Das bedingungslose Grundeinkommen

@Brunche
Ich hätte mal einen Experiment für Dich und alle Befürworter, aber nur für die die arbeiten:
Man nehme die Lohnabrechnung vom letzten Jahr, gucke auf dem Netto und ziehe 12000 ab.
Ich gratuliere Du hast ein BGE finanziert! Ob du es als Steuer beim Lohn, Transaktion oder Einkauf zahlst, ob Du diese Summe bei deinem AG zusätzlich erarbeitest egal...

Brunche schrieb:Ich sehe grad, das hier gilt auch für dich... :D
"Man sieht offensichtlich, dass Du nichts, aber auch wirklich gar nichts verstanden hast..."
Ich seh schon, da ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig... und dabei sollt ich zwischendurch noch ein bisschen arbeiten.

Ich schlage vor, dass ihr Beiden euch erstmal mit den Grundlagen vertraut macht. Zwei gute Quellen habe ich bereits weiter oben schon verlinkt.

Nönö, ich hab das nicht verstanden.
Die Mikrosteuer, die ja andere Steuern obsolet machen soll hat das Potential, die Steuereinnahmen nahezu zu verdoppeln. Aus 700 Mrd machen wir 1300 Mrd. Einfach so.

Ohne das am Ende irgendjemand mehr Steuern abführen musste als vorher. Ja. Da gibts auch gar nix falsch zu verstehen.

Das Schlimme ist: Ich beziehe mich auf Zahlen, die du geliefert hast.

Stellen wir uns mal 5 Sekunden lang das Geld, was in Deutschland kursiert, als Kuchen vor. Bisher bekommt der Staat, sagen wir mal, von 20 Kuchenstücken genau 5 Stücke (700 Mrd Euro), die anderen 15 Kuchenstücke bleiben in der Wirtschaft und bei Privatpersonen.

Nun kommst du mit deiner Mikrosteuer, die diese 5 Kuchenstücke ersetzen soll. Vorerst liegen also wieder 20 Kuchenstücke auf dem Tisch. Deine Mikrosteuer generiert aber potentiell 1300 Mrd Steuereinnahmen. Also bekommt der Staat von den 20 Kuchenstücken nun - ich bin nett und runde mal - 10 Kuchenstücke.
Die anderen 10 Kuchenstücke bleiben in der Wirtschaft und bei Privatpersonen.

Merkste was?

@Abahatschi
*seufz*..... Ich könnte offensichtlich viel Geld verdienen mit Schulungen über die Transaktionssteuern...

Die Transaktionssteuern basieren auf der Tobin-Steuer:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tobin-Steuer

Tobin ging es nicht einmal so sehr um den Ertrag, sondern um die Eindämmung des automatisierten Börsen- und vor allem Derivatenhandel.
Tobin hoffte, dass das Finanzsystem dadurch insgesamt stabiler wird. Es wird in Kauf genommen, dass der Devisenhandel in Offshore-Finanzplätze abwandert. Aber selbst dann, würden, nach meinem Verständnis, immer noch 240 Billionen Euro übrig bleiben und einen Ertrag von 960 Milliarden Euro einbringen.

Bsp.
Du verdienst 50000 Euro jährlich. Bei der Überweisung bezahlt deine Firma 0.2% Steuern = 100 Euro. Du als Empfänger bezahlst ebenfalls 0.2% = 100 Euro. Wenn du die 50000 Euro wieder ausgibst, bezahlst du nochmals 100 Euro. Ergibt 200 Euro/Jahr. That's it! Deine 12000 kannst du dir sonst wohin stecken.

Ich bin übrigens nicht für ein sofortiges BGE. Aber wenn die Zahl der Beitragszahler kontinuierlich abnimmt, ist es nur ein Frage der Zeit bis ein BGE kommen muss.

@chriseba

chriseba schrieb:Nönö, ich hab das nicht verstanden.

Das merkt man!

chriseba schrieb:Das Schlimme ist: Ich beziehe mich auf Zahlen, die du geliefert hast.

Das ist nicht schlimm, sondern klug! Gratuliere!
Das Schlimme sind nur deine Interpretationen.

chriseba schrieb:Hast du dafür Beispiele parat?

Aber natürlich!

1. Einkaufen ohne Kassiererin im Supermarkt
2. Autonome Taxis ohne Fahrer
3. Häuser mit 3D-Drucker erstellt

https://youtu.be/zM4A1fgyuag

Alles heute schon machbar, und in 30 Jahren vermutlich so selbstverständlich wie heute ein Smartphone...

Brunche schrieb:Ich bin übrigens nicht für ein sofortiges BGE.

Für was dann? BGE light, doch nicht für alle, doch nicht 1000...

Brunche schrieb:Aber wenn die Zahl der Beitragszahler kontinuierlich abnimmt, ist es nur ein Frage der Zeit bis ein BGE kommen muss.

Und wer zahlt es dann? Sag nicht die Empfänger :D
Nur zu Info, wir haben hier keinen Kommunismus auch wenn Du Dir das wünscht.

Brunche schrieb:Fazit: Theoretisch 320 Billionen Euro könnten mit einer Mikrosteuer, von sagen wir mal 0.2 %, belegt werden.
Macht dann (ebenfalls theoretisch) 1280 Milliarden pro Jahr.

Nochmal: Wo kommen Deine 320 Billionen Euro her?

@Bauli
Nochmal: Von hier -->

https://www.bundestag.de/resource/blob/644068/d64aef241b13ec90885f2dea317e6285/WD-4-008-19-pdf-data.pdf

Man sollte sich eben auch die Mühe und Zeit nehmen das Verlinkte zu studieren...

Brunche schrieb:Bsp.
Du verdienst 50000 Euro jährlich. Bei der Überweisung bezahlt deine Firma 0.2% Steuern = 100 Euro. Du als Empfänger bezahlst ebenfalls 0.2% = 100 Euro. Wenn du die 50000 Euro wieder ausgibst, bezahlst du nochmals 100 Euro. Ergibt 200 Euro/Jahr. That's it!

Man bezahlt weniger Steuern, aber die Steuereinnahmen des Staates steigen.

Das musst du mir aber näher erklären. Weil mathematisch macht das jetzt ja nicht wirklich viel Sinn.

Auf 50.000 Euro jährlich würde ich bei Steuerklasse I/IV heute rund 8.700€ an Lohnsteuer zahlen. Nach deiner Vorstellung würde die Lohnsteuer wegfallen, am Ende würde ich 200 Euro Steuern zahlen, der Arbeitgeber 100 Euro.

Steuereinbußen für den Staat: -8.400€

Du führst an, das Steuerpotential dank Mikrosteuer läge fast doppelt so hoch wie das gesamte Steuerpotential (inkl. Lohnsteuer, MwSt, Umsatzsteuer, Grundsteuer, Vermögenssteuer, Hundesteuer, blablabla) heute.

Erklär mir jetzt einfach mal, wie das funktioniert. Dürfte dir ja leicht fallen, du hast es ja verstanden.

Auf der einen Seite ist der Staat. Auf der anderen Seite der Privatsektor, also alle Unternehmen, Privatpersonen, tralalala.
Beide befinden sich in einem Land. In diesem Land gibt es 10 Äpfel.
Heute bekommt der Staat 2 Äpfel. Du hast 8 Äpfel, du repräsentierst die Unternehmen und Privatpersonen.

Nach deinem Modell bekommt der Staat aber künftig 4 Äpfel.

Quizfrage: Wem werden die 2 zusätzlichen Äpfel fehlen?

@Brunche

Das sind für mich knapp 319 Milliarden Euro.

@Brunche

Am Ende des Tages kann man Steuern verschieben, wie man lustig ist, diejenigen, die arbeiten müssen diejenigen, für die das zuviel verlangt ist, mit durchziehen.

Das kann durch kein Konzept verhindert werden. Es wird keine Möglichkeit geben, die Einnahmen zu generieren, die für ein BGE erforderlich sind, die das wie ein perpetuum mobile vermeiden.

Selbst wenn man 30 Jahre in die Zukunft schauen könnte, was in Wirklichkeit niemand kann, müssten bei Wegfall vieler Arbeitsplätze dann immer weniger Leute immer mehr andere Leute finanzieren. Und bei einem BGE wäre das dann auf der Ausgabenseite fix und nicht veränderlich. Zu den vermeintlich unvermeidlichen Arbeitslosen kämen ja die Spaß BGE ler auch noch on top. Das kann kein System der Welt leisten.

Wo 320 Billionen herkommen sollen (wäre ja sensationell) wäre ich allerdings auch mächtig gespannt drauf.

Eine mögliche Krise am Arbeitsmarkt wäre ja auch eher ein Argument gegen ein BGE, schon weil das ja noch mehr Menschen beziehen würden, als vom Arbeitsmarkt her unvermeidlich.

Das 'B' steht ja für bedingungslos, nicht für besinnungslos.

Ich will hier ja nicht den Besserwisser spielen, aber sind von 318 Billionen 0,02% nicht irgendwas um 636 Milliarden?

@Bauli
Für mich sind es 319000 Milliarden...

@MajorQuimby
Jede Transaktion wird 2x besteuert. Einmal der Sender, einmal der Empfänger, siehe mein Bsp. an @Abahatschi

@Brunche

So hoch ist doch unsere Wirtschaftsleistung garnicht.

Brunche schrieb:@Bauli
Für mich sind es 319000 Milliarden...

@MajorQuimby
Jede Transaktion wird 2x besteuert. Einmal der Sender, einmal der Empfänger, siehe mein Bsp. an @Abahatschi

Würdest du mir bitte, bitte, bitte beantworten, wem das Geld dann fehlt, welches der Staat mehr einnimmt? Bitteeeee!

Und nur mal so zur Ergänzung:

Manch einem erscheint die Finanzwirtschaft vielleicht ein bißchen abstrakt, aber wenn ein Staat, nennen wir ihn Deutschland exklusiv schlechte Bedingungen dafür schaffen würde, würde der Finanzstandort Deutschland so erheblichen Schaden nehmen, dass Luxus Ideechen wie ein BGE ohnehin nicht mehr unser Problem wären.

@Bauli
Ich beiss gleich in die Tastatur...

Es geht nicht um die Wirtschaftsleistung die besteuert wird sondern um den Zahlungsverkehr!

Nochmals zum besseren Verständnis aus einem Link den ich schon mal gepostet habe:

"Das vorliegende Konzept vertritt eine neue Optik. Neu wird nicht länger der Mensch für seine Arbeit besteuert, besteuert wird in Promille-Ansätzen der gesamte bargeldlose Zahlungsverkehr; dieser umfasst auch die Finanztransaktionen. Die Mikrosteuer auf dem Zahlungsverkehr zielt auf das grösstmögliche Steuersubstrat. Sie ist fair und leicht zu handhaben: bei der Verbuchung jeglicher Zahlung wird die Mikrosteuer einheitlich und automatisiert pro Belastung und pro Gutschrift erhoben. Mit der Mikrosteuer leistet nun auch die Finanzwirtschaft automatisch einen Steuerbeitrag, was Unternehmen und private Haushalte erheblich entlastet. Die Mikrosteuer bringt Transparenz in die Finanzströme. Auf Transparenz haben wir ein Anrecht, denn im Krisenfall haften unsere Steuergelder für das Finanzsystem. Dank ihrer Ergiebigkeit kann die Mikrosteuer im Prinzip sämtliche bestehenden Steuern und Abgaben ersetzen."

Brunche schrieb:Es geht nicht um die Wirtschaftsleistung die besteuert wird sondern um den Zahlungsverkehr!

Beim Zahlungsverkehr wird die Wirtschaftsleistung umhergeschippert...die du damit dann besteuerst..

@sacredheart

sacredheart schrieb:Luxus Ideechen wie ein BGE

Wie gesagt, die Steuer ist nicht zweckgebunden. Man kann damit auch Sachen finanzieren wie die marode Infrastruktur, oder Kosten bezüglich des Klimawandels...

@Brunche

Eine derart einheitliche Mikrosteuer klingt ja erst mal gut, ignoriert aber simple Dinge vollständig:

Es gibt Branchen, in denen große Zahlung umgesetzt werden, beispielsweise im Handel, die jedoch eine sehr geringe Marge haben, simples Beispiel: der Handel mit nahezu sämtlichen Rohstoffen.

Es gibt andere Branchen, inbesondere Dienstleistungen, bei denen wenig Geld verschoben wird.

Mit so einer Idee kann sich jeder Rohstoffgroßhändler einen Strick nehmen und jede Fußpflegerin könnte (überspitzt betrachtet) mal bei Porsche vorbeischauen.

@Brunche

Nein, tut mir leid. Ist mir zu hoch. Der Export von Waren beträgt ca. etwas über eine Billion Euro. Wie willst Du dann 320 Billionen Euro generieren? Es ist wie Nero gesagt hat, ein umherschippern, des Geldflusses. Das Geld wird weniger. DIe, die massgeblich an der Wertschöpfung beteiligt sind, müssten auf große Beträge, die der Kostendeckung dienen, einen höheren Betrag einsetzen. Woher nehmen die das Geld im Absatz, wenn man bei der Kostendeckung verliert. Drucken? Aus dem Ausland? Einbüßung des Wettbewerbes?

Auch setzt Deiine Rechung voraus, dass die Menschen gezwungen sind, öfter eine Kontobewegung zu veranlassen.

@Brunche

Das Unternehmen für das ich arbeite..ein Software Unternehmen... würde nach deiner "Transaktionssteuer" sich eine Goldene Nase verdienen weil nicht mit gigantischen Werten oder übermäßig oft Tansaktionen getätigt werden.