Dürfen Muslime ihre Religion kritisch hinterfragen?

@member

Ein durchaus ingteressanter Ansatz - Aber ob realisierbar? Wie meinte der EU-Abgeordnete der Grünen Özdemir mal ...

In meiner Stadt liegen Mooschee und Kirche keine 100 m auseinander - Aber die beiden haben sich in all den Jahren nicht einmal besucht ...

jafrael schrieb:In meiner Stadt liegen Mooschee und Kirche keine 100 m auseinander - Aber die beiden haben sich in all den Jahren nicht einmal besucht ...

Durch die Schulzeit meiner Tochter und die Erfahrungen einer Freundin (Pädagogin im Kindergarten) verfüge ich da auch über persönliche Erlebnisse.
Bei meiner Tochter sah es so aus, dass während der Schulzeit innerhalb des Religionsunterrichtes beide Gotteshäuser besucht worden sind. Von deutscher Seite her gab es -zumeist- freudige Neugier auf etwas Neues und Unbekanntes aber von moslemischer Seite gab es -zumeist- leider her ablehnende Äußerungen.

Die Idee generell fand ich seh gut und man sollte am besten schon im Kindergarten mal 1-2 Besuche der Gotteshäuser zum Vorstellen erwägen. Im Kleinkindalter überwiegt ja die kindliche Neugier und dies baut Brücken ab.

jafrael,
der ort der geburt IST massgeblich,
wäre ich im fernen kandahar geboren, wer weiss ?
vielleicht wäre ich ein osama
und in amerika ein anderer bush.


ein kleiner satz wecandoits fand hier keine beachtung:
"Der Islam will hier mit mir leben und ich will wissen, was von ihm zu halten ist."

da ist es nur legitim,
dem islam kritische fragen zu stellen,
gerade und besonders
weil es das gros der muslime nicht wagt,
diese selbst zu stellen

buddel

Bei mir in der Stadt gab und gibt es immer mal wieder gemeinsame Veranstaltungen. "Natürlich" keine Gottesdienste, aber soweit muss es ja garnicht gehen ;)
Dennoch ist die "Stimmungslage" in unserm Städtle die ganz offizielle Linie (also die langsame, aber zielgerichtete Konstituierung einer Art Pogromstimmung).
Z.B. werden hier sogar die Sufis vn der Polizei überwacht...
Dennoch- abgesehen von der offiziell gefördert und geforderten "Wachsamkeit" den Muslimen gegenüber- herrscht bei uns ein recht angenehmes Klima.Der Imam unserer Sufis und der Pastor einer evangelischen Gemeinde sind seit langem gute Freunde und verstehen sich als Kollegen usw...
Was ich sagen will: es gibt durchaus beiderseits Bestrebungen der Annäherung. Allerdings sind die "privat".
Der "Staat" hat wohl zuviel mit der Überwachung von uns Bürgern zu tun, um noch Zeit für "sowas" zu haben...

@buddel

Natürlich ist Fragen legitim - mich stört bei der Userin wecandoit lediglich die perrmanent-provozierende Art und Weise ihrer Fragerei! Hier wieder mal festgemacht an der Formulierung (sinngemäss: "Der 'islam würde verhindern ein guter Mensch zu werden" - Derartige Behauptungen sind unzumutbar!)

against,
die tatsachen nicht verleugnend
halte ich gegenseitige besuche in gotteshäuser
für ein probates mittel
missverständnisse und vorurteile auszuräumen.

allerdings wäre es mir wesentlich lieber
den säkularen status unserer gesellschaft zu stärken
als via integrationsbemühungen
auch noch die christliche religion ins spiel zu bringen

buddel

Ich empfinde den Besuch jeglicher Gotteshäuser als Nötigung der Kinder, da werden die Kleinen schon wieder auf diesen verhängnisvollen Pfad der Religionen geschickt, unter Ausnutzung der natürlichen Neugierde von Kindern. Man sollte sie lieber in den Streichelzoo schicken ^^

Ich war auch noch nie in einer Moschee und werde auch nie eine betreten, was sollte ich als Ungläubiger auch darin?! Dort würde ich mich genauso fehl am Platz fühlen wie in einer Kirche.

"dem islam kritische fragen zu stellen"

Kritik an einer Sache, von der ich keine rechte Ahnung habe, sollte aber positive oder konstruktive Kritik sein und ohne Diffamierungen und Beleidigungen auskommen können( so subtil sie dem Kritiker auch vorkommen mögen^^).
Ansonsten wird Kritik schnell zu "etwas Anderem" ;)

nein, jack.
deine "sinngemässe" interpretation
wecandoits aussagen ist verzerrt,so etwas wurde nie gesagt.
ich glaube kaum,
dass sie mit dieser aussage (die im original anders lautete) interpretationsspielraum im sinn hatte

buddel

Ausser Zweifel steht, dass wir uns in Toleranz üben müssen, Moschehen kritiklos erlauben, egal ob nun in Saudiarabien Kirchen verboten sind oder nicht. Denn würden wir hier aufgrund der Intoleranz gewisser Fundis, mit gleichem vergelten, würde uns das nie und nimmer ein Zusammenleben ermöglichen. So gesehn müssen wir halt manchmal einfach die andere Wange hinhalten um irgendwann vielleicht den Wind aus den Segel der Fundis zu nehmen.

yoyo schrieb:Ich empfinde den Besuch jeglicher Gotteshäuser als Nötigung der Kinder, da werden die Kleinen schon wieder auf diesen verhängnisvollen Pfad der Religionen geschickt, unter Ausnutzung der natürlichen Neugierde von Kindern. Man sollte sie lieber in den Streichelzoo schicken ^^

Ich vergaß zu erwähnen dass ich und alle anderen Eltern um Erlaubnis gefragt worden sind. Die Kinder bekamen ein Schreiben in dem das Vorhaben erklärt worden ist und wir Eltern konntn dem Zustimmen oder auch Ablehnen.

n.i.n.
Wir haben hier die Möglichkeit unsere Kinder vom Religionsunterricht zu befreien wenn dies unser ausdrücklicher Wille ist.
Generell vertrete ich auch deine Meinung (wie Du weißt) aber gleichzeitig stelle ich mir die Frage, ob der Staat den Wille des Volkes missachten soll denn es gibt ein große Nachfrage nach dem Religionsunterricht! Anders kann ich es mir jedenfalls nicht erklären, dass so gut wie alle Kinder im Religionsunterricht anwesend sind.

wo sollten sie sonst hin ?
in den media-markt, ne runde playstation spielen ?

buddel

Ich denke, der Unterschied liegt darin, dass die meisten deutschen Kinder religiös kaum mehr indoktriniert werden, über den Religionsunterricht haben wir zu meiner Zeit schon gelästert, und heute wird das noch viel mehr der Fall sein.
Aber vielen Kindern von Moslems wird ja in ihrem von Religion durchtränktem Umfeld von Kindesbeinen an erzählt, dass der Islam die einzig wahre Religion sei. Wieso sollten sich die Kinder dann für etwas interessieren, das ihnen als verfälschter Glaube beschrieben wurde? Die seltsame Logik des Islams, wonach der Nachfolger das Original und der Vorgänger die Fälschung sei, hinterlässt ihre Spuren ...

buddel schrieb:wo sollten sie sonst hin ?
in den media-markt, ne runde playstation spielen ?

Bei uns wird Ersatzunterricht angeboten! Durch die Befreiung vom Religionsunterricht ist man nicht vom Unterricht im Generellen befreit.

yoyo schrieb:Ich denke, der Unterschied liegt darin, dass die meisten deutschen Kinder religiös kaum mehr indoktriniert werden, über den Religionsunterricht haben wir zu meiner Zeit schon gelästert, und heute wird das noch viel mehr der Fall sein.

In der Schule meiner Tochter wurde in Religion besonderer Wert auf die Vorstellung aller religiösen Weltanschauungen Wert gelegt; man hat sich dort nicht auf das Vorstellen einer einzigen Religion beschränkt. Und eben aus diesem Grunde waren auch fast alle -deutschen- Eltern gegen die Einführung eines Islamunterrichtes

Dieser Ansatz ist sicher ein großer Fortschritt. Bei uns wurde noch katholischer Religionsunterricht durch einen einen entsprechend gekleideten Pfarrer gegeben, der immer etwas dämlich grinste :D Da wurden andere Religionen nicht mal erwähnt und man bekam kleine bunte Jesusbilder von ihm, wenn man in den Proben eine 1 bekam ^^

yoyo,
lese ich da ein bedauern heraus,
was die fehlende indoktrination betrifft ?

buddel

Nö, versucht haben sie es ja, aber es hat bei vielen einfach nicht mehr funktioniert :D

"""Cem Özdemir: In meiner Stadt liegen Mooschee und Kirche keine 100 m auseinander - Aber die beiden haben sich in all den Jahren nicht einmal besucht"""


Ich nehme an, dass er nicht so viel in Gotteshäusern zugegen ist ...

Jedenfalls ist diese Aussage Unsinn - Christen und Muslime pflegen fast in jeder Stadt Dialog

Oder meinte er seine türkische Heimatstadt ?


Für den Muslim gilt:

Wir müssen offen gegenüber allen Menschen sein und ihren Glauben respektieren, wir können mit jedem Mensch befreundet sein, wir können Kompromisse eingehen und auf bestimmte Dinge verzichten

Aber Tag für Tag bestätigt mich ein Koranvers mehr (Übersetzung sinngemäß), das kann ich nicht ändern und beruht auf Erfahrung:

"""Sie werden euch nicht eher anerkennen bevor ihr so werdet wie sie"""

Wenn ich solche Diskussionen lese wie "Der Islam braucht einen Martin Luther" oder wenn bestimmte Muslime hofiert werden, weil sie Dinge sagen, die ins Konzept passen (sie mögen hier und da durchaus Recht haben), dann kann ich manchmal nur den Kopf schütteln ...

Die meisten haben doch keine Ahnung von der islamischen Geschichte, besonders auch von der geiseswissenschaftlichen Geschichte, man plappert ein paar aufgeschnappte Brocken nach wie:

"Der Islam hatte keine Aufklärung"
Der Islam war nie in einem hierarchischen System von oben nach unten organisert und hat abgesehen von einigen "Auszeiten" immer Wissenschaft und Fortschritt gefördert
Historisch- kritische Koran- und Hadithforschung ist ein alter Hut,
die einzige Grenze, die nie innerhalb der Sunna überschritten wurde, ist der Glaube an die Göttlichkeit des Korans

Aus westlicher Sicht ist "hinterfragen" mit "infrage stellen" und "umstülpfen" gleichzusetzen. Diesen Gefallen werden "euch" die wenigsten Muslime machen

"Der Islam kennt keine Trennung zwischen Kirche und Staat"
Der Islam kennt gar keine Kirche

Dann faselt man noch etwas von "Das Tor des Idschtihad (freies Ermessen bei Rechtsfragen) wurde ab dem 13/14. Jahrhundert geschlossen"
Das stimmt zwar teilweise, aber die Leute haben keine Ahnung, worum es da überhaupt geht - Jedenfalls nicht um die vereinfachte Formel: Seit dieser Zeit herrscht Stillstand

savage@

ich bitte für den extremen Vergleich un Entschuldigung !



jafrael@

klar ich habe die falschen Worte gewählt, ich durfte auch nicht persönlich werden,

aber viele anti-Islam-Kritiker sind sich garnicht bewusst, in welcher Sozialen Lage diese Menschen dort leben,

hier werden Menschen nur wegen ihrer Herkunft verfolgt, geschlagen, getötet..

obwohl es hier einen Sozialstaat gibt..
niemand von diesen anti-Islam-Kritikern erwähnt je ein Wort darüber,

abe wenn im Irak ein Christe getötet wird, dann sind ALLE Muslime schlecht,
obwohl jeden tag dort Muslime streben und es dort eine Bürgerkriegs ähnliche Situation vorliegt,
und die irakische Bevölkerung leiden muss,
egal ob Schiite, Sunnite, Christ..

Was sollen wir und wie sollen wir kritisieren..?