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Ist Religion, egal welche, schlecht?

107 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Religion, egal welche, schlecht?

20.03.2021 um 01:58

Religionen



Jede Religion hat ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Schriften, Festtage, wichtigen Orte und sogar Alltagsregeln. Diese sagen zum Beispiel, wie die Menschen essen, was sie anziehen oder wie sie mit ihrem Partner und ihrer Familie leben sollen.

Die meisten (nicht alle) bieten ein "Gott" Ein Wesen was über das Universum bestimmt und uns "erschaffen" hat an, und eine gewisse Glaubensrichtung.
Aber grade durch Religionen entstanden auch viele Kriege, leid, tod und Streitereien, braucht die Menschheit wirklich an etwas höheres an was sie glauben muss?

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Unik ehemaliges Mitglied

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Ist Religion, egal welche, schlecht?

20.03.2021 um 07:38
Zitat von LightspeedLightspeed schrieb:braucht die Menschheit wirklich an etwas höheres an was sie glauben muss?
Ich sag immer: Für einen Gott, für den es keinerlei Beweise, Indizien noch Hinweise gibt, der sich zudem nicht zeigt, verliert komplett an Relevanz, wenn kein Mensch mehr an (diesen) Gott glaubt. Nicht der Mensch braucht Gott. Gott braucht den Menschen, damit er nicht irrelevant wird. Um vollkommen zu sein, genügt es, man selbst zu sein. Menschen die so eingestellt sind, bestätigen, dass sie keinen Gott brauchen, wenn sie denn an einen glauben, oder auch nicht.

Nachtrag: Genau genommen brauchen diese Menschen auch keinen Partner im Sinne einer Notwendigkeit. Darum empfinden sie solche Beziehungen 'eher' als glücklichen Genuß.


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Unik ehemaliges Mitglied

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Ist Religion, egal welche, schlecht?

20.03.2021 um 07:50
Nachtrag 2:
Zitat von LightspeedLightspeed schrieb:Ist Religion egal welche schlecht?
Für mich macht wahre Religiosität vor allem die Spiritualität aus, nämlich den Bezug zu sich selbst, dem Sein, dem Absoluten zu finden. Das muss nicht unbedingt ein vorgestellter oder geglaubter Gott sein, sondern einfach das Bewusstsein an sich, Meditation, nachsinnen. Nach rel. Regeln und Normen zu leben dagegen, spiegelt meist eine gesellschaftlich und kulturell auf moralischen Werten basierende überholte Praktik wider. Immer sind es dabei rel. Dogmen, wie Belohnung, tut man dies, und Bestrafung, lässt man das, die arg im eigenen Geiste gefangen lassen. Solange rel. Glaube weiß, das er nur Glaube ist, und nicht dogmatisch-fordernd wird, oder dem menschlichen Wesen widerspricht, ist er "wahr" und somit gut, also nicht schlecht.


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Ist Religion, egal welche, schlecht?

20.03.2021 um 10:05
Religionen sind für mich nur in Extremen schlecht - zB. wenn andere dadurch zu Schaden kommen und wenn der eigene extreme Glaube ein aktives und humanes Miteinander verbietet.
Wenn man für den Glauben tötet, wenn man hetzt, verfolgt und wenn man Realitäts-erblindet.


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Ist Religion, egal welche, schlecht?

20.03.2021 um 10:10
Zitat von LightspeedLightspeed schrieb:Aber grade durch Religionen entstanden auch viele Kriege, leid, tod und Streitereien, braucht die Menschheit wirklich an etwas höheres an was sie glauben muss?
Die meisten Menschen brauchen "substantivierte Universalien" an die sie glauben.
In deinem Satz sehe ich da z.b. "Menschheit". Das ist dann im Grunde nichts anderes wie ein "Gott".
In jedem Satz ein "Gott". Gerade auch wenn Sätze gegen Götter sprechen.


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Ist Religion, egal welche, schlecht?

20.03.2021 um 10:50
@Streuselchen

Das wären aber dann Sekten oder nicht?

@Unik

Sehr interessant, sehe ich ungefähr genau so.

@Gerlind

Die frage ist wohl bis zum welchen Grad der "Glaube" gesund ist?


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Ist Religion, egal welche, schlecht?

20.03.2021 um 11:11
Zitat von LightspeedLightspeed schrieb:Das wären aber dann Sekten oder nicht?
Nein, nicht zwingend. Jede Religion hat ihre extreme Angänger, die nichts anderes gelten lassen.


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Ist Religion, egal welche, schlecht?

20.03.2021 um 11:14
@Streuselchen

hmm aber auch da kann ich nur sagen
Zitat von LightspeedLightspeed schrieb:Die frage ist wohl bis zum welchen Grad der "Glaube" gesund ist?



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Ist Religion, egal welche, schlecht?

20.03.2021 um 11:16
@Lightspeed

Naja sagte ich ja, extremer Glaube ist für mich schlecht (bzw. nicht gesund).
Sich selbst damit zu schaden ist immernoch Eigenentscheidung aber wenn man anderen damit schadet, dann ufert es eben schnell aus und Religionskriege sind vorbestimmt.


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Ist Religion, egal welche, schlecht?

21.03.2021 um 22:40
Zitat von LightspeedLightspeed schrieb:Die frage ist wohl bis zum welchen Grad der "Glaube" gesund ist
Bin der Meinung der Mensch ist so gut wie er schlecht ist. Ständig zwischen den Extremen zu entscheiden. Jeden Augenblick Entscheidungen treffen gute Gedanken oder schlechte auszuüben.
Ich glaube in jeder Gesellschaft mit einem Glauben oder ohne finden sich immer Menschen die aus persönlicher Sicht gute oder schlechte Entscheidungen treffen. Die Religion für gute oder schlechte Ziele gebrauchen, beurteilend aus der eigenen Denkweise oder Philosophie.
Allgemein finde ich das Religionen Strukturen vorgegeben haben um Gesellschaften ein Fundament zu bieten, gute oder schlechte Absichten ist Ansichtssache.
Vor tausend Jahren und länger war das mit dem logischen denken und empirischen Beweisen nicht so aktuell.
Für Vieles zB Sterne oder die funktion der Sonne, Naturkatastrophen und Ähnliches gab es keinen Zugang zu Wissen.
Glauben war da oft das einzige. Vermutungen und Schlussfolgerungen die wohl zur Entstehung von Glaubenssätzen geführt haben.
Wie die Menschen hier 500 vor Christus gelebt haben ohne Zugang zu irgendwas, kein Buch kein Gelehrter kein garnichts, nur leben bis 25 mit Glück vielleicht 30 werden, irgendwie überleben. Gesetz des Stärkeren, friss oder stirb und das alles mit Gebrechen, Ängsten und noch viel Schlimmeres.
Wie sollte man damals irgend einen sozialen logischen Gedanken fassen.
Die wenigen die dazu fähig waren den Leuten irgendwas zu geben an das sie sich klammern konnten wurden natürlich zu einer Autorität und so haben sich Kulte von Urdörfern wie das entstehen von Stadten auch ausgebaut zu umfangreichen Religionen. Einige Gruppen haben andere Glaubensgruppen unterdrückt, teils Denkansätze in ihre Religion übernommen.
Wissenschaft wie heute wurde natürlich konsequent unterdrückt von denen die ihre Macht aus der Religion ziehen und das Volk vielleicht aus guter oder schlechter Absicht in dem glauben halten wollte (warum denke ich gerade an Werbung).
Der Gefahr von Leib und Leben wegen entstanden so teilweise nur Geheimgesellschaften die sich mit Wissenschaft auseinander setzten.
Die Wurzeln der Erkenntnis und der Wandel hin von Glauben zu Wissen hält die letzten Jahrhunderte an.
In der einen Ecke der Welt herrscht noch der Glaube in der anderen Aufklärung und Wissenschaft.
Und auch wie beim Glaube wird Wissenschaft für gutes wie schlechtes genutzt.
Da brauchen wir garnicht in der Zeit zurück sondern brauchen nur die Nachrichten anmachen. Krieg da Rohstoffe hier, die böse wir gut etz.
Ich glaube es wird immer besser.
Trotzdem der Mensch ist und wird immer gut wie schlecht sein ob er nun einem Glauben hat oder Wissenschaftler ist, finde ich zumindest.


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Ist Religion, egal welche, schlecht?

22.03.2021 um 19:56
@Lightspeed
Es gibt doch mehr als genug Threads die sich diesem Thema widmen, gut besucht etwa diese Beiden:
https://www.allmystery.de/ng/first_unread_post?thread=47342
https://www.allmystery.de/ng/first_unread_post?thread=164972

Ich sehe da bei dir jetzt keinen neuen Ansatz, drum stellt sich die Frage ob allmystery einen dritten "wir echauffieren uns über Religionen" Thread braucht.
Um deine Frage zu beantworten:
Zitat von LightspeedLightspeed schrieb:Aber grade durch Religionen entstanden auch viele Kriege, leid, tod und Streitereien, braucht die Menschheit wirklich an etwas höheres an was sie glauben muss?
Ob etwas Höheres, k.A., aber mit Sicherheit brauchen wir Grundannahmen die wir nicht weiter hinterfragen. Hat jeder, braucht jeder, glaubt jeder. Auch jene die sich ein Ei drauf braten, nicht religiös zu sein.


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Ist Religion, egal welche, schlecht?

22.03.2021 um 23:53
Zitat von LightspeedLightspeed schrieb:Aber grade durch Religionen entstanden auch viele Kriege, leid, tod und Streitereien, braucht die Menschheit wirklich an etwas höheres an was sie glauben muss?
Ich glaube nicht, dass dafür die Religion verantwortlich gemacht werden kann. Das erinnert mich immer daran, für Mörder und Straftäter immer die Kindheit verantwortlich zu machen. Es gibt auch Leute, die morden, ohne, dass sie eine schlechte Kindheit gehabt haben und das auch aus niedrigen Motiven heraus.

Genau so gibt es auch viel Leid in der Geschichte der Menschheit, wo es keine Religion, sondern meinetwegen einfach eine hirnrissige Ideologie war. Stichwort zweiter Weltkrieg.

Ich denke auch, dass die Extreme wohl eher das Problem ist und die geht ja dann meistens vom Menschen aus. Seinen Glauben, seine Ansichten und seine Prinzipien anderen Menschen aufdrücken zu wollen, wenn es sein muss, auch mit Gewalt.

Und oft werden ja auch Sachen wie Religion zum Beispiel dazu genutzt, andere Menschen zu manipulieren. Dabei geht es nicht, um die Religion an sich, sondern auch einfach darum, Macht auf andere auszuüben, indem man sie an gewisse Regeln und Gesetzen bindet.
Das, was die Kirche im großen Stil fabriziert hat.

Gäbe es keine Religion, dann wäre das auch passiert.

Die Religion gibt vielen Menschen Kraft, für manche Menschen ist sie der Grund, überhaupt morgens aus dem Bett zu kommen.

Es gibt auch Menschen, die aufgrund von Religion gute Sachen vollbracht haben. Menschen helfen, Nächstenliebe zeigen, nicht zu lügen, sich für andere einzusetzen etc. sind auch Eckpfeiler, nach denen einige religiöse Menschen leben.

Das ist oft nur Sache der Perspektive.


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Ist Religion, egal welche, schlecht?

23.03.2021 um 15:14
Zitat von biggerthinkerbiggerthinker schrieb:Ich glaube nicht, dass dafür die Religion verantwortlich gemacht werden kann. Das erinnert mich immer daran, für Mörder und Straftäter immer die Kindheit verantwortlich zu machen. Es gibt auch Leute, die morden, ohne, dass sie eine schlechte Kindheit gehabt haben und das auch aus niedrigen Motiven heraus.

Genau so gibt es auch viel Leid in der Geschichte der Menschheit, wo es keine Religion, sondern meinetwegen einfach eine hirnrissige Ideologie war. Stichwort zweiter Weltkrieg.
Der Mensch birgt einen Gewaltfaktor in sich, der auch das töten anderer Menschen beinhaltet. Am meisten kommt dieser zutage wenn sich verschiedene Sippen oder Völker um Boden streiten, welcher zum Leben benötigt wird (=Krieg). Und da die Zahl des Menschen immer weiter stieg, wurden auch solche Kriege immer häufiger.

Und da der Mensch die Religionen erschuf, ist auch dort dieser Gewaltfaktor enthalten; wenn auch oftmals versteckt...

Viele Religionen wurden erschaffen um mehrere Völker zusammenzubringen (also zu regieren), was oftmals nur mithilfe des Krieges möglich war; daher auch in den Weltreligionen die Unterscheidung zwischen Gläubigen und Ungläubigen.

Aber ist Religion nun generell schlecht für "den Menschen"?

Gibt es "den Menschen" überhaupt? Oder sind die verschiedenen Menschenvölker unterschiedlich? Befinden sich nicht noch heute diverse Menschenvölker sogar auf verschiedenen Entwicklungsstufen? (Jäger und Sammler, Nomaden mit Viezucht und Ackerbauern...). Meiner Meinung nach kann man daher nicht von "den Menschen" sprechen.

Aus meiner Sicht war die Religion für manche Völker sogar befruchtend. Sie hörten mit dem Kannibalismus auf, raubten die Frauen anderer Sippen nicht mehr, betrieben nicht mehr Inzucht und raubten nicht alles und jeden aus, der nicht zu ihrer Sippe gehörte. Aber eben nur aus meiner Sicht, aus meinem Charakter heraus, der eben ein anderer ist. Für diese Art von Menschen hat die Religion ihnen ihre eigentliche Natürlichkeit genommen, ohne dass dies ihnen heute bewusst wäre. Die Vielseitigkeit der verschiedenen Menschenvölker wurde dadurch zerstört. Knechtung unter Gesetzen, die nicht zu ihren Charakteren passen. Daher wird dieses Gerüst, diese Matrix auch bald zusammenbrechen, aufgesprengt werden. Über kurz oder lang kommt das Natürliche, was sich über zenhtausende- hundertausende Jahre entwickelt hat, wieder durch... (sofern sie sich nicht mit anderen Völkern vermischt haben (=Zerstörung der natürlich entwickelten Gene) oder sie ausgerottet wurden).


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Ist Religion, egal welche, schlecht?

23.03.2021 um 15:23
Zitat von biggerthinkerbiggerthinker schrieb:Ich glaube nicht, dass dafür die Religion verantwortlich gemacht werden kann.
Anscheinend hast du beim Geschichts Unterricht geschlafen :D

Die Kreuzzüge — Eine Serie von Feldzügen vom 11.-13. Jahrhundert mit dem erklärten Ziel, das Heilige Land von muslimischer Besatzung zurück zu erobern und dem Byzantinischen Reich Hilfestellung zu geben.

• Hugenottenkriege — Eine Reihe von acht Bürgerkriegen in Frankreich während des 16. Jahrhunderts zwischen Katholiken und protestantischen Hugenotten.

• Der Dreißigjährige Krieg — Ein weiterer Krieg zwischen Katholiken und Protestanten während des 17. Jahrhunderts in Deutschland.


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Ist Religion, egal welche, schlecht?

23.03.2021 um 16:30
Zitat von LightspeedLightspeed schrieb:Die Kreuzzüge — Eine Serie von Feldzügen vom 11.-13. Jahrhundert mit dem erklärten Ziel, das Heilige Land von muslimischer Besatzung zurück zu erobern und dem Byzantinischen Reich Hilfestellung zu geben.

• Hugenottenkriege — Eine Reihe von acht Bürgerkriegen in Frankreich während des 16. Jahrhunderts zwischen Katholiken und protestantischen Hugenotten.

• Der Dreißigjährige Krieg — Ein weiterer Krieg zwischen Katholiken und Protestanten während des 17. Jahrhunderts in Deutschland.
Du vergisst aber zu erwähnen, dass es auch Kreuzzüge gab weil die Pilger von den Muslimen ausgeraubt wurden und oftmals gar nicht bis an ihr Ziel kamen. Glaube, dass dies auch der angeblcihe Grund für den ersten Kreuzzug war (also was den Rittern damals erzählt wurde und was sie glaubten).

Wobei das Christentum für mich eine Ausnahme darstellt, da es den u.a. natürlichen Gewaltfaktor im Menschen völlig auszutreiben versuchte (damit das jeweilige beherrschte Volk dann nie wieder zu einer gewaltsamen Revolution fähig ist). Die von dir genannten Kriege sind nicht im Sinne dessen, was die Evangelien lehren. Damals zu Zeiten der Kreuzzüge und der christlichen Glaubenskriege waren die Evangelien noch nicht in die jeweilige Volkssprache übersetzt und die Prieserclique konnte nach belieben das Volk beherrschen und Dinge predigen, welche nicht einmal in dem Büchlein drinne stehen. Dies änderten dann ja die Protestanten und daher mussten diese von der Priesterclique oder den eigentlichen Lenkern hinter der Matrix "Christentum" ausgerottet werden.

Auch spielen da wieder natürliche Machtgelüste der Franzosen, Turkmenen (Frankreich ging ja eine Allianz mit dem osmanischen Reich ein) und Briten mit rein, welche die Gunst der Stunde ausnutzten um sich deutsches Land anzueignen...


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Ist Religion, egal welche, schlecht?

23.03.2021 um 16:50
"Deutsches Land" gab es damals noch gar nicht. Das war das Heilig-römische Reich deutscher Nation damals. Aufgeteilt in alle möglichen Fürstentümer, wo sich die Herrscher untereinander schlugen oder (selten) vertrugen, die waren ohnehin alle miteinander verwandt bis zur Inzucht. Luther brachte da mit Bibelübersetzung und Protestantismus einen ordentlichen Spaltpilz rein, der aus heutiger Sicht allerdings gut war, weil er der Allmacht der alleinseligmachenden Katholischen Kirche das Kreuz brach und damit letztlich auch ein Wegbereiter raus aus dem finsteren Mittelalter war.
Zitat von QuasslQuassl schrieb:Aus meiner Sicht war die Religion für manche Völker sogar befruchtend. Sie hörten mit dem Kannibalismus auf, raubten die Frauen anderer Sippen nicht mehr, betrieben nicht mehr Inzucht und raubten nicht alles und jeden aus, der nicht zu ihrer Sippe gehörte.
Dafür wurden sie von den Christen unterjocht, die ihnen das Land raubten und ganze Völker mit ihren eingeschleppten Krankheiten und zum Teil auch mit Waffengewalt ausrotteten, alles was nicht als Sklaven taugte. Wer in Ketten liegt, kann keine Frauen anderer Stämme mehr rauben, ist logisch. Übrigens war Kannibalismus, Frauenraub etc. Teil ihrer eigenen Religion und Kultur, wenn man glaubte, die Kraft eines getöteten Feindes ginge durch den Verzehr des Fleisches auf den Sieger über. Kennt man in ritualisierter Form sogar vom Christentum wo ja auch geglaubt wird, der Meßwein und die Hostie wären per "übernatürlicher Wandlung" das echte Blut und Fleisch von Jesus Christus. (Darüber gab es im Mittelalter heiße Debatten, wie "real" diese Wandlung tatsächlich sei, weil nämlich die Hostien hin und wieder sich rötlich verfärbten, wie von frischem Blut bespritzt - heute weiß man, es war einfach ein Schimmelpilz, der sich auf falsch - zu feucht und warm - gelagerten Hostien bildete. Aber damals wurden sogar Judenverfolgungen mit Morden an sogenanntem "Hostienfrevel" festgemacht, vermeintlich erkennbar an dem "Blut" auf den Hostien.)
Zitat von biggerthinkerbiggerthinker schrieb:Ich glaube nicht, dass dafür die Religion verantwortlich gemacht werden kann. Das erinnert mich immer daran, für Mörder und Straftäter immer die Kindheit verantwortlich zu machen. Es gibt auch Leute, die morden, ohne, dass sie eine schlechte Kindheit gehabt haben und das auch aus niedrigen Motiven heraus.

Die Religion gibt vielen Menschen Kraft, für manche Menschen ist sie der Grund, überhaupt morgens aus dem Bett zu kommen.

Es gibt auch Menschen, die aufgrund von Religion gute Sachen vollbracht haben. Menschen helfen, Nächstenliebe zeigen, nicht zu lügen, sich für andere einzusetzen etc. sind auch Eckpfeiler, nach denen einige religiöse Menschen leben.
Klar, wenn etwas gut war, kommt es aus der Religion (weil Menschen ohne Religion per se nicht gut sein können, echt jetzt?), wenn aber etwas schlecht war, kann es mit Religion nichts zu tun haben, weil Religion per se gut sein muß. Gehts noch?
Übrigens, wer ohne Religion morgens nicht aus dem Bett kommt, ist zu bemitleiden. Es gibt so viel gutes im Leben, ganz ohne Religion ...


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23.03.2021 um 17:10
Zitat von QuasslQuassl schrieb:Wobei das Christentum für mich eine Ausnahme darstellt, da es den u.a. natürlichen Gewaltfaktor im Menschen völlig auszutreiben versuchte
Das kann man echt nicht behaupten, wenn man sich anschaut, wie viele Kriege innerhalb des christlichen Raums ausgefochten wurden. Die Fürsten nannten sich alle Adel von Gottes Gnaden, aber das hinderte sie nicht, ihre Untergebenen, vor allem die Bauern, auszupressen bis aufs Blut und mit ihren genauso adlichen Nachbarn von Gottes Gnaden ständig Händel zu führen. Die Kirche ging mit Mord und Totschlag gegen die sich immer wieder bildenden Sekten wie Katharer, Wiedertäufer etc. vor, und alle miteinander führten regelmäßig Judenpogrome durch. Die Fürsten meistens dann, wenn sie zu hohe Schulden bei den jüdischen Geldverleihern angehäuft hatten. An die Hexenverfolgungen, ein wag-the-dog-Manöver um von den zunehmenden konfessionellen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten abzulenken (laut eines Buches über Hexenverfolgung in Franken), darf auch noch erinnert werden.


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23.03.2021 um 17:26
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:"Deutsches Land" gab es damals noch gar nicht. Das war das Heilig-römische Reich deutscher Nation damals.
Damit widersprichst du dir ja selber. "Deutscher Nation"... Wieso tangiert dich die Bezeichnung "Deutsches Land" so sehr?
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Aufgeteilt in alle möglichen Fürstentümer, wo sich die Herrscher untereinander schlugen oder (selten) vertrugen,....
Dennoch stets unter der Oberherrschaft einer bestimmten Dynastie, wovon oftmals der jeweilige König dann vom römischen Papst zum Kaiser gesalbt wurde (daher ja der Name heiliges römisches Reich und weil es deutsches Land war eben "deutscher Nation"). Ich denke auch, dass die verschiedenen deutschen Herzog- und Bistümer sich die meiste Zeit des fast tausendjährigen Bestehens (also nur des H.R.R. Deutscher Nation; manche Herrschergeschlechter gab es ja auch darüber hinaus...) miteinander verstanden haben.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Luther brachte da mit Bibelübersetzung und Protestantismus einen ordentlichen Spaltpilz rein, der aus heutiger Sicht allerdings gut war, weil er der Allmacht der alleinseligmachenden Katholischen Kirche das Kreuz brach und damit letztlich auch ein Wegbereiter raus aus dem finsteren Mittelalter war.
Finde ich nicht, da es die Menschen nur in der nächsten Matrix gefangen hielt. Besser wäre eine Bewegung gewesen, die die christliche Pest vollkommen abgestreift hätte.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:....zum Teil auch mit Waffengewalt ausrotteten, alles was nicht als Sklaven taugte.
Der Papst hatte es damals allerdings den Christen untersagt mit Sklaven zu handeln oder solche zu besitzen. Der Sklavenhandel war zu damaliger Zeit vom Papst nur den Juden gestattet. Aber ja gewisse Völker mussten sehr leiden und wurden aus ihrer Natürlichkeit herausgerissen, was ich ja schon schrieb. Dir scheint das Leid noch einmal wichtig zu sein darzustellen; denkst du da an ganz bestimmte Kriege? Kannst diese ja mal näher ausführen. Besonders unter den Spaniern und Portugiesen haben die indigenen Völker Mittel- und Südamerikas zu der besagten Zeit ja sehr gelitten...
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Kennt man in ritualisierter Form sogar vom Christentum wo ja auch geglaubt wird, der Meßwein und die Hostie wären per "übernatürlicher Wandlung" das echte Blut und Fleisch von Jesus Christus.
Ja, das stimmt und ich hatte es leider wieder vergessen. So gesehen sind alle Christen immer noch Menschenfresser oder wurden erst durch das Christentum zu einem Menschenfresser.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:(Darüber gab es im Mittelalter heiße Debatten, wie "real" diese Wandlung tatsächlich sei,....
Die Bibel gibt klar darüber Auskunft denn in einem der Timotheusbriefe steht, dass diese Verwandlung sehr "real" sei...


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Ist Religion, egal welche, schlecht?

23.03.2021 um 17:44
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Das kann man echt nicht behaupten, wenn man sich anschaut, wie viele Kriege innerhalb des christlichen Raums ausgefochten wurden.
Ich schrieb ja bereits, dass die innerchristlichen Glaubenskriege und Kreuzzüge zu einer Zeit stattfanden, wo die Bibel noch nicht in den Volkssprachen übersetzt wurden. Das hast du offenkundig ignoriert.

Jene Kriege, wo es um Terretorium ging, sind ja nicht aufgrund der Religion passiert. Desweiteren scheinst du selber nicht die Bibel gelesen zu haben denn sonst wäre dir die Konditionierung zur Gewaltfreiheit in den Evangelien und den anderen Büchern des neuen Testaments aufgefallen.

"
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Die Kirche ging mit Mord und Totschlag gegen die sich immer wieder bildenden Sekten wie Katharer, Wiedertäufer etc. vor,....
Das brauchst du mir nicht zu erzählen; das schrieb ich ja auch; und auch das hast du auch ignoriert. Die Lehre des Evangeliums ist eben eine andere, als wie von der Kirche praktiziert wurde, da zu der Zeit eben die Schriften nicht in den Volkssprachen zur Verfügung standen. Die Priesterclique oder die hohen Ränge innerhalb der Kirche wusste über die Wahrheit des Christentums bescheid (also dass es nur eine Waffe ist um die Völker zu kastrieren) und predigte Wasser, während sie selber den Wein soffen. Das Chrsitentum wurde nur von ihnen erschaffen, um zu herrschen.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:....führten regelmäßig Judenpogrome durch.
Nur das negative wird heute dargestellt. Warum? Die meiste Zeit ihrer Existenz erging es den Juden gut in Europa. Klar gab es in manchen Städten Progrome (die wurden aber oftmals von der Bevölkerung und nicht von der Kirche organisiert) aber genau so gut gab es auch die Erlaubnis (von der Kirche verbrieft), dass die Juden als einzige mit Geld und Sklaven handeln dürfen (wodurch bestimmte Familien dann seit dem Mittelalter sehr viel Geld anhäuften konnten). Den Christen war dies verboten. Das wird dann aber immer gerne verschwiegen ;)
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:An die Hexenverfolgungen, ein wag-the-dog-Manöver um von den zunehmenden konfessionellen Auseinandersetzungen....
Glaube ich nicht. Ich denke, dass die Kirche dort einfach Menschen ermordete, welche über bestimmte geschichtliche Ereignisse (durch Familienüberlieferung) bescheid wussten und Menschen, welche sich vom Christentum lösten, die ja dann auch andere aus dieser Matrix erlösen könnten und daher eben ausgerottet wurden.


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Ist Religion, egal welche, schlecht?

23.03.2021 um 18:03
Zitat von QuasslQuassl schrieb:Damit widersprichst du dir ja selber. "Deutscher Nation"... Wieso tangiert dich die Bezeichnung "Deutsches Land" so sehr?
Weil man da leicht in Versuchung gerät, das mit der Nation heutigen Schnitts zu verwechseln. Das war damals aber ein Flickenteppich von größeren, Klein- und Ministaaten, die sich alle untereinander nicht grün waren. Die Briten lagen eher im Dauerclinch mit den Franzosen Wikipedia: Normannische Eroberung Englands , die wiederum keine osmanische Invasion an ihrer Mittelmeerküste sehen wollten und daher ganz froh waren, wenn das Osmanische Reich sich lieber nordwärts Richtung Österreich/Wien auszudehnen versuchte. Sankt-Florians-Prinzip ist man geneigt zu sagen.
Zitat von QuasslQuassl schrieb:Die Bibel gibt klar darüber Auskunft denn in einem der Timotheusbriefe steht, dass diese Verwandlung sehr "real" sei...
Da muß man schon extrem gläubig sein und alle Augen zudrücken, wenn man glauben will daß ein Gebäck aus Weizenmehl sich tatsächlich in Menschenfleisch verwandelt. Oder Wein in echtes Blut. Da winkt wohl noch ein urzeitlicher "magischer Glaube" durch. Damals glaubte man ja auch, daß Amulette gegen böses helfen oder man durch das Essen von magischen Formeln, die auf Papier geschrieben wurden, irgendwelche Wirkungen (z. B. Kugelfestigkeit) hervorrufen könne.
Zitat von QuasslQuassl schrieb:Glaube ich nicht. Ich denke, dass die Kirche dort einfach Menschen ermordete, welche über bestimmte geschichtliche Ereignisse (durch Familienüberlieferung) bescheid wussten und Menschen, welche sich vom Christentum lösten, die ja dann auch andere aus dieser Matrix erlösen könnten und daher eben ausgerottet wurden.
Nicht geschichtliches Wissen, sondern Kenntnisse in traditioneller Medizin (Kräuterfrauen, Hebammen), vor kurzem gab es einen netten Artikel wonach auch die Bierbrauerinnen aufs Korn genommen wurden, sobald die Männer erkannten, daß sich damit gutes Geld verdienen ließ und die Frauen kurzerhand mit allerlei erfundenen Anklagen aus dem Geschäft gedrängt wurden. Und natürlich die Ablenkung von der "falschen" Konfession, weil zumindest in Franken der Höhepunkt der Hexenjagd in den Zeitraum fällt, als dort die Kämpfe der zwei Konfessionen um die "Schäfchen" am stärksten waren. Und natürlich: Geld. Jeder der reich war stand automatisch auf der potentiellen Abschußliste der Hexenjäger, weil das Vermögen aller Verurteilten an die Kirche fiel - mit einer fetten "Prämie" an die Denunzianten. Die direkten Vorläufer von Stasi und Gestapo.
Zitat von QuasslQuassl schrieb:Nur das negative wird heute dargestellt. Warum? Die meiste Zeit ihrer Existenz erging es den Juden gut in Europa. Klar gab es in manchen Städten Progrome (die wurden aber oftmals von der Bevölkerung und nicht von der Kirche organisiert) aber genau so gut gab es auch die Erlaubnis (von der Kirche verbrieft), dass die Juden als einzige mit Geld und Sklaven handeln dürfen (wodurch bestimmte Familien dann seit dem Mittelalter sehr viel Geld anhäuften konnten). Den Christen war dies verboten. Das wird dann aber immer gerne verschwiegen
Den meisten Juden ging es nicht gut, die reichen Geldhändler machten nur einen Bruchteil aus, die meisten mußten sich als Hausierer, Kleinhändler oder mit von den Christen verachteten, zunftfreien Tätigkeiten wie Kerzenmacher oder Kesselflicker durchbringen. Jederzeit in Gefahr, daß Christen ihr Mütchen an ihnen kühlten, zwar hatten sie "Schutzbriefe", die vom jeweiligen Fürsten für sehr viel Schutzgeld (Mafia!) ausgestellt wurden, aber der Fürst war in der Regel weit weg und solange es nicht zu einem unerlaubten (!) Pogrom ausartete, war ziemlich viel erlaubt. Sie mußten auch in Gettos hausen, die in sumpfigen, oft überschwemmten oder sonstwie schlechten Gebieten lagen, und beim Verlassen dieser Gebiete eine spezielle Judentracht mit spitzen Hüten tragen, damit jeder sie sofort als Juden erkennen konnte - der Vorläufer des Judensterns. https://www.mdr.de/zeitreise/weitere-epochen/mittelalter/juden-im-mittelalter-100.html


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