Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

klompje1 schrieb:Ich wiederspreche, habe Jugendarbeit gemacht, und dies war nicht so. Nicht alle konnten dies. Denke ich an Ramsi, er machte erst mit 22 nach lange kampf sein fürhrerschein, Ist jetzt busfahrer geworden hier.

Deine weitere Anekdote ändert nichts an deren Unwahrheit. Aus welchem Grund durfte Ramsi denn angeblich keinen Führerschein machen?

V8Turbo schrieb:Und unter Sozialhilfe, jo, klar. Lag das möglicherweise an Sanktionen?

Sie hatten keine Sanktionen. haben nur nicht den Mund aufgemacht.

Und sie würden immer kontroliert sobald sie ihren Kreis verlassen haben. Weiß um eine Familie die regelmäßig erwischt worden ist, weil sie 10 kilometer ausserhalb des kreises fleisch eingekauft haben weil es dort billiger war. Und dann immer von ihr wenige Geld eine satte strafe zahlen mussten.

Dabei waren sie hier seit 20 jahre. So einfach lief das nicht alles und reibungslos.

klompje1 schrieb:Sie hatten keine Sanktionen. haben nur nicht den Mund aufgemacht.

Aha, klar.

klompje1 schrieb:Und sie würden immer kontroliert sobald sie ihren Kreis verlassen haben. Weiß um eine Familie die regelmäßig erwischt worden ist, weil sie 10 kilometer ausserhalb des kreises fleisch eingekauft haben weil es dort billiger war. Und dann immer von ihr wenige Geld eine satte strafe zahlen mussten.

An Regeln hat man sich eben zu halten. Ganz einfach.

klompje1 schrieb:Dabei waren sie hier seit 20 jahre. So einfach lief das nicht alles und reibungslos.

Lief ja scheinbar nicht reibungslos, weil sie ständig gegen Regeln/ Auflagen verstoßen haben.

Und warum Ramsi angeblich keinen Führerschein machen durfte, wissen wir immer noch nicht...

@V8Turbo
@klompje1

Mag das Missverstöndnis darin bestehen, dass dem guten alten Ramsi der Staat den Führerscheinerwerb gar nicht explizit verboten hatte, ihn aber auch nicht on top spendiert hatte?

Eine Fahrschule lehnt doch keine Schüler grundlos ab in Verschwörung mit hartherzigen Behörden.

Ich musste meinen Lappen damals auch selbst bezahlen.

klompje1 schrieb:Und sie würden immer kontroliert sobald sie ihren Kreis verlassen haben. Weiß um eine Familie die regelmäßig erwischt worden ist, weil sie 10 kilometer ausserhalb des kreises fleisch eingekauft haben weil es dort billiger war. Und dann immer von ihr wenige Geld eine satte strafe zahlen mussten.

Dabei waren sie hier seit 20 jahre. So einfach lief das nicht alles und reibungslos.

das kann so gar nicht stimmen. Tut mir leid. Aber das geben die Gesetze - so wie es von Dir beschrieben wird - gar nicht her, nicht 20 Jahre lang. Da muss dann schon ein "Problem" vorliegen.

klompje1 schrieb:Deren Eltern bekamen teileweis UNTER Sozialhilfe und haben gearbeitet in 1 euro job. Und waren sehr sehr lange hier in Deutschland.

Ach, sie wollten dass der Staat bezahlt. Warum?

klompje1 schrieb:Sie dürften nicht auf weiter gehenden schulen.

Wer hat es ihnen nicht erlaubt?

klompje1 schrieb:Nur was mich auch schokiert, hier lebt jemand in Scheidung, und schläft im Auto weil keine Wohnung frei ist. Auf jedenfall nicht in seine Preislage. Zurzeit besetzt von Flüchtlinge. Schwierig eine passende mischung zu finden.

Ok, und jetzt? Ich denke die Person muss sich nur melden und bekommt einen Platz in einem Heim.

Und die ganz große Frage: was hat das mit (deutscher) Ausländerfeindlichkeit zu tun?

@Abahatschi

Abahatschi schrieb:klompje1 schrieb:
Nur was mich auch schokiert, hier lebt jemand in Scheidung, und schläft im Auto weil keine Wohnung frei ist. Auf jedenfall nicht in seine Preislage. Zurzeit besetzt von Flüchtlinge. Schwierig eine passende mischung zu finden.
Ok, und jetzt? Ich denke die Person muss sich nur melden und bekommt einen Platz in einem Heim.

Und die ganz große Frage: was hat das mit (deutscher) Ausländerfeindlichkeit zu tun?

Es gab so 13 Tage nach meiner Trennung, in denen ich als privilegierter weisser altern Mann ebenfalls im Auto bzw draußen geschlafen hatte, bis ich etwas gefunden hatte. Insofern antworte ich Dir gerne: Gar nichts.

Und dass eine Wohnung 'von Flüchtlingen besetzt' sei, wodurch der Ausländer sie nicht bekommen kann (was ja auch auf jede andere bereits bewohnte Wohnung zutrifft, egal wer da wohnt) ist nun nicht gerade ien Paradebeispiel für Ausländerfeindlichkeit. Wenn man so naiv denkenwill, dann wäre es ja die Ausländerfeindlichkeit von Flüchtlingen, die komischerweise nicht sofort ausziehen wollen, sobald jemand anders die Wohnung gebrauchen könnte. Aber ist das nicht bei jeder Wohnung so?

Wenn bei mir jemand vor der Tür steht 'So Leute, packt Eure Sachen, in 1 Stunde seid ihr draußen, ich brauche den Platz' würde ich das ja auch nicht machen, egal ob Ausländer, Inländer, Alien oder Yeti.

V8Turbo schrieb:Sind die Deutschen ausländerfeindlich?
um 09:43
klompje1 schrieb:
Ich wiederspreche, habe Jugendarbeit gemacht, und dies war nicht so. Nicht alle konnten dies. Denke ich an Ramsi, er machte erst mit 22 nach lange kampf sein fürhrerschein, Ist jetzt busfahrer geworden hier.
Deine weitere Anekdote ändert nichts an deren Unwahrheit. Aus welchem Grund durfte Ramsi denn angeblich keinen Führerschein machen?

Ich habe keine ahnung, versuche sie keine straftaten an zu dichten. Waren ordentlichen familien.

Sie waren geduldet über viele viele jahren. Und habe sie begleitet über viele jahren. Ein der Kinder habe wir adoptiert.
hat sofort seine schulausbildung nach gemacht was nicht drin war.

Alle drei monaten konnten sie auf die matte tanzen und zittern ob sie noch weiterhin geduldet waren. Über 20 jahre lang. Die Eltern heute noch. Obwohl ich anehme das sie bleiben dürfen.

Und haben viel gegeben um hier bleiben zu können.

hier ein link

https://www.anwalt.org/asylrecht-migrationsrecht/wohnsitzauflage/

@V8Turbo


Habe mir gedanken gemacht warum er kein Führerschein machen konnte.
Sie hatten lange keine Papiere. Hatten angst abgeschoben zu werden wahrscheinlich.

Aber wo er 16 war bekamen sie die papiere.

Vielleicht falsche sparte es hier zu schreiben, hass ist ein großes Wort, aber ich habe mit gelebt und mit gelitten. War ein hartes Leben hier.

Und ein gewisse skepsisch kann ich nachvollziehen die erste zeit.

Aber sie hatten wirklich weit unter Sozialhilfe. Wussten es nicht. Und ich bewunder die Mama so sehr, wie sie alles gemeistert hat hier in Deutschland. Sind trotzdem nicht straffällig geworden. Und sie mögen Deutschland sehr gerne.


Aber manche kind hatte auf grund vitamin mangel mal Haarausfall. Weil sie entscheiden mussten Fleisch oder Gemüse. Beides war nicht drin. Ist nicht gelogen. Und deswegen auch die fahrt außerhalb des kreises. Weil e sdort günstiges Fleisch gab und Gemüse dazu.

Ein lebenlang in Armut gelebt und den wünsch ihre Kinder haben es mal besser. Dies hat geklappt!

xionlloyd schrieb am 24.11.2009:Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

Ja klar, haben eine Hakenkreuzflagge und eine Hitlerfigur in ihrer Wohnung stehen und warten auf die Möglichkeit, für einen Brandanschlag in eine "Ausländer" Wohnung.

Sarkasmus Aus!
Es gibt überall auf der Welt Fremdenfeindlichkeit. Aber es gibt auch Menschen, die einfach unter "ihresgleichen" bleiben wollen und nichts gegen andere haben. Die sollte man da nicht mit in einen Topf schmeißen.
Ich hab meine komplette Kindheit und Jugend in einem sehr deutschen Dorf namens "Wolfshagen im Harz" verbracht. Ich war nicht integriert sondern schon vielmehr assimiliert. Das ergab sich aber von selbst, weil es nur eine handvoll ausländischer Familien gab.
Schützenverein, Tischtennis, Feuerwehr, Schwimmverein, Karate, mein ganzer Freundeskreis bestand und besteht immer noch aus Deutschen. Ich sah vielleicht türkisch aus, aber meine Mentalität und Lebensart war komplett Urdeutsch.
Natürlich gab es gerade da auch Leute die voreingenommen waren und auch einige klare Rassisten. Aber so ist das Leben nun mal, mit Ablehnung Voreingenommenheit hast du überall zu kämpfen, nicht nur in Deutschland.

Mahatma schrieb:Es gibt überall auf der Welt Fremdenfeindlichkeit.

ja und hier geht es um die Deutschen. Und Ausländerfeindlichkeit.

Mahatma schrieb:Aber es gibt auch Menschen, die einfach unter "ihresgleichen" bleiben wollen und nichts gegen andere haben.

was sind denn "ihresgleichen"? Und warum wollen die das denn?

Mahatma schrieb:Natürlich gab es gerade da auch Leute die voreingenommen waren und auch einige klare Rassisten. Aber so ist das Leben nun mal, mit Ablehnung Voreingenommenheit hast du überall zu kämpfen, nicht nur in Deutschland.

macht es das irgendwie besser?

Tussinelda schrieb:was sind denn "ihresgleichen"? Und warum wollen die das denn?

Mahatma beschreibt eine Region, die noch sehr traditionsbewusst ist. Die Sozialisierung spielt dann auch eine wichtige Rolle. Seit 10-15 Jahren wird es jedoch durch die Möglichkeiten des Internets immer mehr aufgebohrt.

Tussinelda schrieb:ja und hier geht es um die Deutschen. Und Ausländerfeindlichkeit.

@Tussinelda
Moin Tussinelda,
naja weißt du es nervt mich, wenn diese Rassismusthematiken bevorzugt bei Deutschen hervorgehoben werden. Deshalb schrieb ich das.
Klar gibt es hier Rassismus und klar darf man das nicht unterschätzen. Aber Nazis und Rassisten haste auch woanders, ok geb dir aber Recht, es geht hier um die Deutschen!

Tussinelda schrieb:was sind denn "ihresgleichen"? Und warum wollen die das denn?

Heimatverbundene Deutsche, die mit fremden Menschen, fremden Essen usw. nichts anfangen können. Wie gesagt, ich habs selbst miterlebt. Bei manchen Leuten kannst du so nett sein wie du willst, oder Deutscher als der deutscheste Deutsche. Denen ist die Herkunft und das Aussehen, Gene usw. einfach wichtiger. Die waren dann nicht böse zu mir oder so, sondern das lief eher mit ausm Weg gehen, Mimik Optik, Körpersprache usw. man merkte das Desinteresse bzw. eine indirekte Abneigung.

Tussinelda schrieb:macht es das irgendwie besser?

Nein, ich will es mit der Aussage auch nicht relativieren. Aber die Welt ist nun mal wie die Welt ist. Die Deutschen haben durch ihre Vorgeschichte natürlich auch noch Pech, weil man gleich doppelt hinschaut oder dreifach.

Mahatma schrieb:Die Deutschen haben durch ihre Vorgeschichte natürlich auch noch Pech, weil man gleich doppelt hinschaut oder dreifach.

Ich verstehe nicht warum das Pech sein soll.
Wenn niemand hinschaut, ändert sich nichts.
Aus einer Ecke aus der man es nicht erwartet, ändert sich was.
Nämlich der AfD.
In der AfD wäre es schon Konsens hinzuschauen und Partei zu ergreifen für die Menschenrechte, lese ich.

In der Partei, zu deren Selbstverständnis gehört, islamkritisch zu sein, sorgt das für Unruhe. Hinter den Kulissen ist ein Richtungsstreit über die Haltung zum Regime entbrannt.

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article242183401/Iran-Wie-AfD-Leute-fuer-mehr-Handel-mit-dem-brutalen-Regime-werben.html

Das hat auch mit dem Agieren des Landes zu tun. Der Gottesstaat fördert den Terrorismus im Nahen Osten, arbeitet an der Entwicklung von Nuklearwaffen, droht Israel mit der Vernichtung und unterdrückt die eigene Bevölkerung, insbesondere Frauen, religiöse, ethnische und sexuelle Minderheiten sowie Oppositionelle. „Der islamische Terrorstaat Iran steht für alles, was wir bekämpfen“, sagt die Vize-Fraktionsvorsitzende Beatrix von Storch WELT. Das sei „Konsens in der AfD“.

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article242183401/Iran-Wie-AfD-Leute-fuer-mehr-Handel-mit-dem-brutalen-Regime-werben.html

Mahatma schrieb am 26.11.2022:Die Deutschen haben durch ihre Vorgeschichte natürlich auch noch Pech, weil man gleich doppelt hinschaut oder dreifach.

Sie haben die Verantwortung genauer hinzuschauen, nicht das Pech.

Zum Thema: Nicht die Deutschen aber immernoch zu viele.

Dazu mal ein paar Studien:

Laut einer repräsentativen Studie des Rassismus-Monitors des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) vom Mai 2022 sind rassistische Einstellungen weit verbreitet: Fast die Hälfte der Bevölkerung (49 Prozent) glaubt noch an die Existenz menschlicher "Rassen". Ein Drittel der Bevölkerung (33 Prozent) findet, dass einige Völker oder ethnische Gruppen "von Natur aus fleißiger" seien als andere. 90 Prozent der Bevölkerung sind der Ansicht, dass es in Deutschland Rassismus gibt, 61 Prozent, dass Rassismus Alltag in Deutschland ist. Mehr als ein Fünftel (22 Prozent) der Bevölkerung hat bereits selbst Rassismus erfahren. 58 Prozent aller Angehörigen von rassifizierten Gruppen berichtet von eigenen Rassismuserfahrungen. Fast die Hälfte der Bevölkerung (45 Prozent) hat schon einmal einen rassistischen Vorfall beobachtet. Ein Interview mit dem Leiter der Studie findet sich hier.

Laut der "Mitte"-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung von 2021 vertreten 6,4 Prozent der Bevölkerung rassistische Auffassungen – das heißt sie werten Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder Abstammung ab. Rund 12 Prozent sind "fremdenfeindlich" eingestellt, weil sie etwa Aussagen zustimmen wie "Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen". Deutlich stärker verbreitet sind feindliche Einstellungen gegenüber Asylsuchenden: Laut der Studie werten rund 40 Prozent der Befragten Asylsuchende ab, das sind 10 Prozentpunkte weniger als 2019. Dabei wurden allerdings andere Fragen gestellt als in den vorherigen Jahren.

Die "Autoritarismus-Studie" der Universität Leipzig aus dem Jahr 2022 kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Demnach stimmen 17 Prozent der Bevölkerung den folgenden Aussagen überwiegend oder voll zu: "Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen", "Wenn Arbeitsplätze knapp werden, sollte man die Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken" und "Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet". Die Autoritarismus-Studie differenziert nicht weiter zwischen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit.

*Warum kommen die "Autoritarismus" Studie und die "Mitte" Studie zu unterschiedlichen Ergebnissen?

Es gibt mehrere Studien, die rechtsextreme, rassistische oder antisemitische Einstellungen in der deutschen Bevölkerung untersuchen. Die beiden größten Studien sind die "Mitte-Studie" der Universität Bielefeld und die "Autoritarismus-Studie" der Universität Leipzig. Beide Studien sind repräsentativ und werden alle zwei Jahre durchgeführt. Obwohl die Studien teilweise exakt dieselben Fragestellungen haben, kommen sie zu unterschiedlichen Ergebnissen. So wird etwa in beiden Studien die Zustimmung zu folgender Aussage erfragt: "Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet." In der "Mitte-Studie" 2019 haben 37 % der Befragten der Aussage ganz oder teilweise zugestimmt – in der "Autoritarismus-Studie" 53%. Dies liegt an den unterschiedlichen Befragungsmethoden: Bei der "Autoritarismus-Studie" kommen die Forschenden zu den Befragten nach Hause und übergeben ihnen einen Fragebogen. Die Befragten beantworten die Fragen schriftlich und können im Anschluss den Fragebogen in einem verschlossenen Briefumschlag zurückgeben. So erfahren die Forschenden nicht, welche Antworten die Befragten geben. Die Befragung der "Mitte-Studie" hingegen wird telefonisch durchgeführt: Hier müssen die Befragten den Forschenden direkt sagen, was sie denken. In den Telefoninterviews fällt die Zustimmung zu vielen Aussagen anders aus, da die Menschen ihre Ansichten einer fremden Person am Telefon nicht so offen zugeben.

Quelle: https://mediendienst-integration.de/desintegration/rassismus.html

Inv3rt schrieb:Sie haben die Verantwortung genauer hinzuschauen, nicht das Pech.

@Inv3rt
Erbt ein Kind die Fehler seiner Vorfahren? Muss es sich für Schandtaten vergangener Generationen tatsächlich verantwortlich fühlen?

@Mahatma

Mahatma schrieb:Inv3rt schrieb:
Sie haben die Verantwortung genauer hinzuschauen, nicht das Pech.
@Inv3rt
Erbt ein Kind die Fehler seiner Vorfahren? Muss es sich für Schandtaten vergangener Generationen tatsächlich verantwortlich fühlen?

Ich finde, das lässt sich relativ leicht beantworten. 'Wir Deutschen' haben die Verantwortung, genau hinzuschauen, dass sich Teile der Vergangenheit nie wiederholen, die Bewohner anderer Länder wie 'die Franzosen' haben die Verantwortung, dass so etwas bei ihnen nicht erstmals geschieht.

Die Verantwortung haben wir sowieso alle. Der Punkt, an dem ich draußen wäre, wäre die Idee die Deutschen im Jahr 2022 wären sehr viel anfälliger für solche Entwicklungen als die Bevölkerung anderer Länder. Das behauptet aber auch keiner, den ich kenne.

Mahatma schrieb:Erbt ein Kind die Fehler seiner Vorfahren? Muss es sich für Schandtaten vergangener Generationen tatsächlich verantwortlich fühlen?

Mhm, ich denke du verstehst das Wort Verantwortung vielleicht anders als ich.

Ich meine damit das moralische Schuldverständnis, welches in die Verantwortung mündet, selbigen Moralbruch auch dann zu erkennen und gegenzusteuern, wenn er sich hinter einer bürglichen Fassade zu maskieren sucht, die zB nur etwas gegen die angebliche migrierte Faulheit oder den schmarotzerhaften Sozialtourismus hat, obwohl sich dahinter ganz andere Abwertigkeiten verstecken als die "netten Umschreibungen" gefallener Tabus vorgeben. Die Ausschaffungsinitiative der Schweiz ist zB auch ein Beispiel dafür, wenn auch nicht Topic-spezifisch, welche im Grunde für Ausländer raus steht - nur in nett formuliert, weil begrifflich tabuisiert.

Verantwortung hieße demzufolge aus dieser Schuld lernend Mechanismen zu erkennen, zu benennen und zu beantworten, die ähnliche oder gleichwertige Muster stricken oder dieses beabsichtigen. Du meinst vllt. sowas wie persönliche Schuld und Haftung. Und Ja. Ich bin der Meinung, dass zB Polen, Griechenland usw nicht ausreichend entschädigt wurden, auch wenn es dort vllt. mehr als populistischer Coup gilt und die Debatte aus Sicht der Bundesregierungen juristisch abgehakt sein mag. Seh ich anders aber soll hier nicht das Thema sein.

Also ich bin schon eher linksorientiert, aber mich stört es ebenso, wenn jemand ALLE Deutschen als ausländerfeindlich betitelt. Daher bin ich auf Ai Weiwei schon sauer. Ich kann seine Worte nachvollziehen, denn ich habe auch Wurzeln im Ausland und mir ist auch nicht immer wohl, jedoch fühle ich mich auch als Deutscher und daher stoßen mich solche Worte sauer auf. Nur weil man Deutscher ist, ist man nicht ausländerfeindlich und so einer kann auch ein Franzose oder Spanier sein.