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3l/Atlas - Komet oder Alienschiff?
05.10.2025 um 20:57Das dritte interstellare Objekt 3l/atlas wurde durch das Frühwarnsystem Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS) am 1. Juli 2025 mit einem Teleskop am El-Sauce-Observatorium in Chile entdeckt. Die Flugbahn führt das Objekt u.a. zwischen Mars und Erde und hat aktuell mit ca. 29 Millionen km die dichtesten Annäherung an den Planeten Mars.
Den sonnennächsten Punkt wird das Objekt voraussichtlich um den 29. Oktober 2025 durchlaufen mit einem Abstand von ca. 203,0 Mio. Die dichteste Annäherung an die Erde wird das Objekt um den 19. Dezember erreichen mit einem Abstand bis auf etwa 269,1 Mio. km (1,80 AE). Um den 16. März 2026 wird er den Jupiter in einem Abstand von etwa 53,4 Mio. km (0,36 AE) passieren.
Da sich das Objekt demnächst hinter der Sonne befindet, können wir es erst wieder Anfang November beobachten. Abgesehen von den Mars-Sonden die das Objekt auch untersuchen können und das aktuell wohl machen. Ergebnisse über die Mars-Sonden im Rahmen der dichtesten Annäherung an den Mars, sind mir aktuell noch nicht bekannt.
Das Objekt zeigt nach aktuellen Maßstäben folgende Anomalien:
• Keine nicht-gravitative Beschleunigung. JWST hat starke Ausgasungen gemessen, dennoch bleiben die Orbitallösungen rein gravitativ mit einer Abweichung von <15 m/Tag (Loeb, 2025).
• Negative Polarisation. Ein tiefer -2,7-Prozent-Zweig bei kleinen Phasenwinkeln, der bei keinem Kometen oder Asteroiden beobachtet wurde (Gray et al., 2025).
• CO₂/H₂O-Verhältnis nahe 8. Weit außerhalb der Normen des Sonnensystems, was eine exotische Zusammensetzung erfordert (Cordiner et al., 2025).
• Wasseraktivität bei ~3,5 AE. OH-Nachweise deuten auf eine große aktive Oberfläche hin, was nicht mit den Kern-Größenbeschränkungen von HST übereinstimmt (Xing et al., 2025).
• Staubaktivität bei ~6,5 AE. Die Ausgasung begann in Entfernungen, die zu groß für die Sublimation von Wassereis waren (Ye et al., 2025).
• Lichtkurven-Steigungsbruch. Aufhellung steil bei r-3,9, dann abgeflacht bei r-1,2, unerklärt durch glatte Sublimation (Tonry et al., 2025).
• Nickel ohne Eisen. Spektroskopie zeigt Ni-Linien, aber schwaches oder fehlendes Fe, kein normales Kometenverhältnis (VLT-Konsortium, 2025).
• Grünes Leuchten ohne starkes C₂. Klassisches "Kometengrün" ohne die erwarteten Moleküle (Lisse et al., 2025).
• Sonnenwärts gerichtete Plume ohne Schub. Die Koma-Verlängerung in Richtung Sonne bleibt bestehen, ohne messbaren Schub auf den Kern (Cordiner et al., 2025).
Widersprüche:
• Wasseraktivität erfordert eine große aktive Oberfläche, während die Helligkeitsmodellierung einen kleinen Kern erfordert.
• Polarisationsanomalien erfordern exotischen Staub, während gasdominierte Signaturen mit dieser Annahme in Konflikt stehen.
• Ausgasungsraten sollten Schub verleihen, dennoch bleibt die Umlaufbahn rein gravitativ.
Habt ihr weitere Informationen zu dem Objekt? Am wahrscheinlichsten ist, dass das Objekt ein Komet mit eventuell exotischer Zusammensetzung ist. Aber lassen die Anomalien nicht auch vermuten, es könnte vielleicht ein künstliches Objekt sein?
Natürlich sind wir noch am Anfang und entwickeln gerade die Fähigkeiten, solche Objekte überhaupt untersuchen zu können. Folglich haben wir keine Erfahrung mit interstellaren Objekten und keine Datenbasis. Dennoch finde ich die Anomalien sehr interessant.
Den sonnennächsten Punkt wird das Objekt voraussichtlich um den 29. Oktober 2025 durchlaufen mit einem Abstand von ca. 203,0 Mio. Die dichteste Annäherung an die Erde wird das Objekt um den 19. Dezember erreichen mit einem Abstand bis auf etwa 269,1 Mio. km (1,80 AE). Um den 16. März 2026 wird er den Jupiter in einem Abstand von etwa 53,4 Mio. km (0,36 AE) passieren.
Da sich das Objekt demnächst hinter der Sonne befindet, können wir es erst wieder Anfang November beobachten. Abgesehen von den Mars-Sonden die das Objekt auch untersuchen können und das aktuell wohl machen. Ergebnisse über die Mars-Sonden im Rahmen der dichtesten Annäherung an den Mars, sind mir aktuell noch nicht bekannt.
Das Objekt zeigt nach aktuellen Maßstäben folgende Anomalien:
• Keine nicht-gravitative Beschleunigung. JWST hat starke Ausgasungen gemessen, dennoch bleiben die Orbitallösungen rein gravitativ mit einer Abweichung von <15 m/Tag (Loeb, 2025).
• Negative Polarisation. Ein tiefer -2,7-Prozent-Zweig bei kleinen Phasenwinkeln, der bei keinem Kometen oder Asteroiden beobachtet wurde (Gray et al., 2025).
• CO₂/H₂O-Verhältnis nahe 8. Weit außerhalb der Normen des Sonnensystems, was eine exotische Zusammensetzung erfordert (Cordiner et al., 2025).
• Wasseraktivität bei ~3,5 AE. OH-Nachweise deuten auf eine große aktive Oberfläche hin, was nicht mit den Kern-Größenbeschränkungen von HST übereinstimmt (Xing et al., 2025).
• Staubaktivität bei ~6,5 AE. Die Ausgasung begann in Entfernungen, die zu groß für die Sublimation von Wassereis waren (Ye et al., 2025).
• Lichtkurven-Steigungsbruch. Aufhellung steil bei r-3,9, dann abgeflacht bei r-1,2, unerklärt durch glatte Sublimation (Tonry et al., 2025).
• Nickel ohne Eisen. Spektroskopie zeigt Ni-Linien, aber schwaches oder fehlendes Fe, kein normales Kometenverhältnis (VLT-Konsortium, 2025).
• Grünes Leuchten ohne starkes C₂. Klassisches "Kometengrün" ohne die erwarteten Moleküle (Lisse et al., 2025).
• Sonnenwärts gerichtete Plume ohne Schub. Die Koma-Verlängerung in Richtung Sonne bleibt bestehen, ohne messbaren Schub auf den Kern (Cordiner et al., 2025).
Widersprüche:
• Wasseraktivität erfordert eine große aktive Oberfläche, während die Helligkeitsmodellierung einen kleinen Kern erfordert.
• Polarisationsanomalien erfordern exotischen Staub, während gasdominierte Signaturen mit dieser Annahme in Konflikt stehen.
• Ausgasungsraten sollten Schub verleihen, dennoch bleibt die Umlaufbahn rein gravitativ.
Habt ihr weitere Informationen zu dem Objekt? Am wahrscheinlichsten ist, dass das Objekt ein Komet mit eventuell exotischer Zusammensetzung ist. Aber lassen die Anomalien nicht auch vermuten, es könnte vielleicht ein künstliches Objekt sein?
Natürlich sind wir noch am Anfang und entwickeln gerade die Fähigkeiten, solche Objekte überhaupt untersuchen zu können. Folglich haben wir keine Erfahrung mit interstellaren Objekten und keine Datenbasis. Dennoch finde ich die Anomalien sehr interessant.