Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

peekaboo schrieb:Vielleicht weil Sie sich auf Studien/Metaanalysen und Langzeit-Experimenten berufen? Hätte man aber wissen können, wenn man den von mir verlinkten Artikel genauer gelesen hätte, denn dort waren diese verlinkt.

Das der Eiweißgehalt beim Getreide im Zusammenhang mit dem Ertrag steht, hat genau NULL mit CO2 oder dem Klima zu tun sondern ist ein Naturgesetz.
Das kannst Du jedem Lehrbuch zur Getreideerzeugung entnehmen.
Dazu braucht man keine Metaanalysen, denn dass weiß die Naturwissenschaft schon sehr lange und lässt sich für jeden ganz einfach reproduzieren.
Wenn also durch steigenden CO² Gehalt auch die Getreideerträge steigen, dann muss ebenso die Stickstoffdüngung steigen, um den gleichen Eiweißgehalt zu haben.
Gleiches passiert durch die Ertragssteigerungen seit den 1950er, auch hier ist der pflanzliche Bedarf an Stickstoff angestiegen.
Steigende Erträge sind also kein Problem, sondern sind bei wachsender Bevölkerung unabdinglich.

Nebenbei gibt es schon länger Diskussionen, ob 12,5 oder 13,5% Proteingehalt im Backweizen überhaupt von Nöten sind, denn das verlangt eben eine höhere Stickstoffdüngung.

@Röhrich

Ach, Röhrich, Röhrich Röhrich... Mit Dir hat man es aber auch wirklich nicht leicht, was? Aber weißt Du was? Vielleicht ist das ja so, wie Du es erzählst, vielleicht ist das aber auch nicht so. Ich möchte mich mit Dir jedenfalls nicht darüber streiten. Ich kann Dir dazu nur sagen, was den Wahrheitsgehalt von wissenschaftlichen Quellen bzw. Studien betrifft, dass ich diesen viel eher mein Vertrauen schenke, als den unbelegten Geschichten irgendeines befangenen Random Dudes aus dem Internet, der schon häufiger mit spektakulären Bauchlandungen geglänzt hat.

peekaboo schrieb:Vielleicht ist das ja so, wie Du es erzählst, vielleicht ist das aber auch nicht so.

Ich hatte Dir dazu etwas verlinkt, wo Dr. Schönberger das erläutert.
Und ansonsten kannst Du das bei jeder üblichen Landwirtschaftskammer in Deutschland noch mal nachlesen.


Stickstoffbedarfswerte für landwirtschaftliche
Ackerkulturen in Abhängigkeit vom Ertragsniveau
https://www.lksh.de/fileadmin/PDFs/Landwirtschaft/Duengung/Ackerland_Tabellen_Bedarfsermittlung_fuer_Stickstoff_Ackerland.pdf (Archiv-Version vom 23.09.2021)

Welche Faktoren bei der Bedarfsermittlung berücksichtigt werden müssen, wird nachfolgend
erläutert.
Grundlage ist der Nährstoffbedarf der Kultur bei einem bestimmten Ertragsniveau.

Quelle: Quelle: https://landvolk-celle.de/Downloads_Infothek2/Duengeverordnung/Steckbrief_WW_2017.pdf?m=1510671972

Röhrich schrieb:In den nächsten 30 Jahren sehe ich keine drastische Senkung der Treibhausgase kommen, wenn wir glück haben, werden wir irgendwann mal stagnieren.

Sehe ich auch so. Das ist einfach die Realität. Im günstigsten Fall kann man einen weltweiten Co2-Anstieg so begrenzen dass es irgendwann mal stagniert, wenn es normal läuft wird der weltweite Co2-Austoß bis 2100 weiter stark oder sehr stark ansteigen. Daran kann Deutschland nichts ändern, selbst wenn wir ab so fort so leben wie in der Steinzeit.

Deutschland baut ab 2035 z.b. fast nur noch E-Autos, also das ist nicht nur für uns - sondern den Export. Deutschland kauft am Weltmarkt die Windkraft und Solarmodule und Wärmepumpen für uns. Damit unterstützen wir diesen aufstrebenden Wirtschaftszweig.

Wenn wir noch mehr tun wollen, dann könnte Deutschland noch Entwicklungshilfe für Klimaneutralität an ärmere Länder zahlen. Aber bezahlen will bei uns ja immer niemand die Scheiße.

Hier sieht man mal den aktuellen Trend vom Umweltbundesamt.
Original anzeigen (0,5 MB)

Strom läuft schon gut. Heizung und Auto kommt als nächstes in die Spur.

frivol schrieb:Strom läuft schon gut.

Und ich las hier ab 2011 wäre die EE abgewürgt worden, dabei ist der Anteil enorm gestiegen, während unter Rot Grün nur ein schwacher Anstieg stattgefunden hat.
Man könnte fast meinen unter Rot Grün kam es nur durch Biogas einen relevanten Anstieg an EE.

Kies-Richard schrieb:wenn es normal läuft wird der weltweite Co2-Austoß bis 2100 weiter stark oder sehr stark ansteigen

magst du erläutern warum das so sein soll?

Die Weltbevölkerung steigt, der Wohlstand steigt, der Co2-Wert steigt.



https://euanmearns.com/global-co2-emissions-forecast-to-2100/

http://euanmearns.com/global-energy-forecast-to-2100/

The alleged “dangerous interference” threshold of 1 trillion tons of cumulative carbon emissions (3.67 trillion tons of CO2) targeted by the Paris Climate Agreement is exceeded between 2050 and 2055 under all three scenarios.

How might the world achieve such massive reductions? Well, there’s also a near-exact correlation (R2 = 0.98) between global CO2 emissions and world GDP, and history shows that the only way of cutting CO2 emissions by any meaningful amount is by crashing the economy (the collapse of the Soviet Union in the early 1990s cut CO2 emissions in the former East Bloc states by almost 40% while the 2009 recession alone cut Spain’s emissions by 15%). Enough said.

The low forecast sees energy demand growing from 13.15 billion tonnes oil equivalent (toe) per annum in 2015 to 19.16 billion toe in 2100

Nicht nur steigt die Weltbevölkerung, auch der Energieverbrauch steigt mit dem Konsum der Menschen logischerweise.

Kies-Richard schrieb:Nicht nur steigt die Weltbevölkerung, auch der Energieverbrauch steigt mit dem Konsum der Menschen logischerweise.

Nur muss aber steigender Energieverbrauch nicht zwingend mehr CO2 bedeuten. Die Schwellenländer setzen dazu an die Fossilen zu überspringen und setzen gleich auf EE.



Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37187/umfrage/der-weltweite-co2-ausstoss-seit-1751/

Man sieht doch das das CO2 seit 10 Jahren nur noch langsam steigt. Die Amis investieren groß in EE und die Chinesen ebenfalls. Zudem läuft in China die Wirtschaft nicht rund. Die Chinesen hatten 2022 schon einen geringfügigen Rückgang der Emissionen. Ich wäre nicht überrascht, wenn die das dieses Jahr wieder schaffen.

Deswegen dürfte Peak CO2 ungefähr jetzt sein.

alhambra schrieb:Deswegen dürfte Peak CO2 ungefähr jetzt sein.

Die Grafik dürfte den Blick etwas vernebeln, der exorbitante Anstieg zwischen 1960 und 2000 wird nicht weiter so steigen, einen geringeren Anstieg wie seit 2000 wird es vermutlich immer noch geben. 2020 mit Corona ist eine Delle, danach wird der geringe Anstieg wieder weiter gehen.

Röhrich schrieb:Die Grafik dürfte den Blick etwas vernebeln, der exorbitante Anstieg zwischen 1960 und 2000 wird nicht weiter so steigen, einen geringeren Anstieg wie seit 2000 wird es vermutlich immer noch geben. 2020 mit Corona ist eine Delle, danach wird der geringe Anstieg wieder weiter gehen.

Von 2010 ausgehend sieht man immer noch eine kontinuierliche leichte Steigerung, außer bei Corona.
So ein bisschen wie in der Low Kurve in der Grafik die ich gepostet habe.

alhambra schrieb:Deswegen dürfte Peak CO2 ungefähr jetzt sein.

den Peak sehe ich auch noch nicht, wobei ich keineswegs so skeptisch bin. Nach meiner Auffassung ist ein Peak ca 2030 realistisch unter gewissen Bedingungen. Die Schwellenländer und da gehört Indien und China dazu, müssen da mitmachen und vor allem Indien muss viel tun, China hat begonnen und schlägt eine recht vernünftigen Weg ein, Indien ist noch weit weg und CO2-armer Industrie...

alhambra schrieb:Man sieht doch das das CO2 seit 10 Jahren nur noch langsam steigt.

Deine Grafik gibt leider einen falschen Eindruck, weil die Jahre 1960 bis 2005 in 5er-Schritten dargestellt sind. Während die Jahre danach in 1er-Schritten. Also da ist noch kein Peak, der kommt erst 2030.

Dazu kommt das uns der Peak nichts nützt, weil trotzdem jedes Jahr erneut diese CO2-Menge zusätzlich in die Atmosphäre kommt und die Temperatur weiter steigen lässt. Unser Ziel für 2050 ist, die Zahl wieder runterzubekommen, das die CO2-Bilanz nahe null ist.

frivol schrieb:Also da ist noch kein Peak, der kommt erst 2030.

Ich denke der Peak kommt später, da Schwellenländer erstmal den aktuellen Entwicklungsstand aufholen werden/müssen. Gerade Indien (mittlerweile das bevölkerungsreichste Land der Erde) holt da stark auf. Der Peak könnte auch zwischen 2050 und 2070 sein, frühstens 2040.

Kommt drauf an wer schneller baut weltweit:

Kohle/Gas-Kraftwerke vs. AKW+Solar+Wind
Verbrenner-Autos vs. E-Autos
Öl/Gas-Heizung vs. Wärmepumpe

In Europa z.b. ist 2035 der Stichtag für die E-Autos.

Falls einer meint, in Indien, Afrika oder Lateinamerika brauchen die eh keine Heizung - die kaufen dafür dann Klimaanlagen.

frivol schrieb:Falls einer meint, in Indien, Afrika oder Lateinamerika brauchen die eh keine Heizung - die kaufen dafür dann Klimaanlagen.

Was eine Wärmepumpen ist. Und die ist in Deutschland Pfui-Bäh.

frivol schrieb:In Europa z.b. ist 2035 der Stichtag für die E-Autos.

Abgesehen davon dass E-Autos im Jahr 2023 eine Minderheit der Fahrzeuge ausmachen und ein Durchbruch gegenüber dem Benziner nicht zu sehen ist, frage ich mich wie man denn den ganzen Strom für die E-Fahrzeuge und Wärmepumpen produzieren möchte?

Kies-Richard schrieb:Durchbruch gegenüber dem Benziner nicht zu sehen ist

Der Durchbruch kommt 2035, weil dann darfst du keinen neuen Verbrenner mehr zulassen in Europa. Dementsprechend produziert die Autoindustrie bei uns dann auch keine mehr. (USA und Asien weiß nicht, vermute aber die gehen den gleichen Weg?)

Kies-Richard schrieb:frage ich mich wie man denn den ganzen Strom für die E-Fahrzeuge und Wärmepumpen produzieren möchte?

Erstmal brauchen die E-Autos und Wärmepumpen im Vergleich weniger Energie als die Verbrenner, weil sie effizienter sind.

Und die Hoffnung ist natürlich, das wir in den nächsten 10 Jahren dafür mehr Ökostrom ausbauen.

Falls nicht genug Ökostrom für alle da ist, dann fahren die eben quasi mit Kohle/Gas.

In Deutschland machen wir auch den Kohleausstieg 2035 meine ich. Aber wie das in anderen Ländern Europas und der Welt aussieht, weiß ich nicht

frivol schrieb:Der Durchbruch kommt 2035, weil dann darfst du keinen neuen Verbrenner mehr zulassen in Europa. Dementsprechend produziert die Autoindustrie bei uns dann auch keine mehr. (USA und Asien weiß nicht, vermute aber die gehen den gleichen Weg?)

Nur weil dann in Europa bzw. EU Benziner nicht mehr neu zugelassen werden, bedeutet das nicht das Ende dieser Fahrzeuge. Ich denke es werden sich auch (zumindest in der Anfangszeit) Tricks und Schlupflöcher entwickeln, dennoch neue Benziner zu fahren. Z.B. mit der Zulassung im Nicht-EU-Ausland. Die USA haben natürlich auch Klimaziele, aber dem Amerikaner der seinen Truck liebt und vergleichsweise günstigen Sprit tankt sind E-Autos noch schwerer zu vermitteln als uns in Europa. Wie es in Asien aussieht weiß ich nicht, aber die produzieren auch für den Amerikanischen Markt.

frivol schrieb:Und die Hoffnung ist natürlich, das wir in den nächsten 10 Jahren dafür mehr Ökostrom ausbauen.

Das ist die Hoffnung, aber es nicht realistisch dass wir die Ziele per Ökostrom erreichen.

frivol schrieb:Falls nicht genug Ökostrom für alle da ist, dann fahren die eben quasi mit Kohle/Gas.

Also Co2-Austoß

frivol schrieb:In Deutschland machen wir auch den Kohleausstieg 2035 meine ich. Aber wie das in anderen Ländern Europas und der Welt aussieht, weiß ich nicht

Bei Deutschland ist es fraglich ob es überhaupt dazu kommt und weltweit ist das sehr zweifelhaft bis unrealistisch.