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Massenproteste in Nordafrika

392 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Diktatur, Proteste, Tourismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 01:59
@Puschelhasi
Ja ich auch, deshalb auch das Smiley dahinter --> ;)

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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 01:59
@Puschelhasi

Ich sehe kein Grund für ein eingreifen, egal ob von der USA oder auch von der EU. Es ist ja nicht so als ob die Regierungen da jetzt die Macht verlieren, es kommt nur die Unzufriedenheit der Zivilbevölkerung zum Ausdruck.

Brauchen ja anscheinend nicht mal wirklich Geld, da das Geld dann eh nicht in der Bevölkerung landen würde und Geld verschenken kann die EU momentan auch nicht, man ist sowieso frustriert wegen Griechenland wo die Leute auch Wut spucken, da kann die EU auch nur zugucken und hoffen das die auferlegten Regeln irgendwann was bewirken.

Und das wo es um den eigenen Euro geht, für Tunesien und Algerien hat man sicher noch viel weniger übrig.


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 02:03
@Lightstorm

Meines Wissens ist auch genug Geld vorhanden. Solche Ausbrüche gerade in der etwas kälteren Jahreszeit sind wohl notwendig, spätestens nach einigen weiteren Wochen und nachdem das Militär die Lage beruhigt hat, wird die Jugend in der Hitze des kommenden Sommers zur Ruhe kommen.

Wenn es zu in grösserem Stil zu Plünderungen kommt, werden die Machthaber das Spiel beenden.


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 02:06
@Lightstorm
Ich sehe das auch eher positiv/gelassen, abgesehen von den Opfern, die die Situation dort erfordert. Freiheit erlangt man halt nie ohne Opfer.


Demokratie steht für die Macht des Volkes, lasst sie doch ihre Macht einfordern, als wäre das falsch. Man könnte sie vielleicht ein klein wenig unterstützen, aber ein Eingreifen würden auch wir nicht von den Tunesiern erwarten oder gar wollen, wenn wir unsere eigenen Angelegenheiten angehen würden.

Die Situation dort zu schildern, und das Regieme dort anzuprangern sind wohl die besseren Methoden, im Vergleich zu einem militärischen Eingreifen.


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 02:12
@instinct
Solange es nicht ausufert ....Wahrscheinlich die beste Option aber aus so einen kleinen Kampf kann ganz schnell ein Flächenbrand enstehen ... und was dann ?


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 02:13
@rumpelstilzche
Ja ich hoffe auch, dass ich mich irre.
@instinct
Die Natur ist schuld, nicht die Chinesen.


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 02:17
@rumpelstilzche
Naja, das kommt drauf an, wie Du es jetzt genau meinst.
Ein Flächenbrand in den arabischen Staaten, wo die Bevölkerung sich die Macht holen will ist doch gar nicht so verkehrt. Aber hellsehen können wir nicht, es gibt zu viele mögliche Szenarien, wie das ausufern könnte.

Ich glaube ja nicht, dass das Militär da lange mitspielt, wenn es darum geht, die eigenen Verwandten hinzumetzeln.


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 12:23
Die Proteste scheinen erste Früchte zu tragen, die Regierung beugt sich anscheinend (zu Teilen) dem Willen des Volkes. Zum Ende der Auseinandersetzungen hat es aber leider noch nicht geführt.

Quelle:Spiegelonline

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,739432,00.html (Archiv-Version vom 16.01.2011)
Paris - US-Außenministerin Clinton warnt vor einer Wutwelle, ihr deutscher Kollege Guido Westerwelle ist zutiefst besorgt über die Eskalation der Gewalt - jetzt hat der tunesische Präsident Sein al-Abidin Ben Ali auf die immer lautere Kritik reagiert. In seiner dritten Fernsehansprache seit Beginn der Massenproteste räumte er erstmals indirekt ein: Seine Sicherheitskräfte haben mit unangemessener Gewalt auf die Proteste gegen die miserable soziale Lage im Land reagiert. "Ich habe das Innenministerium angewiesen, künftig auf ungerechtfertigte Waffengewalt zu verzichten", sagte er am Donnerstag.

Der 74-jährige Diktator ließ außerdem anklingen, dass er 2014 nicht mehr bei der Präsidentschaftswahl antreten werde. "Es gibt keine Präsidentschaft auf Lebenszeit", sagte er. Er wolle die in der tunesischen Verfassung festgelegte Altersgrenze von 75 Jahren nicht ändern.

Ben Ali kündigte außerdem Preissenkungen für Lebensmittel, Meinungsfreiheit für Journalisten und eine unabhängige Untersuchungskommission an, die sich mit den Gewalttaten der vergangenen Wochen befassen solle. Erneut sprach er allerdings von "kriminellen Banden", die die Gewalt angeblich anheizten. In seinen vorherigen Ansprachen hatte Ben Ali bereits zahlreiche Maßnahmen angekündigt, darunter die Schaffung von 300.000 Jobs. Sie haben aber bislang nicht dazu beigetragen, die Proteste einzudämmen.

Menschenrechtler sprechen von über 60 Toten

Die Proteste, die sich ursprünglich gegen die hohe Arbeitslosigkeit richteten, zielen immer stärker direkt auf das Regime Ben Alis, der das Land seit 23 Jahren autoritär regiert. Am Donnerstagabend verbreiteten sich Gerüchte über einen Rücktritt von Außenminister Kamel Morjane aus Protest gegen die Gewalt der Sicherheitskräfte. Auf einer offenbar gefälschten Website war in Arabisch, Englisch und Französisch ein Rücktrittsschreiben zu lesen, in dem Morjane angeblich die Regierung heftig kritisierte.

Die gewaltsamen Proteste greifen derweil immer stärker auf die Hauptstadt Tunis über. Tausende Menschen gingen am Donnerstag auf die Straße, die Polizei lieferte sich mit 300 Demonstranten eine Straßenschlacht.

Nach Informationen des französischen TV-Senders BFM wurde in Tunis ein US-Journalist angeschossen. Unklar blieb, um wen es sich dabei handelt. Der Mann sei nahe dem Stadtzentrum von einer Polizeikugel am Bein getroffen worden, berichtete BFM-TV. Die Ordnungskräfte hätten mit scharfer Munition in die Menge gefeuert, nachdem von dort Steine geworfen worden waren.

Im Stadtteil Lafayette wurde mindestens ein weiterer Demonstrant erschossen. Ein Reuters-Journalist in Tunis berichtete von Zusammenstößen in Tunis wenige hundert Meter von der Zentralbank. Die Polizei riegelte Teile der Stadt ab, schwarzer Rauch stieg in den Himmel. Sicherheitskräfte umstellten den Sitz der größten tunesischen Gewerkschaft, die Regierung sagte vorläufig alle Sportwettkämpfe ab. Bereits in der Nacht zum Donnerstag hatte es trotz der Ausgangssperre in Tunis heftige Unruhen gegeben, bei denen mehrere Menschen ums Leben kamen.



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CokGüzel Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 12:47
@pprubens
Zitat von pprubenspprubens schrieb:Wie siehst du die Rolle der Muslimbruderschaft in den beiden Staaten Algerien und Tunesien?


Tunesien

Like their counterparts elsewhere in the Islamic world in general, the Egyptian Muslim Brotherhood has influenced the Tunisia’s Islamists. One of the notable organization that was influenced and inspired by the Brotherhood is Al-Nahda (The Revival or Renaissance Party), which is Tunisia's 2nd major Islamist grouping after Hizb ut-Tahrir. An Islamist named Rashid Ghannouchi founded the organization in 1981. While studying in Damascus and Paris, Rashid Ghannouchi embraced the ideology of the Muslim Brotherhood, which he disseminated on his return to Tunisia.

Wikipedia: Muslim Brotherhood#Tunisia

In Tunesien ist die Muslimbruderschaft, so wie ich es verstanden habe, nicht aktiv, aber ideologisch gesehen scheint sie einen Einfluss auf tunesische Islamisten zu haben.


Algeria

The Muslim Brotherhood reached Algeria during the later years of the French colonial presence in the country (1830–1962). Sheikh Ahmad Sahnoun led the organization in Algeria between 1953 and 1954 during the French colonialism. Brotherhood members and sympathizers took part in the uprising against France in 1954–1962, but the movement was marginalized during the largely secular FLN one-party rule which was installed at independence in 1962. It remained unofficially active, sometimes protesting the government and calling for increased Islamization and Arabization of the country's politics.

When a multi-party system was introduced in Algeria in the early 1990s, the Muslim Brotherhood formed the Movement for the Society of Peace (MSP, previously known as Hamas), led by Mahfoud Nahnah until his death in 2003 (he was succeeded by present party leader Boudjerra Soltani). The Muslim Brotherhood in Algeria did not join the Front islamique du salut (FIS), which emerged as the leading Islamist group, winning the 1991 elections and which was banned in 1992 following a military coup d'état, although some Brotherhood sympathizers did. The Brotherhood subsequently also refused to join the violent post-coup uprising by FIS sympathizers and the Armed Islamic Groups (GIA) against the Algerian state and military which followed, and urged a peaceful resolution to the conflict and a return to democracy. It has thus remained a legal political organization and enjoyed parliamentary and government representation. In 1995, Sheikh Nahnah ran for President of Algeria finishing second with 25.38% of the popular vote. During the 2000s, the party—led by Nahnah's successor Boudjerra Soltani – has been a member of a three-party coalition backing President Abdelaziz Bouteflika.


Wikipedia: Muslim Brotherhood#Algeria

In Algerien repraesentiert die Partei MSP die Muslimbruderschaft. Wie wir aus dem Artikel erkennen koennen, war und ist die MSP nicht an Gewalt interessiert. Was wir aus diesem Artikel auch lernen koennen, ist die Vielfalt die es bei den Islamisten gibt. Man sollte also nicht alle in eine Schublade werfen. Die MSP besitzt ausserdem eine breite Unterstuetzung vom Volk und verweigerte sich auch den gewaltbereiten islamistischen Organistationen wie der GIA und FIS anzuschliessen. Ich denke die Zuknuft Algeriens gehoert der MSP.


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 14:14
@OddThomas

klingt so, als hätten die dortigen Regierungen endlich die Notwendigkeit von Reformen begriffen...

Mal sehen, was draus wird.


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 16:19
habe heute einen guten Tunesischen Freund gesehen und mich mit ihm etwas über das Thema ausgetauscht.

Mein Freund meinte, dass das ganze damit los ging, dass ein Student, nach seinem Abschluss keinen Job gefunden hatte, worauf dieser dann Anfing mit einem Karren Obst und Gemüse zu verkaufen, was ihm aber dann verboten sei. Daraufhin wollte er den Verantwortlichen sprechen dies zu ändern usw..

Jedenfalls hat sich dann dieser Vorgesetzter 4-5 Mal Wochenlang nicht gemeldet, worauf sich der Student oder wie sagt man Akademiker selbst erhängt hatte.

Weiterhin so erzählte mir mein Freund, ist die Korruption sehr verbreitet und sehr schlimm, man käme nirgends weiter als durch Korruption, selbst bei normalen amtlichen Tätigkeiten, hieße es immer, komm 1 Woche später, dann wieder komm noch mal ne Woche später, usw. es sei denn man schiebt etwas Geld rüber dann aus irgendeinem Wunder geht alles ganz schnell.

All diese Zustände, Korruption, Arbeitslosigkeit, keine Zukunftsperspektive usw.. haben zu der jetzigen Situation geführt.

Jedenfalls sagte mir mein Freund noch, dass der Diktator, es zum ersten mal überhaupt zugelassen hat, ihn im öffentlichen Tuneischen Fernsehen zu kritisieren^^

hoffen wir dass alles besser wird.


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 16:35
Ben Ali löst Regierung auf und kündigt Neuwahlen an

Nach tagelangen Protesten in Tunesien hat der autoritäre Präsident Ben Ali die Regierung aufgelöst und vorgezogene Parlamentswahlen binnen sechs Monaten angekündigt. Das gab das tunesische Staatsfernsehen am Freitag bekannt.

14. Januar 2011

Der tunesische Präsident Zine el Abidine Ben Ali hat laut einem Bericht des staatlichen Fernsehens angesichts der anhaltenden Unruhen am Freitag die Regierung aufgelöst und vorgezogene Parlamentswahlen binnen sechs Monaten ausgerufen. Zuvor hatte die Polizei in der Hauptstadt Tunis Tränengras gegen mehrere tausend Demonstranten eingesetzt, die Ben Alis Rücktritt forderten. Sie skandierten Parolen wie „Ben Ali - raus“ oder „Ben Ali - Mörder“.


Aus : http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E274E2567028348BC887C920228908B38~ATpl~Ecommon~Scontent.html (Archiv-Version vom 16.01.2011)

Das Volk hat gesiegt !


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 16:40
waouh!

ich freue mich so richtig, für meine Tunesischen Brüder und für dieses Land, hoffe, dass in Tunesien nun eine echte Demokratie herrschen kann.


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 16:46
Ich bin auch sehr ergriffen, und hoffe, dass dieses Ereignis Schule macht !
Der Bürger meint immer, er könnte nichts ändern, aber da sieht man es mal wieder, wie der Hase läuft ;)


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 19:24
Wie es scheint hat der tunesische Präsident das Wilhelm II Los gezogen.

Abdankung.

Nun wird es wohl zu einer islamistischen Regierung kommen, wenn es die bürgerlichen Kräfte nicht schaffen die nProbleme des Landes schnell zu lösen, was mehr als utopisch ist.

Schade, Tunesien gab eine gewisse Hoffnung.


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 19:27
Man kann nur warnen, und ein Eingreifen bei "falschen" Wahlergebnissen kann nicht mehr ausgeschlossen werden.

Es darf sich kein weiteres islamistisches Regime darf etablieren.


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 19:28
Gibt es eine Königsfamilie die aus dem Exil zurückkehren könnte um evtl. eine Regierung marokkanischer Prägung bilden zu können?


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 19:34
@Puschelhasi

Alta.....du hast schon kleinere Paranoia, oder?


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 19:36
@shionoro

Ich möchte dich doch bitten, von solchen kameradschaftlichen Wendungen abzusehen.

Inwiefern sind dir meine Überlegungen unklar?


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Massenproteste in Nordafrika

14.01.2011 um 19:41
Zitat von PuschelhasiPuschelhasi schrieb:Nun wird es wohl zu einer islamistischen Regierung kommen
Na das will ich mal nicht hoffen.
Zitat von PuschelhasiPuschelhasi schrieb:wenn es die bürgerlichen Kräfte nicht schaffen die nProbleme des Landes schnell zu lösen, was mehr als utopisch ist.
Na, so utopisch eigentlich nicht. Tunesien hat 150 mrd. auf der hohen kante, ziehe davon die hälfte durch korruption ab und es bleibt immer noch genug für ordentliche Armutsbekämpfung.


Und wenn das gelingt (und sei es nur halbwegs) dann haben die islamisten keine Chance.

Zumal man davon ausgehen kann, das eine bürgerliche Regierung im Ausland stärkere Unterstützung fände als eine Islamistische.


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