Rhapsody3004 schrieb am 01.06.2025:Das ist typische konservative Kurzsichtigkeit.
So ist es.
Die ganzen Aufbauarbeiten im Ahrtal ist komplett idiocracy. Die haben alles wieder genauso aufgebaut wie vorher. Die haben kaum zusätzliche Versicherungsflächen geschaffen, den Fluss nicht entgradigt und kaum irgendwelche Flutschutzmaßnahmen ergriffen. Da ist im Prinzip alles wieder so hergerichtet worden, wie es vorher war. Man hat nichts daraus gelernt und die Leute, deren Hab und Gut von den Überschwemmungen zerstört worden ist, die Angehörige in den Fluten verloren haben, wählen wieder mehrheitlich CDU.
Es ist komplett idiocracy.
Solche Leute die glauben, dass Menschen lernen, wenn sie direkt mit den Katastrophen der Klimaveränderung konfrontiert werden, müssen sich einfach nur mal anschauen wie Menschen in solchen Katastrophengebieten agieren. Sie lernen überhaupt nichts daraus, weil sie komplett indoktriniert sind ,weil sie überhaupt kein eigenständiges Denkvermögen mehr haben.
Solche Katastrophen tragen zum Wirtschaftswachstum maßgeblich bei. Je mehr es davon gibt, desto mehr Wirtschaftswachstum gibt es. Aber es gibt irgendwann einen Kipppunkt, wo es dann kippen wird, weil die Zerstörung zu groß ist und die infrastrukturelle Verwüstung zu stark sein wird, so dass die Gesamtwirtschaft darunter mehr leiden wird als es ihr nutzt. Aber solche Katastrophen im derzeitigen Ausmaß nutzen dem Wirtschaftswachstum.
Ich meine, wenn dann z.b vom Potsdam Institut für Klimafolgen-Forschung gesagt wird, dass wir bald mit 36 Billionen Euro Klimakosten rechnen müssen, dann ist es ja etwas (wo wir jetzt schon viele zig Milliarden Klimakosten haben, durch Klimaverwüstung und eben diese Veränderungen) was erst ab einem gewissen Grad tatsächlich bedrohlich für ein Wirtschaftssystem wird.
Es wird also ab einen gewissen Punkt bedrohlich für ein Wirtschaftssystem, aber bis zu einem gewissen Punkt bedeuten Kosten ja nichts anderes als das Geld fließt. Kosten bedeuten immer, Geld fließt. In der Regel in irgendwelche Kassen von Unternehmen, zum Beispiel in Straßenbauunternehmen, Unternehmen die Landschaftspflege betreiben, Anbauunternehmen und was weiß ich noch alles.
Wenn Kosten entstehen, fließt also Geld. Geld, welches in die Kassen von Unternehmen fließt. Und wenn Geld in die Kassen von Unternehmen fließt, dann steigt das Bruttoinlandsprodukt, aber das Potsdam Institut für Klimafolgen-Forschung sagt eben, dass ab einen gewissen Punkt die Kosten so enorm hoch sein werden, dass es von der Wirtschaft nicht mehr kompensierbar sein wird und ab dann werden wir sehen, dass das System eben nicht mehr zu erhalten ist.
Wenn die Kosten so enorm werden, weil die Verwüstungen solche Außenmaße annehmen, dass das nicht mehr von der Arbeitskraft der Arbeiter in diesem Land kompensiert werden kann, dann wird es den Kapitalisten auch nicht mehr nutzen, weil dann geht einfach alles den Bach runter.
Derzeit nutzt es aber Kapitalisten, was ein Grund ist, warum wir so wenig klimaschutz machen. Warum soll man Klimaschutz machen, wenn es die Kassen der herrschenden Klasse füllt? Da wird halt immer nur kurzfristig gedacht.
Ein Beispiel dafür ist die deutsche Autoindustrie. Die deutsche Autoindustrie hat sich vor gut zehn Jahren dafür entschieden, beim Verbrenner zu bleiben und nicht anzustreben, Weltmarktführer bei Elektro zu werden, sondern zu sagen: „Och Elektro ist bloß so eine Nebensparte. Das machen wir so ein bisschen als Hobby-Projekt."
Das war so die Entscheidung der deutschen Autoindustrie vor gut zehn Jahren. Alle Leute, die sich mit Klimaforschung auskannten, alle Leute die sich mit Umweltforschung auskannten und mit der Entwicklung von Technologien in Anpassung an diese Katastrophe, haben gesagt, dass die deutsche Autoindustrie einen schweren Fehler macht und in der Zukunft sehen große Krisen geraten wird, wenn sie nicht radikal auf Elektro umsteigen. Und genau das passiert jetzt.
Aber man hat den kurzfristigen Profit gewählt und nicht die langfristige Strategie, weil Kapitalisten eben immer nur kurzfristig denken.