Dauer-Single

@DnreB

:D

@DnreB
Hmm und hat dich das denn irgendwie weitergebracht :ask:

@Venom

Ich glaub nicht siehe hier

DnreB schrieb am 05.02.2018:Ich bin seit August 2008 (das ist kein Tippfehler) single.

@Venom

Sie hat mir später verraten, dass sie in Wirklichkeit Hannelore heisst.

Ich kann seitdem nicht mehr vertrauen. ;-)

Na ja, ernsthaft: Eigentlich war es schädlich. Hat mich erinnert wie schön es sein kann (war keine "ich will die und die Stellung-Nummer", eher wie ein sehr perfekter One Night Stand).

Ich klinke mich hier mal ein...ich bin gerade dabei, mich von meinem Mann zu trennen. Nach 20 Jahren Beziehung, 15 davon als Ehepaar, vier Kinder, ein Haus.
Ich war viele Jahre glücklich in meinem spießiegen Leben, ich war glücklich mit meinem Mann.
Und dann kriselte es, hauptsächlich weil ich mich ungeliebt fühlte und er auch nicht viel dafür getan hat, mir das Gegenteil zu beweisen. Wir funktionierten als Familie super, als Paar aber nicht (wir haben nicht viel gestritten oder so, aber es war eben ein nettes nebeneinder her leben). Er sah das ganz ähnlich, fand es aber okay und wollte es dabei belassen. Ich habe das lange Zeit probiert und wäre beinahe daran kaputt gegangen. Da habe ich die Notbremse gezogen, so unbequem es ist. Das ist mir mittlerweile egal und ich freue mich auf mein Single-Dasein. Okay, erstmal noch mit minderjährigem Anhang, aber irgendwann gehen sie ja ihrer Wege ;-)

Ich habe tausende von Stunden und Nächten über diese Liebe- und Beziehungskiste nachgedacht. Das ganze ist so vielfältig und individuell. Ich für mich kann sagen: es war alles gut und richtig zu seiner Zeit, aber die Zeiten ändern sich eben, weil der Mensch sich ja auch ändert.
Ich möchte nie wieder heiraten, auch keine Kinder mehr bekommen und ich will auch kein Eigentum mehr. Ich möchte möglichst wenig (neue) Verpflichtungen, davon habe ich jetzt genug, ich bürde mir nicht zwingend neues auf (ich werde also niemals einen Hund besitzen). Wenn die Kinder aus dem Haus sind machen sie mich hoffentlich nicht gleich zur Oma, denn ich freue mich aufs ALLEIN sein = für niemanden sorgen, mich um niemanden kümmern, auf niemanden Rücksicht nehmen, hinter niemandem herputzen...yippihyeah!
Aber vor 20 Jahren war das eben anders. Deswegen blicke ich ganz ohne Groll zurück und ohne Wehmut.
Alles zu seiner Zeit.

Eine neue Beziehung kann ich mir vorstellen, aber nur mit getrennten Wohnungen. Ich werde meine Freiheiten, die ich gerade zurück gewinne und die mir viel wichtiger sind, als ich dachte, nicht mehr her geben.
Wenn keine neue Beziehung dann eben nicht, ich war noch nie mit Jemandem zusammen nur um nicht einsam zu sein (ich habe mich alleine nie einsam gefühlt), und auch das werde ich nicht ändern.

Aber natürlich kann ich nicht sagen, was in fünf Jahren ist. Da sehe ich das Ganze vielleicht wieder anders, und das ist dann auch okay.

Und allen frustrierten Singles möchte ich eines sagen: man hat in einer Ehe / Partnerschaft leider auch nicht immer jemanden zum reden. Manchmal hat man noch nicht mal Sex :-)
Man kann auch innerhalb einer Beziehung sehr einsam sein, darf aber noch hinterher räumen (<--- gilt nur für Frauen)

Also ein wenig als Problem am Dauersingledasein sehe ich auch an dass es Teil der eigenen Persönlichkeit wird und es mit steigendem Alter schwierig ist sich da wieder umzustellen.

Das gilt sowohl für welche die noch nie eine Beziehung hatten als auch für Singles die bspw. über 10 Jahre oder länger Single sind.
Ich kann mir jedenfalls im Moment nicht so recht vorstellen wie der Alltag mit einer Frau wäre bzw. erst recht kein Zusammenziehen oder so. Das würde schief gehen...garantiert :D

und wenn es so sein soll dann bleib ich eben mein Leben lang Single bis ich irgendwann in der Kiste liege. Hey die Wetl bietet noch so viel mehr und Gesundheit is eh das wichtigste. Ich verstehe die Einwände das man das richtige Verliebtsein und diese Geborgenheit mal erlebt haben muss.
Ich weiß ja ansatzweise wie es ist, alles fühlt sich toll an, man möchte die Welt umarmen usw... ja ja.... *abwink*
Aber meine Gesundheit würde ich bspw. dafür nicht hergeben.

Fyra schrieb:auch nicht immer jemanden zum reden

weil die Situation angespannt war oder weil er nicht wollte?

Gab es einen Versuch einer Paartherapie?

Ich finde es immer schade, wenn langjährige Beziehung auseinanderbrechen, "nur weil die Luft raus" ist.
Reicht natürlich als Grund, wenn einer unglücklich ist.

Ich bin so lange aus dem Beziehungsalltag raus, dass ich es natürlich oft verherrliche, in einer zu sein. Meine letzte war allerdings auch sehr schön und scheiterte vorrangig an externen Faktoren.

Die davor war eine Zweckbeziehung. Ich mochte das Mädchen und hatte gern Sex mit ihr obwohl er oft schlecht war (sie mochte es härter als ich). Tatsächlich fühlte ich mich aber mehrheitlich von ihr gelangweilt.

Freunde von mir sagen manchmal ich bin zu wählerisch. Wenn ich darüber nachdenke, möchte ich vermutlich einfach nur noch die Sorte Mensch an meiner Seite haben, die mich auch zwischen Orgasmen bewegt und gelegentlich begeistert.

@Fyra
Ich finde Deine Geschichte super sympathisch und wuensche Dir fuer Deine Zukunft viel Freiraum und Inspiration fuer Dich und Dein eigenes Leben! Ich denke auch, Du hast viel nachgedacht, mitgemacht und Dich fuer andere augeopfert, nun bist Du mal selbst an der Reihe.

Eine Beziehung im zeitlichen Kontext zu sehen, als einen Zustand der im Zusammenhang steht zu eigenen Stationen im Leben, spricht mich auch an. Viel Erfolg bei diesem Abnabelungsprozess von Deinem Ex-Mann. Im besten Fall werdet ihr beide dadurch wieder lebensfroher und findet auf einer anderen Ebene wieder neuen Kontakt.

@Bishamon

er wollte nicht, weder reden noch Therapie.

Dass die Luft raus ist trifft es eigntlich nicht. Ich würde sagen, wir haben uns einfach in verschiedene Richtungen entwickelt. Oder besser gesagt, wir haben uns überhaupt sehr unterschiedlich entwickelt. Dafür kann keiner was, ist eben so.
Schade, ja vielleicht. Aber vielleicht ist dieses "bis das der Tod uns scheidet" auch einfach ein zu hohes Ziel und gar nicht so wichtig.
Es gibt nur sehr wenig Ehen, in denen die Menschen WIRKLICH richtig lange glücklich miteinander sind, glaube ich und erfahre ich gerade so in meinem Freundeskreis. Die meisten arrangieren sich, wollen nicht alleine sein, fürchten finanzielle Einbußen usw.

@gruselich
danke :-)

Ich fand dieses "Lebensabschnittsgefährte" früher total doof, mittlerweile hat es eine ganz andere Bedeutung für mich.

gruselich schrieb:Im besten Fall werdet ihr beide dadurch wieder lebensfroher und findet auf einer anderen Ebene wieder neuen Kontakt.

genau so sehe ich das und es ist unsere einzig verbleibende Chance auf ein freundschaftliches Miteinander (das ich mir wirklich wünsche, denn er hat mir ja nichts getan, ich hasse ihn nicht...ich passe nur nicht mehr zu ihm)

@DnreB

DnreB schrieb:möchte ich vermutlich einfach nur noch die Sorte Mensch an meiner Seite haben, die mich auch zwischen Orgasmen bewegt und gelegentlich begeistert.

och ja, du bist ja wirklich anspruchsvoll ;-)

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe vom Querlesen hier bist du in den Mittvierziegern? Davon lange Zeit Single. Da muss man schon aufpassen, dass man nicht schrullig wird.
Aber deinen Anspruch finde ich absolut gerechtfertigt und den hätte ich auch. Und wenn der Sex noch nicht mal wirklich gut war...dann lohnt sich das ja der Aufwand nicht ;-)

@Fyra

46.

Und ich war zwischendurch schrullig bis verhaltensauffällig. Hab mir dann neue Freunde gesucht, weil ich sonst irre geworden wäre.

Komisch bin ich immer noch, aber meine Freunde mögen mich so.

Nur Frauen nicht unbedingt ;-)

DnreB schrieb:Nur Frauen nicht unbedingt ;-)

Hmm woran mag das denn liegen? Bzw weißt du denn woran genau es liegt?

DnreB schrieb:Freunde von mir sagen manchmal ich bin zu wählerisch. Wenn ich darüber nachdenke, möchte ich vermutlich einfach nur noch die Sorte Mensch an meiner Seite haben, die mich auch zwischen Orgasmen bewegt und gelegentlich begeistert.

@DnreB
Vielleicht kommst Du mal von dem Karren runter, dass Du bisher nur einfach nicht begeistert genug warst von dieser, oder dieser, oder jenen Dame. Du verwechselst die Verliebtheit mit Liebe. Vielleicht verlierst Du mal für einen Augenblick diese schreckliche Überheblichkeit und fragst Dich, kann ich eigentlich wirklich jemanden lieben? Bin ich dazu in der Lage, als Persönlichkeit und Mensch, an mir zu arbeiten, um an Liebe glauben zu koennen, an ihr festzuhalten, auch wenn mal schwierige Zeiten kommen?


Hier die gute Nachricht, es gibt da ein Buch...
Erich Fromm, Die Kunst des Liebens (nee, kein Kamasutra)

In groben Zügen:

Die Fähigkeit zur Liebe hängt von der Charakterentwicklung ab. Sie setzt für Fromm voraus, dass der Mensch an seine eigenen menschlichen Kräfte glaubt und den Mut hat, auf seine Kräfte zu vertrauen.

Die Liebe enthält in allen ihren Formen folgende Grundelemente: Geben, Fürsorge, Verantwortungsgefühl, Achtung vor dem anderen und Erkenntnis. Liebe ist die tätige Sorge für das Leben und das Wachstum dessen, was wir lieben.

Es geht nicht darum, den anderen zu beherrschen und für sich besitzen zu wollen, sondern jemanden so zu sehen, wie er ist, und seine einzigartige Individualität wahrzunehmen. Man muss ein echtes Interesse daran haben, dass der andere wachsen und sich entfalten kann.

@gruselich
aber ich glaube, genau das ist der springende (oder fehlende) Punkt...das meinte ich mit dem schrullig werden...einige sagen, sie wären "zu anspruchsvoll". Das mag sein, denn der Anspruch ist oft das perfekte Gegenstück. Das gibt es aber eben nicht. Wenn man jung und ungestüm und abenteuerlustig ist hört man vielleicht eher auf seine Herz, wahlweise die Hormone, und sucht sich jemanden, bei dem die Chemie stimmt und dann passt das auch.
Wird man älter, hat schon schlechte Erfahrungen gemacht, war längere Zeit alleine - dann "formt" sich halt dieses Bild heraus, wie der andere zu sein hat (ausser man ist halt lieber mit Irgendjemandem zusammen, bevor man alleine ist, da sind die Ansprüche ja oft sehr niedrig angesetzt).
Und dann wird man wählerisch, anspruchsvoll. Im Grunde ist man aber zu kopfgesteuert oder verbrannt.

Fyra schrieb:Wenn man jung und ungestüm und abenteuerlustig ist hört man vielleicht eher auf seine Herz, wahlweise die Hormone, und sucht sich jemanden, bei dem die Chemie stimmt und dann passt das auch.

@Fyra
Ja genau, weniger Ich-bezogen, mit einem lebendigem Herz und Emotionen, wuerde ich das nennen. Das kann man auch in einem fortgeschritteneren Alter erreichen? Leute verlieben sich potentiell doch in allen Altersklassen.

@Venom
@gruselich

1. Ich habe inzwischen Angst davor, jemanden zu lieben.

2. Ich glaube das, was Medien über "die Frauen von heute" schreiben und sehe das auch oft bestätigt und halte mich für zu geringwertig für meine Zielgruppe. Wobei ich weniger meinen Wert als Mensch dafür verantwortlich mache sondern eher die Tatsache, dass echt NULL Echo aus der Frauenwelt kommt. Besonders hässlich bin ich dabei nicht, und 20-jährige Models will ich auch nicht. Das ist die Stelle, an der Aussenstehende es sich gern leicht machen und sagen "jaaaaa klar, du strahlst negativ aus - DAS ISSES!". Aber das kann ich so nicht gelten lassen. Ich kenne Unmengen introvertierter und schüchterner, passiver Männer, und so gut wie jeder ist vergeben.

Da muss also was anderes im Argen liegen.

PS: Ich steh sogar ernsthaft auf Spaziergänge, Theater, Reisen, Musik und Fotografie und zeige das öffentlich. Unfassbar langweilig dürfte ich auch nicht sein.

@DnreB
Deinen Punkt Nummer 1 akzeptiere ich als ernsthaftes Problem und sicherlich liegt da auch der Grund fuer Dein Singledasein. Wie Du an dem Problem arbeitest, oder ob Du es willst, liegt ja einzig und allein an Dir. Ob Du dann bei einer echten Fortentwicklung hin zu einem Mensch, der andere lieben kann, dann auch wirklich jemanden an Deiner Seite haben wirst, wuerde ich dem Zufall hinzurechnen!
Vielleicht haelt Dich das davon ab?

Die anderen Aspekte sind meiner bescheidenen Meinung nach nicht relevant.

gruselich schrieb:Das kann man auch in einem fortgeschritteneren Alter erreichen? Leute verlieben sich potentiell doch in allen Altersklassen.

na klar! Man muss halt offen bleiben dafür

gruselich schrieb:mit einem lebendigem Herz und Emotionen

DAS ist, glaube ich, das was so vielen schwer fällt, wenn sie lange alleine sind/waren oder eben noch nie eine Beziehung hatten, einfach nur so, weil die Gefühle da sind, weil der andere attraktiv ist, weil er gut küsst und man gerne zusammen bin.

Als ich jung, äh, jünger,war hatte ich mehrere völlig verschiedene Beziehungen, ich habe ausprobiert und mich oft kopfüber ins nächste Abenteuer gestürzt, ohne da allzu sehr drüber nachzudenken. War eine geile Zeit, sag´ ich mal so. Und ich möchte sie nicht missen, denn das prägt mich hoffentlich auch weiterhin und lässt mich mutig bleiben.