbanken sind keine Aktiengesellschaften, sondern wie der Name sagt: Genossenschaften.