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Bürgerkrieg in Syrien

53.088 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, China, Türkei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bürgerkrieg in Syrien

12.10.2012 um 18:36
@ash1

Kann mir nicht vorstellen das der Iran militärisch eingreift. Würden sich nur früher in die Scheiße rein reiten als nötig.
Die Iraner wissen genau das das nicht nur ein Krieg gegen syrische Rebellen und die Türkei wäre.
Und auf Russland konnten die sich noch nie verlassen. Hat doch Russland Geschäfte mit den USA gemacht und vereinbarte Waffenlieferungen in den Iran rückgängig gemacht.

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Bürgerkrieg in Syrien

12.10.2012 um 18:38
Zitat von MajorMMajorM schrieb:Es muss Offiziel bei der U.N. ein Kriegserklärung eingereicht werden sonst ist es wie die Türkei ja will Kein Verteidigungsfall sondern ein Angriffskrieg
Blödsinn. Hier geht mal wieder die Fantasie durch.


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Bürgerkrieg in Syrien

12.10.2012 um 18:45
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Ein Flakpanzer wie der ZSU geht zwar auch gegen Infanterie, aber gegen einen Helikopter oder ein Flugzeug würde der wohl wesentlich spektakulärer wirken.
Ebenso werden die Syrer sicherlich Flugabwehrrakten wie die Strela haben. Alles Zeug, was derzeit nicht wirklich einsetzbar ist.
Die Shilka ist aus den frühen 70er-Jahren, die bringt gar nichts mehr gegen eine F16. Nette Ziele für Hellfire oder TOW-2 von Kampfhubschrauber, die erwischen sie weit ausserhalb der Reichweite einer 23mm Kanone. Und Luftabwerraketen? Tja, wenn sie denn noch welche haben im Norden, also solche die auch was bewirken.

Ist ja nicht die dritte Luftabwehrbasis die diese Woche da überrannt wurde:

Youtube: حركة الفجر الاسلاميه اقتحام كتيبة الدفاع الجوي
حركة الفجر الاسلاميه اقتحام كتيبة الدفاع الجوي
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Tja, paar S200 weniger, auch heute wieder. Syrien hat im Norden nur noch wenige weitreichende Abwehrraketen nach der vergangenen Woche. Im ganzen Land haben sie davon 9 Basen mit dem Typ. 3 im Norden sind weg.


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Bürgerkrieg in Syrien

12.10.2012 um 19:51
@ robert capa

Sorry, ich werd dir später antworten. ;-) Muss erstmal einen Artikel hier reinkopieren.

Wladimir Putin hat wegen des abgefangenen syrischen Flugzeugs aus Moskau seine Türkei-Reise verschoben. Im Interview verteidigt sein Vertrauter Wladimir Jakunin Russlands Waffenlieferungen an Diktator Assad. Dem Westen wirft er vor, auf Konfrontation zu setzen.

SPIEGEL ONLINE: Sie sind der Initiator eines "Dialogs der Zivilisationen". Wie ist der Stand der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen?

Jakunin: Wir sind auf dem Weg in eine Sackgasse. Dabei stehen wir vor gemeinsamen Problemen. Die Weltordnung, wie wir sie kannten, zerbricht. Zu Zeiten des Kalten Krieges balancierten wir einige Male am Rande eines Atomkriegs. Das Gleichgewicht des Schreckens sorgte für eine Art Stabilität, ein großer Krieg konnte vermieden werden. Die Welt heute ist aber nicht weniger gefährlich, wie der Konflikt an der syrisch-türkischen Grenze zeigt.

SPIEGEL ONLINE: Was muss getan werden?

Jakunin: Ein Krieg muss unter allen Umständen vermieden werden. Russland ist gegen jede Art von äußerer Gewalteinwirkung. Wir sagen das heute mit Blick auf Syrien. Wir haben das im Vorfeld der Irak-Invasion 2003 gesagt, damals zusammen mit Deutschland und Frankreich. Heute wissen wir, dass das Gerede von Massenvernichtungswaffen nur ein Vorwand war, eine Lüge der Amerikaner auf höchstem staatlichen Niveau, vorgetragen vor den Vereinten Nationen.

SPIEGEL ONLINE: Liegt Russlands Unterstützung für Syrien nicht daran, dass das Land ein traditioneller Bündnispartner des Kreml ist?

Jakunin: Sie liegt daran, dass Russland sich im Nahen Osten gut auskennt. Wir denken, dass Assad immer noch von einer Mehrheit der Bevölkerung unterstützt wird. Und wir wissen, dass die Assad-Gegner von außen mit Waffen unterstützt werden.

SPIEGEL ONLINE: Gerade ist in der Türkei ein Flugzeug festgehalten worden, an dessen Bord Militärgerät gewesen sein soll. Und Assad bekämpft seine Gegner mit Hubschraubern und schwerer Artillerie, die er aus Russland hat. Oder etwa nicht?

Jakunin: Das darf man nicht gleichsetzen. Russland hat Waffen - und zwar auf Grundlage lange bestehender Verträge - an die legitime, völkerrechtlich anerkannte Regierung Syriens geliefert. Dem Westen aber geht es um regime change, den Sturz dieser Regierung. Zum Flugzeugvorfall in der Türkei liegen mir keine konkreten Erkenntnisse vor.

SPIEGEL ONLINE: Teilen Sie nicht die Besorgnis über die Menschenrechtsverletzungen unter Assad?

Jakunin: Die Demokratisierung des Nahen Ostens, wie sie der Westen propagiert, führt dazu, dass der Einfluss der Islamisten wächst, die vorher am Rande der Gesellschaft waren.

SPIEGEL ONLINE: Die jahrelange Unterdrückung hat die Islamisten doch erst groß werden lassen.

"Bei Saudi-Arabien wird geschwiegen"

Jakunin: Das rechtfertigt keine Eingriffe von außen. In den Köpfen westlicher Politiker scheinen militärische Interventionen und Bombardements seit den Angriffen der Nato auf Jugoslawien in den neunziger Jahren zu legitimen Mitteln der Politik geworden zu sein. So sollen alle auf Linie gebracht werden, die mit den westlichen Rezepten zur Demokratisierung der Gesellschaft und der Liberalisierung der Wirtschaft nicht einverstanden sind. Der Mitbegründer unseres Dialogs der Zivilisationen, der vor zwei Jahren verstorbene indische Philosoph Jagdish Karpur, sprach von einer Herrschaft des Konsums, den einige Staaten offenkundig mit Waffengewalt durchsetzen wollen. Diese Art von Globalisierung aber hat keine Zukunft.

SPIEGEL ONLINE: Damit unterstellt er, dass die jüngsten Kriege vor allem um Märkte geführt wurden. Wollen Sie leugnen, dass beispielsweise der libysche Staatsführer Gaddafi ein brutaler Gewaltherrscher war?

Jakunin: Mit dem haben sich Frankreich oder Italien doch lange hervorragend arrangiert. Der Westen misst mit zweierlei Maß. Oder ist Saudi-Arabien etwa eine tolle Demokratie im westlichen Sinne? Da wird aber geschwiegen, weil das Land ein wichtiger Bündnispartner des Westens ist. Der Westen möchte eine neue Weltkarte zeichnen und merkt nicht einmal, dass er damit Verhältnisse schafft, die sich gegen ihn wenden.

SPIEGEL ONLINE: Die Menschen in einigen Ländern des Nahen Osten waren ihrer Gewaltherrscher überdrüssig.

Jakunin: Sie wollen aber nicht vom Westen dominiert werden. Die Sowjetunion hat versucht, den Kommunismus in alle Welt zu exportieren. Das Ergebnis ist bekannt. Nun versucht der Westen, Demokratie zu exportieren und zwar in Regionen, in denen es dafür traditionell keine Grundlage gibt. Das wird kein gutes Ende nehmen. Wenn Russland aber zur Mäßigung und Verhandlungen auffordert, werden wir dafür noch auf die Anklagebank gesetzt. Russland und der Westen driften auseinander.

"Schamloser Auftritt von ungezogenen Gören"

SPIEGEL ONLINE: Es gibt aber gemeinsame Ziele, wie den Kampf gegen den Terrorismus. Der von Obama verkündete reset, der "Neustart" der Beziehungen zu Russland, hat zu einem nuklearen Abrüstungsvertrag geführt. Warum sehen Sie eine neue Krise in den Ost-West-Beziehungen heraufziehen?

Jakunin: Von unseren Vorschlägen für eine gemeinsame Raketenabwehr will die Nato nichts wissen, stattdessen gibt es einen Nato-Alleingang an unseren Grenzen. Oder schauen Sie auf den Skandal um Pussy Riot. Man konnte den Eindruck haben, dass der Westen kein größeres Problem hat, als diesen schamlosen Auftritt von ein paar ungezogenen Gören in einer Kirche.

SPIEGEL ONLINE: Die Empörung richtete sich vor allem gegen das Strafmaß von zwei Jahren. Halten Sie das für angemessen?

Jakunin: Ich kann Ihnen versichern, dass die Mehrheit unserer Bevölkerung damit vollkommen einverstanden ist. Es ist sogar so, dass mehr Menschen für eine härtere Strafe sind als für eine mildere.

SPIEGEL ONLINE: Sie sind ein orthodoxer Christ. Ist der Kern der christlichen Lehre nicht Liebe und Vergebung?

Jakunin:Vergebung setzt wirkliche Reue voraus. Die kann ich bei den Frauen nicht erkennen. Ihre Mitstreiter planen im Gegenteil neue Aktionen.


SPIEGEL ONLINE: In den vergangenen Monaten hat das Parlament eine Fülle von Gesetzen beschlossen, die Bürgerrechte und Demonstrationsfreiheit einschränken. Halten Sie das für richtig?

Jakunin:Auf welcher Grundlage eigentlich nimmt sich der Westen das Recht heraus, Russland ständig zu kritisieren? Mir gefällt auch manches im Westen nicht. Aber ich laufe nicht mit erhobenem Zeigefinger herum und kritisiere Dinge, die die innere Angelegenheit eines Staates sind.

Das Interview führte Matthias Schepp.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/putin-vertrauter-russland-und-der-westen-driften-auseinander-a-860764.html

Sehr guter Artikel
Der aber nicht so eine hohe Wirkung erzielt. Die Wirkung wird psychologisch verfälscht, dadurch dass man ihn als "Vertrauten Putins" bezeichnet. Ich nenne das unabsichtliche oder absichtliche Manipulation um eine bestimmte Wirkung bei dem Leser gelten zu lassen.

Da ergeben sich einige Fragen. In Saudi Arabien gibt es die Todesstrafe. Warum ist der Westen mit Saudi Arabien verbündet? Warum hört man keine Kritik an Saudi Arabien, und wenn dann nur selten? Mir scheint, als dürften die Medien nur unter bestimmten Vorgaben berichten.
Die Medien sind immer der Wegbereiter für einen Krieg.


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Bürgerkrieg in Syrien

12.10.2012 um 19:54
Leserkommentare

Recht hat Jakunin. Und was bedeuten soll, dass er ein Vertrauter Putins sein soll, weiß wohl nur der Schreiber des Artikels. Ist das etwa anderswo nicht so, dass Kanzler, Präsidenten oder dergleichen Vertraute in Positionen in ihrer Regierung einsetzen. Oder umgibt sich Obama nur mit Leuten, die gegen ihn sind und ihn nicht leiden können?

famulus

Besser kann man die NATO Unterstützung der Islamisten in Libyen und in Syrien nicht bezeichnen. Und der Tod und die Umstände des Todes des US Botschafters in Libyen machen das sogar sehr deutlich.

topodoro


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Bürgerkrieg in Syrien

12.10.2012 um 20:04
Ein Bündnisfall würde eh nicht ausgerufen werden, da muss keiner Angst haben dass deutsche Soldaten für den Blödsinn kämpfen müssen


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Bürgerkrieg in Syrien

12.10.2012 um 22:28
@Ben_Nemsi Und wo ist der Unterschied wenn deutsche Soldaten für den [ich nehme mal deine Worte] Blödsinn in Syrien oder in Afghanistan kämpfen? Dass du den Bündnisfall direkt auf die deutschen Soldaten beziehst...

Kurze Zusammenfassung: Selbst wenn er ausgerufen wird ist es eh egal für die Leute die Angst davor haben das dt. Soldaten für den "Blödsinn" kämpfen, da sie ebenso in Afghanistan präsent sind. Wären sie es nicht, okay, aber nicht so my friend.


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1923 ehemaliges Mitglied

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Bürgerkrieg in Syrien

12.10.2012 um 23:22
@Ben_Nemsi
Die Deutschen expotieren Waffen weltweit also können sie auch mitkämpfen.


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1923 ehemaliges Mitglied

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Bürgerkrieg in Syrien

13.10.2012 um 00:55
@Jantoschzacke
Ich schreibs mal nochmal Putin hat die Reise bereits 1 Woche vorher abgesagt aufgrund seines vollen terminkalenders und plant erst am 3 Novembar eine Reise in die Türkei. Die Medien verbreiten hier bewusst Falsche Informationen wenn ich Bild,Focus und Welt lese kommt es einen sovor als ob die Türkei bereits im krieg ist .

In der Türkei ist alle ruhig 70% ist gegen einen krieg Erdogan wird sichs hier sicher nicht verspielen da er 2014 als Staatspräsident antreten will man spielt hier und da mal die Muskel übt Vergeltung was ganz ok ist meiner meinung nach wurde das Passagierschiff abgefangen um Putin bloßzustellen damit er die Lieferungen nach Syrien abbricht.

Dem Iran sind auch die Hände gebunden die Wirtschaft bricht ein die Türkei hat seine Öl -Käiufe erhöht und nicht minimiert . Erst vor 3 Tagen war Muhammed Rıza Rahimi in der Türkei und hat Verträge unterschrieben um das Handelsdefizit von 20Milliarden auf 30 zu erhöhen verhalten sich so Feinde ?

Im großen und ganzen profitiert die Türkei gewaltig und wenn Syrien fällt erst Recht.


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Bürgerkrieg in Syrien

13.10.2012 um 01:36
Zitat von 19231923 schrieb:Im großen und ganzen profitiert die Türkei gewaltig und wenn Syrien fällt erst Recht.
wenn syrien fällt zieht die türkei in einen krieg gegen die kurden.


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Bürgerkrieg in Syrien

13.10.2012 um 01:59
Wer hinter den Angriffen gegen Assad steckt

Das Viertel Dschabal Mochsen liegt auf einem Hügel über dem Zentrum der libanesischen Stadt Tripoli. Hier wohnen ausschließlich Alawiten. Eine schiitische Glaubensrichtung innerhalb des Islams, der auch die Familie des syrischen Diktators Baschar al-Assad und ein Großteil der Herrscherclique in Damaskus angehören.
Von Dschabal Mochsen hat man eine gute Aussicht auf die Hafenstadt am Mittelmeer. Gleichzeitig ist es ein perfekter Standort für Scharfschützen: Unterhalb liegt das sunnitische Viertel Bab al-Tabaneh gut im Visier. Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien liefern sich diese alawitischen und sunnitischen Stadtteile immer wieder Feuergefechte. Mehr als 30 Menschen wurden dabei bisher getötet.
"Wir werden angegriffen und verteidigen uns nur", behauptet Ali Faddah (29), der Sprecher der Arabischen Demokratischen Partei. "Wir sind in Dschabal Mochsen 50.000 Alawiten, umgeben von 700.000 Sunniten. Warum sollten wir als Minorität angreifen?"
"Das sind alles extreme Islamisten"

Im Büro der Partei wird sofort klar, wo die Allianzen liegen. Im Bücherregal stehen gesammelte Werke von Baschar al-Assad und seinem Vater Hafis. Daneben eine Buchreihe von Hassan Nasrallah, dem Generalsekretär der radikalschiitischen Hisbollah, die von Syrien und dem Iran unterstützt werden.
"Die Leute unten in Bab al-Tabaneh sind alles extreme Islamisten und wollen mit uns hier oben Schluss machen", sagt Faddah überzeugt. Er wisse genau, von wem sie finanziert würden – es sei ein offenes Geheimnis, dass Saad Hariri und seine Partei Zukunftsbewegung dahintersteckten. "Sie unterstützen auch die Terroristen in Syrien, die gegen die Regierung kämpfen."
Saad Hariri ist überall präsent im Libanon, auch wenn er seine Zeit als Premier (2009 bis 2011) hinter sich hat und im Ausland lebt, meist in Paris. Er ist immer noch sehr einflussreich und mit mit 42 Jahren der jüngste Multimilliardär der Welt. Vor allem aber ist er der Sohn von Rafik Hariri, der viele Jahre Regierungschef war und am Valentinstag 2005 bei einem Bombenanschlag starb, mutmaßlich auf Geheiß Syriens.
Die Kämpfer treffen sich in einer Garage

Kein Wunder, wenn der junge sunnitische Politiker, der das finanzielle und politische Erbe seines Vaters angetreten hat, den Kampf der Rebellen gegen den verhassten Assad-Clan gutheißt. Aber bei Solidaritätsbekundungen ist es angeblich nicht geblieben: Hariri und Mitglieder seiner Zukunftsbewegung, so heißt es, organisieren Waffenlieferungen an die militante Opposition.
Von einer Unterstützung durch Hariri will man im Sunniten-Viertel Bab al-Tabaneh nichts wissen. "Keinen Cent bekommen wir", sagt Abu Munir in seiner großräumigen Garage. Sie ist der Treffpunkt seiner Kämpfer, "wenn von oben wieder einmal geschossen wird".
Der glatt rasierte Mittdreißiger gibt sich als Nachbarschaftsführer, der bei Streitigkeiten vermittle. Nein, nein, eine Miliz habe er nicht. Und die Pistolen, die bei ihm und seinem Begleiter im Gürtel stecken, brauche man nur zu Selbstverteidigung. "Gegen die Terroristen in Dschabal Mochsen, die ihre Waffen direkt aus Damaskus bekommen!"
3500 Salafisten in Tripoli

Dann führt er ganz nach oben in das sechste Stockwerk des Gebäudes. Eine mehrere Meter lange Sandsackbarrikade mit dem Blick nach oben ins Viertel der Alawiten. "Ja, wir schießen von hier aus auch mit Panzerabwehrraketen", sagt er lapidar. Durchs Fenster sieht man in der Häusersilhouette einige ausgebrannte Wohnungen.
Seine Sympathie für den Kampf der Freien Syrischen Armee bekennt Abu Munir deutlich. "Assad muss weg, und das möglichst schnell." Von Waffen und militanten Islamisten, die von Tripoli aus über die nahe Grenze nach Syrien geschmuggelt werden, will er aber ebenso wenig etwas wissen wie von der Beteiligung Hariris.
Dabei ist Tripoli bekanntermaßen der Ausgangspunkt des Schmuggels nach Syrien und ein Zentrum des erzkonservativen, sunnitischen Islams. Von dessen radikalsten Vertretern, den Salafisten, soll es in Tripoli rund 3500 geben. Und sie verstecken sich nicht: Kürzlich plünderten sie Geschäfte von Alawiten und zündeten sie an.
"Gott bevorzugt Kopf abschneiden"

Ideologischen Nachschub erhalten die Extremisten offenbar aus dem Ausland. Am Strand von Tripoli wurden 60 noch verpackte Kopien eines Buches gefunden, die offensichtlich in aller Eile zurückgelassen wurden. Titel des 600 Seiten starken Machwerks: "Sachfragen zur Wissenschaft des Heiligen Kriegs". Autor: Scheich Abdul-Rahman al-Ali, ein Islamgelehrter des Terrornetzwerks al-Qaida.
Darin wird das Töten von Zivilisten, selbst von Frauen, Kindern oder älteren Menschen im Dschihad gerechtfertigt. Ungläubigen den Kopf abzuschneiden, sei "beabsichtigt und bevorzugt von Gott und dem Propheten".
Aber auch handfestere Unterstützung bekommen die Salafisten und ihre Glaubensbrüder in Syrien im Kampf gegen Assad. Wie aus Quellen der Hafenbehörde von Tripoli verlautet, kamen in jüngster Zeit drei Schiffe mit Waffenlieferungen libyscher Islamisten an.
Waffen von Islamisten aus Libyen

Ein viertes hatten die libanesischen Behörden im April dieses Jahres aufgebracht: In drei Containern an Bord der aus Libyen kommenden "Letfallah II" fanden sie Panzerabwehraketen, Maschinengewehre und Munition.
Saad Hariri kommt in Person zweier einflussreicher Mitglieder seiner Partei Zukunftsbewegung ins Spiel, Khaled Daher und Muin Morabi. Die beiden Abgeordneten sollen vom Libanon aus militante, syrische Oppositionsgruppen bewaffnen.
"Mit Geldern aus Saudi-Arabien", versichert ein Journalist einer bekannten libanesischen Tageszeitung, der anonym bleiben will. Der Reporter machte an der Grenze Videoaufnahmen von 40 Sam-7 Luftabwehrraketen, die Teil einer umfangreichen Lieferung waren.
Hariri will wieder an die Macht im Libanon

Das Engagement der beiden Abgeordneten der Zukunftsbewegung ist ohne das Wissen von Parteichef Saad Hariri nicht denkbar. Wie schon sein Vater, der sein Vermögen in Saudi-Arabien machte, hat auch der Sohn gute Beziehungen ins heilige Land des Islams.
Saad wurde in Saudi-Arabien geboren und verwaltete bis zum Tod seines Vaters 2005 dort das Familienvermögen. Der Sturz des syrischen Regimes ist für Hariri und seine Partei der Schlüssel ihrer Politik: Eine historische Wende, die die Zukunftsbewegung in die Regierung und Hariri wieder ins Amt des Premierministers bringt.
Mit dem Ende Assads, so glaubt man, sei auch das Schicksal seines Verbündeten, der Hisbollah, besiegelt. Die schiitische Partei und Miliz ist der große, politische Gegenspieler der Zukunftsbewegung.
Den Haag macht die Hisbollah verantwortlich

Mit der Hisbollah verbindet Hariri zudem ein ganz persönlicher Aspekt: Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag stellte Haftbefehle gegen Mitglieder der Organisation aus, die am Attentat auf seinen Vater beteiligt gewesen sein sollen.
Ein anderer Akteur aus dem engeren Umfeld Saad Hariris ist Okab Sakr. Er ist ebenfalls Abgeordneter der Zukunftsbewegung. Ein Kommandeur einer 4000 Mann starken syrischen Rebellentruppe behauptet, er habe Aufnahmen von Telefongesprächen mit Sakr.
"Wir können euch alles beschaffen, was ihr wollt. Waffen und Geld", soll er angeboten haben. Abu Abdelrahman, der Kommandeur, lehnte dankend ab. Er ist selbst ein wohlhabender Mann, kann seine Truppe aus eigenen Mitteln finanzieren und will auf niemandes Rechnung arbeiten.
Das Geld kommt aus Saudi-Arabien

Der Hariri-Mann Sakr ist mittlerweile nicht mehr im Libanon, offiziell residiert er in Belgien. Nach Auskunft der Zukunftspartei macht er eine "Pause". Über sein Handy war Sakr zu einer Stellungnahme nicht erreichbar.
Der libanesische Abgeordnete ist mittlerweile in der Türkei tätig. "Er managt das gesamte Geld der Saudis", sagt Scheich Mahmud Elsour in einem Hotel im türkischen Antakya, nur 20 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt.
Der Mann weiß, wovon er spricht: Er führt im Namen der Freien Syrischen Armee Verhandlungen mit dem Syrischen Nationalrat in Istanbul und mit ausländischen Regierungsvertretern über ihr Vorgehen in Syrien.
Türkei stellt angeblich Geleitschutz

Sakr pendelt zwischen Istanbul und dem Grenzgebiet hin und her. In der türkischen Hauptstadt werden Planung und Organisation durchgeführt. Sakr soll Vertreter unter den Rebellen in allen 14 syrischen Provinzen haben. Die Waffen werden vom türkischen Geheimdienst und Militär transportiert.
Augenzeugen beobachteten offiziellen Geleitschutz für Waffenlieferungen an der Grenze. Der libanesische Politiker Sakr ist dann meist mit dabei. Erst im August soll er die Übergabe von mehreren Zehntausend Kalaschnikows und Dutzenden von Panzerabwehrraketen überwacht haben.
Die Waffenlieferungen Sakrs gehen nur an ausgewählte Rebelleneinheiten. Nicht jeder kommt in den Genuss der Unterstützung aus Saudi-Arabien. "Wir bekommen von diesen Geldern nichts", sagt Mohammed Hamoudi, der zwei Rebellenbataillone in der Region von Latakia anführt.
Hilfe bekommen nur die Islamisten

Mit "wir" meint der Kommandeur die Freie Syrische Armee unter dem Oberbefehl von General Mustafa Scheich. "Wir kämpfen für einen demokratischen, säkularen Staat", erklärt Hamoudi. "Aber dafür gibt man uns keinen Cent. Die Saudis unterstützen nur Islamisten."
Die Muslimbruderschaft sei aber nicht darunter. "Die wird von Katar unterstützt", behauptet der Kommandeur. Neben Saudi-Arabien und Katar soll auch Kuwait, ein weiterer Golfstaat, in Syrien mitmischen.
Das Emirat gilt als Finanzpate von Ahrar al-Scham, die "Brigade des freien Levante". Sie operiert in den syrischen Städten Idlib und Aleppo. Die Brigade bezeichnet sich "von keiner Partei oder Organisation abhängig", spricht aber vom Heiligen Krieg und will "eine rechtschaffene und gerechte Herrschaft des Islams" etablieren.
Leid der Kinder wird in Kauf genommen

Ahrar al-Scham ist im Internet mit eigener Facebook-Seite und mit Twitter-Konto präsent. "Publicity ist entscheidend", sagt ein Medienoffizier der Rebellen, der seinen Namen allerdings nicht nennen möchte. "Je mehr Videos von Angriffen und Bombenanschlägen im Netz stehen, desto mehr Geld wird gespendet."
Jeder Sponsor scheint sich seine bevorzugten Rebellengruppen auszusuchen. Frieden oder ein schnelles Ende des mittlerweile 19 Monate dauernden Bürgerkriegs erreicht man damit nicht.
Im Gegenteil: Das Chaos sowie das Leiden und Sterben der Zivilbevölkerung wachsen. Aber das scheinen die Geldgeber und Männer wie Okab Sakr einem höheren Ziel unterzuordnen: Assad und sein Regime müssen fallen. Koste es, was es wolle.

Bei einer Reihe von Bombenanschlägen in der Wirtschaftsmetropole Aleppo sind mindestens 27 Menschen getötet worden. Die Attentäter sollen sich als Soldaten der syrischen Armee verkleidet haben

http://www.balkanforum.info/f80/hinter-angriffen-gegen-assad-steckt-220264/ (Archiv-Version vom 14.10.2012)


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1923 ehemaliges Mitglied

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Bürgerkrieg in Syrien

13.10.2012 um 02:08
@25h.nox
Ich denke die meisten hier sind einfach unwissend über die Kurden. Die Kurden bestehen nicht aus PKK/PYD/HPG/PJAK usw.. der Nordirak die Autonome Region Kurdistan ist völlig abhängig von der Türkei erst vor 2 Wochen war Mesut Barzani der Kurdenführer in der Türkei als ehrengast eingeladen .

Die Familie Barzani hat sich Lange mit der PKK bekriegt. Die PKK ist keine rein Kurdische Organisation in diesem Verein findes du auch die EOAK und die ASALA .

Kurdistan wird unterdruck gestellt vom Irak und Maliki droht ab und zu mal der Türkei was aber nicht ernst genommen wird. Aber fakt ist das Maliki für 3 Milliarden von Russland einkauft somit wird der Nordirak abhängiger von der Türkei und muss sich verbündete suchen . Gleichzeitig baut die Türkei in Syrien eine Front auf bis jetzt machen sie alles ganz schlau . Ist jedenfalls meine Meinung .


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Bürgerkrieg in Syrien

13.10.2012 um 02:11
Zitat von 19231923 schrieb: Aber fakt ist das Maliki für 3 Milliarden von Russland einkauft somit wird der Nordirak abhängiger von der Türkei und muss sich verbündete suchen .
wieso wird der nordirak abhängiger von der türkei wenn die mit irakischen mitteln moderne russische waffen kaufen um f16 vom himmel zu holen wenn die die grenze verletzen?


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Bürgerkrieg in Syrien

13.10.2012 um 02:13
SPIEGEL ONLINE: Liegt Russlands Unterstützung für Syrien nicht daran, dass das Land ein traditioneller Bündnispartner des Kreml ist?

Jakunin: Sie liegt daran, dass Russland sich im Nahen Osten gut auskennt. Wir denken, dass Assad immer noch von einer Mehrheit der Bevölkerung unterstützt wird. Und wir wissen, dass die Assad-Gegner von außen mit Waffen unterstützt werden.
Ja, ja es liegt bei den Russen natürlich nicht am Marinestützpunkt in Syrien.
SPIEGEL ONLINE: Die Menschen in einigen Ländern des Nahen Osten waren ihrer Gewaltherrscher überdrüssig.

Jakunin: Sie wollen aber nicht vom Westen dominiert werden. Die Sowjetunion hat versucht, den Kommunismus in alle Welt zu exportieren. Das Ergebnis ist bekannt. Nun versucht der Westen, Demokratie zu exportieren und zwar in Regionen, in denen es dafür traditionell keine Grundlage gibt. Das wird kein gutes Ende nehmen. Wenn Russland aber zur Mäßigung und Verhandlungen auffordert, werden wir dafür noch auf die Anklagebank gesetzt. Russland und der Westen driften auseinander.
Die Russen waren schon immer die schlechteren Amerikaner.

@Achill
Zitat von 19231923 schrieb:Ich schreibs mal nochmal Putin hat die Reise bereits 1 Woche vorher abgesagt aufgrund seines vollen terminkalenders und plant erst am 3 Novembar eine Reise in die Türkei. Die Medien verbreiten hier bewusst Falsche Informationen wenn ich Bild,Focus und Welt lese kommt es einen sovor als ob die Türkei bereits im krieg ist .
Um die Russen braucht man sich so sehr sorgen. Zur Zeit ist nicht mal eine allgemeine Mobilmachung möglich. Das Land ist so marode, dass selbst der Pleitegeier über den NATO Staaten noch wie Sack voll Geld wirkt.


@1923


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1923 ehemaliges Mitglied

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Bürgerkrieg in Syrien

13.10.2012 um 02:21
@25h.nox
Mit Nordirak ist Kurdistan gemeint was schon fast unabhängig und ihre Hauptbeziehung besteht aus der Türkei. Bagdat hat ein Pakt mit den Russen die Kurdische Regierung wird dort unterdruck gestellt von Maliki wegen der Öl-Reserven soviel ich weiß bezieht Kurdistan nur 20-25% der rest geht nach Bagdad.

Hier wird die Irakische Armee modern ausgerüstet die Kurdische Armee (Peshmerga) wollten vor kurzer Zeit von der USA Jets und Panzer bestellen was abgelehnt wurde stattdessen verkauft auch die USA weiter an den Irak.

Daher hat Barzani nur noch die Türken und die Türkei und die Sunnitischen Staaten wollen die Shiiten entmachten das käme Barzani gelegen da das Kurdische Volk zu 90% aus Sunniten besteht .

Das Video wurde hier vllt schon 100mal gepostet aber bisjetzt hat es Recht.

https://www.youtube.com/watch?v=ERy-3OmXoYM


@vycanismajoris
Zitat von vycanismajorisvycanismajoris schrieb:Um die Russen braucht man sich so sehr sorgen. Zur Zeit ist nicht mal eine allgemeine Mobilmachung möglich. Das Land ist so marode, dass selbst der Pleitegeier über den NATO Staaten noch wie Sack voll Geld wirkt.
Jap die Russische Streitkraft wird überschätz die fangen erst jetzt mit der Modernisierung an mit dem Nato standart werden sie nicht mithalten können und einen krieg wegen dem iran,syrien werden sie nicht riskieren. Eher werden sie in Zukunft versuchen die Türkei für sich zugewinnen am 3ten November soll ja Putin nach Türkei kommen mit einem " Geschenk" vllt nehmen die uns ja in die Top 5 der Shanghai Organisation auf was von Erdogan vorgeschlagen wurde da die EU auf dauer sowieso nur aufhält.


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Bürgerkrieg in Syrien

13.10.2012 um 02:23
Die Türkei hat an der Grenze 250 Panzer, Artillerie, Infantrie und Kampfflugzeuge zusammen gezogen. In Jordanien halten sich 150 sog. Experten der USA bereit um im Notfall Chemiewaffenbestände sichern zu können. Und die Israelis sitzen auf den Golanhöhen die sie ja jetzt schon über drei Jahrzehnte von Syrien anektiert haben. Die wollen bestimmt auch ein Stück vom Kuchen abhaben.

Ich kanns nur immer wieder betonen. Ich hoffe es zwar nicht aber es sieht nach Krieg aus... Und das ist verdammt scheise gefährlich weil es sich ausbreiten kann und dann wird die Sache heikel vorallem dann wenn mehr Staaten mit reingezogen werden. Krieg hat wie ich schon gesagt hat eine eigene Dynamik...


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1923 ehemaliges Mitglied

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Bürgerkrieg in Syrien

13.10.2012 um 02:23
Ein Stinger Team von 70 Mann wurde ebenfalls an der Grenze zu Syrien aufgestellt die Reichweite der Raketen beträgt 8 KM.

http://www.sabah.com.tr/Gundem/2012/10/13/stinger-fuze-timiyle-tanklar-sinira-gitti

Sry für die Türkischen Quellen nur finde ich keine auf Englisch oder Deutsch.


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13.10.2012 um 02:23
@1923 und was soll die türkei für kurdistan tun? es gibt keine nennenswerte rüstungsindurtei in der türkei, die stellen nichts wirklich modernes her. alte waffen kann man auch von china kaufen...


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1923 ehemaliges Mitglied

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13.10.2012 um 02:34
@25h.nox
Aselsan,Roketsan,Otokar,Havelsan,TAI sagt dir nichts? Die Türkei ist den Russen weit voraus in Sachen Aufklärungsdrohnen ,und die Angriffsdrohnen sind auch aufdem weg oder wurden bereits umgerüstet bin mir nicht sicher gemeint ist die TAI Anka.

Die Türkei stellt viele Waffen her nur gehen diese erst seid 2012 in Serienproduktion bald wird die ganze Armee mit eigenen Gewehren ausgerüstet. Auch der erste Türkische Panzer Altai ist auf dem weg der 2014 in Serienproduktion gehen soll und bis 2023 1000 stück hergestellt werden.

2018 werden auch eigene Jets gebaut eigene Moderne Stealth Kriegsschiffe wie Milgem wurden ebenfalls bereits fertiggestellt auch denkt man über ein Flugzeugträger nach .

Die Türkei verkauft lasergelenkte Raketen wie CIRIT oder UMTAS an EU-Länder wie Frankreich oder Holland oder Gewehre wie UTAS-15 werden an die US-Streitkräfte verkauft .

Eigene Kampf-Helis wurden bereits hergestellt und man testet zurzeit Sprengköpfe mit einer Reichweite von 2,5-3KM .


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