nairobi schrieb am 09.05.2025:Gar nicht wenige Männer kommen nicht so gut damit klar, wenn ihre Partnerin schwanger ist
Am Anfang war eher ich gestresst. Wir hatten entschieden zu adoptieren (was hier in Bulgarien deutlich einfacher ist, als in Deutschland. Es gibt auch mehr Kinder, als Nachfrage nach Kindern. Du musst es mehr oder weniger nur vernünftig ernähren können, ihm eine gute schulische Ausbildung garantieren können und es dir eben auch ansonsten leisten können.
Und unsere Kinderheime sind mit denen in Deutschland immer noch nicht annähernd vergleichbar. Das ist (teilweise) immer noch echt ekelhaft dort für die Kinder.
Aber ich hatte am Anfang so viel Angst mit der Schwangerschaft. Schaffe ich es, dass ich neun Monate nicht rauche? Schaffe ich es, dass ich neun Monate überhaupt keinen Alkohol trinke? Ich bin echt sehr alt, um ein Kind zu kriegen, hat es eine gute Chance, dass es, wenn ich die ersten beiden Punkte erfülle, gesund auf die Welt kommt?
Inzwischen sehe ich das locker. Alle Tests, für die ich extra jedesmal in eine Klinik nach Sofia geflogen bin, waren OK.
Jetzt hat er Stress. So bisschen in die Richtung " aber wenn unseres Müll wird, haben wir ja keine Möglichkeit mehr aus der Nummer rauszukommen". Ist mir persönlich wumpe. Klar kann mein Kind anders leben wollen, als ich. Ist meinen Eltern ja auch mit mir passiert. Wir haben uns trotzdem geliebt (im Fall meines verstorbenen Vaters) und lieben uns immer noch (meine Mutter).
Aber jetzt hat er halt irgendwie Stress. Eigenes Kind kann man halt nicht zurückgeben. Als ich ihn gefragt habe wie er es sich denn genau vorstellt ein adoptiertes Kind mal eben einfach so zurück zu bringen, da habe ich mir ein Schimpfwort in Verbindung mit "Du verstehst mich nicht" eingefangen.
Meine Antwort: "Wenn das so ist, dann geh' einfach und komme zurück, wenn du es wirklich willst", war auch wieder nicht gut. Ich würde ihn loswerden wollen. Will ich definitiv nicht. Ach ja.