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https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/china-klima-treibhausgase-100.html"Die Wissenschaft sagt uns, dass jedes bisschen Erwärmung zählt - jedes Jahr zählt, jede Entscheidung zählt - nicht für den Planeten. Der Planet wird es überstehen. Es zählt für uns."
Was viele nicht verstehen, ist, dass es beim Klimaschutz nicht primär um den Schutz des Planeten oder der Umwelt geht, sondern um das Überleben und den Fortbestand der Menschheit. Denn ohne das AMOC-Umwälzsystem zum Beispiel wäre der Planet für Menschen kaum bewohnbar.
Erst dieses milde und stabile Klima hat ja die Entwicklung großer Zivilisationen ermöglicht. Und wenn dieses gemäßigte Klima zusammenbricht, lässt sich die Zivilisation nicht mehr aufrechterhalten.
Wir können bereits jetzt, bei einer Erwärmung von 1,67° Celsius, sehen, wie vieles kollabiert und Klimakriege weltweit zunehmen, also Kriege, die durch Nahrungsmittelknappheit, Dürren oder Überschwemmungen ausgelöst werden, wie beispielsweise in Pakistan, wo 30 Millionen Menschen ihre Heimat verlieren und fliehen müssen. Das alles passiert bereits jetzt live vor unseren Augen.
Frankreichs Präsident Macron oder der türkische Präsident Erdogan - die anwesenden Staats- und Regierungschefs verkünden, welchen Beitrag ihr Land im Kampf gegen den Klimawandel leisten will oder welche Erfolge schon erzielt wurden.
In Deutschland sagt man ja, dass wir nichts gegen die Klimakatastrophe unternehmen können, weil das unserer Wirtschaft schadet. Man sagt, dass wir nichts gegen den Klimawandel tun können. Wir können nicht auf erneuerbare Energien umstellen, weil dann unsere Wirtschaft darunter so stark leiden würde. Das können wir uns einfach nicht leisten. Es geht einfach nicht.
Und hier muss ich sagen, ja, da hat man Recht. Zumindest innerhalb der Logik der kapitalistischen Wirtschaftsweise, die nur auf Profite ausgerichtet ist und in der die Wirtschaft nur dann als erfolgreich gilt, wenn die Profite sprudeln und das Wachstum stimmt. In diesem System, und da hat man tatsächlich recht, geht das nicht. Das hat auch der Club of Rome im Jahr 1972 in seinem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ dargelegt:
Kapitalismus und Klimaschutz schließen einander aus.Mit denen könne man kein Geld verdienen, sondern verliere sogar welches, weil es subventioniert werden müsse. "Wenn ihr von diesem grünen Betrug nicht wegkommt, scheitert euer Land", meint Trump.
Auch Trump hat recht. In China funktioniert der Ausbau erneuerbarer Energien aufgrund von Subvention, weil China Staatskapitalismus mit staatlich zentralisierter Planwirtschaft macht.
Die kapitalistische Logik konzentriert sich nämlich auf kurzfristige Profite und Gewinnmaximierung. In dieses System passt eine Energiewende einfach nicht rein.
Und wenn man die Situation nüchtern aus einer kapitalistisch-wirtschaftlichen Perspektive betrachtet, hat Trump insofern recht, dass es für das unmittelbare Wirtschaftswachstum und den Kapitalismus vorteilhafter ist, an fossilen Energien festzuhalten. Es ist einfach so.
Und diejenigen, die von grünem Wachstum sprechen, ignorieren immer, dass die fossilen Strukturen für das Wachstum immer überlegen sein werden, und zwar, weil sie ineffizienter sind. Es müssen einfach mehr Schritte unternommen werden, damit eine fossile Kilowattstunde ins Netz eingespeist wird.
Fossile Rohstoffe müssen gefördert, transportiert und in Kraftwerken verbrannt werden und anschließend müssen die Abfallprodukte entsorgt werden. Und an jeder dieser Stationen verdienen Menschen.
Es werden Waren bewegt und es fließt Geld.
Und das alles erzeugt natürlich sehr viel höhere Profite, als der Bau einer Photovoltaik-Anlage, die einfach nur da steht und über Jahrzehnte Strom erzeugt und vielleicht nur alle paar Jahre gewartet werden muss.
Der fundamentale Irrglaube ist ja, dass der Kapitalismus auf eine bessere Gesellschaft abzielt. Aber das tut er nicht, denn im Kapitalismus geht es ja einzig und allein um die Erzeugung von Profit und das lässt sich mit fossilen Energien nun mal sehr viel besser bewerkstelligen.
Teilnehmende Länder sollten dem Gastgeber - Präsident Lula da Silva - dafür eigentlich bis Anfang des Jahres neue Fünfjahrespläne zur Eindämmung von CO2-Emissionen vorlegen. Nicht einmal ein Viertel hat diese Frist eingehalten.
Ja, Lula da Silva ist ein Sozialist, der einfach sagt: „Hier, erstellt mir mal einen Fünfjahresplan.“
Und die ganzen kapitalistisch gehirngewaschenen Vollidioten-Länder denken sich natürlich: „Nö, das überlassen wir einfach dem freien Markt. Der freie Markt regelt das schon.“
Aber was die Leute wirklich verstehen müssen, ist, dass jene, die nach der kapitalistischen Prämisse wirtschaften, uns alle in den Untergang treiben werden.
Das ist einfach eine Tatsache. Daran lässt sich auch nichts beschönigen. Man kann die Situation mit Euphemismen ausschmücken und versuchen, sie so darzustellen, als wären wir auf dem richtigen Weg. Das sind wir aber nicht. Nicht mal im Geringsten.
Wir sind auf dem Weg, bis 2050 3 Grad Celsius zu erreichen. Das ist das Ziel, auf das wir zusteuern. Ungebremst mit Vollgas.
Das wird die Zivilisation dann komplett auf diesem Planeten zerstören. Das wird zu massiven Ressourcenkriegen führen. Das wird zu Kriegen um Lebensmittel führen, ja, um Kilokalorien, so wie es sie jetzt bereits vereinzelt gibt.
Und diese Kriege werden sich weiter ausweiten. Sie werden weiter eskalieren, und sie werden dazu führen, dass schließlich auch westliche Industriestaaten daran teilhaben werden. Möglicherweise werden diese Kriege sogar dazu führen, dass man sich irgendwann mit Nuklearwaffen bekämpft.
Aber anstatt dass wir vernünftig wirtschaften und eine nachhaltige, auf das Wohlergehen der Gesellschaft ausgerichtete Wirtschaft etablieren, halten wir an dieser vollkommen verrückten kapitalistischen Prämisse fest, die uns in den Untergang treibt. Das ist verrückt.