zweiter schrieb:man muss es ja verstehen lernen,das ist sicherlich der erste versuch in die richtung,es ist dann sicherlich die frage wie gut man sich kennt und ob man sich weiter belügt ,weil man es so gewohnt ist.also ob man das ego erkennt und es annimmt,oder ob man nur so tut als ob und weiter macht.wenn man allerdings bei der spirituellen einstellung bleibt ,geht einen vielleicht irgendwann doch noch das licht auf,oder man macht es nur um davon zu profitieren.
Die meisten Christen und Nichtchristen, die in christlichem Umfeld leben, sowie Moslems und Menschen im islamischen Umfeld, haben sich dem Gott des alten Testaments unterworfen. Sie kennen Schuld und Sühne und haben ideelle moralische Maßstäbe, die ihnen von außen eingegeben wurden. Ein kleines Kind weiß bis ca. zum dritten Lebensjahr noch nichts vom Ich, es sieht sich als Teil der Mutter.
Erst wenn das Ich entsteht, entsteht auch ein Regelwerk, nach dem die Person agiert. Man darf nicht vergessen, dass dieses Regelwerk zunächst von außen kommt, von den Eltern und damit von der kulturellen Umgebung.
Diese Regelwerk (ver-)formt nun die Seele des Menschen, der dieses Ich beherbergt. Erfahrungen werden gesammelt, die die Auswirkungen der Regeln vor Augen führen. Diese Erfahrungen erschaffen ein Gewissen, das leider zum gewissen Teil auf negativen Erlebnissen aufbaut. Es wird empfunden, dass man nicht so sein darf, wie man ist, weil es "falsch" sei. Das Kind wird seelisch verbogen.
Es gibt renitente Kinder und folgsame, je nachdem, entsprechend wird auf die Regeln reagiert. Das Kind wird älter, kommt in die Pubertät und nun wird die Psyche komplett umgebaut, angepasst. Es besteht eine gewisse Chance, bisher unterdrückte Persönlichkeitsanteile in die Persönlichkeit zu integrieren.
Nach der Pubertät übernimmt das Individuum die Kontrolle und wacht nun selbständig über die Einhaltung erlernter Regeln.
Ein unbewusstes Ich hält die Persona, die durch Erfahrungen entstanden ist, für sein Selbst. Im Schatten des Unbewussten hockt aber immer noch mehr oder weniger eingekerkert das innere Kind, der Teil des Individuums, der nicht akzeptiert wurde. Dieser Teil kann zum Einen durch heimliches Handeln ausagiert werden, das mit Scham oder schlechtem Gewissen einher geht oder aber auch durch "irrationales" Handeln. Wenn es nun zu irrationalen, streitsüchtigen, wenig vernünftigen Handlungen und Aussagen kommt, heißt das nicht, dass diese weiterhin um jeden Preis abzuwerten und abzulehnen sind, sondern sie müssen analysiert und das dahinter Verborgene muss in die Persönlichkeit integriert werden.
Das ist Schattenarbeit im Zuge der Individuation