Kommentarbereich zu meinem Stoizismus-Blog
gestern um 18:25
Rückblick 3
Eine kostenlose christliche Zeitschrift, die ursprünglich meine Mutter abonnierte, lasse ich seit ihrem Tod Anfang 2017 auf meinen Namen weiter kommen, einerseits wegen der inneren Verbindung zu meiner Mutter, aber auch weil ich früher gern mal selektiv in ihrer Zeitschrift schmökerte. Das tue ich auch heute noch. Diesmal ging es um Israel. Dabei wurde der biblische Psalm 83 zitiert, der wiederum die biblische Geschichte von Deborah in Richter 4 - 5 erwähnt und vom Vertrauen in Gottes Hilfe spricht, was auch für mich sehr wesentlich ist.
Die biblische Geschichte der Prophetin und Richterin Debora hat für mich eine besondere Bedeutung. Deshalb ging ich dieser Spur erneut nach und befasste mich nochmal länger damit, gerade in Bezug zu dem, was mir diese Geschichte persönlich sagt. So konnte ich meine Erkenntnisse um einen weiteren Aspekt erweitern. Dieser Wegweiser kam wie gerufen. So kann ich einige belastende Gedanken, die in letzter Zeit aufkamen, nun besser loslassen.
Es ist immer wieder sinnvoll, die eigenen Notizen durchzusehen und sich zu vergegenwärtigen, welche Ergebnisse sich daraus in der Umsetzung ergaben. Und ja, ich erkenne erfreut meine Ressourcen & Fortschritte auf meinem zielorientierten Weg. Das fühlt sich gut an und gibt Motivation! :)
Im Moment kommt mir mein Leben mehr überfüllt als erfüllt vor. Aber ich habe mir trotzdem gewisse Ressourcen der Flexibilität geschaffen, die mich jetzt in einer unsicheren, überfordernden Lebenssituation tragen, sodass ich künftig noch mehr darauf setzen will, um mich vor Fallen zu schützen, die zwar im Moment Halt versprechen, aber mich bloß blockieren und unselbständiger und unbeweglicher machen für die Zukunft.
Aus einer solchen Falle arbeite ich mich jetzt raus ins Ungewisse. Ich habe zwar gewisse frühere Fehler vermieden, weswegen ich jetzt überhaupt noch die Möglichkeit habe, mich rauszuarbeiten, aber andere Fehler haben mich durchaus in diese Fallgrube gebracht, ein goldener Käfig, der mich krank gemacht hat. Trotzdem bereue ich nicht alles, will aber künftig weitere Fehler dieser Art vermeiden.
Es ist schon erstaunlich, wie stark meine Sichtweise zum Leben durch diese abwechselnden Phasen von Schmerzen und relativer Schmerzfreiheit geprägt wird, wie sehr mich die Schmerzen an meiner Lebensfähigkeit zweifeln lassen, wie ich aber auch wieder Hoffnung entwickle, sobald ich wie jetzt gerade relativ schmerzfrei bin.
Ich habe mir wieder mal meine stoizistische Handlungsanleitung vergegenwärtigt, um mir meiner Zielrichtung bewusster zu werden und mich dadurch widerstandsfähiger und resistenter zu machen angesichts der akuten Schmerzproblematik. Ich merke, dass ich diesbezüglich weiterhin an mir arbeiten muss, um nicht den Mut zu verlieren.
Gott sei Dank habe ich mir damit eine gute Basis erarbeitet, die mich auch jetzt trägt.
Vor kurzem sah ich mir ein Video eines VanLife-Reisenden an, der unterwegs traumhafte Orte kennenlernt, sich aber überall etwas verloren und ziellos vorkommt. Er stellt sich philosophisch viele Fragen und weiß darauf keine Antwort.
So ist es bei mir nicht, denn ich habe Ziele. Die Frage ist bei mir nur, wie ich sie erreichen kann mit all den körperlichen Einschränkungen.
Ich schrieb ihm über den Stoizismus, was ihn gleich brennend interessierte, auch weil ihm dieser Tipp schon öfter gegeben wurde. Es scheint mittlerweile recht viele moderne Fans der antiken Stoiker zu geben. Man könnte von einem Trend sprechen. :)
Einige der VanLife-Youtuber, die ich von ihrem Van-Ausbau bis zu ihren VanLife-Reisen online begleitete, wurden zwischenzeitlich jeweils in einem eigenen Haus sesshaft und bauen das nun aus. Aber ich merke, dass mich Hausrenovation nicht mehr so interessiert wie früher, wo ich selbst noch einiges im Elternhaus renovierte.Diese Zeit ist vorbei. Mich beschäftigt mehr die Flexibilität im Leben und Wohnen.
Ich habe gemerkt, dass ich mich vor allem mit denjenigen VanLife-Youtubern identifiziere, die ihren Van ausbauen, sich also zuerst zu diesem freien Leben durcharbeiten müssen. Denn so geht es mir ja auch. Ich weiss, was ich will, habe konkrete Ziele, bin mit wenig glücklich, habe mich gefunden, aber meine körperlichen Einschränkungen machen alles sehr kompliziert.
Ich kann mir das Kranksein einfach nicht leisten unter diesen Bedingungen. Ich muss resistenter und härter werden und die Schmerzen besser aushalten, um nicht auf andere angewiesen zu sein.
Jetzt überlege ich gezielt, was ich darstellen will, und suche dann entsprechend nach Material.
Dieses Vorgehen erinnert mich an meine stoizistische Handlungsanleitung und einige Träume dazu.
Ich schaue immer wieder gern bei kleinen Youtubern rein, die mit viel Motivation ihren Träumen nachgehen und von ihren Lebenszielen richtiggehend gezogen werden und so eine Menge Strapazen auf sich nehmen können. Genau das bräuchte ich mehr und hätte ich eigentlich auch, aber dieses Gezogenwerden dadurch funktioniert bei mir zu wenig. Ich muss herausfinden wieso.
Bei den Kommentaren unter einem dieser motivierten Youtuber schrieb jemand, er sei nur erschwert in der Lage, eine Fremdsprache zu erlernen, was aber zur Realisierung seines Traums nötig sei. Er habe stattdessen ein sehr gutes Zahlengedächtnis. Da schrieb ich ihm, er könne die Vokabeln mit eigenen Zahlencodes verknüpfen, um diese in seinem Gedächtnis zu verankern.
Es gibt solche Gedächtnisbrücken-Techniken. Bei mir ist es umgekehrt: Ein sehr gutes situatives Gedächtnis, aber Zahlen und abstrakte Zeichen merke ich mir nur mit bewusst gesetzten logischen Gedächtnishilfen. Da habe ich gerade beruflich eigene Zeichen-Lernanleitungen entwickelt und sie auch erfolgreich Anderen zur Verfügung gestellt in gemeinsamen Projekten.
Einer der VanLife-Youtuber, dem ich weiterhin folge, weil er auf tiefsinnige Weise über sein Seelenleben philosophiert und mich damit berührt, hat auf suggestive Weise Erinnerungen in mir ausgelöst. Ich wäre auch gern wieder unterwegs, mit genug Kraft. Erinnerungen aus meinem digitalen Nomadenleben kommen hoch. Das alles ruft nach mir, während mein Körper sich langsam erholt. Ich bin nicht gänzlich hoffnungslos. Ich habe mir so viel erarbeitet, gerade auch mental. Es gibt nicht mehr so viele offene Fragen. Ich habe meine Antworten gefunden. Ich weiß, wohin ich will, wohin meine Ziele mich führen werden. Doch das Leben findet im Jetzt statt und es fordert mich.
Das Ganze zeigt, wie stark sich mein körperliches Befinden auf meine Aktivitäten auswirkt.
Beim Kontrollieren der behördlichen Mail ist mir aufgefallen, dass in den Miet-Unterlagen meiner Schwester ihr Name in zwei Versionen geschrieben wurde. Das muss ich ihr nochmal einschärfen, bevor sie den erneuerten Mietvertrag unterschreibt. Ihre Augen sind sehr schlecht. Sie kann sich an fremden Orten kaum orientieren.
Gerade habe ich mich köstlich amüsiert über die Dating-Tipps von jungen Leuten und dann meinen Rat beigefügt: Also einen Tipp kann ich als "ältere Frau" geben: Sei Dein bestes Selbst. Ruhe in Deinem Selbstvertrauen, renn keinem hinterher. Wer auf Deiner Wellenlinie liegt, wird Dich finden. Ganz natürlich und authentisch, ohne dieses ganze Balztheater. Suche nie Dich selbst im anderen oder jemanden, der Dich versorgen, retten oder vervollständigen soll.
Eine vielbeschäftigte gute Freundin hat mir geschrieben. Sie recherchiert gern Historisches.
Diesen "historischen Blick" habe ich manchmal auch. Heute stieg die Erinnerung an meinen Vater in mir hoch, wie ich als Kind das Foto seines Vaters betrachtete, der mit 58 starb, und darüber nachsann, wessen biologische Uhr mein Vater wohl geerbt habe, diejenige seines Vaters oder seiner Mutter, die weit über 90 Jahre alt war. Sie starb mit 98. Als ich das Foto betrachtete, wusste ich, dass mein Vater nicht viel älter werden würde als sein Vater. Er starb ja dann tatsächlich mit 62. Als ich das letzte Foto von ihm knipste, wusste ich, dass es das letzte sein wird und sein Tod bevorstand.
Als meine Mutter starb und ich wie bei Vaters Beerdigung schöne Fotos für die Verwandtschaft heraussuchte, machte ich auch eines von mir, als würde ich bereits meinen eigenen Nachlass vorbereiten. Irgendwann wird es wirklich so sein. Dann wird dieser "historische Blick" der Erinnerung auf mein Foto gerichtet sein.
Irgendwann werde ich gehen wollen, in der Hoffnung, dass Gott mich gehen lässt. Dann werde ich meine Aufgabe in der geistigen Dimension haben. Aber bis dahin bin ich noch Gottes Schülerin auf Erden und muss mein Päckchen tragen und weitere Lektionen lernen. In mancherlei Hinsicht bin ich nicht so stark und souverän, wie ich es gerne wäre. Wenn ich so zurückblicke, dann bin ich froh für all das Gelernte und die Erkenntnisse. Wer weiß, wie groß meine Aufgabe in der geistigen Welt sein wird, deshalb möchte ich mich meinen bevorstehenden Lebenslektionen nicht verweigern, auch wenn es nicht leicht ist.
In diesem Sinne wünsche ich mir viel Kraft für meine weiteren Lebenslektionen und Abenteuer mit Gott! Gott wird mich und meine Familie begleiten, Schritt für Schritt. Mehr kann ich noch nicht sagen.
Meine Mutter zog in aller Armut 3 eigene Kinder und 4 Stiefkinder auf. Trotzdem hat sie auf dem Pausenhof noch anderen Kindern Essen verteilt, weil sie ein großes, uneigennütziges Herz besaß. Ich vermisse sie und ihre Liebe so sehr.
Auch wenn ich mich am liebsten auf eine friedliche Oase zurückziehen will: Das Leben ruft mich, es ist alles so dringlich! Ich darf mich dem nicht entziehen. Das Liegen wegen den Schmerzen nimmt mir schon genug Zeit. Ich merke, dass ich nun nervöser werde. In meinem Kopf fängt es an zu arbeiten mit Überlegungen.
Tja, das Leben ist voller Umwege und Hindernisse. Nur Gott weiß, warum sie nötig sind, doch ist es besser, nichts zu erzwingen, sondern diese Signale und Wegweiser anzuerkennen und sich anzupassen, denn wer weiß, wozu sie gut sind. Es wird schon seinen Sinn haben, auch unsere "Unpässlichkeiten". Vielleicht sollen sie uns flexibler machen.
Es mangelt mir immer noch an Flexibilität.
Da sich mein Leben derzeit so kompliziert gestaltet, versuche ich, mich neu zu orientieren. Zur Inspiration schaue ich mir auch gern philosophische Gespräche auf dem SRF-Youtube-Kanal an in den Themen Philosophie, Kultur und Religion. Da geht es immer wieder um die Frage nach dem Lebenssinn.
Für mich persönlich ist letztlich Gott der Sinn des Lebens. Ich konnte viel von den antiken Philosophen und Stoikern lernen, aber nur mit Gott und dem Weiterleben der Geistseele nach dem Tod ergibt es für mich vollends Sinn. Nur so kann ich meiner schwierigen Lebenssituation und körperlichen Krankheit mit Lebensmut begegnen, weil ich mich von Gott geführt weiß. Ich bete, ich rede mit Gott. Gott kennt mich und meine Gedanken und Gefühle.
JANNICK - VanLife: sinnloser Trend oder Lebensstil mit Zukunft?
JANNICK ist der Lebensphilosoph unter den VanLife-Nomaden. Er reflektiert intensiv über die Aspekte des VanLife-Trends.
Ein schön aufgebautes, logisch strukturiertes Video. Den im Video angesprochenen Aspekt mit der beliebigen und leicht zugänglichen Auswahl an Möglichkeiten sehe ich allerdings nur auf theoretischer Ebene gegeben, denn die Lebensumstände und auch die eigene Persönlichkeit lassen die tatsächlich greifbaren Möglichkeiten so sehr schrumpfen, dass ich persönlich froh bin, durch die theoretisch unendliche Auswahl in der Realität etwas mehr Möglichkeiten zu haben. Wir werden aber die volle theoretische Auswahl nie nutzen können. Niemand von uns.
Eines habe ich mir geschworen: Ich werde meine Sachen zu 99% im Lager lassen und NIE mehr so viel in meine Wohnung oder sonstige Wohnmöglichkeit bringen. Ich möchte nie mehr so viel Umzugsstress erleben und 3 Monate später als geplant ausziehen, weil ich es nicht schneller schaffe. Fortan weiß ich, dass mein Gesundheitszustand mir jederzeit einen Strich durch die Rechnung machen kann. Darauf muss ich gefasst sein. Ich muss jederzeit genug flexibel bleiben.
Gott hat mir heute einen klaren Wink gegeben, meine Kreislaufprobleme ernst zu nehmen. Denn auf einmal erwähnte meine Schwester aus einem völlig anderen Grund unseren Vater, der seine Kreislaufprobleme überspielte, sich weiterhin überforderte und daran starb!
Auf der anderen Seite schaue ich schon ein bisschen darauf, wie etwas thematisch zusammenpasst, damit ich es später im Lager eher wiederfinde. Es muss schon eine gewisse Ordnungslogik beibehalten werden.
Wenn ich an den letzten Umzugstag zurückdenke, dann würde ich ihn als schlimmsten und schönsten Tag gleichzeitig bezeichnen. Der Stress, der Abschlusstermindruck und die Schmerzen setzten mir gnadenlos zu. Aber ich schaffte das eigentlich Unmögliche mit Gottes Hilfe, mit der ich fest rechne, sodass es mir auch Mut macht, mit ausreichend vielen Pausen über meine Schmerzgrenze hinauszugehen. Auch in Zukunft, jetzt, heute, jeden Tag!
Ich hab's tatsächlich mit Gottes Hilfe geschafft, rechtzeitig auszuziehen. Ich habe nun meinen ganzen Besitz eingelagert und das wird auch so bleiben, FÜR IMMER. Wie bereits beim Einlagern im Januar 2017, als meine Mutter im Sterben lag und ich das Elternhaus räumen musste, wollte ich einen solchen mühsamen Umzug nie mehr erleben. Deshalb hielt ich an meiner Lageridee fest.
Trotzdem war dieser Umzug sehr anstrengend, weil es mir gesundheitlich miserabel ging. Deshalb möchte ich nicht nur einen Großteil, sondern ALLES eingelagert lassen und meine Wohnform nur noch als Übernachtungsform und Anmeldeadresse sehen.