Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

Man kann über Rassismus ebenso wenig objektiv diskutieren wie über den Holocaust. Das sind alles Gespenster, die wir entweder schaffen zu vertreiben oder "wir" fahren hier in absehbarer Zukunft zu Frau Hölle. Spätestens dann, wenn eine von Storch im Regierungskabinett sitzt.

Natürlich muss man in solchen Dingen emotional sein, um das letzte bisschen Humanismus vielleicht noch zu retten. Wer das allein als "politischen Wandel" betrachtet, scheint auch nicht besonders viel Angst vor einem neuen Totalitarismus zu haben, den wir kriegen, wenn wir so weitermachen.

Schließlich haben wir uns in letzter Zeit mehr als genug Feinde geschaffen:
Türken, insbesondere Erdogan
Flüchtline und Asylanten, die die meisten am liebsten weit weg hinterm Horizont sähen
Linke und Humanisten, die es immer noch wagen den Mund aufzumachen
renitente Redakteure, die sich weigern gegen Flüchtlinge zu schreiben
Merkel als Fluch
jede Menge EU-Mitgliedsstaaten, die sich weigern Flüchtlinge aufzunehmen
afrikanische Folterstaaten, die sich weigern Flüchtlinge zurückzunehmen
einen renitenten Zentralrat der Muslime
einen renitenten Zentralrat der Juden
blökende Linke so wie ich hier im Forum
usw. usf.

Ich stimme dir da voll zu aber wir sind nicht die einzigen in Europa mit vielen solcher Probleme.
Diese Dinge wie der Holocaust usw. schwirren aber in unseren Köpfen herum und es erschwert oftmals das ganze von außen zu betrachten.

Ich als deutscher wurde auch schon von Neonazis zusammengeschlagen. Ich habe auch erlebt wie Türkische Imbissbesitzer auf offener Straße beleidigt wurden. Ebenso sehe ich die Probleme welche andere Länder haben. Deutschland ist da nicht schlechter oder besser.

Und Feinde schaffen ist immer so relativ. Die Feindschaften entwickeln sich oftmals aus der Politik und deren Handlungen und Folgen. Mir haben einige Polen einmal gesagt das die Geschichte zwischen Polen und Deutschen schon längst wieder in Ordnung ist. Vor allem nach weil die deutschen auch viel Ertragen mussten und die Polen auch Umgesiedelt wurden.
Aber Politiker holen das immer wieder hervor. Vereine und Rechte stacheln ständig die Jugend aufs neue an in beiden Ländern.

Vergessen sind die schönen Worte und man hört es ja ständig wie wieder auf eine Feindschaft quasi bestanden wird.

http://www.bento.de/gefuehle/als-tuerkin-in-deutschland-ich-fuehle-mich-nicht-als-deutsche-nicht-akzeptiert-651547/#refsponi (Archiv-Version vom 23.06.2016)

Ich trage Einflüsse aus Deutschland und der Türkei in mir, bin jedoch in beiden Ländern kein hundertprozentiger Bestandteil der Gesellschaft. Hier gelte und fühle ich mich als Ausländerin, dort als Deutsche. Zumindest habe ich in der Türkei schon oft den Satz zu hören bekommen, dass ich doch "recht deutsch" wirke. Anfangs haben mich Äußerungen wie diese sehr irritiert. Inzwischen lösen sie in mir ein Gefühl der Gleichgültigkeit aus

@Realo
@Fierna

in diesem thread wäre der link besser aufgehoben als im Asylrecht-thread
zu diskutieren wäre, warum ausgerechnet dieser artikel dafür herhalten soll, die deutsche Ausländerfeindlichkeit zu belegen.
de Dame fühlt sich weder in Deutschland noch in der Türkei voll zugehörig.

@lawine

Wer wollte denn damit die deutsche "Ausländerfeindlichkeit" belegen?

Es ist eine allgemeine Verschlechterung in der Hinsicht in ganz Europa, von Polen, Schweden, den Össis, Frankreich und ja auch in Deutschland, aber es zu verallgemeinern ist einfach Unrecht gegenüber dem größeren Teil der Bevölkerung, die nicht so eingestellt ist... es gibt ja auch Probleme unter Ausländern die sich gegenseitig nicht mögen...

Auch ich verschiebe mal was, nämlich meinen Beitrag aus dem Thread "Was bedeutet für euch Integration von Muslimen" hierher, weil ich finde, dass er hier besser passt.


Es hat keinen Sinn. Leider kann man hier nicht Tacheles reden, daher verkrampfen sich beide Seiten, weil sie streng auf ihre Wortwahl achten müssen. Das bedeutet: Ein Dialog ist nicht mehr möglich, weil keine Seite Selbstreflexion betreiben will/kann. So könnte es scheinen; leider trifft das nur auf eine Seite zu, denn ich betreibe ständig Selbstrreflexion und politische Ursachenforschung für den zunehmenden Rechtsruck in Europa, und das hat nur scheinbar was mit "Ausländern"/Islam zu tun, das sind Ersatzwortkriege.

Der eigentliche Kriegsschauplatz hat eigentlich nichts damit zu tun. Ab und zu wird der Stellvertreterkrieg etwas brüchig und dann schimmern solche Bemerkungen durch wie "die haben doch alle Handys", "die kriegen mehr als unsere Sozialhilfeempfänger/ Hartzler/ armen Rentner", da schimmert dann ein verdruckster Sozialneid durch. Thema Angst: Vorgetäuscht wird eine Angst vor "Überfremdung", dabei ist es etwas ganz anderes: Existenzangst; Angst die soziale Sicherheit zu verlieren, nicht nur den Arbeitsplatz zu verlieren, sondern Angst vor dem Kollaps der Sozialsysteme selbst, weil die immer weniger finanzierbar sind, und 1 Million Flüchtlinge mehr, von denen kaum einer mal in die Lage kommt selbst in die Rentenkassen einzuzahlen, die also zusätzlich das Sozialsystem belasten, scheinen den Prozess des Kollapses der Sozialsysteme nur zu perpetuieren. Es ist nackte Existenzangst, eines Tages nicht mal mehr Sozialhilfe in bisheriger Höhe kassieren zu können und um einen Mindestlebensstandard dann nur noch mit kriminellen oder entwürdigenden (Betteln) Mitteln halten zu können.

Um die Sozialsysteme also zu erhalten, werden alle die Sozialkassen zusätzlich belastenden Faktoren als gefährlich eingeschätzt, und das sind in diesem Fall offenbar die zusätzlichen Flüchtlinge. Der eigentlich notwendige Klassenkampf, um die permanene Verteilung des Geldes von unten nach oben zu beenden und zu einer gerechteren Verteilung zu kommen - siehe Thread "bedingungsloses Grundeinkommen" - wird erneut ins Prekariat selbst verschoben und hier gegen neue, schwächere "Rivalen" getreten, nämlich die Flüchtlinge, deren Rechtsstatus unsicher ist, indem sie diskriminiert werden ("Köln", Sexualstrafttäter, Unterdrückung der Frau, inkompatible Fremdkultur, Gewalt etc.), um sie, wie sie hoffen, von den Fleischtöpfen fernzuhalten, weil man andernfalls finanziell noch tiefer rutschen würde. Es geht einfach nur um den nackten Existenzkampf für sich selbst, und weil man die gesellschaftlichen Verhältnisse nicht durchschaut, versucht man hilfsweise mit AfD- und Pegida-Mitteln "politisch" zu erreichen, dass die Empfänger von sozialen Leistungen nicht noch weiter zunehmen, damit die Sozialsysteme nicht zusammenbrechen und man seine eigene Haut retten kann.

Eigentlich sind die Pegida-Spaziergänger und die AfD-Sympathisanten, so absurd es auch klingen mag, verhinderte Klassenkämpfer. Man merkt es auch daran, dass viele dieser "Neurechten" in anderen Threads, wo es nicht um Flüchtlinge/Islam/Ausländer geht, ziemlich sozialistisch/kommunistisch argumentieren, besonders die aus dem Osten. Daher sind ja gerade in Sachsen & Co. viele AfD-Wähler einstige Linke-Wähler, die von der Linken enttäuscht sind, zumal sie niemals Regierungsgewalt erringen werden. Also versucht man es mit AfD, der man dies eher zutraut. Leider übersehen sie dabei, dass es gerade jene Partei ist, die die Sozialsysteme real herunterfahren will, siehe Grunsatzprogramm der AfD: https://www.alternativefuer.de/wp-content/uploads/sites/7/2016/05/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf (Archiv-Version vom 07.06.2016)

@Realo

Realo schrieb:Man merkt es auch daran, dass viele dieser "Neurechten" in anderen Threads, wo es nicht um Flüchtlinge/Islam/Ausländer geht, ziemlich sozialistisch/kommunistisch argumentieren

ja, die Nähe der äußersten Rechten und der äußersten Linken hat schon was.

Besorgniserregendes.
sind nun einige der "Neurechten" verkappte Linke und paar Autonome Linke eigentlich Rechte?
man weiß es nicht

@lawine
@Realo

lawine schrieb:sind nun einige der "Neurechten" verkappte Linke und paar Autonome Linke eigentlich Rechte?
man weiß es nicht

Ich persönlich finde es schwierig die Menschen in Schubladen zu stecken, z.B. die Rechten, Neurechten, Linken, Autonome, Kommunisten, etc.
Meiner Meinung nach ist es viel komplexer und es ist auch nicht nur die Existenzangst, dass viele Deutsche eine rechts-konservative Partei wie die AFD wählen, sondern wenn man politisch gesehen nur noch Links oder Rechts-Radikal wählen kann, dann muss zwangsläufig ein Gleichgewicht hergestellt werden.
Deshalb ist es ganz normal, dass sich eine Partei bildet, die die Bürger einfordern.

CDU ist zu weit Links gerückt und die Stammwähler hatten keine Alternative mehr, deshalb hat sich u.a. die AFD gebildet.

Marina1112 schrieb: sondern wenn man politisch gesehen nur noch Links oder Rechts-radikal wählen kann, dann muss zwangsläufig ein Gleichgewicht hergestellt werden.

Falsches Bewusstsein ist Heilbar. Niemand braucht ein Gegengewicht. Gesellschaften sind kein Feng Shui. Wenn etwas Mist ist, dann ist es Mist, ob nun die modellhafte darstellung suggeriert, das links das Gegenteil von rechts wäre spielt dabei keine Rolle, da dieses Modell vollkommen realitätsfern ist. Ich persönlich bevorzuge daher auch den politischen Kompass, da einem dann solche Fehlschlüsse nicht unterlaufen.

@paranomal
Okay, das ist Deine Meinung.
Doch wenn die Stammwähler der CDU keine Alternative mehr haben, dann ist es logisch, dass sich dann eine Partei bildet, die diese Wähler auffängt.

Marina1112 schrieb:Okay, das ist Deine Meinung.

Komm mir nicht so. Fakten und beobachtbare Realität sind keine Geschmacksfrage.

Marina1112 schrieb:Doch wenn die Stammwähler der CDU keine Alternative mehr haben, dann ist es logisch, dass sich dann eine Partei bildet, die diese Wähler auffängt.

Wenn die das für nötig halten, dann würde ich mir Sorgen wegen deren politischen Weltbild machen und nicht obendrein deren Meinung auch noch zur politischen Notwendigkeit verklären.

@Marina1112

Marina1112 schrieb:Ich persönlich finde es schwierig die Menschen in Schubladen zu stecken, z.B. die Rechten, Neurechten, Linken, Autonome, Kommunisten, etc.
Meiner Meinung nach ist es viel komplexer und es ist auch nicht nur die Existenzangst, dass viele Deutsche eine rechts-konservative Partei wie die AFD wählen, sondern wenn man politisch gesehen nur noch Links oder Rechts-Radikal wählen kann, dann muss zwangsläufig ein Gleichgewicht hergestellt werden.
Deshalb ist es ganz normal, dass sich eine Partei bildet, die die Bürger einfordern.

CDU ist zu weit Links gerückt und die Stammwähler hatten keine Alternative mehr, deshalb hat sich u.a. die AFD gebildet.

Also ein paar Beispiele "linker" Politik der CDU könntest Du sicherlich zu Unterstützung Deiner These aufbringen, oder?

@cejar
Linke Politik der CDU währe zb die sehr freundliche aufnahme von Flüchtlingen. Das kann man eigentlich nur als "linke" politik auffassen da es der "rechten" wiederspricht.

Linksextreme zeigen ihre hässlichen Seiten:

http://m.welt.de/regionales/berlin/article156479774/Linksextreme-randalieren-nach-Polizeieinsatz.html

http://m.welt.de/politik/deutschland/article156481163/Brandanschlaege-nach-Polizeieinsatz-in-Rigaer-Strasse.html (Archiv-Version vom 27.06.2016)

Eine Werkstatt und eine Kneipe der linksextremen Szene in der Rigaer Straße waren am Mittwoch im Auftrag der Hausverwaltung geräumt worden. Die Räumlichkeiten sollen instand gesetzt und künftig an Flüchtlinge vermietet werden.

Anscheinend haben diese Linken einen Hass auf Ausländer, anders kann ich mir das nicht erklären. Und 300 Polizisten ist ziemlich heftig. So viele Beamte sind nicht mal nötig, um Flüchtlinge in sächsischen Dörfern einzuquartieren.

zur Deutschen Tolleranz muss msn nicht viel sagen, hier diskutiert man über Burksverbot und derweil in Kanada

Harjit Sajjan Verteidigungsminister

@cejar
Wo soll ich anfangen?
Ausstieg aus der Atomenergie, Aussetzung der Wehrpflicht, Lebenspartnerschaft, KITA, etc., etc...

Samjack schrieb:Harjit Sajjan Verteidigungsminister

Mit dem hätte ich bei uns kein Problem, vorausgesetzt, er vertritt unser Wertesystem.

KillingTime schrieb:Anscheinend haben diese Linken einen Hass auf Ausländer, anders kann ich mir das nicht erklären.

Er kann es sich nicht erklären-die Gentrifizierung ist allzu fern...

Szenekneipe soll angeblich an Flüchtlinge vermietet werden

Der Hausverwaltung Pawal Kapica zufolge sollen die geräumten Räume in der Rigaer Straße instand gesetzt und an Flüchtlinge mit regulären Mietverträgen vermietet werden. Diese Ankündigung erhielt in den sozialen Medien Unterstützung einzelner Nutzer, andere äußerten aber auch Kritik und Zweifel.

Die Vereine "Moabit hilft" und "Friedrichshain hilft" nannten die Aktion der Hausverwaltung "zynisch". In den Räumen können aus Sicht der Helfer keine Flüchtlinge einziehen, die Vorgaben der Senatsverwaltung für entsprechende Wohnungen ließen das nicht zu. Wegen der hohen Mieten suchten die Initiativen in dem "zu Tode gentrifizierten Bezirk" längst nicht mehr nach Wohnungen für Flüchtlinge.
http://www.rbb-online.de/panorama/beitrag/2016/06/Spontandemos-nach-Polizeieinsatz-Rigaer-Strasse.html (Archiv-Version vom 23.06.2016)

Ach ja, das soll man ja nicht glauben,
sondern eigenständig denken nachdem man aufgeklärt worden ist!

Wie man sich allerdings so einen Aufklärer vorstellen soll(?) bleibt schön im Dunklen!

@KillingTime

KillingTime schrieb:Anscheinend haben diese Linken einen Hass auf Ausländer, anders kann ich mir das nicht erklären. Und 300 Polizisten ist ziemlich heftig. So viele Beamte sind nicht mal nötig, um Flüchtlinge in sächsischen Dörfern einzuquartieren.

Das schreibst Du in diesem Forum???
Hier sind doch nur die "Rechten" als ausländerfeindlich bekannt und die "Bösen"
Du wagst Dich etwas.....
:) :) :)

eckhart schrieb:Er kann es sich nicht erklären-die Gentrifizierung ist allzu fern...

Wenn in Sachsen Flüchtlingsheime brennen, waren es ausländerhassende Neonazis. Wenn in Berlin Brandansc hläge verübt werden, hat das natürlich nichts mit Ausländerhass zu tun, sondern mit "Gentrifizierung" - oder was willst du uns mitteilen?