alhambra schrieb:Na klar, wir werden die nächsten Jahrzehnte wachsenden Strombedarf sehen. keine Frage.
Genau das macht mir Sorge für die künftige Entwicklung des Temperaturverlaufs auch über das Jahr 2100 hinaus, denn es wird ja bei 3 bis 4 Kelvin Anstieg nicht bleiben, wenn sich Jahr für Jahr noch über Jahrzehnte hinweg weitere Rekordmengen an CO2 in der Atmosphäre akkumulieren zusätzlich zu dem, was sich bis jetzt bereits akkumuliert hat. Bei einer Verweildauer von ca. 80 Jahren kann man sich ausrechnen, was da an Treibhauswirkung noch geschehen wird.
Strategisch müsste eine wirksame Klimapolitik auf eine Reduzierung des Energiebedarfs ausgerichtet sein, statt auf eine Erhöhung, die dann den erwähnten Sockeleffekt nach sich zieht. Die ökologisch nachteiligen Begleiterscheinungen im Zusammenhang mit der modernen Technologie sind hier gar nicht mit eingepreist. Diese erhöhen aber zusätzlich den Druck auf die Biosphäre, der sich ohnehin über die Temperaturerhöhung und die Verschiebung der Klimazonen ergibt.
Nach meiner Einschätzung läuft gerade vieles durch Synergieeffekte grundsätzlich aus dem Ruder und verschärft die Krise, statt sie wie beabsichtigt zu entspannen. Ich kann da momentan keinen positiven Trend ausmachen, der den negativen Trends zuwiderliefe. Das Problem ist grundsätzlicher, weil systemischer Natur. Das Regulieren an bestimmten Stellschrauben bewirkt nachteilige gegenläufige Effekte, so dass in der Summe eine Verschlimmerung herauskommt, statt eine Verbesserung. Das ist das, was man derzeit beobachten kann.