@Ur Du fragtest nach der Vermeidung.
Die Egomindauflösung ist in Fällen verfrüht bzw kontraindiziert, wo ein starkes Ego nicht entwickelt und ausgeprägt wurde.
In spirituellen Foren gibt es zahlreiche Leute mit psychoneurotischen Störungen und brüchigem Ich, die sich über den Prozess der Transformation so was wie Selbstheilung versprechen. Das ist in etwa vergleichbar, als wolle man das Abitur machen ohne die Unterstufen durchlaufen zu haben - und muss scheitern.
Vielen Menschen wird in einem prägenden Alter ständig von anderen Leuten gesagt, was sie tun und lassen sollten. Klar, für Kinder ist es nicht einfach, mit diesen von außen vorgegebenen (Eltern, Lehrer, Verwandte ...) Maßstäben umzugehen und ein eigenes Selbstbild zu entwickeln.
Imgrunde ist es kein Wunder, dass die meisten Menschen sich so fühlen, wie ihre Leitpersonen sich ihnen in der Kindheit gegenüber verhalten haben.
Das erste Ziel der Transformation ist daher nicht die transformative Auflösung dieses fragilen Ich, es besteht darin, diese alten Verhaltensmuster abzulegen und innere Maßstäbe für die eigene Leistung und das Selbstbild zu entwickeln, und Anerkennung nicht mehr bei anderen zu suchen.
Die Jagd nach Komplimenten ist allgegenwärtig; viel weiter verbreitet als die Sucht nach Like´s bei FB.
:)Nur wer nicht mehr das Bedürfnis hat, anderen statt sich selbst zu gefallen, ist der Kinderstube entwachsen und lässt sich nicht mehr durch negative Bemerkungen beeinflussen.
Der erste wichtige Schritt zur Transformation liegt in der Stärkung des Ich, mit anderen Worten, in uns selbst zu entdecken, wie gut wir uns fühlen, und nicht von den Bemerkungen anderer Leute abzuhängen, sondern von dem, wie wir uns selber sehen.
Nur ein gesundes erstarktes Ich - mit einem geheilten Inneren Kind - ist für die Heimreise zu sich SELBST imstande und bereit.