Griechenland raus aus der EU!

Ich denke, es hilft so ziemlich niemandem, wenn Griechenland weiterhin Mitglied der Währungsunion des Euro bleibt.

Was finanzielle Hilfen seitens anderer EU-Mitgliedsländer angeht, ist Griechenland das sprichwörtliche Fass ohne Boden.
Man kann nochmal soviel Geld, wie bisher, hineinpumpen - das wird nichts ändern.

Griechenland muss zunächst unbedingt seine Strukturen ändern und seine Wirtschaft wettbewerbsfähig machen. Um das hinzubekommen hat es keinen Sinn, wenn man immer mehr und mehr Geld gibt, dafür steckt das Land viel zu tief drin im Schuldensumpf.

Es hilft meiner Meinung nach nur:,,Zurück auf Los", also ein staatlicher Neuanfang, diesmal mit anständiger Wirtschaft statt Leben auf Pump und Aufhäufung gigantischer Schuldenberge, ohne auch nur ansatzweise in der Lage zur Abzahlung zu sein.

Das ist natürlich blöd für viele Griechen aus dem normalen Volk.
Aber man muss auch sagen: Sie waren mehr als gutgläubig und haben lange Zeit schön profitiert von den ganzen Geschenken, Vergünstigungen, Subventionen, künstlichen Ketten und Wirtschaftsfesseln, den niedrigen Steuern und Förderungen.

Und während es lief, kam offenbar kaum jemand auf die Idee, dass irgendwann mal Zahltag sei und man vielleicht VORHER nachdenken sollte.


Jetzt muss man erkennen, dass es so nicht weiterläuft.

Was Nachbarschaftshilfe angeht: Hilfe ist okay, Unterstützung ist okay. Aber Griechenland kann nicht verlangen, dass jemand anders einfach die Schulden bezahlt und alles weiterläuft, wie bisher.


Übrigens finde ich, dass insbesondere die Gewerkschaften und Vereinigungen in Griechenland, die jetzt ständig auf die Barrikaden gehen, endlich mal ihr Gehirn einschalten und weniger selbstgefällig agieren sollten. Denn es treibt sie nicht etwa ,,soziale Gerechtigkeit" an, sondern der Schutz ihrer eigenen Posten und Pfründe, auch wenn das einen Nachteil für den Rest des Volkes und für Europa darstellt.

Die protestierenden Gewerkschaften behindern eine sinnvolle Rettung Griechenlands!

@Kc oder auch an alle.

Ich verstehe einen Punkt nicht.Griechenland hat massiv über seine Verhältnisse gelebt in den letzten Jahrzehnten.
Aber es wird auch oft gesagt, Deutschland hätte durch seine Wirtschaftspolitik den Griechen in den letzten Jahren zu schaffen gemacht und übrigens auch dem Rest Europas.
Es fallen so Stichworte wie geringe Lohnsteigerungen und rücksichtsloser Export, welchen Anteil hat den die Bundesrepublik an der Misere von Griechenland? Hat Deutschland im Endeffekt Griechenland in den Bankrott getrieben?

Einerseits denke ich mir, dass man sie ausschließen sollte, andererseits muss man auch daran denken Deutschland mit seiner Exportwirtschaft auch sehr gute Geschäfte mit Griechenland macht.
Ist also ein zweischneidiges Schwert.
Wenn man es nüchtern betrachtet gibt es aber Länder in der EU die wirtschaftliche weit schwächer sind, z.B. Bulgarien, und die deswegen kaum gerügt werden.

@Goneril

Also im Internet steht, wir leben "unter unseren Verhältnissen".

In der Bundesrepublik seien die Löhne im Gegensatz zu Griechenland und anderen Ländern zu wenig erhöht worden. Dadurch habe sich Deutschland Exportvorteile verschafft, andere Länder hätten sich verschuldet.

Ich bin kein Ökonom, klingt aber als Vorwurf oftmals durch, ich glaube zuletzt hat Frankreich Deutschland kritisiert wegen diesem Aspekt.

Trendsetter dieser Kritik ist die französische Finanzministerin Christine Lagarde. Die deutschen Gewinne im Außenhandel, die auf die relativ niedrigen Lohnkosten zurückzuführen seien, seien für andere Euro-Staaten „unhaltbar“, klagte Frau Lagarde Mitte März 2010 der Financial Times.1 Die Linke in Deutschland (und teilweise in anderen Ländern) vertritt eine ähnliche Position. „Die Euro-Zone wird nur überleben, wenn Deutschland einen grundlegenden wirtschaftspolitischen Kurswechsel vollzieht. Die einseitige Exportorientierung muss durch eine ausgewogene Wirtschaftspolitik ersetzt werden, die außenwirtschaftliches Gleichgewicht zum Ziel hat. (…) Eine solche Politik erfordert deutlich höhere Löhne, ein Ende des Lohndumpings.“

@kofi

Nein, hat Deutschland nicht.

Ebensowenig sind Spekulanten oder andere, ominöse Dunkelmänner an der Börse schuld an der Misere Griechenlands.

Die waren Gründe liegen darin, dass es einen extrem aufgeblähten Staatsapparat gab (gibt), in welchem alles kompliziert und langsam läuft und sich Freunde und Verwandte gegenseitig Vorteile und Posten zuschanzen.
Darin, dass ein Arzt mit toller Villa, Pool und Fuhrpark auf dem Lande ein Jahresgehalt von 10.000€ angeben kann und entsprechend wenig steuern zahlen muss.
Darin, dass so ziemlich alle Regierungen der vergangenen Jahrzehnte Geschenke noch und nöcher auf Pump gemacht haben und das Volk sie freudig annahm.
Darin, dass es unzählige Sonderrechte und Subventionen für alle möglichen Gewerkschaften und Branchen gibt, welche belebende Konkurrenz fast unmöglich machen.

Ich könnte jetzt noch einen Haufen weiterer Gründe aufzählen, aber ich lasse es mal - kurz gesagt Griechenland ist durch krasses, wirtschaftliches und politisches Missmanagement in höchste Probleme geraten.


Aber wer gibt schon gerne zu, dass er selbst Schuld ist, er eigentlich seit vielen Jahren offensichtlich falsch gehandelt hat und nun Klarschiff machen und eine Reihe angegehmer, aber unleistbarer Vorteile abgeben muss?


Da bietet es sich doch, wie es schon immer war, hervorragend an, auf ,,die Ausländer" zu schimpfen ;)

@Goneril
@kofi

Na sorry, ist das jetzt unsere Schuld, dass viele Länder massiv über ihre Verhältnisse gelebt haben und Deutschland das noch halbwegs gebacken bekommt?

Nur, weil Deutschland nicht wie wild mit dem Geld rumgeschmissen hat, wie andere Länder, berechtigt das jetzt nicht zu Kritik an diesem Land.

@Kc

Hmm okay.Der finanzielle Kollaps ist also im Falle Griechenland unabwendbar gewesen, hmm?

Kc schrieb:Was finanzielle Hilfen seitens anderer EU-Mitgliedsländer angeht, ist Griechenland das sprichwörtliche Fass ohne Boden.
Man kann nochmal soviel Geld, wie bisher, hineinpumpen - das wird nichts ändern.

Ja, denke ich auch....vor allem müssen echt mal ALLE Opfer bringen in Griechenland.Das ist doch grotesk, nur die mittleren und unteren Einkommen dauernd belasten zu wollen.Aber obere Einkommensschichten kommen davon, oder wie.

Griechenland jahrelang über seine Verhältnisse gelebt, seinen Bankrott selbst verschuldet.
Jetzt, in der Stunde der Not erscheint die Hilfe durch die EU sehr verlockend.
Ich tue mich allerdings momentan schwer, die nächste Millionenhilfe zu befürworten, wenn ich das griechische Volk sehe, dass in grossen Teilen nicht bereit ist, den notwendigen Sparkurs mitzutragen.

@emanon

Du musst unterscheiden:

Der Großteil der normalen Bevölkerung in Griechenland weiß, dass Mist gebaut wurde und das sie jetzt ordentlich ranklotzen müssen, um wieder auf die Beine zu kommen und einen finanziell selbstständigen Staat zu haben.
Der Großteil weiß, dass dafür auch Vorteile aufgegeben werden und Veränderungen her müssen.


Das sind aber nicht die Demonstranten und Krawallmacher, die uns immer im TV gezeigt werden.

Bei jenen handelt es sich fast ausschließlich um Linksextremisten, die ohnehin die Schuld nur bei bösen Kapitalisten und Spekulanten sehen sowie um Gewerkschaften und Vereinigungen, die keinen Bock drauf haben, ihre Vorteile und Subventionen aufzugeben.
Auch viele staatlich Bedienstete sind dabei.

Sie möchten weiterhin ihre Vorteile genießen, statt sich möglicherweise im wirtschaftlichen Wettbewerb mit ausländischen Unternehmen anstrengen zu müssen.
Oder als einsehen zu müssen, dass ihre ,,hochwichtige Verwaltungstätigkeit" eigentlich absolut nutzlos und unnötig ist und sie sich deshalb im Prinzip nach einem neuen Job umsehen müssten.

@Kc
Deshalb habe ich versucht das griechische Volk nicht pauschal zu verurteilen, sondern sprach von "grossen Teilen", allerdings ohne diese grossen Teile jetzt entsprechend quantifizieren zu können.
Vielleicht sollte ich besser von "gefühlt grossen Teilen" sprechen, die Demonstranten in den Medien geben mir schon zu denken.

@Kc
Ich kann Dir mit dem was du da geschrieben hast nur zu stimmen, frage mich allerdings was kommt nach Griechenland. Was ist mit Länder wie Irland, Portugal und z.b. Spanien? wie werden die reagieren? was sagen die, hey wir sind auch Pleite wir wollen auch Geld?

@emanon

emanon schrieb:die Demonstranten in den Medien geben mir schon zu denken.

geht mir genau so.

@Kc
@kofi

Es ist zwar richtig, dass unsere schlechte Lohnentwicklung nicht unerheblich an der Exportausweitung beteiligt ist (was den menschenintensiven Produktionsbereich angeht), dies führte aber nicht zu den Problemen in Griechenland. Griechenland hat keinen Produktionssektor, welcher mit unserem in Konkurrenz steht und daher haben wir ihren auch nicht nachteilig beeinflusst.

Raus damit!

@nurunalanur

Nein, lass´ sie ruhig drin. Lieber soll Deutschland austreten, das wird dann ein Spaß werden :)

Dadurch das Deutschland den Export subventioniert, z.B. über § 40 EEG das die Industrie nahezu vom EEG befreit, die Bürger aber nicht, allerlei sonstige Steuervorteile und Druck auf das Lohnniveau, hat Deutschland auch eine geringere Binnennachfrage!

Genau dadurch würgen wir unseren Nachbarn ihren eigenen Export und z.B. den Tourismus ab! Deutschland ist von allen EU-Staaten der größte Lohndrücker und damit auch eine ganz schlechter Wirtschaftspartner für alle anderen EU-Staaten!

Sehen wir doch der Wahrheit ins Gesicht!

Wir sind schuld!



Griechenland sollte jetzt besser alle Schulden stornieren und die Gläubiger in die Wüste schicken, das wäre zwar ein Ende mit Schrecken aber doch besser als etwa wieder die Drachme und ähnlichen Umtauschunsinn! :|

@Ashert001

Ashert001 schrieb:Griechenland sollte jetzt besser alle Schulden stornieren und die Gläubiger in die Wüste schicken, das wäre zwar ein Ende mit Schrecken aber doch besser als etwa wieder die Drachme und ähnlichen Umtauschunsinn! :|

wenn Griechenland das macht fallen alle anderen um ;) deshalb wird an allen Ecken Geld locker gemacht um das zu verhindern.

@Kc
Es steht ausser Frage, das diejenigen die Schuld tragen die einvernehmlich diese Situation über die Jahre herbeigeführt haben.

In erster Linie die damalige Regierung und ihre kapitalistischen Verbindungen in den USa und nicht zu vergessen die Banken mit ihrem hinterhältigem Interesse der Planung an das Gasvorkommen, sprich Resourcen, heranzukommen, mit Hilfe des Zins und Zineszins.

Das dabei in der Bevölkerung ein gewisser finanzieller Übermut auch Finanztoleranz in den Jahren (Misswirtschaft)gestattet wurde, ist eine Nebenerscheinung und ist aus der heutigen Sicht auf die Dinge wahrscheinlich so gewollt. Das dem Volk die Hintergründe verschwiegen wurden, kann man an den persönlichen Verbindungen einiger Ranghohen zur Usa, erkennen.

Das jetzt ein, nicht vom Volk, unwissentlich verschuldeter ungerechter Sozialabbau gefordert wird, wie unbezahlter Urlaub und andere soziale Kürzungen, wahrscheinlich sogar übertrieben, der Wegfall der Lohnfortzahlung bei Krankheit und eventuell Urlaubskürzung auf das Minimum nach amerkanischen Vorbild, sollte allen die Augen öffnen, denn das wird sich innerhalb der Gemeinschaft fortzetzen.

Nun wie soll es weitergehen, die Demonstranten die sich fahnenschwenkend vorm Parlament treffen werden so nicht`s verändern, denn sie mussten die Regierung wählen.

Generalstreik und auch Neuwahlen mit den alten Köpfen würde nur Hinhaltetaktik offenbaren und in der Summe nichts für Griechenland ändern.

Die Schuldigen und die mitschuldige installierte Regierung muss bis auf den letzten noch lebenden Kopf hinweg, wobei sie nicht freiwillig gehen werden.

Griechenland muss seinen eigenen Weg finden daraus zukommen, es geht nicht von heut auf morgen.

Es wird Jahre dauern auf demokratischen Weg, allerdings besteht die Gefahr das die übriggebliebenen Schuldigen in der gesamten Welt diesen Weg Sabotieren werden, das müssen sie Wissen und können mit diesem Wissen vorbeugen, um sich gegen feindliche politische wirtschaftliche Übergriffe zu schützen.

Auch sollten nur die erkannten Schuldigen die Kosten übernehmen, und nicht das europäische Volk.

Deshalb bin ich der Meinung, ein freies Neues, vom Volk einstimmig gewolltes Griechenland, sollte, wird den richtigen Weg mit oder auch ohne mit all seinen Möglichkeiten der Gemeinschaft wählen.


Ist ein demokratischer Weg nicht möglich, dann gilt folgendes Alternativloses.

Besetzen aller staatlicher Unternehmen, einschliesslich Legislative, exekutive , judikative, soweit vorhanden
Besetzen der Banken und einfrieren der Gelder
Besetzen der Kommunikation, Presse usw.
Enteignung der Privatunternehmen usw.

Neuanfang

@pyramiden

dir ist schon klar das dein Grundgedanke schon richtig ist aber das der nicht nur in einem Land erfolgen kann denn so bringt er nix

@Ashert001

Beeindruckend diese Grafik...lol
Nehmen wir mal den Spitzenreiter:
Über 300% Steigerung. Na fein, da müssen ja jetzt paradisische Zustände herrschen. Obwohl, die Lohnentwicklung dort bedeutet dass sie jetzt, also nach der Steigerung, selbst in ihrem Durchschnittseinkommen kaum an 300 Euro herankommen. Die Realität sieht so aus, dass dort das Einkommen des einfachen Menschen bei gerade mal 150-200 Euro liegt.
Hört sich plötzlich schon ganz anders an, gelle

Im Jahr 2004 waren die durchschnittlichen Arbeitskosten pro Stunde in:
Deutschland: 26,56 Euro
Europäische Union 20,79 Euro
Rumänien 1,64 Euro

http://www.ost-europa.info/lohnkosten-banat.htm (Archiv-Version vom 18.06.2011)

pyramiden schrieb:Ist ein demokratischer Weg nicht möglich, dann gilt folgendes Alternativloses.

Besetzen aller staatlicher Unternehmen, einschliesslich Legislative, exekutive , judikative, soweit vorhanden
Besetzen der Banken und einfrieren der Gelder
Besetzen der Kommunikation, Presse usw.
Enteignung der Privatunternehmen usw.

Neuanfang

Kurz gesagt: Pure Diktatur und Aufgabe jeglicher, persönlicher Freiheiten und Rechte.

Viel Spaß. ICH möchte nicht in einem diktatorischen Land leben.


Übrigens wären die Griechen ja geradezu sträflich dumm gewesen, wenn sie WIRKLICH nicht verstanden hätten, dass irgendwann Zahltag ist.
Solange es die Vergünstigungen gab, hat man sie freudig angenommen und auf großem Fuß gelebt.

Jedem, der auch nur ein bischen Verstand hatte und minimal nachgedacht hat, hätte klar sein MÜSSEN, dass es so nicht unendlich weitergeht.


Diese Schutzbehauptungen von wegen ,,Politiker, Banken und Spekulanten sind schuld" ist genau der Unsinn, der Griechenland in die Misere geführt hat und dort festhält.