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Gott und Religion sind Unsinn?

2.078 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gott und Religion sind Unsinn?

12.07.2021 um 15:04
Der liebe Gott als Buhmann
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dies mag auf der einen Seite tröstlich wirken, da dann in allem ein tieferer Sinn verborgen liegt, ein göttlicher Plan. Es ist zugleich aber auch erschreckend, da es den Menschen ohnmächtig in einem göttlichen Spiel von Licht und Dunkelheit zurücklässt.
Das geht in die Frage nach dem Leid und wie man auf das rechte Verständnis stoßen kann, das man braucht, um es zu verstehen, seine Umstände seiner Entstehung und den Sinn zu erkennen, was damit erreicht werden kann und aus einer höheren Sicht auch muss. Einfach nur etwas, das man als "Gott" bezeichnet und diesem Etwas bequem den Buhmann zuzuspielen, wäre doch zu billig.

Eine Vorstellung, die man sich von einem lieben Gott macht, der den Menschen wie ein Säugling wiegt, ohne dass der Mensch Eigenverantwortung hätte, wäre auch eine bequeme, die aber Widersprüche entstehen lässt, wie diese Vorstellung, der liebe Gott mache alles und der Eigenverantwortung.

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Gott und Religion sind Unsinn?

12.07.2021 um 16:03
Zitat von SymbolonSymbolon schrieb:Das geht in die Frage nach dem Leid und wie man auf das rechte Verständnis stoßen kann, das man braucht, um es zu verstehen, seine Umstände seiner Entstehung und den Sinn zu erkennen, was damit erreicht werden kann und aus einer höheren Sicht auch muss. Einfach nur etwas, das man als "Gott" bezeichnet und diesem Etwas bequem den Buhmann zuzuspielen, wäre doch zu billig.
Warum muß man sich, wenn es keine direkten Antworten gibt, überhaupt Gedanken darum machen, warum ein Gott das Leiden erschaffen haben soll ?

Die Suche nach der Antwort, nach dem Sinn des Leides, oder ob überhaupt ein Sinn dahintersteckt, ob es nicht vermeidbar ist, sofern es auf das Verhalten des Einzelnen oder einer Gruppe zurückzuführen ist, scheint mir sinnvoller, wenn man andere Wege beschreitet, statt sich mit dem Unwissen, der Unerklärbarkeit zufrieden gibt. Denn eine göttliche Macht bis ins letzte verstehen zu können, hieße doch, daß man lernen kann gleichgestellt zu sein, das selbe Wissen erlangen zu können. Doch das schließt der Begriff des oder eines Gottes meines Wissens aus, oder irre ich mich?

Die Soziologie, Psychologie, Philosophie,Anthropologie, Biologie können zumindest Annäherungen an die Lösung des Themas bieten.


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Gott und Religion sind Unsinn?

12.07.2021 um 16:47
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ja, aber alles unterliegt dieser Ordnung. Alles wird kategorisiert innerhalb dieses Schemas:
Auch die physische Natur unterliegt einer göttlichen Ordnung. Pfuscht der Mensch allzu viel in diese hinein, resultiert daraus das, was wir nun fast überall auf der Erde zunehmend erkennen können.
Zitat von MyrielMyriel schrieb:- es hat alles seine bestimmte Ordnung - nichts unterliegt dem Zufall und es geht dabei um den Ausgleich.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dies mag auf der einen Seite tröstlich wirken, da dann in allem ein tieferer Sinn verborgen liegt, ein göttlicher Plan. Es ist zugleich aber auch erschreckend, da es den Menschen ohnmächtig in einem göttlichen Spiel von Licht und Dunkelheit zurücklässt.
Der Mensch ist nicht ohnmächtig, sondern hat den freien Willen, wenn dieser teils einem finsteren Begehren entspricht, wird derjenige Mensch damit entsprechend der Finsternis dienen. Er kann aber jederzeit Reue oder Einsicht empfinden und neue Entscheidungen treffen. Gott in Zusammenhang mit einem "Spiel" zu nennen, finde ich sehr fragwürdig. Und wenn dieses Spiel noch teils mit Dunkelheit assoziiert wird, dann verweise ich entschieden auf die Selbstverantwortung, die ein Mensch wahrnehmen sollte. Sind wir noch geistige "Kinder", obwohl wir Kindern der Welt beibringen wollen, zunehmend Verantwortung zu übernehmen? Sind wir unseren Kindern auf diese Weise gute Vorbilder? Oder predigen wir eher Wasser, wobei wir selbst Wein trinken?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Es gibt dort einen Allmächtigen, der fern von dieser Welt weilt und im Grunde nichts mit ihr zu tun hat. Wir Menschen können nur zu ihm Streben, aber selbst in diesem Streben sind wir nicht frei, denn wir unterliegen bei dir ja noch dem karmischen Regeln. Damit wird jede menschliche Tat im Angesicht dieser furchtbaren Gottheit unerheblich. Räder in einem Uhrwerk, mehr nicht.
Ich befürchte, wenn du Recht hättest und ich das so annehmen und erkennen würde, wäre ich umgehend ein Diener der Finsternis.
Ersetze mal das Wort "Gott/Allmächtiger" durch Liebe/Licht/Wachheit und die Finsternis durch Unbewusstsein/Schlaf - dann sieht es so aus:
Es gibt dort Liebe/Licht/Wachheit, die fern von dieser Welt weilt und im Grunde nichts mit ihr zu tun hat. Wir Menschen können nur zu ihr streben, aber selbst in diesem Streben sind wir nicht frei, denn wir unterliegen bei dir (Anmerkung von mir: hat mit mir selbst nichts zu tun! ;)) ja noch den karmischen Regeln. Damit wird jede menschliche Tat im Angesicht dieser furchtbaren Liebe/Licht/Wachheit unerheblich. Räder in einem Uhrwerk, mehr nicht.
Ich befürchte, wenn du recht hättest und ich das so annehmen und erkennen würde, wäre ich umgehend ein Diener des Unbewusstseins/Schlafes.
Gefällt es dir so besser? ;)
Zitat von paxitopaxito schrieb:Damit nun lässt sich jede Tat in dieser Welt rechtfertigen, ich mordete, plünderte und verbrannte, weil es für meine Entwicklung als Seele nötig war, ich nur so Gott näher kommen kann. Eine hohle Moral, wo bleibt die Nächstenliebe, wo der rechte Pfad?
Ich frage mich ernsthaft, wie du auf diese abstruse Idee kommst? Gott (Licht) näherzukommen kann nur durch Taten geschehen, die etwas mit Licht zu tun haben (Frucht des Geistes) - es sind Taten, die von bedingungsloser Liebe geleitet sind. Unser Herz muss diese Taten wollen, nicht einer Theorie folgend, sondern einem tiefen Wunsch entsprechend, der den Willen entsprechend antreibt.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und wenn wir als Seelen sowieso zu Gott zurück kehren müssen, unabhängig von unserem wollen, was zählt dann noch unsere Entscheidung?
Wer spricht den von zurückkehren müssen? Wie oft muss ich den freien Willen wohl noch erwähnen? Dieser freie Willen fliesst in unsere Entscheidungen, auch wenn dieser Finsteres (Werke des Fleisches) will:
Galater 5: Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht, Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht, Rotten, Hass, Mord, Saufen, Fressen und dergleichen, von welchen ich euch zuvor gesagt und sage noch zuvor, dass, die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.
Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit. Wider solche ist das Gesetz nicht. Welche aber Christo angehören, die kreuzigen ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden.
Quelle: https://bibeltext.com/l12/galatians/5.htm
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wenn es medizinische Gründe gab, war die Entscheidung der Seele unerheblich. Wobei ich mittlerweile verstehe, wie weit du „die göttliche Ordnung“ strapazierst.
Nochmals: Es hat nichts mit mir persönlich zu tun - ich bin nichts anderes als ein Mensch, der aus Liebe zu Gott denkt, fühlt und handelt - in dem Grade, wie ich in meinem Herzen bereits (göttliche) Liebe entwickelt habe. Denn auch Demut anstatt Überheblichkeit gehört zur Liebe Gottes mit dazu.


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Gott und Religion sind Unsinn?

12.07.2021 um 17:04
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Auch die physische Natur unterliegt einer göttlichen Ordnung.
Behauptung.
Rein subjektiv, ein Phantasma.
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Pfuscht der Mensch allzu viel in diese hinein, resultiert daraus das, was wir nun fast überall auf der Erde zunehmend erkennen können.
Vorsicht! Nun verlässt du deinen solitär-abgeschirmten Glaubenskreis und schließt von deinen eigenen Überzeugungen und Spekulationen auf eine allgemeine Tatsache. Das ist zum einen unsauber, zum anderen völlig beleglos.


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12.07.2021 um 17:25
@FlamingO

Wenn du magst, bin ich sehr offen für deine Sichtweise.


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12.07.2021 um 17:32
@Myriel

Das ist sehr nett und offen von dir, klärt aber meine Fragen/Einwürfe/Bedenken nicht.


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Gott und Religion sind Unsinn?

12.07.2021 um 17:35
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Auch die physische Natur unterliegt einer göttlichen Ordnung. Pfuscht der Mensch allzu viel in diese hinein, resultiert daraus das, was wir nun fast überall auf der Erde zunehmend erkennen können.
Da sind wir im Grunde einer Meinung.
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Der Mensch ist nicht ohnmächtig, sondern hat den freien Willen, wenn dieser teils einem finsteren Begehren entspricht, wird derjenige Mensch damit entsprechend der Finsternis dienen.
Was ist das für ein freier Wille, der am Ende Gottes Plan erfüllen muss und zusätzlich an die karmischen Regeln gebunden ist? Wen ich treffe, was ich tue, wen ich liebe alles vorherbestimmt durch Gottes Plan.
Nur wenn du das aufgibst:
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Denn - wie oben erwähnt strebt jede Seele als Endziel die Rückkehr zur Schöpferquelle an
Gibt es Freiheit. Nur wenn es uns Menschen/Seelen wirklich frei steht zu wählen, sind wir frei. Und diese Wahl kann sich nicht in einem Dualismus Licht/Finsternis erschöpfen.
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Gott in Zusammenhang mit einem "Spiel" zu nennen, finde ich sehr fragwürdig. Und wenn dieses Spiel noch teils mit Dunkelheit assoziiert wird, dann verweise ich entschieden auf die Selbstverantwortung, die ein Mensch wahrnehmen sollte.
Das ist es doch am Ende. Der Allmächtige könnte das Ganze abkürzen, er könnte den „lichten Urzustand“ mit einem Augenzwinkern wiederherstellen. Das geschieht nicht, er spielt sein Spiel mit der Dunkelheit, darauf setzend, dass Er sowieso die Regeln bestimmt.
Allein die Existenz eines Allmächtigen Weltenschöpfers negiert den freien Willen.
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Sind wir noch geistige "Kinder", obwohl wir Kindern der Welt beibringen wollen, zunehmend Verantwortung zu übernehmen? Sind wir unseren Kindern auf diese Weise gute Vorbilder? Oder predigen wir eher Wasser, wobei wir selbst Wein trinken?
Das könnte ich nur für mich, nicht für uns alle beantworten.
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Ersetze mal das Wort "Gott/Allmächtiger" durch Liebe/Licht/Wachheit
Dann gelangen wir zu grausamen Herrlichkeit der Sonne (siehe hier: Über alte und neue Götter (Beitrag von paxito) ). Ja, ich wäre auch dann an der Seite des Schlafes, denn nur im Traum würde es dann noch Möglichkeiten und Hoffnung geben.
Take this kiss upon the brow!
And, in parting from you now,
Thus much let me avow —
You are not wrong, who deem
That my days have been a dream;
Yet if hope has flown away
In a night, or in a day,
In a vision, or in none,
Is it therefore the less gone?
All that we see or seem
Is but a dream within a dream.
Quelle: A Dream within a Dream, A.E. Porsche
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Ich frage mich ernsthaft, wie du auf diese abstruse Idee kommst?
Durch die Konsequenzen der Idee des karmischen Ausgleichs.
@FraterDraco beschreibt das hier sehr gut:
Zitat von FraterDracoFraterDraco schrieb am 27.02.2021:Karma kann man sich wie eine Waage vorstellen, die eine Waagschale steht für Taten die wir als Gut, Positiv , moralisch etc. interpretieren würden und die andere Waagschale steht für die Taten die wir als schlecht, unmoralisch oder negativ interpretieren würden. Wenn eine dieser Waagschalen nun viel zu weit unten sind, weil wir zu viele extrem positive oder extrem negative Taten und Handlungen begehen, dann sorgt Karma dafür dass die andere Seite ebenfalls ins Gleichgewicht gebracht wird.
Das karmische Gleichgewicht erfordert immer einen Ausgleich, ihn auf ein „Ansammeln guter Taten“ zu reduzieren entkernt den Gedanken komplett.
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Gott (Licht) näherzukommen kann nur durch Taten geschehen, die etwas mit Licht zu tun haben (Frucht des Geistes) - es sind Taten, die von bedingungsloser Liebe geleitet sind.
Dann gäbe es überhaupt keinen Grund für die Warteseelen sich in einen Menschen zu reinkarnieren, der „negative“ Handlungen begehen wird und muss. Welcher Sinn steckt in der Existenz als Kindersoldat (als krasses Beispiel); wie soll das noch dem Aufstieg zum Licht dienen?
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Wer spricht den von zurückkehren müssen? Wie oft muss ich den freien Willen wohl noch erwähnen?
Dann musst dir mal selbst einig werden, ob die „Rückkehr zum Licht“ nun zwangsläufig oder optional ist. Ich bin da unschuldig, freier Wille und allumfassender göttlicher Plan schließen sich nun mal aus.
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Nochmals: Es hat nichts mit mir persönlich zu tun - ich bin nichts anderes als ein Mensch, der aus Liebe zu Gott denkt, fühlt und handelt
Oh doch, das hat viel mit dir zu tun. Du verbindest den Allmächtigen abrahamitischen Gott mit der hinduistischen Karmalehre. Das ist so sehr „deins“ wie der Glaube an Wanen und Asen (und Elfen deren Hoch(!)König ich bin @emanon
;) ) „meins“ ist.
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Denn auch Demut anstatt Überheblichkeit gehört zur Liebe Gottes mit dazu.
Demut erschöpft sich nicht in der Demut gegenüber dem Schöpfer, sie fordert eine Demut gegenüber der Schöpfung.

@off-peak
Ich bin mir nicht sicher ob mich dein Kommentar ängstigt oder erfreut :D


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Gott und Religion sind Unsinn?

12.07.2021 um 17:42
@LuciaFackel ich adde dich mal, da die Diskussion und @Myriel s Ausführungen vielleicht auch für dich interessant sein könnten. Außerdem würde ich mich über ein Statement freuen.


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12.07.2021 um 17:47
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Oberstes Ziel ist immer der Ausgleich und die fortschreitende Bewusstseinsentwicklung im Sinne von Gottesnähe.
Wie kann sich das Bewusstsein der Seelen bei reinkanation als schwerst geistig behinderter Mensch entwickeln?
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Um diesem übergeordneten Ziel näherzukommen, besteht für eine Seele manchmal die Notwendigkeit, gewisse Wesenseigenschaften stärker in sich zu entwickeln, was auch mit einer Verkörperung in oben genanntem Rahmen (Behinderung im weltlich definierten Sinne) zu tun haben kann.
Mal angenommen, dem wäre so, müsste dann nicht jeder wissen, dass er sich grade für ein Leben als Heinz Müller entschieden hat, um z.B. seine Nächstenliebeskills zu verbessern? Ich kenne persönlich keinen, der meint, irgenwelche Atribute mit diesem Leben verbessern zu müssen.
Zitat von MyrielMyriel schrieb:aus geistiger Sicht werden solche vergänglichen Qualitäten nicht als erstrebenswert angesehen
Nun, ich kenne auch niemand körperlichen, der Pech als erstrebenswert ansieht.
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Denn - wie oben erwähnt strebt jede Seele als Endziel die Rückkehr zur Schöpferquelle an
Ich ganz sicher nicht. Alleine der Gedanke, wir tanzen später alle eititei mit Blumen im Haar uns ganz doll liebhabend, durch die Gegend, löst einen Brechreiz in mir aus.
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Würde diese irdische Welt überhaupt existieren, wenn es keine geistige gäbe, welche Schöpfer der irdischen ist?
Da bin ich aber sowas von überzeugt von😉


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Gott und Religion sind Unsinn?

12.07.2021 um 18:18
Wir Menschen haben den freien Willen und jeder kann für sich selbst entscheiden, was er aus der Welt, in der er lebt, machen will.
Hab ich grad in diesem Thread hier gelesen, diese Aussage ist etwas übertrieben selbstsicheren Ton geschrieben. Das mit dem 'freien Willen' ist nicht ganz so einfach, wie es sich hier so lapidar formuliert anhört.
Dazu eine eindringliche Leseempfehlung: Willensfreiheit und Determinismus - Warum ich das Problem nicht verstehe. Der Autor ist Physiker und Blogger.
https://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2013/02/19/willensfreiheit-und-determinismus-warum-ich-das-problem-nicht-verstehe/

Es ist ein bisschen kompliziert, und die ~1.000 Kommentare deuten schon an, dass es sogar mehr als ein bisschen kompliziert ist, das Thema Wille und Freiheit desselben.


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Gott und Religion sind Unsinn?

12.07.2021 um 18:40
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Was für einen Grund hat deiner Meinung nach eine Seele, sich in ein schwerst körperlich und/oder geistig behindertes Kind zu reinkanieren? Was ist, wenn das frühzeitig erkannt wird und das Kind abgetrieben, Pech für die Seele?

Verschiedene Gründe sind hier möglich. Oberstes Ziel ist immer der Ausgleich und die fortschreitende Bewusstseinsentwicklung im Sinne von Gottesnähe. Gott ist gleichzusetzen mit bedingungsloser, altruistischer Liebe (Agape). Um diesem übergeordneten Ziel näherzukommen, besteht für eine Seele manchmal die Notwendigkeit, gewisse Wesenseigenschaften stärker in sich zu entwickeln, was auch mit einer Verkörperung in oben genanntem Rahmen (Behinderung im weltlich definierten Sinne) zu tun haben kann.
Wie kann ein zum Beispeil stark geistig behindertes Kind der Seele dazu verhelfen seine altruistische, bedingungslose Liebe weiter zu entwickeln? Weiterentwicklung bedingt doch eine gewisse Klarheit, in diesem Sinne, muß erst einmal geklärt sein, ob sich ein geistig schwerst behindertes Kind seiner Selbst überhaupt bewußt sein kann. Denn wenn es kein Selbst empfindet, wie soll die Seele in diesem, für sie geistig blinden Zustand, sich selbst entwickeln können? Das erscheint mir unmöglich.

Der Sinn des Ganzen erschließt sich mir nur dann, wenn die Seele sich schlicht geirrt hat und das falsche Gefäß für seine Weiterentwicklung gewählt hat. Oder ist es eine Prüfung Gottes? Die wäre dann ziemlich derb und erinnert mich an seelische Folter, mit Zwang, Frustration, und in die Falle gelocktem Bemühen um die Weiterentwicklung. Darin kann unmöglich den von Dir beschriebenen Gott des Lichtes erkennen. Er stellt sich mir wie ein Erzieher dar, der mit grausamen Erziehungsmethoden Gehorsam bzw. fatalistisches Gehorchen erzwingt.

Tut mir leid, aber Deine Glaubensvorstellung, wie du sie hier beschreiben hast, ist für mich voller nicht erklärter Widersprüche und Unlogik, so daß ich das Interesse verloren habe, sie weiter nachvollziehen zu wollen.


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Gott und Religion sind Unsinn?

12.07.2021 um 19:56
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Das ist sehr nett und offen von dir, klärt aber meine Fragen/Einwürfe/Bedenken nicht.
Und was würde denn hier zur Klärung beitragen können? Hiesse Klärung für dich, deine Ansicht zu übernehmen? Oder hiesse Klärung auch, sich für die Beweggründe anderer zu interessieren?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Was ist das für ein freier Wille, der am Ende Gottes Plan erfüllen muss und zusätzlich an die karmischen Regeln gebunden ist? Wen ich treffe, was ich tue, wen ich liebe alles vorherbestimmt durch Gottes Plan.
Nur wenn du das aufgibst:
Nein, freier Wille heisst, das zu wollen, was in Wahrheit der Vorliebe (des Herzens) entspricht. Magst du lieber Schokolade oder Gemüse? Wenn du vielleicht der Vorliebe für Schokolade zu lange Zeit nachgegangen bist, wird sich beispielsweise dein Bauchumfang drastisch vergrössert haben - oder die Zahnarztrechnungen sind ins Unermessliche angestiegen. Das könnte zur Folge haben, dass du plötzlich keine Lust mehr auf Schokolade verspürst und lieber Gemüse isst. Du bist mehr oder weniger "freiwillig" aufgrund von Erfahrungen auf Gemüse umgestiegen. Niemand hat dich dazu gezwungen - du könntest ebenso gut an der Schokolade hängen bleiben - jedoch die Konsequenzen würden sich weiterhin für dich zeigen.
Zitat von MyrielMyriel schrieb:Denn - wie oben erwähnt strebt jede Seele als Endziel die Rückkehr zur Schöpferquelle an -
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das ist es doch am Ende. Der Allmächtige könnte das Ganze abkürzen, er könnte den „lichten Urzustand“ mit einem Augenzwinkern wiederherstellen. Das geschieht nicht, er spielt sein Spiel mit der Dunkelheit, darauf setzend, dass Er sowieso die Regeln bestimmt.
Allein die Existenz eines Allmächtigen Weltenschöpfers negiert den freien Willen.
Ja, Gott könnte das Ganze abkürzen, jedoch wie schon unzählige Male erwähnt, sind wir als seine Geschöpfe mit dem freien Willen ausgestattet worden, was uns aber in der Folge nicht nur Freiheiten, sondern auch Verantwortung für unsere Entscheidungen beschert.

Nein die Regeln bestimmen wir insofern selbst, indem wir wählen, was wir wollen - aber eben auch ernten, was wir gesät haben. Es ginge darum, wieder zur göttlichen Liebe zurückzufinden, von der wir uns freiwillig entfernt haben. Wir sind jedoch Geschöpfe Gottes (Geschöpfe der Liebe) und sollen selbst erfahren können, wie sich ein Leben fern dieser Liebe anfühlt. Und genau das tun wir ja alle - den einen gefällt dieses eher "gottferne" Dasein und sie geniessen es in vollen Zügen. Ihre Ernte gefällt ihnen womöglich weniger gut - aber warum sie dies ernten, muss ihnen selbst irgendeinmal klar werden, sodass sie die Möglichkeit erkennen, ihre Saat verändern zu können. Anderen Menschen gefällt dieses Dasein (scheinbar) getrennt von der Liebe Gottes aus sich heraus weniger, ohne dass sie diesbezüglich viele (teils leidvolle) Erfahrungen machen müssen - es entspricht dann ebenfalls dem freien Willen der Seelen, Lichtes zu wollen und Finsteres eher zu verabscheuen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das karmische Gleichgewicht erfordert immer einen Ausgleich, ihn auf ein „Ansammeln guter Taten“ zu reduzieren entkernt den Gedanken komplett.
Wenn dieses "Ansammeln" aufgrund einer theoretischen Regel erfolgt und nicht aus Liebeswollen, dann bleibt nach meinem Verständnis das Herz dabei "kalt" und lieblos - das hat nichts mit innigem Wollen aus Gottes Geist heraus zu tun.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dann gäbe es überhaupt keinen Grund für die Warteseelen sich in einen Menschen zu reinkarnieren, der „negative“ Handlungen begehen wird und muss. Welcher Sinn steckt in der Existenz als Kindersoldat (als krasses Beispiel); wie soll das noch dem Aufstieg zum Licht dienen?
Was sind nach deinem Verständnis "Warteseelen"? Offenbar hat dies etwas mit Anthroposophie zu tun, womit ich mich bisher kaum beschäftigt habe - es ist wohl ein etwas unterschiedlicher Ansatz zu meinem, auf die Dinge zu schauen.

Ob eine inkarnierte Seele "negative" Handlungen begehen wird, ist nicht vorausschaubar und unterliegt (wie könnte es auch anders sein ;)) ihren freien Willensentscheidungen.

Auch ein Kindersoldat kann grundsätzlich wählen, wie er dies auslebt. Hasst oder liebt sein Herz in Wahrheit das Töten? Hasst es dieses so abgrundtief, sodass weder ein anderer Mensch noch ein politisches/religiöses oder anderes System diesen Kindersoldaten zum Töten zwingen kann, lieber nimmt er selbst den Tod seines Körpers in Kauf. Das hat es in der Menschheitsgeschichte schon immer gegeben. Es gab immer wieder Menschen, die ihr irdisches Leben nicht aufgrund von Angst, sondern aufgrund von bedingungslosem Liebeswollen dem geistigen Leben in Gottesnähe "geopfert" haben. Für diese Menschen selbst war es vermutlich weniger Opferwillen, sondern vielmehr die Sehnsucht nach der göttlichen Heimat (Gottesnähe), welche ihre Entscheidung angetrieben hat.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dann musst dir mal selbst einig werden, ob die „Rückkehr zum Licht“ nun zwangsläufig oder optional ist. Ich bin da unschuldig, freier Wille und allumfassender göttlicher Plan schließen sich nun mal aus.
Die Rückkehr zum Licht erfolgt Stufe um Stufe stets gemäss freien Willensentscheidungen einer Gott über alles liebenden Seele. Liebe ist keine Option, sondern eine Lichtqualität der Seele - sie will das, was sie liebt - wie wir Menschen doch alle - oder willst du vielleicht etwas, was du in deinem Herzen abgrundtief verabscheust?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Demut erschöpft sich nicht in der Demut gegenüber dem Schöpfer, sie fordert eine Demut gegenüber der Schöpfung.
Sie fordert AUCH eine Demut gegenüber der Schöpfung.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich bin mir nicht sicher ob mich dein Kommentar ängstigt oder erfreut :D
Welchen Kommentar meinst du denn? ;)
Zitat von alibertalibert schrieb:Wie kann sich das Bewusstsein der Seelen bei reinkanation als schwerst geistig behinderter Mensch entwickeln?
Indem sie ihrem "Schicksal" eher mit Liebe/Geduld etc. und nicht mit Verbitterung/Hass etc. begegnen. Dies zeigt sich dann meist nicht nach aussen hin, sondern viel eher in ihren Herzen. Sich selbst in der Liebe befindliche Seelen in ihrem Umfeld können dies wahrnehmen und Gott sieht es immer - denn er kennt seine Geschöpfe besser als diese sich selbst.
Zitat von alibertalibert schrieb:Mal angenommen, dem wäre so, müsste dann nicht jeder wissen, dass er sich grade für ein Leben als Heinz Müller entschieden hat, um z.B. seine Nächstenliebeskills zu verbessern? Ich kenne persönlich keinen, der meint, irgenwelche Atribute mit diesem Leben verbessern zu müssen.
Es geht eben nicht darum, dass der Kopf etwas "weiss". Es geht darum, dass das Herz "will". Dann gibt es auch kein "Müssen", sondern nur ein "Wollen". Oder magst du etwa Schokolade, weil du diese mögen "musst"?
Zitat von alibertalibert schrieb:Nun, ich kenne auch niemand körperlichen, der Pech als erstrebenswert ansieht.
Aber irdisches "vergängliches" Glück wohl schon? Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille, und auf der Erde gibt es lauter solche Medaillen, die immer aus zwei Seiten bestehen. Im geistigen Reich gibt es keine dieser Polaritäten, strebt jemand geistig nach Glück, so wird er dieses dauerhaft erleben können. Jedoch dazu muss er sein Streben nach irdischem Glück hinter sich lassen. Man kann nicht zwei Herren gleichzeitig dienen.


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12.07.2021 um 20:23
Zitat von osakiosaki schrieb:Warum muß man sich, wenn es keine direkten Antworten gibt, überhaupt Gedanken darum machen, warum ein Gott das Leiden erschaffen haben soll ?
Und schon hat der liebe Gott den Buhmann zugeschoben bekommen: Er soll das Leid erschaffen haben.


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12.07.2021 um 20:29
"Sinn" macht mir auch etwas, wenn keine konsistente, nicht-widersprüchliche Theorie es erklärt.
"Gott" macht mir Sinn. Ich habe dabei keinen Anspruch anderen diesen Sinn unbedingt zu vermitteln. Naturwissenschaft widerspricht diesem Sinn nicht.
Meilenlanges Geschwurbel um andere zu überzeugen von Sinn oder Unsinn zeugt mir dann eher von Unsicherheit der eigenen alleinigen Position gegenüber. Viele Menschen fühlen sich in der Identifikation mit anderen m.E. eben sicherer. Menschen halt. Nein, besser: Bürger halt.
Das ist m.E. das Religiöse des Bürgers.


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12.07.2021 um 20:37
Zitat von SymbolonSymbolon schrieb:osaki schrieb:
Warum muß man sich, wenn es keine direkten Antworten gibt, überhaupt Gedanken darum machen, warum ein Gott das Leiden erschaffen haben soll ?

Du:
Und schon hat der liebe Gott den Buhmann zugeschoben bekommen: Er soll das Leid erschaffen haben.
Falsch, ich habe gefragt, warum ein gott das leiden erschaffen haben soll.

Eine schöpfergottheit/kraft die es erschaffen hat, wäre für mich ebenso ablehnungswürdig, wie eine, die es nicht verhindert. Ergo: ich glaube weder an göttlichkeit oder schöpferkraft.


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12.07.2021 um 20:47
Zitat von osakiosaki schrieb:Eine schöpfergottheit/kraft die es erschaffen hat, wäre für mich ebenso ablehnungswürdig, wie eine, die es nicht verhindert.
Und schon wird dem lieben Gott weiter der Buhmann zugeschoben.
Zitat von osakiosaki schrieb:Ergo: ich glaube weder an göttlichkeit oder schöpferkraft.
Ergo, du hängt in der Schuldzuschieberei, schlussfolgerst daraus und baust dir damit selber die Barrieren.


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Gott und Religion sind Unsinn?

12.07.2021 um 20:54
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dann gelangen wir zu grausamen Herrlichkeit der Sonne (siehe hier: Über alte und neue Götter (Beitrag von paxito) ). Ja, ich wäre auch dann an der Seite des Schlafes, denn nur im Traum würde es dann noch Möglichkeiten und Hoffnung geben.
Take this kiss upon the brow!
And, in parting from you now,
Thus much let me avow —
You are not wrong, who deem
That my days have been a dream;
Yet if hope has flown away
In a night, or in a day,
In a vision, or in none,
Is it therefore the less gone?
All that we see or seem
Is but a dream within a dream.
Quelle: A Dream within a Dream, A.E. Porsche
@paxito

Ich kommentiere deine Zitate jeweils nicht aufgrund von Interesselosigkeit, sondern, weil ich zurzeit nichts dazu zu sagen habe. Ich gehe diesen jedoch in Ruhe nach und weiss sie auf meine Art sehr zu schätzen. :)


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Gott und Religion sind Unsinn?

12.07.2021 um 20:55
@Symbolon
Zitat von SymbolonSymbolon schrieb:osaki schrieb:
Eine schöpfergottheit/kraft die es erschaffen hat, wäre für mich ebenso ablehnungswürdig, wie eine, die es nicht verhindert.
Du:
Und schon wird dem lieben Gott weiter der Buhmann zugeschoben.
Falsch, wäre, ist nicht ist. Schlussfolgere doch mal richtig, zur abwechslung.
Zitat von SymbolonSymbolon schrieb:osaki schrieb:
Ergo: ich glaube weder an göttlichkeit oder schöpferkraft.

Du:
Ergo, du hängt in der Schuldzuschieberei, schlussfolgerst daraus und baust dir damit selber die Barrieren.
Schon wieder falsch. Da ich weder der schöpferkraft noch irgendeiner göttlichkeit die schuld am leid gebe, weise ich keine schuld zu.

Wie in meinem obrigen post zu lesen, suche ich die ursache, woher es kommt bei den menschen (bzw. Den umständen) selbst. Nur da kann (für mich) die lösung liegen.

Also bitte genauer lesen und nicht irgendetwas hineinfabulieren.


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Gott und Religion sind Unsinn?

12.07.2021 um 21:19
Zitat von osakiosaki schrieb:Wie in meinem obrigen post zu lesen, suche ich die ursache, woher es kommt bei den menschen (bzw. Den umständen) selbst. Nur da kann (für mich) die lösung liegen.
Eine Lösung ist das ja noch nicht, aber folgendes Zitat weist darauf hin:

"Täuschet euch nicht! Macht euch klar, dass ihr Gott nicht einfach missachten könnt, ohne die Folgen zu tragen. Denn was der Mensch sät, das erntet er." Galater 6:7; NLB

Nach dem Bibelzitat zu urteilen, gibt es offenbar ein Gesetz, dem der Mensch unterliegt, das besagt, dass seine Taten nicht ohne Folgen bleiben werden. Das Göttliche daran ist die Verbindung zwischen menschlicher Tat und Herstellung der Folge.


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Gott und Religion sind Unsinn?

12.07.2021 um 21:31
Zitat von SymbolonSymbolon schrieb:Nach dem Bibelzitat zu urteilen, gibt es offenbar ein Gesetz, dem der Mensch unterliegt, das besagt, dass seine Taten nicht ohne Folgen bleiben werden.
Spoiler
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Ein Klassiker. :)
Zitat von SymbolonSymbolon schrieb:Das Göttliche daran ist die Verbindung zwischen menschlicher Tat und Herstellung der Folge.
Einfach göttlich. :D


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