Macht Dir eine mögliche Islamisierung Deutschlands Sorgen?

Wenn ich Sonntags wieder vor geschlossenen Geschäften stehe, morgens vom Kirchengebimmel geweckt werde, anschliessend die Morgenandacht im Radio höre oder an der Fachkonferenz Religion an der Schule teilnehme, dann weiss ich: Ich muss mir um die Islamisierung keine Sorgen machen. Eher um die Christianisierung.

@Doors

Also ich lese eher von geschlossenen Klöstern, Aufgabe von Kirchen und Kirchenaustritte auf dem Höhepunkt.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-07/kirche-austritt-christentum-katholisch-evangelisch

Es gab in Deutschland am 31.12.2016 noch 15.923 Ordensfrauen, vor 20 Jahren waren es noch doppelt so viele.
In Zwanzig Jahren sind vielleicht noch 2-3 Tsd, da bereits heute 85% über 65 Jahre alt ist.
https://www.orden.de/presseraum/zahlen-fakten/statistik-frauenorden/

Ich finde diese Entwicklung gut, ich mag diese ganzen dogmatischen Sektenkram nicht sonderlich.

So lange die Religion vom Staat getrennt bleibt und es weiterhin Feiertage gibt, ist es mir egal, welche Gottheit die anderen (mehrheitlich) anbeten.

Negev schrieb:So lange die Religion vom Staat getrennt bleibt

Solange mich keiner zwingt an ein "Spaghetti-Monster" zu glauben, ist es mir auch total egal ...

@tHEbLOb

Naja, das Kirchengebimmel ist in der Tat nervig und Sonntags geschlossene Geschäfte auch (zum Glück gibt es das Internet, da kann man auch Sonntags einkaufen).

Ab und zu stehen so Hampelmänner und -Frauen vor der Haustür und wollen was singen und mir Sünden einreden. Die muss man dann immer verjagen, ganz schön lästig.

Jeder soll glauben was er will und zu Hause oder in geschlossenen Gemeinschaftsräumen kann er sich Nudelsiebe auf den Kopf setzen oder sich für seine Sünden mit der Neunschwänzigen Katze auspeitschen oder sonstigen HokusPokus veranstalten.

Aber bitte nicht andere damit in irgendeiner Form direkt oder indirekt belästigen.

stanmarsh schrieb:Aber bitte nicht andere damit in irgendeiner Form direkt oder indirekt belästigen.

Genau das, wenn man meine Freiheit einschränken möchte oder mir seine "ideale" aufzwingen möchte ... dann darf er sich doch bitte verpissen - auf "gut-deutsch" Das ist meinerseits nicht böse gemeint. Auf meine "Ideale" wird auch grundsätzlich keine Rücksicht genommen. So ist das Leben, jeder kann nur für sich selbst sein "Ideal" ausleben. Freie Gesellschaft und so....

Feiertage von Glaubensclubs beherrschen das Leben in diesem Land, weithin sichtbar sind ihre Clubhäuser und sie sondern Lärm ab. Glaubensgemeinschaften tröten ihren Aberglauben via ÖR-Medien aus dem Radio und dem TV, ihre Mitgliedsbeiträge werden vom Staat kassiert und in den Schulen dürfen sie unterrichten.

Was ist eine "Glaubensgemeinschaft"?

Eine "Glaubensgemeinschaft" ist eine Interessenvereinigung Gleichgesinnter. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie an irgendeinen Gott, eine überlegene Kaninchenrasse oder den Sieg des HSV glauben. Sie glauben an etwas - und das eint sie und trennt sie von den verdammungswürdigen Ungläubigen bzw. Bayern München-Fans.

Dabei ist es eigentlich auch völlig schnurz, ob die von ihnen geglaubte Gottheit Allah, Jehova oder Hotzenplotz heisst. In gewisser Weise sind hier die Kaninchenzüchter allerdings deutlich im Vorteil, denn die Existenz von Kaninchen ist eindeutig bewiesen. Ob jemand nun an Gott, fliegende Spaghettimonster oder die Überlegenheit der arischen Rasse glaubt. Eins ist nicht besser oder schlechter als das andere.

Ebenso hurz und schnurz ist es, wie gross die Anzahl derjenigen ist, die an einen imaginierten Gott glaubt. Nur weil eine Sache viele Anhänger hat, muss sie deshalb nichts im öffentlichen Leben, beispielsweise im Schulunterricht zu suchen haben. Sonst wären Unterrichtsstunden von Fussballfans und Liebhabern volkstümlicher Schunkelmusik überlaufen. Von sowas möchte man ja auch nicht seine Kinder unterrichtet haben.

Nein, "Glaube" ist eine intime Zweierbeziehung zwischen einem Menschen und seinem eingebildeten Angebeteten. Die kann er im stillen Kämmerlein ausleben. Man möchte doch nicht, dass jeder intime Zweisamkeiten, von Steuergeldern finanziert und in aller Öffentlichkeit, dazu noch vor Kindern, austauscht.

Nein, Vereinsangehörige mögen ihrem Vereinsleben in ihren Clubhäusern frönen. Dort können sie sich auch gern Kruzifixe, Hakenkreuze oder HSV-Rauten an die Wand nageln. Da stören sie nicht.

https://www.welt.de/regionales/nrw/article173909932/Namensstatistiken-Die-Mohammed-Haeufigkeit-allein-beweist-noch-gar-nichts.html


Namen gleich Schall und Rauch?

jede Zeit hat ihre Vornamen. Sie gleichen einem Barometer der Gesellschaft: Im Kaiserreich wurden noch besonders viele Neugeborene auf Wilhelm und Anna getauft, zwischen 1933 und 1942/3 erlebte Adolf einen Boom, gefolgt von zahlreichen Thomas, Stefans, Ingos oder Nicoles, Claudias und Anjas. Heute setzen Eltern lieber auf Klassisches wie Mia, Sophia oder Maximilian und Ben.

Kritiker behaupten allerdings immer wieder, die von der Gesellschaft für deutsche Sprache herausgegebene Liste sei unvollständig, ja werde sogar absichtlich gefälscht. Denn, so lautet einer der Vorwürfe, Mohamed gehört eigentlich schon längst in die Top Ten. Aus politischen Gründen werde dies aber verschwiegen.

https://www.welt.de/vermischtes/article172792952/Beliebteste-Vornamen-Mohamed-auf-dem-Weg-in-die-Top-Ten.html

also ich finde auch, dass es eine gesellschaft Bedeutung hat, wenn Kinder nach großen Namensträgern genannt werden. wenn Adolf bei AfD Mitglieder-Nachwuchs auf Platz eins käme würde ich das voller Schrecken sehen.
Ausgefallene, extravagante Namen sollen Individualität signalisieren, Camino Santiago Freigeist klingt da doch schon ganz passend. sicher kein Kind streng gläubiger Eltern ;)

nein, daher sind Namen nicht Schall und Rauch

In London ist Mohammed seit Jahren der häufigste Jungenname bei Babys. In Brüssel auch. Und in Wien rückte Mohammed Anfang 2018 auf Platz drei vor. Anders in NRW. Hier spielt der Name offenbar keine Rolle – so teilten städtische Pressestellen im Januar mit. An Rhein und Ruhr dominierten eher Ben, Elias und Noah, während Mohammed nirgends in den Top Ten auftauchte

Ben, Elias und Noah - lauter biblische Namen ...

Mohamed kommt nur selten vor...weil man die verschiedenen schreibweisen nicht addiert :)
...

Deshalb sollte sich niemand scheuen, eine zunehmende Häufigkeit des Namens Mohammed anzuerkennen, wo sie zu beobachten ist. Auch eine Stichprobe von WELT in neun NRW-Kommunen belegt nun: In vielen NRW-Städten steht der Prophetenname auf Platz eins, wenn man alle Schreibweisen addiert. Dann stand 2017 bei den Erstnamen in Gelsenkirchen nicht Noah an der Spitze, sondern Mohammed (26 zu mindestens 43 Nennungen). Auch in Dortmund rangierte nicht Ben, sondern der Prophetenname auf Platz eins (52 zu 69). In Duisburg verdrängte Mohammed ebenfalls Ben von der Spitze (37 zu 31), in Recklinghausen lagen beide Namen gleichauf (zehnmal). In Herne wurde Milan von Mohammed überholt (zwölf zu 28). Und in Essen zogen insgesamt 71 kleine Mohammeds an den bis dahin führenden 58 kleinen Alexanders vorbei. .

https://www.welt.de/regionales/nrw/article173909932/Namensstatistiken-Die-Mohammed-Haeufigkeit-allein-beweist-noch-gar-nichts.html#Comments

selbstverständlich können und dürfen Eltern ihre Kinder nennnen wie sie wollen. OB Kevin oder Mohamed - mir egal. aber wenn man schon ERhebungen zu den beliebtesten Namen macht, dann doch bitte ehrlich!

ehrlich sein bedeutet jedenfalls nicht so tun, als gäbe es keine Ursache dafür, dass der Prophetenname nun auch bei uns in einigen Städten unter den top ten rangiert. nicht nur in London, Brüssel und Wien.

Was mir in NF auffällt:

Manche Eltern geben ihrem Kind als Zweitnamen den der eingeborenen "Paten". Da kommt dann schon mal ein Ali Herbert oder Mohammed Horst bei heraus. Bei Mädchen eine Asma Frauke oder Fatima Henriette.

Doors schrieb:. Da kommt dann schon mal ein Ali Herbert oder Mohammed Horst bei heraus. Bei Mädchen eine Asma Frauke oder Fatima Henriette.

wenns stimmt - sehr schön :)


so wie bei dem Mädchen namens Angela Merkel Muhammed

Jede Religion ist nur so friedlich wie ihre Anhänger.

Wenn in einer heiligen Schrift lauter Friedensbotschaften und Gebote gegen Gewalt und für Toleranz stehen, aber die Gläubigen vorsätzlich Gewalt ausüben - ist diese Religion nun friedlich oder nicht?

Andersherum können in einer heiligen Schrift auch lauter Hassparolen und Aufrufe zur Gewalt gegen Andersenkende stehen, aber kein Gläubiger befolgt sie - ist diese Religion nun gewalttätig oder nicht?

Die Lehre mag friedlich oder kriegerisch sein - es kommt darauf an, was der Mensch selbst daraus macht.

Dazu kommt, dass machtgierige Menschen schon immer die verschiedenen Ideologien für die Rechtfertigung ihrer Machtansprüche genutzt haben.

Das gilt für politische Ideen, religiöse Lehren und Gesellschaftskonzepte.

Wenn man also Menschen entmachten, berauben, ausbeuten und umbringen kann, indem man es mit dem "höheren Ziel" rechtfertigt, wird es jemanden geben, der es macht.

Das gilt auch für den Islam.

Das Problem beim Islam besteht darin, dass es noch keine echten Reformbewegungen gab, die sich dauerhaft durchgesetzt haben.

Der Islam wird also häufig auf eine Weise vermittelt, die der Lebensrealität des 21. Jahrhunderts überhaupt nicht entspricht und daher wenig integrationsfähig ist.

Das führt dazu, dass insbesondere konservative Muslime überall Forderungen nach Sonderregeln stellen, um Gebräuche zu pflegen, die umstritten sind.

Der Streit um Kopftücher, Gebetsräume, Schwimmunterricht, Kantinenessen usw. zeigt, dass der konservative Islam nicht bereit ist, sich anzupassen.

Dazu kommt, dass der Islam über die Scharia, das islamische Gesetz, verfügt und konservative Muslime es sogar über die weltliche Rechtsprechung stellen.

Auch unterscheiden arabischstämmige Muslime aufgrund mangelnder Bildung nicht zwischen muslimischen Geboten und lokalen, weltlichen Gebräuchen.

Es werden den Kindern also arabische Gebräuche als "muslimische Regeln" erklärt, obwohl sie absolut nichts mit Religion zu tun haben.

Das führt dazu, dass teilweise "Ehrenmorde" wegen westlicher Kleidung und freier Sexualität verübt werden - das weltliche Gesetz wird ignoriert.

Ich habe absolut kein Problem mit modernen Muslimen, die einen zeitgemäßen Islam leben und bereit sind, sich der Mehrheitsgesellschaft anzupassen.

Wer aber nicht versteht, dass hier Frauen gleiche Rechte haben, Sexualität offen gelebt wird, Kleidung frei gewählt werden kann und Homosexualität nicht krank ist...der gerät in Konflikt mit humanistischen und demokratischen Idealen.

Deshalb halte ich auch westlich gebildete Imame für wichtig - die nicht Wahabismus und andere konservative Lehren verbreiten, sondern einen modernen Islam.

Jeder "unangepasste" Muslim schadet dem Ansehen der anderen Muslime, weil diese religiösen Hardliner das Bild des Islam in der Öffentlichkeit prägen.

Nö, in manchen Dingen wünsche ich mir manchmal sogar eine drastische Islamisierung der Gesellschaft

Drei_Besen schrieb:Andersherum können in einer heiligen Schrift auch lauter Hassparolen und Aufrufe zur Gewalt gegen Andersenkende stehen, aber kein Gläubiger befolgt sie - ist diese Religion nun gewalttätig oder nicht?

Macht kein Sinn. Würde ein friedliebender Mensch eine Hassschrift als Glaubensgrundlage heranziehen?

Das Problem ist, jede Schrift (der drei großen Religionen) enthält Botschaften des Hasses... und jeder bastelt sich seine eigene Grundlage zusammen - aus dieser Sicht hast du recht.

kingari schrieb:Nö, in manchen Dingen wünsche ich mir manchmal sogar eine drastische Islamisierung der Gesellschaft

Okey, du hast mich. Bin neugierig geworden.
In welchen Dingen denn?

@Groucho

Nö, ich lasse es mal so nebulös stehen, dass ich einfach einer Islamisierung nicht generell ablehnend entgegensehe.
Die vielen Bereiche, in denen ich eine Islamisierung positiv sehen würde, würde mir hier zu langwierig werden.

kingari schrieb:Die vielen Bereiche, in denen ich eine Islamisierung positiv sehen würde, würde mir hier zu langwierig werden.

Schade

Wenn ich mir angucke, wie viele meiner muslimischen Bekannten inzwischen den Ramadan ignorieren, auf Kopfbedeckungen verzichten, Bier trinken und Schweinefleisch essen - dann habe ich eher den Eindruck, hier findet eine Entislamisierung in Deutschland statt.

Eine flächendeckende Islamisierung, d.h. im gesamten Bundesgebiet, halte ich für ziemlich ausgeschlossen. Allenfalls dürfte es konservativ-islamische Viertel in manchen Städten geben, die dann auch tatsächliche No-Go Areas für Nicht-konservative Muslime sein würden. Aber in ganz Deutschland? Nope, da mache ich mir absolut keine Sorgen. Im schlimmsten Falle (wegen intensivem Terror usw) endet es wie in Israel, nur das es dann mehrere Gazas gäbe, die allesamt eingezäunt sein würden und im Falle von Raketenbeschuss aus diesen Territorien folgen halt präzise Luftschläge...aber wie gesagt im Worst Case, eher unwahrscheinlich hierzulande.

nochsoeiner schrieb:nur das es dann mehrere Gazas gäbe, die allesamt eingezäunt sein würden

Das hatten wir hier schon. Hiess Westberlin und war vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 eingezäunt. Dummerweise hat dann jemand den Zaun aufgemacht. Das mit den Luftschlägen wäre vielleicht noch mal eine Überlegung... Ach was, ich bin ein friedlicher Mensch.

Doors schrieb:Hiess Westberlin und war vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 eingezäunt. Dummerweise hat dann jemand den Zaun aufgemacht. Das mit den Luftschlägen wäre vielleicht noch mal eine Überlegung...

Luftschläge gegen Westberlin? Nun ja, ich muss noch überlegen ob ich dagegen demonstrieren würde ;)