Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

taren schrieb:Ob es viel Widerstand gibt weiß ich nicht, aber auch fehlende Entschlussfähigkeit ist ein politisches Problem, wenn notwendige Entscheidungen verschleppt und aufgeschoben werden.

Aber das liegt doch vermutlich eher an den gigantischen Kosten der Kernkraft! Neue AKW verschlingen riesige Haufen Geriebenes, Geld, dass die hochverschuldete EDF nich hat, genauso wenig wie der französische Staat. Den Strompreis erhöhen kann man auch nich, denn dann zieht sich der Franzose schnell mal die gelbe Weste über.
Das läuft dann ungefähr so, wie bei uns mit der Rente: Alle wissen, dass was gemacht werden muss, aber keiner tut was, weil man ja wiedergewählt werden will.

militarynerd schrieb:Die Gebäudeheizung dürfte für viele Menschen einen Großteils ihres Co2 Fußabdrucks darstellen und zu heizen ist nun kein verschwenderischer Luxus

Aber wie so mancher heizt, mutet schon als verschwenderischer Luxus an. Nich wenige verbrutzeln 10-20MWh Gas in ner 3 Raum Wohnung, zu Zweit, obwohl auch ein Fünftel davon möglich wäre. Aber so lange Gas spottbillig war...

mfg
kuno

@militarynerd

militarynerd schrieb:Die Gebäudeheizung dürfte für viele Menschen einen Großteils ihres Co2 Fußabdrucks darstellen und zu heizen ist nun kein verschwenderischer Luxus, denkst du irgendwelche Krawallkids ändern daran etwas? Ähnlich sieht es mit Strom und dem Verkehr aus

Auch die Aktivisten der letzten Generation werden einen CO2e Fußabdruck haben.
Sie könnten gern mit gutem Bspl. vorangehen, ihren persönlichen CO2e ermitteln und anhand dieses Wertes transparent aufzeigen, wo sie selbst stehen. Mit diesem Wert könnten sie an einem Infostand in der Fußgängerzone Aufklärungsarbeit leisten.

Wer möchte, kann für sich selbst auch den persönlichen CO2e Fußabdruck ermitteln, um sich einen Überblick zu verschaffen, wo man persönlich steht und Einsparpotential zu erkennen.
Hier z.B.
WWF
UBA
Bei den Berechnungen mit dem Rechner des UBA kann auch eine Prognose des pers. Fußabdruckes für definierte Zeiträume erstellt werden.

Snayder schrieb:Wer möchte, kann für sich selbst auch den persönlichen CO2e Fußabdruck ermitteln, um sich einen Überblick zu verschaffen, wo man persönlich steht und Einsparpotential zu erkennen.

Ich komm beim WWF Rechner auf 11,63 Tonnen. Was mich rauf treibt, is vor allem mein Fleischkonsum.

kuno

@kuno7
Du bist ja fix, mach bitte auch den des UBA, der ist anders aufgebaut, ich komme auf unterschiedliche Werte. Der UBA Wert war niedriger.
Der beigefügte Link berechnet analog UBA, enthält aber noch einige wichtige Erläuterungen.
CO2e Rechner
Good luck ;)
P. S. Bisher habe ich kein Berechnungsmodell gefunden, in dem z. B. berücksichtigt wird, wenn selbst Obst und Gemüse im Garten anbaut wird oder Hühner/ Eier erzeugt werden. Aber insgesamt bieten diese Modelle einen guten Überblick, wo man persönlich gerade so steht.

taren schrieb:Realistisch möglich ist es, ob wir dafür als Gesellschaft zu faul oder unfähig sind ist ein anderes Thema.

Und wie? Lösungen die man nicht gegen die Mehrheitsgesellschaft durchsetzen kann sind nicht realistisch, auch wenn sie technisch möglich wären.

@Snayder

Danke für die Links. Liege bei beiden CO2 Rechnern doch erheblich unter dem dt. Durchschnitt.

@Gwyddion
Gerne.
Ich finde es wichtig, die vorhandenen Berechnungsmodelle zu nutzen, um den persönlichen ökologische Fußabdruck zu ermitteln. Aus der Istzustandsanalyse lassen sich Einsparpotenziale ableiten und Maßnahmen zur Reduzierung der CO2e- Werte von jedem Einzelnen planen.

Jedes Mitglied der Gesellschaft hat so auch Chance, für sich selbst zu prüfen, was umsetzbar ist.

@Snayder

10,91 bei WWF, den anderen finde ich wenig differenziert.

Hallo @alle !


Da hier von den Franzosen die Rede war, die soviel deutschen Strom importieren, möchte ich mal auf folgendes hinweisen :

Grundsätzlich könnten die Franzosen ihren Strom selbst produzieren. Aber warum sollten die das auch machen, die sind doch nicht blöde. Der "Zappelstrom" aus Deutschland wird nun mal, wenn er überreichlich vorhanden ist, zu Dumpingpreisen verhökert. Es ist dann billiger den an der Strombörse zu kaufen als in selbst zu produzieren. Die französischen Kraftwerke fahren lieber eine "Sonderschicht", wenn es in Deutschland eine Dunkelflaute gibt. Damit verdienen die richtig Geld. Über Umwege subventioniert der deutsche Stromverbraucher die anderen europäischen Stromkonzerne. Das kann man natürlich auch als Erfolg der deutschen Energiepolitik verkaufen. ^^


Gruß, Gildonus

@Snayder

Also mein Wert kann sich glaube ich sehen lassen. Mit 6 Tonnen CO² pro Jahr liege ich sogar noch unter dem weltweiten Durchschnitt.

Ihr persönlicher Footprint

Sehr gut! Sie sind ein relatives Leichtgewicht für unseren Planeten. Ihren Fussabdruck und den von uns allen können Sie weiter verkleinern, indem Sie sich politisch für Klimaschutz engagieren. So können auch die Belastungen durch öffentliche Infrastruktur, die Energieversorgung und andere Institutionen gesenkt werden. Herzlichen Dank und weiter so!

Ihr Wert
6 Tonnen CO2

Deutscher Durchschnitt
12.37 Tonnen CO2

Weltweiter Durchschnitt
6.41 Tonnen CO2

Quelle: https://www.wwf.de/themen-projekte/klima-energie/wwf-klimarechner

@cejar
@peekaboo
Ich fand es interessant beide Modellrechnungen zu nutzen. Spannend ist es auch, einzelne Parameter zu variieren, um die Auswirkungen auf den persönlichen Fußabdruck zu sehen.

@all Nein, ich möchte nicht alle Werte von Euch sammeln. ;)

militarynerd schrieb:Und wie? Lösungen die man nicht gegen die Mehrheitsgesellschaft durchsetzen kann sind nicht realistisch, auch wenn sie technisch möglich wären.

Ich sehe da gar kein Problem, hätten wir dies über die letzten 20 Jahre verteilt. Klar wenn man die Aufgabe immer aufschiebt, dann baut man sich halt einen Aufgabenstau auf, was nun der Fall ist. Das die Mehrheitsgesellschaft ein Problem darstellen sollte, ist erstmal eine Vermutung aber auch hier kann man sich mit dem Werkzeug eines Referendums absichern. Dann ist es keine rein politische Entscheidung mehr, sondern eine Entscheidung vom Volk.

EDGARallanPOE schrieb:Deshalb sollte man politisch pragmatisch denken und akzeptieren, dass wir derzeit nur "die letzten Zuckungen" der Atomenergiewirtschaft, in Deutschland erleben.

Ich akzeptiere inzwischen, dass der Klimaschutz hierzulande aus ideologischer Verbohrtheit heraus behindert wird, und ziehe den Schluß, dass es daher nicht zu 100% mein Problem sein muß, das zu kompensieren.

taren schrieb:Ich sehe da gar kein Problem, hätten wir dies über die letzten 20 Jahre verteilt.

Werde doch mal konkret, momentan steigt der weltweite Co2 Ausstoß noch jährlich, das jährliche Wachstum schwächt sich lediglich ab. Ist das soweit begrifflich verständlich?

Was denkst du also kann oder wird die nächsten 10 Jahre passieren, dass jährlich nicht immer noch mehr Co2 emittiert wird, sondern idealerweise jährlich weniger oder ggf. überhaupt garkein Co2 mehr (was illusorisch wäre).

@militarynerd

Hier wird Recht gut beschrieben, was getan werden muss.

Dafür sind allerdings eine sofortige globale Trendwende sowie tiefgreifende ⁠Treibhausgas⁠-Minderungen in allen Weltregionen und allen Sektoren nötig (d.h. in Energiesystemen, Städten, Land- und Forstwirtschaft, ⁠Landnutzung⁠, Gebäuden, Verkehr und Industrie). Besonders kostengünstige und nachhaltige Technologien sind im Energiesektor verfügbar, allen voran Solar- und Windenergie (siehe Abbildung 2 am Textende).

Einige Klimaschutzszenarien des 6. ⁠IPCC⁠ Sachstandberichtes verlassen sich auf eine äußerst kostenintensive und unsichere groß-skalige Anwendung von Geoengineering-Technologien wie ⁠CCS⁠ (Carbon Capture and Storage, Abscheidung und Speicherung von CO₂) und CDR (Carbon Dioxide Removal, dauerhaftes Entfernen von CO₂ aus der ⁠Atmosphäre⁠). Dies ist aus Sicht des Umweltbundesamts äußerst riskant, denn so erhöht sich bereits heute die Gefahr, dass umfassende Treibhausgas-Minderungen mit verfügbaren Minderungsoptionen im Vertrauen auf unsichere zukünftige Technologien unterlassen werden (sogenannte ⁠Mitigation⁠ Deterrence).

Weltweit verbesserte Rahmenbedingungen wie politische und regulatorische Instrumente, internationale Zusammenarbeit, Marktinstrumente (z.B. CO₂-Bepreisung), Investitionen, Innovationen, Technologietransfer, Aufbau von Know-How sowie klimafreundliche Lebensstile bieten Möglichkeiten, um die notwendigen System-Transformationen im Einklang mit nachhaltiger Entwicklung und globaler Gerechtigkeit zu gestalten.

Armutsbekämpfung und eine gesicherte Energieversorgung könnten ohne signifikante Emissionssteigerungen erreicht werden. Die allerwichtigsten Optionen liegen dabei in der Nutzung von Sonnenenergie und Windkraft sowie im Mobilitäts-, Gebäude- und Ernährungs-Sektor, aber auch besonders im Schutz der Ökosysteme (vor allem Schutz der globalen Wälder und Moore).

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/ipcc-bericht-sofortige-globale-trendwende-noetig

@peekaboo

Ach,
Du scheinst jetzt das UBA als Quelle anzuerkennen,
erläutere doch mal kurz, welche Handlungsanweisungen sich aus deiner Sicht für den "Otto Normalverbraucher" daraus ableiten lassen? Bisher hast Du doch eher Infomaterial abgegriffen und anschließend Leute vorgeführt, die dich mit deinen Aussagen konfrontiert haben.
Ich habe hier eine persönliche Meinung kundgetan.

Bin ich zu blöd oder fragt das UBA Ding noch nicht einmal, wieviel km ich überhaupt mit dem Auto fahre und wieviel es auf 100km verbraucht🤔

@alibert
Du bist nicht zu blöd! Schau bitte mal in diesen Link rein:Berechnung CO2e
Bitte erst den Schnellcheck machen, dann nochmal komplett alle Fragen beantworten.
Dort werden nicht nur die gefahrenen Kilometer für PKW, Bahn, ÖPNV und Rad abgefragt, sondern auch, an anderer Stelle, das Gewicht der fahrenden Person. ;)

Unabhängig davon, wo das UBA sitzt und wie @Röhrich so treffend schrieb, in einem 0 Energiehaus vor sich rumxxxelt, basiert das oben verlinkte Berechnungsmodell auf ein anerkanntes Verfahren, wofür das UBA nicht verantwortlich gemacht werden darf. :trollkiss:

peekaboo schrieb:Dafür sind allerdings eine sofortige globale Trendwende sowie tiefgreifende ⁠Treibhausgas⁠-Minderungen in allen Weltregionen und allen Sektoren nötig (d.h. in Energiesystemen, Städten, Land- und Forstwirtschaft, ⁠Landnutzung⁠, Gebäuden, Verkehr und Industrie).

Und wie realistisch ist das nun auf kurze Frist (wenige Jahre) gesehen? Realistisch in dem Sinne dass es praktisch umgesetzt wird, nicht dass es theoretisch möglich wäre?