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Philosophie oder Religion?

116 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Philosophie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Philosophie oder Religion?

24.08.2008 um 12:29
@Aineas
mein kleener wird im September eingeschult und er bekommt gleich zum Anfang schon Religionsunterricht.. ( nix mit 3. oder 5. Klasse) Aber immerhin mit Auswahlmöglichkeiten evangelisch oder katholisch.. :-(

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Philosophie oder Religion?

24.08.2008 um 13:15
Die Philosophie IST die Mutter aller Wissenschaften –eine rein praktische Angelegenheit- und immer wieder versuchte die Religion sie als ihre Magd zu befehligen, was ihr aber nie gelungen ist und es ihr auch nie gelingen wird.

Und es geht auch nicht darum, sie als ebenbürtigen Partner der Religion zu stilisieren oder gar als eine neue Religion zu vergewaltigen, welche mit Glauben versuche die Löcher der Weisheit zu stopfen.

Also, sprach Zarathustra:

“Ich bin nicht gekommen, um euch etwas zu geben. Ich kam, um euch etwas zu nehmen.“

Im Prinzip verhalten sich wirkliche Philosophen wie Diebe (manchmal auch sehr humorvoll) und nehmen den Menschen das ihr so selbstverständlich gewordene Bild oder Version von der Wahrheit, welche sein SOLLe, wusch, weg und lenken so die Aufmerksamkeit direkt auf das was IST.

Dies kann natürlich dann schon auch zu Gejammere hinführen, wenn der Boden unter den Füssen weggezogen wird und der vormals gut gehätschelte Glaube der Wahrheit, worauf man sein ganzes Leben ausgerichtet hatte, wie ein Kartenhaus zusammenbricht.

Oder wie es der lustige Christoph Lichtenberg auszudrücken pflegt:

“Es ist nicht einfach, die Fackel der Aufklärung durch eine Menschenmenge zu tragen, ohne jemanden den Bart anzusengen.“

So in Bezug zur Religion:

“ Dass in den Kirchen gepredigt wird, macht deswegen die Blitzableiter auf ihnen nicht unnötig.“

oder

“Aus der Weisheit Gottes manche Sachen schließen zu wollen, ist nicht viel besser, als es aus seinem eignen Verstand zu tun.“

und

“ Der Mann hatte so viel Verstand, dass er fast zu nichts mehr in der Welt zu gebrauchen war.“

deshalb

[B]“ Es kann nicht alles ganz richtig sein in der Welt weil die Menschen noch mit Betrügereien regiert werden müssen.“

Um die Dynamik des was IST, ahnte schon Goethe:

[B]“Nichts ist gefährlicher für die neue Wahrheit als der alte Irrtum.“

Und ein Unbekannter meinte:

[B]“Und wer des Lebens Unverstand mit Wehmut will geniessen,
der lehne sich an eine Wand und strample mit den Füssen.“ ;)[/b][/b][/b]



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kore ehemaliges Mitglied

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Philosophie oder Religion?

24.08.2008 um 20:49
"Nichts ist gefählicher für die neue Wahrheit als der alte Irrtum!"
Ist "alt" hier in Jahren oder Unbelehrbarkeit gemeint?
Wie sagte doch Nietzsche treffend: Darwin neben Goethe setzen, heißt die Majestät verletzen!


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Philosophie oder Religion?

24.08.2008 um 22:32
der Nitsche musste auch von was leben und vom Unverstand seiner Anhänger können seine Nachkommen bis in alle Ewigkeit Glücklich sein

Sprichwort eines Unbekannten

@ coelus - Deine Beiträge treffen ins Auge der Wahrheit

aber alles kann der Mensch ertragen, nur seine eigene Wahrheit nicht :)



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kore ehemaliges Mitglied

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Philosophie oder Religion?

25.08.2008 um 09:24
"Im Sklaven fängt die Prosa an."

Hegel/Ästhetik


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Philosophie oder Religion?

25.08.2008 um 15:53
kore,

“Ist "alt" hier in Jahren oder Unbelehrbarkeit gemeint?“

Weder noch, es handelt sich hier um das Prinzip kore, welches auf alles und zu jeder Zeit anzuwenden ist und zeigt, dass zwar sich jeder Mensch irren kann, doch im Irrtum zu verharren ist ein Zeichen von Dummheit, welche eben gefährlich werden kann, wie es Goethe treffend formuliert.

Darum braucht sich ein Mensch niemals zu genieren, einen Irrtum –z.B. dass er glaubt zu wissen, obwohl er ahnt, dass er es nicht weiss-, zuzugeben, zeigt er doch damit, dass er sich entwickelt hat und dass er gescheiter ist als gestern. :)


“ Wie sagte doch Nietzsche treffend: Darwin neben Goethe setzen, heißt die Majestät verletzen!“

Ist nun aber aus dem Kontext gerissen, kore, denn eigentlich handelt es sich um ein Spottgedicht und ist nicht gegen Darwin selbst gerichtet, sondern gegen den weit verbreiteten missverstandenen Darwin, respektive gegen bestimmte Sozialdarwinisten und Pseudochristen, welche auch noch Nationalisten sind, welche Nietzsche auch aus gutem Grunde ablehnte. ~^


“ Im Sklaven fängt die Prosa an“

kore, grundprinzipiell ist es so, wenn Du einfach nur einen Teil aus einem Satz nimmst und einfach ohne nichts in den Raum stellst ist dies das eine, das andere ist wiederum der Gesamtkontext welcher verloren geht und direkt zu Missverständnisse hinführen kann.

Der ganze Satz lautet:

„Im Sklaven fängt die Prosa an, und so ist auch diese ganze Gattung prosaisch.“

Hegel bezieht sich hier u.v.a. auf Äsop, welcher ein missgestalteter, buckeliger Sklave gewesen sei –er solle seine Gabe direkt von Götter erhalten haben- und weil er seine Lehren nicht offen sagen durfte, sondern sie nur versteckt, in einem Rätsel gleichsam, zu verstehen geben konnte, das zugleich aber immer gelöst ist.

Äsop betrachtet das Tierische und Natürliche lediglich mit prosaischen Augen als etwas dessen Verhältnisse nur dienen, das menschliche Tun und Lassen vorstellig zu machen; dennoch aber sind seine Einfälle nur witzig, ohne Energie des Geistes oder Tiefe der Einsicht und substantiellen Anschauung, ohne Poesie und Philosophie.

Viele Fabeln weltweit, greifen auf diesen Äsop zurück, dichten noch was dazu und merken nicht, dass das Original -wenn schon- viel origineller ist. ;)



replay,

“ aber alles kann der Mensch ertragen, nur seine eigene Wahrheit nicht“

Ja, das ist korrekt replay und trifft sicher bei den meisten Menschen genau so zu. Dieser Sachverhalt ist scheinbar ebenso als einer der Hauptgründe für die Massenflucht der Menschen aus der Wirklichkeit auszumachen und sind somit potentielle „Kunden“ für die verschiedensten Sinnstiftungen... und Selbstbetrug kann nie wirklich wohl tun.



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kore ehemaliges Mitglied

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Philosophie oder Religion?

25.08.2008 um 19:55
sorry, wegen der Wortfetzen, aber als Denkanstoß um den es geht sind sie brauchbar. Und mich nerven ellenlange Posts, egal ob ich sie lesen oder schreiben könnte!
Es trifft zwar zu was Du dazu äußerst, aber niemand hat behauptet, daß man steril beim Vorgegebenen bleiben muß. Hinsichtlich Nietzsches Aussage bin ich allerdings dennoch nicht überzeugt, daß sie zu einer Stärkung der darwinischen Thesen zu gebrauchen ist.
Allerdings verstehe ich nicht was hier mit Sinnstiftungen gemeint sein soll? Die Religionen? Oder aber unser heute sacht dahinpläterschendes Leben, daß sich vor lauter eigener vorhandener oder eingebildeter Probleme um den Nächsten nur noch in gut organisierten Stiftungen, aus den Reihen der wohlhabenden Bevöllkerungsschichten, kümmert. Sie schmücken sich dann ja auch damit vor der Presse wenn sie können.
Schließlich liefe ja auch ein Ehrenamt, unter einer solchen Regie stehend, hier unter Umständen auf eine Sinnstiftung bezgl. des Lebens des Ausübenden hinaus, wollten wir es mal extrem betrachten. Dennoch kommt dieses der Allgemeinheit zugute.


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Philosophie oder Religion?

25.08.2008 um 21:32
kore,

“ sorry, wegen der Wortfetzen“

Ist schon in Ordnung, nimm es einfach als Denkanstoss für’s nächste mal. ~^


“ aber als Denkanstoß um den es geht sind sie brauchbar.“

Für wen denn ein Denkanstoss? Grundprinzipiell ist es so –in der Philosophie zumindest-, dass ein echter Denkprozess auch sichtbar gemacht werden kann, was Du aber offensichtlich nicht aufgezeigt hast und eher an das Vorgehen von Religionen erinnert, welche zu wilden Spekulationen anregt.

wie z.B. Sklaverei ein Hort der Prosa usf.


“ Und mich nerven ellenlange Posts, egal ob ich sie lesen oder schreiben könnte!“

Dann bist Du in der Philosophie nicht am richtigen Ort, kore und bist mit Religion dann eher besser bedient. :D ;)

Tip: Wann immer Dich irgendetwas nervt kore, so hat dies stets ausschliesslich NUR mit Dir etwas zu tun und mit niemanden sonst.


“ Es trifft zwar zu was Du dazu äußerst, aber niemand hat behauptet, daß man steril beim Vorgegebenen bleiben muß.“

Ich spreche von dem was IST und Du suggerierst was sein SOLLe, das ist überhaupt nicht dasselbe. Dies IST eben auch ein [B]frappanter Unterschied zwischen Philosophie und Religion.

Bei der Religion kannst Du die Verse biegen und so büscheln, so wie es Dir gerade in den Kram passt. Bei der Philosophie hingegen sind [B]echte und redliche Denkprozesse unabdingbar und folgen stringent einem Faden.

Wie bereits erwähnt, versuchte die Religion stets „Wortfetzen“ aus der Philosophie für ihr proklamiertes Dogma einzubinden, was ihr aber nie gelungen ist und auch nie gelingen wird, das einzig stringente ist das Dogma, welches aber mit echtem und redlichen Denken nichts gemeinsames hat.


[B]“ Hinsichtlich Nietzsches Aussage bin ich allerdings dennoch nicht überzeugt, daß sie zu einer Stärkung der darwinischen Thesen zu gebrauchen ist.“

Darwin und Sozialdarwinismus/Pseudochristentum/Nationalismus haben wenig bis gar nichts miteinander zu tun und letzteres hat Nietzsche klar abgelehnt.


[B]“ Allerdings verstehe ich nicht was hier mit Sinnstiftungen gemeint sein soll? Die Religionen?“

Natürlich, ist sie doch die Sinnstiftung Nr. 1 und erfreut sich einer immensen Mitgliederschar weltweit und die selbigen sind ebenso u.a. verantwortlich für den Rest, welchen Du aufführst, ebenso für den Massenkonsum und nach wie vor der Ausbeutung von Ressourcen und so verbergen sie allesamt ihre eigene Interessen hinter der breiten Masse, wie in früheren Zeiten der Römer und der Sklaverei, der Eroberungszüge, der Kreuzzüge, der Inquisition, des Kolonialismus und der Nazis.

Über viele Jahrhunderte von Kriegen und kolonialer Ausbeutung und der Versklavung von Abermillionen von Menschen wurde so unsere „zivilisierte christliche Welt“ aufgebaut, welche sich heute moderner Kapitalismus nennt.

Wir sind heute sogar soweit, dass eine Sinnstiftung schon mal eine Diesel- Jeans übernimmt, Du kaufst nicht nur eine Jeans, nein, Du kriegst noch gerade den gesamten Lifestyle mit dazu, usf.

Natürlich ist es so, dass die simplen paar Weisheiten, welche allenfalls in Religionen anzutreffen sind, für die Masse leicht zu konsumieren sind, echte und redliche Denkprozesse wie sie in der Philosophie anzutreffen sind, erfordern hingegen schon einen ganz anderen Einsatz der Substanz. :)

p.s. wenn Du Hegel -in Deinem aufgeführten Zitat- weiter verfolgt hättest, dann hättest Du auch die korrekte Intension aufgreifen können um die es geht, nämlich der Wandel zum Individuum und der Abgrenzung des ICH’s von seiner Umwelt, welchem (dem ICH) wiederum Religionen in ihren Heilsversprechungen, was weiss ich nicht alles versprechen wollen. ;)[/b][/b][/b][/b]



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Philosophie oder Religion?

26.08.2008 um 10:34
@coelus

nicht jeder welcher sich mit Philosophie beschäftigt hat ist gleich ein Philosoph! Genausowenig wie einer der keine ellenlangen Texte verfasst, keiner sein muß.
Du triffst hier Aussagen welche u. U. allein auf Dich zutreffen, aber nicht auf jeden Philosophen. Demzufolge ist auch was unter dieser Sparte veröffentlicht wird nicht alles als Philosophie zu bewerten.Denn lange Texte können beim Herleiten des Denkens geanauso fehlen, wie kurze treffend sein mögen.
Sicher hast Du bereits ebenfalls die Erfahrung gemacht, daß es an dieser Stelle wenig nützt Gedanken herzuleiten, da dies oft überlesen wird, wenn es zu viel Raum einnimmt. Wenn ich hier etwas darstellen will, muß es kurz gefasst sein. Bin ich dazu allerdings nicht in der Lage führt es zu Mißverständnissen, die nur innerhalb des Gesprächs lösbar sind.
Mir persönlich liegt aber am Gespräch mehr, welches ich mich ebenfalls hüte jemandem aufzuzwingen, als daran mein Gegenüber überzeugen zu wollen.
Zumindest habe ich gelernt diesen Punkt offen lassen zu können, obwohl ich wie Du absolut richtig erkannt hast, kein Gegner religiöser Inhalte bin.
Bezüglich Nietzsche hat sich dieser ja als Grieche gefühlt, wobei er diesbzgl. in seiner Zeit nicht alleine stand.
Den Aufbau unserer christlichen Welt im Zusammenhang, oder als Ergebnis des Materialismus oder Kapitalismus darstellen zu wollen, ist Denkfehler übelster Willkür. Denn es trifft genau das Gegenteil zu: die Kultur des Kapitalismus hat die Inhalte des Christentums mißbraucht und entstellt, um Kapital daraus schlagen zu können.
Teils unter dem Deckmäntelchen entstellter Nächstenliebe und schmerzloser Opferbereitschaft
Genau dies sind die Inhalte unsrer unreligiös gewordenen Kultur, die sich an die Stelle echt empfundener Religiosität und wahrer Sinnfindung, unter Regentschaft geschmacklosester Accessoires, gesetzt haben.
Tatsache ist, daß wir nicht wissen was Christentum ist, solange wir es nicht erkannt haben und ebenso wissen wir nicht was Kapitalismus ist, solange wir distanzlos darin verharren und glauben Kritik an unserem ungeistigen Fundament üben zu können, sei allein der Weisheit letzter Schluß.
Die christliche Mysterienkultur, z.B. des Urchristentums wurde nicht egriffen, was unschwer beweisbar ist, da es eine öffentliche sein sollte.
Die Mißstände die Du hier anprangerst sind wie Du selbst darstellst die Herrschaft einiger weniger über viele.
Das aber ist alte Mysterienkultur, die Jahrtausende zuvor im Recht war, auch wenn sie Prosa zeugte.
Sie setzt sich usurpatorisch an Stelle christlicher Wahrheiten. Hierzu gehören durchaus auch die, welche bestreiten, daß es diese Wahrheiten überhaupt gebe.
Sie reichen den Unterdrückern der Geistesfreiheit, die aus Vorzeiten auf uns im falschen Gewand der Bestimmung gekommen sind, von der anderen Seite die Hand, indem sie verkünden die Freiheit zu bringen und verschweigen, daß sie Kinder der Determination sind.
Von den Inhalten der alten Mysterienwelt ganz zu schweigen, die Fundament legten für alle Philosophie, da griechische Kultur zu erst in drastischster Weise von Tragik, Tod und Hades denkerisch geformt wurden.
Nur so konnte man den Errynnien entgehen, indem man sie von außen nach innen versetzte und sich selbst zum Hervorbringer des Gedanken machte.
Mittlerweile ist die Menschheit ja bereits taub geworden für die Stimme des eigenen Gewissens und sieht es als Errungenschaft höchster Tragweite an, Denken rein physikalisch erklären zu können.
Dies ist aber meines Erachtens der Tod jeder Philodophie und unter Abstrahierung des eigenen Gewissens, auch der Tod jeder Mysterienkultur, aus der die Religionen in Wahrheit genauso wie die Philosophie, entstanden sind.
Da Gott tot ist, konstatieren wir für uns kein Gewissen zu haben und allenfalls krank zu sein, wenn etwas zu uns spricht.
Alles ist leiblich und daher jenseits von Gut und Böse.
Somit ist aber jede Kritk am Kapitalismus, wie auch am Materialismus vollkommen sinnlos und sinnwidrig.
Zu meinen man könne bzgl. religiöser Inhalte Wortfetzen biegen und büscheln, zeugt davon nicht lange genug über diese Sachverhalte gedacht zu haben.


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Philosophie oder Religion?

26.08.2008 um 10:40
ein für mich ellenlanger Text, dennoch komprimiert bis zum äußersten. :)


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Philosophie oder Religion?

26.08.2008 um 13:28
Danke für Deine Aufrichtigkeit und die Zeit, welche Du Dir genommen hast, kore.

Es ist immer sehr einfach und bequem die weit verbreitete Floskel zu verwenden, die Religion in sich wäre das Non-Plus-Ultra, jedoch der Mensch sei selber schuld, weil er es die letzten paar Tausend Jahre es nicht gerafft hätte den Kern zu verstehen und deshalb nur Schindluderei betrieben hat, dies auf Kosten von Millionen unschuldiger Artgenossen usf. usw.

Jeder vernünftig denkende Mensch kommt kurz und bündig zum Schluss, dass Religion als Werkzeug für nichts zu gebrauchen IST und mit diesem Werkzeug noch bis heute nicht ein Werk geschaffen wurde, welches Bestand hätte, an welchem flächendeckend Menschen sich tatsächlich im Hier und Jetzt erfreuen können in der Praxis.

Wenn wir im Kurzabriss uns die Chronologie vergegenwärtigen, wie es gekommen ist, so entdecken wir bei vielen Themen im AT eine Schmälerung von altorientalischen Epen, welche bereits über 2000 Jahre vor der alttestamentlich-israelitischen Kultur eigentlich dieser Version hoch überlegen zu sein scheint und es sich beim AT um eine Kopie, respektive treffender um ein Plagiat handelt, dieser Sachverhalt auch gut begründet ist aus der vorliegenden babylonischen-assyrischen Kultur.

So spricht also vieles dafür, dass zahlreiche Schöpfungsmythen, Kosmogonien genannt, wesentlich älter sind als z.B. die Paradies-Erzählung des AT: altägyptische, sumerische, akkadische, hethitische. Die Legende vom Exodus z.B. ist zweifellos das Paradebeispiel für die ideologische Propaganda der Bibelautoren und für ihre literarische Technik der Stilisierung, Verdichtung und Superlativisierung und ist die Geburtsstunde Israels, der Gründungsmythos des auserwählten Volkes.

Sogar im östlichen Jordanland der edomitischen Bergwelt, wo also der berühmte Berg liegt – welcher später verschoben wurde-, wo also Jahu, der spezifische Schutzgott der Schasu, verehrt wurde, wurde nun aus dem Berggott Jahu der Universalgott Jahwe (von: JHWH) und die Exodus- Erzählung ist im Kern der poetisch stilisierte Mythos einer Rettung. Die Chiffre für alle Rettungsvorstellungen: für die Tatsache, überlebt zu haben, wie für die Hoffnung, auch künftig überleben zu können.

Auch als das AT geschrieben wurde, waren Sodom und Gomorrha bereits lange zerstört –das Werk eines heftigen Erdbebens- und das regte die Phantasien der Autoren an: Gab es etwa ein göttliches Strafgericht? Denn nach altorientalischer Ethik geht ein Volk, das eine Unrechtstat begeht, an sich selbst zugrunde. Es gilt der sogenannte Tun_Ergehens-Zusammenhang: Wer Schlechtes tut, dem ergeht es auch schlecht.
Über Babylon ist ebenso nichts gutes in der Bibel zu lesen über das machtvolle Reich im Zweistromland und seine Hauptstadt gilt er als Ort des Lasters und Verderbens, als Metapher für Unfreiheit und Unterdrückung, Hybris und Wahn. Doch das was IST, zeigt ein anderes Bild und es zeigt eine Kultur, die vor zweieinhalb Jahrtausenden zu erstaunlichen Leistungen in der Lage waren –in der Astronomie und Mathematik, der Wasserwirtschaft und Architektur.

Die Empirie geht also viel weiter zurück und wurde ganz einfach für Machtzwecke in eine Mystik umgekrempelt, Geheimsprachen verschlüsselten uraltes Wissen und war nur auserwählten Priestern zugänglich, welche dieses Wissen aus der Empirie zu einem religiösen Machtsystem umformten und ein System und Weltbild der Kontrolle errichteten.

Sie lernten „Wissen“ zu horten, weil bis anhin Gruppenwissen immer geteilt wurde und in den archaischen Menschengruppen gab es keinen „privilegierten“ Zugang zum Wissen. In den Bauerngesellschaften aber entstand “Geheimwissen”, das Macht verschaffte. Wer die Kalenderberechnung kontrolliert, kontrolliert das Denken der anderen, er beherrscht die Zukunft. Zeitmessung war für die Bauern eine Notwendigkeit, sie mussten den Zeitpunkt von Aussaat und Ernte bestimmen können. Für die Abmachungen der Jäger und Sammler genügte früher ein Mondkalender, die Bauern berechneten nun den Jahresablauf am Gang der Sonne. Der Übergang vom Mond- zum Sonnenkalender ist nicht nur eine neue Zeitmessungstechnik. Mit diesem Übergang veränderte sich auch die ganze Kosmologie. Es entstand ein völlig anderes, neues Weltbild - ein Weltbild der Kontrolle.

Die Priester waren die ersten Spezialisten, die Wissen sammelten und es zu ihrem Vorteil einzusetzen wussten. In den sehr viel zahlreicheren Gruppen der Bauern waren es diese Spezialisten des Rituals, die nun die Aufgabe hatten, Feste für viel mehr Menschen zu organisieren. Sie bestimmten den Zeitpunkt der Rituale, sie bestimmten den Beitrag, den jeder und jede für das Fest zu leisten hatte. Sie verfügten über den Rest der Gruppe und waren die ersten Herren unter den Menschen. Man kann in Genesis 2, 17-30 nachlesen, was das “Volk” den neuen Herren schuldete.

Für die Männerpriester konnten auch nicht mehr Frauengötter im Zentrum der Rituale stehen, sie erfanden Männer-Götter, die Donnerer und Blitzeschleuderer . Zwischen 4000 und 1000 v. Chr. veränderten sich die Religionen der Bauernvölker. Die Muttergottheiten wurden abgewertet und verschwanden in vielen Religionssystemen ganz. Es war ein Herr-gott, der die Macht übernahm.

In unserer Geschichte zieht sich die Macht und Kontrolle durch die Religion bis zur Aufklärung, wo man eingesehen hat –aufgrund der dauernden äusserst blutigen Religions- Grabenkriegen, Hexenjagd mit mehr als 50'000 Opfern, vom Dorfprediger bis zum Theologieprofessor beteiligten sich Kleriker aller Art an der Hexenverfolgung, Inquisitionsprozesse u.s.m.-, dass Religion nicht in der Lage ist, eine Gesellschaft mit öffentlichen Ämtern zu betrauen und führte so zur Säkularisierung.

Das religiöse System von Denunziation, Zeugenbefragung und Folter, worin Kleriker an das glaubten was sie bekämpften: an die Kraft der Magie. In den Köpfen von Gelehrten verbanden sich die Angst vor Schadenzauber, vor Ketzersekten und vor dem Teufelspakt zu einem neuen Delikt: der Hexerei, worin angeblich sich Menschen beiderlei Geschlechts mit dem Satan zusammen taten, um gemeinsam der Christengemeinschaft zu schaden usf.

Aus diesen und noch viel mehr anderen Gründen, liebe/r kore, IST Religion ein (unbrauchbares) Werkzeug, welches sich mit dem was sein SOLLe, nicht aber IST „beschäftigt“ und die Philosophie, also die „Liebe zur Weisheit“, ist ein Handwerk und die hohe Kunst des Spinnens, mit sehr praktischen und präzisen Werkzeug also, gelingt es so den Faden zu halten, um nicht am Ende etwas völlig Unnützes oder auch nur leicht Zerreissbares zusammenzuspinnen. :)



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Philosophie oder Religion?

26.08.2008 um 20:58
...und da habe ich mir Mühe gegeben, mich noch kurz zu fassen! :)
Dennoch vielen Dank für die Mühe, auch wenn ich nicht recht weiß, was ich damit nun anfangen soll, da Du mir wenn auch ausführlicher zurückreichst, was ich bereits erläutert habe, natürlich und zugegebenermaßen nicht mit dem verhängten Todesurteil für Religion, da werden wir uns nicht einig.
Aber da Du selbst bestätigst, daß die Mysterienkultur viel weiter zurückreicht als unsere derzeitige Staatskultur und möglicherweise Zusammenhänge zwischen dieser und unseren Religionen bestanden haben können, ist mir nicht klar wo Du die Trennungslinie ziehst, wenn Du davon ausgehst man könne den Menschnen keinerlei Fehlverhalten anlasten, es seien allein die religiösen Inhalte die gefehlt haben.
Wenn alles erfunden war um der Macht willen, dann sind genau diese Menschen verantwortlich. Da aber niemand etwas erfunden hat, sondern erlebt wurde dies in ganz andrer Art und Weise, als es ein Mensch heute gewöhnlich tut, hält man diese Dinge für abwegig und absurd. Das geht soweit, daß wir uns nicht anders zu helfen wissen, als von Erfindungen und Lügen zu reden. Aber selbst eine Lüge ist geistig betrachtet eine Realität, sei sie von dieser oder jener Seite aus beleuchtet, mit allen zu ihr gehörenden Konsequenzen.
Wir sind es doch, welche sich erlauben von uns auf die Menschen andrer Zeiten zu schließen, ohne zu verstehen wieso sie dieses oder jenes glaubten. Es ist da einfacher von Kindereien zu sprechen, ohne erkennen zu wollen, daß diese Stammesriten und ihre Gottheiten innerhalb einer Entwicklung stehen, die den gesamten Erdball umfaßt hat und nicht Willkür beinhaltet. Es ist unsere Willkür, die hier so aufgeklärt über Unverstandenes doziert und es auf heutige Verhältnisse einfach überträgt.


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26.08.2008 um 21:36
solange der Glaube sich darauf beruft, nach freien Willen zu handeln
liegt eigentlich schon der Gegenbeweis der Aussage vor.

Glaube ist die destruktiveste Macht und eine Denkschleife die nicht der Wahrnehmung
zugrunde liegt, sondern einem übersteigerten Selbstwertgefühl entspringt.
Ein übersteigerter Selbstwert richtet sich nicht nach dem was IST, sondern immer nach dem was sein SOLLE

Die Mensch kann Vergangenes leichter überblicken und das Sinn und Zweckdenken vergangener Kulturen leichter verstehen als diese ursprünglich selbst, sofern ihre Überlieferungen in die denkende Gegenwart übersetzt werden können.

Einzig ein übersteigerter Selbstwert, der sich wiederum auf Glaube stützt, ist dazu nicht in der Lage, da die Denkschleife aufrecht erhalten werden muss, um den Selbstwert der nicht IST aber sein SOLLE zu verteidigen und welches auch begründet, dass Individuen die vom Glauben abfallen, sich anfänglich in ihrem tatsächlichen Selbstwertgefühl nur schwer zurechtfinden.

Unser Freund Coelus hat uneingeschränkt recht.


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26.08.2008 um 22:07
Einen Kind von anfang an die Bibel zu Lehren ist ok aber ab einer gewissen Zeit sollte er sich seine eigene meinung bilden sollen,und damit er in der Lage dazu ist sollte man neben Religion in der Schule auch Philosophie lehren lassen.Oder anstatt Religion Philosophie?

Also ich weis zwar nicht was ihr alle so in eurem Religionsunterricht gelernt gehabt, aber meins war in der gesamten Schulzeit recht interessant. Da war alles drin, Geschichte, Politik, Philosophie, also alles rund um die Religion und einiges darüber hinaus. Und ehrlich gesagt, ich finde so eine Art von Unterricht viel besser, statt irgend so ein langweiliges Zeug durchkauen zu müssen, wo es nur darum geht was es alles an Philosophen gab und was sie alles so gemacht haben. Und es ist nicht besonders sinnvoll diese ganzen philosophischen Theorien in der Schule zu vermitteln, da sich nur die wenigsten dafür interessieren würden. Da man auch selbst Gedanken machen müsste um diese Sachen verstehen zu können und die Schule nicht besonders motivationsfördernd ist, wird, meiner Meinung nach, aus der Sache nichts bedeutendes. Also in dem Falle ziehe ich als Ungläubiger die Religion vor.


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26.08.2008 um 22:08
ein übersteigerter Selbstwert richtet sich nach dem was man glaubt was man ist und nie nach dem was man sein sollte. Dieser Glaube ist in der Tat destruktiv, aber es ist kein Glaube, sondern Irrglaube.
Ein solcher Irrglaube hat stets nur sich als Zerrbild im Visier und nicht etwa Möglichkeiten außerhalb seinerVorstellungen über sich selbst. So wie er andre menschen und deren Glaubens - und Denkwelt auch stes nur für die eigenen Zwecke unterjocht um erneut vakuumhaften Selbstwert zu produzieren.
Dieser "Selbstwert" ensteht gerade daraus, daß keine wahren Inhalte gegeben wurden und auch keine Möglichkeit, innerhalb einer geistfernen Umwelt, diese aufzufinden.
So entsteht ein Sinn-Vakuum, daß mit allerlei Scheinhaftem und Idolhaftem angefüllt wird. Dies trifft insbesondre auch auf Formen von Neo-Nationalismus zu, wo schwache inhaltlose, keinesfalls orientierte Menschen auf Grund genau dieses Vakuums, in die, den geistigen Inhalten und Idealen gegenüberstehenden ungeistigen Ideologien getrieben werden.
Nun zu konstatieren, daß es überhaupt kein Geistiges gäbe, hieße das Kind mitsamt dem Bade ausschütten. Gibt es Ungeist, so gibt es auch Geist. Es ist aber nicht Schuld geistiger Inhalte, daß der Mensch sich nicht für diese interessiert, auch wenn er möglicherweise so verkehrte Beurteilung findet , wie es oben vorgenommen wurde, sondern menschliche Ignoranz gegenüber denselben. Diese entsteht möglicherweise auch durch ein übersteigertes Selbstwertgefühl.


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Philosophie oder Religion?

27.08.2008 um 09:36
kore,

“ ...und da habe ich mir Mühe gegeben, mich noch kurz zu fassen!
Dennoch vielen Dank für die Mühe,“

Bitteschön, doch es bereitet mir keine Mühe kore, denn:

“ Es ist der Urquell des Lebens, der mühelos aus sich selber quillt.“ Latose :)


“ Aber da Du selbst bestätigst, daß die Mysterienkultur viel weiter zurückreicht als unsere derzeitige Staatskultur und möglicherweise Zusammenhänge zwischen dieser und unseren Religionen bestanden haben können, ist mir nicht klar wo Du die Trennungslinie ziehst, wenn Du davon ausgehst man könne den Menschnen keinerlei Fehlverhalten anlasten, es seien allein die religiösen Inhalte die gefehlt haben.“

Es geht um die Chronologie kore. Zuerst Empirie als Gruppenwissen und jedem zugänglich, dann Empirie Zwecks Machtmissbrauch in Mystik umgewandelt und mit Symbolsprache verschlüsselt, damit das Privileg (der Empirie) für die Priester vorbehalten bleibt, dann basierend auf dieser Mystik –die Mystik bleibt natürlich vorerst nur für das kontrollierte Volk „Mystik“- wird ein Universal- Gott „installiert“, der als oberste Autorität und Richter die Legitimation für die Priester (Vertreter Gottes auf Erden) herleiten und absegnen SOLL.

Dann taucht einer oder eine Gruppe auf, der/die den ganzen Schwindel durchschauen (ev. Jesus), der/die zwar die sturen Gesetzte dieser Religion und Machtmissbrauch zu entlarven vermag, doch den einen Gott selber nicht auch noch demontieren kann, ohne dass er/sie ihre Köpfe riskieren, was aber dennoch sein musste und prima in ein neues Glaubenskonzept hinein passte.

Dieser fundamentale Angriff wurde von den Machtinstanzen (Rom) dann wiederum so umgemünzt, dass eine „neue“ Religion zur weiteren Kontrolle weiterhin aufrecht erhalten werden konnte, was aber dann bis zum Exzess (siehe letzten Beitrag) ausartete, so dass es zur Säkularisierung hinführte und die Macht der Kirchen/Religion so gebrochen wurde.

Doch auch so genannte Ungläubige Machthaber, bedienen sich natürlich liebend gerne auf das Prinzip der Religion und lassen sie auch aus dem Grunde „am Leben“, denn die vielen Schäfchen sind ja schon mit Hierarchie und mit obersten Autoritäten seit Jahrtausenden gewöhnt und das passt somit bis in unsere Zeit, nahtlos von den Römer und der Sklaverei, der Eroberungszüge, der Kreuzzüge, der Inquisition, des Kolonialismus, der Nazis bis zum heutigen modernen Kapitalismus.

Schon zu allen Zeiten haben mutige Artgenossen gelebt, welche diesen (Massen-) Betrug an sich Selbst durchschaut haben und Klartext gesprochen haben, dazu benötigten sie kein „verschnörkelte Mystik“ oder etwa Geheimsprachen/Symbolik, sondern redliches und echtes Denken reichten dafür vollends aus.

Natürlich war/ist dies aber vielen Artgenossen viel zu unspektakulär, da sie ja lieber das „magische“, „mystische“ und der Glaube an etwas was sein SOLLe, nicht aber IST, lieber so aus der Wirklichkeit zu entfliehen glauben. Die Philosophie hat u.a. diesen Sachverhalt schon immer wieder bis in die kleinsten Details präzise ausgeführt, was die Religion bis heute verschleiert. :)


Wie es unser Freund replay auf den Punkt bringt:

“ Glaube ist die destruktivste Macht und eine Denkschleife die nicht der Wahrnehmung
zugrunde liegt, sondern einem übersteigerten Selbstwertgefühl entspringt.
Ein übersteigerter Selbstwert richtet sich nicht nach dem was IST, sondern immer nach dem was sein SOLLE. “

kore, der Glaube an einen unabänderlichen Charakter, der im Hier und Jetzt auf das Jenseits hin hofft, die vollkommene Paradiesvorstellung und die Erfüllung aller Sehnsüchte in aller Ewigkeit, hat stets nur sich als Zerrbild im Visier und nicht etwa Möglichkeiten außerhalb seiner Vorstellungen über sich selbst.

Dann wäre dies nach Deiner Logik ebenso ein Irrglaube oder auch Aberglaube, dem ich Dir so zustimmen kann. :)



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kore ehemaliges Mitglied

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27.08.2008 um 09:55
obiges Zitat ist nicht von mir. Aber es ist klar daß Du replay zu Hilfe kommst und alles verdrehst mit allzu vielen Worten. Nicht immer ist es der Quell der Wesiheit, der übersprudelt, es soll ja auch Fälle geben, da wird die Toilettenspülung bedient um Unliebsames verschwinden zu lassen! :)


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27.08.2008 um 10:03
Schon wieder vergessen, kore?

“Nichts ist gefährlicher für die neue Wahrheit als der alte Irrtum.“ ;)

Bitte bleib sachlich und drücke Dich präzise aus, was Du genau sagen möchtest. :)



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27.08.2008 um 10:43
@coelus

Ich habe gestern leider nicht verstanden, was du für das Selbst hältst, deshalb würde mich interessieren.

Was ist für dich das Selbst eines Menschen?

Im welchen Kreis stehen die Selbst der Menschen zueinander?


Vollkommenheit im Sein wäre, die Wahrheit ist Punkt A-Z, das Ego sieht Punkt R oder D-F als Wahrheit an und seine Realität wird durch alle ausstehenden Punkte ergänzt. Nur so könnte man von Vollkommenheit sprechen.

Welches Sein wäre dann also die Ergänzung?

Warum ist also ein Punkt in dieser Verkettung, wenn man ihm abgeschnitten betrachtet unwahr oder falsch? In diesem Fall könntest du nicht von einen vollkommenen Sein sprechen, denn es müsste im jeden Moment vollkommen sein, was du zwar bejaht hast, aber in anderen Punkten gleichzeitig ausschließt.

So wie ich das sehe, klagst du die Religionen an, machst aber genau den gleichen Fehler.


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Philosophie oder Religion?

27.08.2008 um 11:34
member,

Das Selbst eines Menschen ist der ganze Mensche selbst –mit allem drum und dran. D.h. auch wenn der Mensch selbst nicht gerade in der Situation ist, sich selbst als das zu erkennen, was er tatsächlich ist, dies weil er vielleicht mittels einer seiner geistigen Tätigkeiten an irgendwelchen Vorstellungen seine volle Aufmerksamkeit gerichtet hat und sich deshalb nicht auf sein authentisches Selbst bezieht, so ist das Selbst des Menschen das, was er tatsächlich ist.

Das Selbst des Menschen ist noch immer das Selbst, auch wenn niemand an irgendetwas denkt. Das Selbst bietet die Infrastruktur für das Denken an und das Denken kann denken was es will, auch ohne an das Selbst zu denken. Das ICH/Ego ist daher ein Konstrukt, eine Vorstellung, welche aus den geistigen Tätigkeiten resultiert und daher ein Gedanke, respektive eine Vorstellung ist.


“ Im welchen Kreis stehen die Selbst der Menschen zueinander?“

Das Selbst weist keine Grenzen auf und ist mit der gesamten Umwelt permanent verbunden und in stetem Austausch -auch wenn man nicht daran denkt oder sich dessen bewusst ist.

Das ICH/Ego hingegen –dies weil es nur eine Vorstellung/Gedanke/Glaube ist- weist Grenzen auf und sieht sich als etwas Eigenständiges an und grenzt sich so „virtuell“ von seiner Umwelt ab und kreiert unweigerlich eine Spaltung von einem Innen und Aussen.

Da die Welt in jedem Augenblick vollkommen ist und auch nicht auf einem Weg zur Vollkommenheit begriffen ist, so ist ebenso unser Selbst in jedem Augenblick, Hier und Jetzt vollkommen -es gibt kein mehr mehr, auch nicht wenn man es sich vorzustellen vermag-, da aber das ICH/Ego sich nicht direkt auf sein Selbst sich bezieht und sich selbst abspaltet, also das Denken, Wahrnehmung und Bewusstsein nicht kongruent sich auf das Selbst bezieht, so manövriert sich der betroffene Mensch aus eigenem Entscheid aus dieser Vollkommenheit und IST unmittelbar den Konsequenzen von Raum und Zeit unterworfen, was natürlich immer noch innerhalb der Vollkommenheit geschieht, aber nie eine Harmonie mit der Vollkommenheit bilden kann und direkt zu Unwohlsein hinführt als Konsequenz, dieser eigenen Spaltung, respektive vom Betrug an seinem Selbst.



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