Rhapsody3004 schrieb:Werde ich meiner Ex ausrichten, die HDR bzw. die ganze Welt von Tolkien auch geliebt hat.
Jesses, das ist doch kein Argument.
Das ist so etwa das Niveau von
- Under My Thumb, Brown Sugar, Stupid Girl sind unglaublich rassistische und sexistische Songs.
- Aber ich kenne eine Frau, die mag die Lieder
Das versuchte ja schon
@Tussinelda, dir klarzumachen, aber es kommt halt nicht an.
Sonst lese ich hier nur, Orks? Nazideutschland? Aber eigentlich interessiere ich mich für die Südstaaten.
Was kommt als nächstes?
Hitlers US Lieblingsfilm war "Vom Winde Verweht" (was stimmt), also eigentlich sind die Amis schuld?
Hier mal etwas Nachhilfe.
Wann entschuldigt sich Europa für die Sklaverei?
Was die Nazi-Vergangenheit für Deutschland ist, sind Sklaverei und Rassismus für die USA. Die Debatte hört nie auf. Dabei waren die Europäer schuld.
Jo
Natürlich weiß jeder Europäer, dass es genau umgekehrt ist. Die europäischen Nationen waren nicht nur schneller, sondern haben auch viel stärker davon profitiert als das damals noch kleine Amerika es je schaffen sollte. Bereits ein halbes Jahrhundert bevor Kolumbus Amerika entdeckte, hatten die Portugiesen die transatlantische Sklaverei erfunden. Man schätzt, dass bis 1552 rund ein Zehntel der Bevölkerung von Lissabon aus schwarz-afrikanischen Sklaven bestand.
Als Portugal, Spanien, Frankreich und England ihre Kolonien in Amerika gründeten, ging es richtig los. Denn Zuckerrohranbau lohnte sich nur, wenn man sehr viele, sehr billige Arbeiter hatte. Von den elf Millionen versklavten Afrikanern, die bis Mitte des 19. Jahrhunderts laut dem Historiker Hugh Thomas aus Afrika gen Westen exportiert wurden, gelangte etwa eine halbe Million nach Nordamerika.
Die restlichen zehneinhalb Millionen wurden vor allem in den portugiesischen, spanischen und französischen Kolonien verheizt: Allein nach Brasilien wurden zwischen drei und fünf Millionen Sklaven aus Afrika verschifft. (Die Preußen versuchten es auch mal kurz, aber zu halbherzig und zu spät, um erfolgreich zu sein.)
Nicht alle Europäer wissen noch davon. Bei der jüngsten Fußballweltmeisterschaft waren die Brasilianer gerade dabei, irgendein armseliges Opfer in den Boden zu stampfen. In der Halbzeit kam das Gespräch unter den Fans bei mir zu Hause plötzlich – ich weiß auch nicht, wieso – auf die Geschichte der Sklaverei. Einer meiner Freunde sagte: "Wie? Brasilien hatte doch keine Sklaven."
Ich musste ihn fragen: "Ist dir nie aufgefallen, dass die ganzen Spieler in den südamerikanischen Mannschaften schwarz sind? Hast du nie Bilder von Erdbebenopfern in Haiti gesehen? Oder Samba-Tänzerinnen in Rio? Hast du dich nie gefragt, warum sie alle so schwarz aussehen?"
Da sagte der Arme etwas Unüberlegtes: "Das sind alles Eingeborene."
Das wahre Verbrechen der USA ist der Ku-Klux-Klan
Zwei Sekunden später fielen ihm die Indios wieder ein, und es war ihm peinlich. Noch heute schenke ich ihm gern Bob-Marley-CD zu Weihnachten mit einer Karte: "Hier, ein bisschen Indio-Musik für dich!"
Und jo
2008 entschuldigte sich der US-Kongress unter George W. Bush endlich öffentlich für den US-amerikanischen Anteil an der Sklaverei. Europa allerdings hat dies noch nicht getan. Die afrikanischen Nationen warten spätestens seit ihrem Appell auf der World Conference Against Racism 2001 darauf. Mein Tipp an Portugal, Spanien, Frankreich und England: Mögt Ihr Tarantino? Die Premiere von Django Unchained wäre der perfekte Anlass, um um Verzeihung zu bitten.
Quelle:
https://www.zeit.de/politik/ausland/2013-01/europa-sklaverei-usa-ku-klux-klan/komplettansichtAber wird es ankommen? Nö, natürlich nicht.