.lucy. schrieb:Für mich wäre das selbstverständlich, dass ich das Pferd , wenn es zu alt zum reiten ist, nicht einfach zum Schlachter bringe.
Das kann ich mir nicht vorstellen.
Aber was wird nach seinem Tod ?
Auf jeden Fall keine Wurst
Nun... wie bereits gesagt, als Privatperson mag das durchaus im Bereich des Machbaren liegen.
Aber wie soll ein Reitschulbetreiber es sich leisten können, Pferde durchzufüttern, die kein Geld mehr reinbringen? Zugegeben, ich kenne auch ein, zwei Reitschulen, die nicht auf die Einnahme quelle "Reitunterricht" angewiesen sind und somit finanzielle Mittel zur Verfügung haben, auch die Schulpferde, die nicht mehr im Schulbetrieb laufen können, weiterhin versorgen zu können.
Doch sicher sei es, dass solche Betriebe die Ausnahme sind.
Ein Reitschulbetrieb, der seine Pferde bis zum absoluten bitten Ende pflegt, hegt und Geld reinsteckt ist definitiv nicht Gang und Gäbe. Das ist dauerhaft nicht tragbar. Ich habe schon einige Pferde zum Abdecker gehen sehen, die noch unter medizinischer Versorgung einige Jahre ein ruhiges Leben hätten führen können - allerdings nur auf der Weide und nicht unter einem Reiter. Das, was man dann noch im Stall stehen hat, sind laufende hohe Kosten, die die Einnahmen der anderen "betriebsfähigen" Pferde verzehren. Es sagt doch schon die Logik, dass sich sowas - geschäftlich - nicht lohnt.
Und nichts anderes ist es: Ein Geschäft.
Und hier reden wir von Betrieben - nicht von Privatpersonen.
Und dann noch eine Frage ganz persönlich an Dich:
.lucy. schrieb:Aber was wird nach seinem Tod ?
Auf jeden Fall keine Wurst
Weshalb?
.lucy. schrieb:warum soll mein Pferd nicht in dem Reitstall bleiben, in dem es die ganze Zeit war ?
Klar muss ich dafür bezahlen, das sollte man vorher wissen, dass ein Pferd auch alt wird
Wie gesagt, als Privatperson mag sowas finanziell tragbar sein - aber als Reitschule ist es die absolute Seltenheit, ausrangierte Pferde durchzufüttern, welche keine Einnahmen mehr bringen.
.lucy. schrieb:Reitschulen haben ihre eigenen Pferde und da darf wohl jeder drauf
Geldmacherei auf Kosten der tiere.
wenn sie für nichts mehr nütze sind, weg damit
Was soll man von den Besitzern halten ?
Ist die versteckte Aussage dahinter, dass alle Reitschulbetreiber "Unmenschen" sind? Oder wie ist der Absatz zu verstehen?
Verzeihung, aber das ist Unfug. Ich habe bisher niemanden kennen gelernt, der eine Reitschule betreibt und dem die Tiere am Allerwertesten vorbeigehen. Aber irgendwo ist nun einmal die Grenze erreicht und es muss an die eigene Existenz gedacht werden. Die würden sich alle Nase lang in den Ruin treiben. Hast Du eine Ahnung, wie hoch Tierarztkosten werden können? Und gerade speziell bei Pferden? Da geht es ganz ganz schnell um vier- bis fünfstellige Summen - nach oben hin offen.. pro Pferd. Nun hat man aber als Reitschulbetreiber nicht nur ein Schulpferd, sondern mehrere... soviel Geld können die gar nicht einbringen, dass man sich solcher Kosten annehmen kann.
Da geht der Gaul halt für n paar Hunderter in die Wurst und wenn man Glück hat kann man sich für das Geld, gleich einen neuen und vor allem, funktionierenden wieder kaufen. Klingt hat - ist aber so.
.lucy. schrieb:und dann gibt es auch noch die Spring - und Rennpferde.
Was wird aus ihnen, wenn mit ihnen kein Geld mehr zu gewinnen ist ?
Schlachthaus ?
Aber das ist wieder ein anderes Kapitel, wie mit denen umgegangen wird
Sicher, auch da wird es gewiss Pferde geben, die nicht in den Ruhestand sondern auf die Schlachtbank geschickt werden. Aber dem ist nicht prinzipiell so.
Gerade bei Sportpferden, die auch eine gewisse Anerkennung genießen dürfen, wird Wert darauf gelegt, diese auch nach dem Tod zu wahren.
So werden offiziell in der Öffentlichkeit viele erfolgreiche Sportpferde verabschiedet und in Rente geschickt. Die Masse wäre immerhin empört, wenn der Lieblingssportler in der Wurst landet
;) Letztendlich ist es alles eine Frage der Kosten - und ob diese jemand tragen kann und will, liegt im eigenen Ermessen.
Nur weil ein Reitschulbetreiber das 2. Pferd im Jahr zum Abdecker bringen muss, statt es weitere Jahre bei sich durchzufüttern, ohne damit verdienen zu können, blutet diesem nicht weniger das Herz, als jedem anderen Tierbesitzer, der seinen Freund über die Regenbogenbrücke gehen lassen muss.
Splitter schrieb: Bist Du Dir bewusst, wie sich die meisten Gnadenhöfe etc. finanzieren und wie deren allgemeinen Situation aussieht? Die Dinger sind maßlos überfüllt, leben von Spenden und privaten Finanzierungen ehrenamtlicher Mitarbeiter. Da kriegst Du mit Deinem ausgedienten Gaul keinen Fuß mehr rein - kannst nur darauf hoffen, dass möglichst rasch einer von den bereits vorhandenen Tieren den Löffel abgibt und somit ein Platz frei wird. Anders läuft sowas leider nicht.
