Gibt es eine Hölle?

Bei uns in Europa zumindest durchleben wir derzeit sogar eine der (relativ) friedlichsten Phasen in der Geschichte, also *Hölle* auf Erden findest wenn dann auch eher ganz Andernorts statt.

Thawra schrieb:'Schön' im Vergleich zu was? Es gibt kein Paradies, that's life. Man kann die Welt nur vergleichen mit früheren Zuständen... und da könnte zwar einiges besser laufen, einiges aber auch schlimmer.

Ich glaube, dass es doch eins gibt.

@Kc

Du kannst gern dran glauben, zeigen kannst du es mir aber nicht...

@venefica

venefica schrieb:bin mitfühlend

Ich auch. Was dazu führt, dass ich mir manchmal fast die Haare ausraufe, wenn ich einige Geschichten von früher lese... da ging's häufig mindestens so schlimm ab wie heute und noch einiges schlimmer.

,,Hölle" sehe ich weniger als einen konkreten Ort, wo man von kleinen Teufelchen gefoltert wird.

Sondern als ein Getrenntsein von Gott, während man gleichzeitig das innere Bedürfnis nach Transzendentem hat.

@venefica
Es gibt tatsächlich einige Medien, die die Welt schlecht reden. Viele Boulevardmedien zum Beispiel tun dies, weil sich schlechte Nachrichten scheinbar aus irgendeinem Grunde besser verkaufen als gute.
Nichtsdestotrotz scheint es so, als ob es zur Zeit (also in den letzten Jahrzehnten) der Mehrheit der Menschen auf der Welt langsam aber stetig immer besser geht (obwohl wir in einer schwierigen Phase sind, wo sich durchaus entscheiden könnte ob das so weitergehen wird).
@Kc
Wenn man also nicht das innere Bedürfnis nach Transzendentem hätte kann man nicht in die Hölle kommen?

@Tarsius

Man kann schon, denke ich. Nur wird man es wohl nicht so wahrnehmen.

Wie schon gesagt: Es ist kein Ort, wo man hingelangt, sondern ein Zustand.

@Tarsius

was denkst du ob es eine hölle gibt?


meine meinung ist immer noch die ich oben schrieb...das hier ist die hölle.

@venefica
Da hast du mich wohl vorhin überlesen ;).

von mir
Ich glaube übrigens, dass die Hölle eine Erfindung der(monotheistischen?) Religionen ist um die Gläubigen bei der Stange zu halten.

@Tarsius

da hast du recht... ich lasse mich nicht von der kirche einschüchtern aber denke das weiß wohl jeder das es die hölle nicht wirklich gibt außer hier auf erden. ;)

@Kc

Kc schrieb:Es ist kein Ort, wo man hingelangt, sondern ein Zustand.

Könntest du Theologe mir den Bibelvers Lk 16, 19 ff erklären?

Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich mit Purpur und köstlicher Leinwand und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. 20 Es war aber ein armer Mann mit Namen Lazarus, der lag vor seiner Tür voller Schwären 21 und begehrte sich zu sättigen von den Brosamen, die von des Reichen Tische fielen; doch kamen die Hunde und leckten ihm seine Schwären. 22 Es begab sich aber, daß der Arme starb und ward getragen von den Engeln in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und ward begraben.
23 Als er nun in der Hölle und in der Qual war, hob er seine Augen auf und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. 24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich mein und sende Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge; denn ich leide Pein in dieser Flamme. 25 Abraham aber sprach: Gedenke, Sohn, daß du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun aber wird er getröstet, und du wirst gepeinigt.

Und komm mir jetzt bitte nicht damit "dass sei bloss ein Gleichnis!" :D
Das wäre nun wirklich zu durchschaubar ^^

Nur wenn du weißt, dass es dich gibt, dann weißt du auch etwas über Gott und die Welt.

Wenn du nicht weißt, wer du bist, wo ist dann Gott und die Welt für dich?

Das Wissen um das eigene Vorhandensein entsteht durch einen konstruierten und manifestierten, kommunikativen Ausdruck, genannt physischer Körper. Das Wissen um diesen Körper ist das Wissen, dass es dich gibt. Wenn dieser Körper wegfällt, fällt auch das Wissen um das eigene Vorhandensein weg, weil kein kommunikativer Ausdruck mehr vorhanden ist, der zur Erlangung des Wissens konstruiert wurde.

Wenn du also nicht mehr weißt, dass es dich, wo ist dann für dich eine Hölle, eine Welt oder ein Gott?

Womit solltest du etwas bemerken können, wenn kein kommunikatives Element vorhanden ist, mit dem weder du dich selbst noch andere bemerken könnten?

Nur wer diese konstruierten Illusionen durchschaut, wird verstehen, warum Himmel und Hölle, Gott und Teufel, ja und nein, heiß und kalt, Liebe und Hass, alles Konstrukte sind, um dem wahren Unmanifestierten einen kommunikativen Ausdruck geben zu können.

Das Entscheidende ist letztlich der Wille: will ich mich denn meinem Gott unterordnen (im Paradies) oder will ich mein eigener Herr sein (in der Hölle)? Das Grundproblem der Atheisten scheint mir ja zu sein, dass sie sich nicht einem Mächtigeren unterordnen wollen. Das mit den guten Werken hat nur Einfluss auf die Dauer des Purgatoriums (vor dem Eintritt ins Paradies).
Gott ist sehr barmherzig! Er möchte unbedingt alle Seelen bei sich im Paradies haben. Nur wenn einer halt gar nichts mit Gott zu tun haben will, lässt er ihn in die absolut gottfreie Zone ("Hölle") gehen, Gott zwingt nie.

@AveCrux
Da Atheisten keinen Gott haben können sie sich keinem unterordnen :D

Das "Problem" der ATheisten ist nicht dass sie sich nicht unterwerfen würden ....
dass würden sie!

Sondern dass sie sich nunmal weigern sich etwas zu unterwerfen was allem Anschein nach bloss das übereifrige EGO einiger Verblendeter Ego(^^)manen iat!

Die Geschichte des reichen Prassers in der Hölle ist so nicht nachzuvollziehen: EWIGE Pein für ein ENDLICHES, vielleicht 50-60 Jahre dauerndes Leben in Saus und Braus und ohne Gott? So ein Gott wäre ein Ungeheuer, der jedes gerechte Maß vergessen hätte. Deswegen kam man später auf das Fegefeuer oder die Hölle auf Zeit im sunnitischen Islam, um Gott nichts Ungerechtes oder Maßloses anzuhängen.
Wenn man die Geschichte nicht so wörtlich verstehen will, kann man ja "Hölle auf Zeit" oder "Fegefeuer" statt "ewige Hölle" lesen, und dann stimmt es wieder.

@Thermometer

Ja das ist eine bekannte Geschichte, der reiche Mann und der arme Lazarus.

Ich denke, man darf sie zunächst mal nicht einfach nur für sich alleine betrachten, sondern muss sie im Kontext der Lehre Jesu sehen.

Jesus predigt während seiner Wirkungszeit unter anderem Vertrauen auf Gott und Nächstenliebe bei allen Menschen, sowie Hoffnung und Erlösung.

Es ist nicht so, dass Menschen mit viel Besitz generell schlecht sind. Jedoch wird auch an anderen Stellen deutlich, dass man sich nicht an irdischen Besitz klammern soll.
Gibt eine Stelle, wo ein Mann Jesus fragt, was er denn tun solle, um Seligkeit zu erlangen und ihm nachzufolgen und Jesus antwortet zunächst mal, er solle sich an die Gebote halten. Der Mann erklärt, das habe er immer schon gemacht. Darauf sagt Jesus, dass sei eine coole Sache und als ,,finalen Schritt" sozusagen solle der Mann all seinen Besitz verkaufen und sich nur noch darauf konzentrieren, einen ,,Schatz im Himmel" anzusammeln.

Da der Mann reich ist, findet er das nicht so toll und geht weg, was Jesus bedauert.
Unter anderem mit bekannten Metaphern wie ,,Eher geht ein Kamel durch`s Nadelöhr, als das ein Reicher in den Himmel kommt".

Denn das Problem ist, dass Reiche an ihrem irdischen Besitz hängen und deshalb nicht vollauf vertrauen können darauf, dass Gott sich um sie kümmern wird. Somit können sie sich auch nicht frei seinen Geboten öffnen und beispielsweise Nächstenliebe richtig ausüben.
Es gibt den Spruch, man könne nicht 2 Herren dienen, Gott und dem Mammon, weil man sonst keinem der beiden seine volle Aufmerksamkeit schenke.


Es ist nicht verboten, reich auf Erden zu sein, aber im theologischen Kontext wird es einem nicht helfen, nach dem Tod Seligkeit zu erlangen, weil durch materiellen Reichtum wichtigste Komponenten wie Vertrauen auf Gott und Nächstenliebe oft fehlen.

Als ein solcher Reicher hat man nur irdische Freuden, wird aber nach dem Tod sehr genau abgeschätzt nach seinen Taten und weit weniger nachsichtig behandelt.

Deshalb landet der reiche Mann in der Geschichte, die du da eingestellt hast, nach dem Tod auch in der Hölle. Das ist die eine Komponente.


Die andere Komponente der Geschichte, Lazarus, dreht sich um Hoffnung und Vertrauen darauf, dass Gott sich um einen kümmern wird, egal wie Scheiße es einem geht und sei es auch erst im Leben nach dem Tod.
Krankheiten, Armut, Tod, Verachtung durch andere Menschen, all dies, was man im Diesseits erfährt, wird bei Gott verschwunden sein. Das endliche Leben auf dieser Welt mag schlimm sein, doch im unendlichen Leben nach dem Tod wird nur noch Gutes existieren, wenn man nicht gar zu große Verbrechen auf sich lädt.

Lazarus wird erlöst von dem Leid, was er hatte, der Reiche hatte kein Leid und übte auch keine Nächstenliebe, hatte kein Vertrauen auf Gott, lebte nur von seinem Reichtum - und kann damit auch von nichts erlöst werden, sondern landet zumindest erstmal in der Hölle.


Das ist mein Verständnis dieser Geschichte.

Was transportiert werden soll, ist die Wichtigkeit von Hoffnung und Vertrauen auf Gott und die Erlösung von Leiden, ebenso wie die Wichtigkeit von aktiver Nächstenliebe und Demut.

AveCrux schrieb:Wenn man die Geschichte nicht so wörtlich verstehen will, kann man ja "Hölle auf Zeit" oder "Fegefeuer" statt "ewige Hölle" lesen, und dann stimmt es wieder.

Das ist aber ein doch ziemlich inkonsequenter Glaube sich nur die Rosinen rauszupicken und bei den unhumanen Stellen einfach wegzuschauen oder gar umzudeuteln bis es wieder ins selbstgebastelte Gottesbild passt, dann kann man die Bibel auch gleich weglassen.

Laut deutscher Übersetzung sagte Jesus u.a. nach
Matthäus 25,44-46 nämlich folgendes:

"Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen?
Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.
Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben."

@Kc
Man merkt dass du Theologie studierst :D
Viel Text - keinerlei relevanter Inhalt oO

Immernoch:

22 Es begab sich aber, daß der Arme starb und ward getragen von den Engeln in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und ward begraben.
23 Als er nun in der Hölle und in der Qual war,

Wie ist das mit DEINER VORSTELLUNG von "Gottesferne" vereinbar?
Denn die Bibel/Jesus sagt hier was gaanz anderes!

@Thermometer

Du wolltest wissen, wie ich die Geschichte verstehe und genau das habe ich geschrieben.

Wenn es dir nicht passt, dann frag gar nicht erst und nerv mich nicht.

in der bibel gibt es überhaupt keine hölle als einen ort ewiger qual.

pere_ubu schrieb:in der bibel gibt es überhaupt keine hölle als einen ort ewiger qual.

Richtig, siehe dazu auch http://www.theologe.de/theologe19.htm

Aber viele Gläubige wissen darum gar nicht aber versuchen sich trotzdem auf anderen Wegen eine ewige Verdammnis wegzureden obwohl die deutsche Übersetzung klar und deutlich ist und was eigentlich nur die Willkür vieler "Bibelgläubiger" offenbart welche sich eigentlich nur die biblischen Schockoladenseiten herausblättern aber den Rest einfach ignorieren oder zurechtschustern.