Gendern im Gespräch

Groucho schrieb:Du hast das Thema des Threads nicht verstanden?

Vielleicht fehlt mir hier der Realitätsbezug. Wenn ich in den nächsten 20 Jahren mal jemanden hier treffe, den das tangiert, kann ich ja dann berichten :D

@DerFremde
es fehlt Interesse, es fehlt Information aber Meinung ist ganz viel da bei Dir.

Ich habe "Ganz anders" gewählt.

Begründung:

Ich habe vollstes Verständnis wenn sich jemand weder als Mann noch als Frau identifizieren kann, und respektiere es wenn man es mit mir auch so kommuniziert.
Aber sprachlich angepasst finde ich es etwas überzogen bzw. unangemessen verkompliziert.

Ich frage mich dabei, wie steht es mit neutralen Begriffen?

Wenn ich jemanden kennelerne (ob nun bei einer Party oder einem Bewerbungsgespräch), und diese/-r Jenige mich direkt und konkret darüber aufklärt wer er/sie/es ist, also quasi klar macht wie er/sie/es angesprochen werden möchte, ist doch alles totaaaal chico, hab ich gar kein Problem mit.
Aber von Vornherein verlangen dass man faktisch quasi und respektiert bei rein formellen Konversationen mit angesprochen wird, finde ich unangemessen überzogen. Wenn´s rein formell und publizierend ist, ist niemand persönlich angesprochen, es ist nur allgemein angesprochen.

Naja, wie dem auch sei. Ich denke denn halt an ganz neutrale Begriffe, wie Mensch, Person, oder ähnliche Überbegriffe für spezifische Gruppierungen...oder so 🤔

Es sind also zwei verschiedene Paar Schuhe für mich. Ich denke nicht dass man mit der krampfhaften Veränderung der Schrift und Sprache die Gesellschaft "erziehen" kann.
Man vergleiche nur die Akzeptanz Deutschlands mit der von Russland oder Polen 😏 Soll heißen, in Deutschland hätten wir es gar nicht nötig, eher in Russland. Aber naja, das artet denn auch thematisch aus ,irgendwie. Man kann die Länder denn auch nicht richtig vergleichen. Denn ginge es eher allgemein um Homophobie...naja, wie auch immer. Wo war ich? Ach ja... Kann man also Homophobie mit der sprachlichen und schriftlichen Angleichung "bekämpfen"?
Es ist ohnehin Dieses mit der Religionsfreiheit schwer zu vereinbaren, und grad in Deutschland, oder?
Soll heißen, manchmal denke ich, es kann auch zu viel Vielfalt sein. Oder es überfordert mich persönlich halt.

Bis hierher reicht es erst mal. Bin offen für einen konstruktiven Diskurs ✌

skagerak schrieb:Ich denke nicht dass man mit der krampfhaften Veränderung der Schrift und Sprache die Gesellschaft "erziehen" kann.

da bin ich deiner meinung!

im privaten umfeld und auch weiter, was den alltäglichen umgang mit Leuten betrifft, habe ich
diesen kokolores bisher nicht feststellen können.

im TV versuchen paar spezies ab und zu das durchzuziehen, aber je länger das gespräch dauert,
um so öfter wird's dann auch vernachlässigt.
:D

m.M. nach gibt's viel wichtigere dinge, denen man sich zuwenden sollte...


... und

skagerak schrieb:spezifische Gruppierungen

sind auch nur personen,
welche keiner extrabenennung bedürfen.

wieso auch?

Alienp. schrieb:m.M. nach gibt's viel wichtigere dinge, denen man sich zuwenden sollte...

Dann mach das doch, statt hier zu schreiben.

Das vermittelt nämlich den Eindruck das Thema wäre dir doch wichtig. :D

@Groucho

treffer!!!

:D

Sorry :D

Aktueller Artikel der FAZ zum Thema: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/zwanghaftes-gendern-an-den-universitaeten-17781087.html?premium=0x28884055da44022eb32c03ab12c9f2f4&GEPC

@throwmeaway
ja, nix Neues. Und jetzt?

Sehr schön von Heiz Rudolf Kunze auf den Punkt gebracht:

Heinz Rudolph Kunze zum Thema Gendern

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Ich gendere nicht.
Es ist richtig, dass jede Person ein Recht darauf hat wahrgenommen zu werden und auch ein Recht zur Selbstbestimmung besitzt. Aber diese Rechte habe ich auch.
Da lasse ich nicht fremdbestimmen, wie viele verschiedene Anreden ich zu verwenden habe. Die deutsche Sprache stellt mir zwei Anreden bereit, und die reichen vollkommen.

Ich muss nicht 10 verschiedene Ansprachen verwenden, nur damit irgendwelche Berufs-Fremdschämer und Hausmütterchen ihr Gewissen beruhigt sehen.
Bürgerinnen und Bürger, Polizistinnen und Polizisten, Schülerinnen und Schüler - jo, geht klar.

Aber sobald der Pronomen-Unsinn in Deutschland losgeht, und mir zum Anfang eines Gesprächs erst einmal mitgeteilt wird, in welcher Form ich mein Gegenüber ansprechen darf, hört es bei mir auf. Ein Polizist oder eine Polizistin, die sich erst angesprochen fühlt wenn ich korrekt gendere, hat den Beruf ohnehin verfehlt.

So bekommt man es nämlich auch hin, dass in einem 10-minütigen Gespräch die Hälfte der Zeit dafür drauf geht, sich ja bloß politisch korrekt zu verhalten, damit auch der Hinterletze nachts friedlich schlummern kann statt schweißgebadet unter die kalte Dusche zu flüchten.

chriseba schrieb:Aber sobald der Pronomen-Unsinn in Deutschland losgeht, und mir zum Anfang eines Gesprächs erst einmal mitgeteilt wird, in welcher Form ich mein Gegenüber ansprechen darf, hört es bei mir auf.

Ist mir noch nie passiert.

Passiert dir sowas öfter?

@chriseba
So extrem wie Du es beschreibst ist es doch gar nicht, oder hab ich da was nicht mitbekommen?
Ich kann mir auch nicht vorstellen dass es jemals so extrem wird.

Letztlich geht´s doch um die Akzeptanz und Respekt gegenüber den angesprochenen Unangesprochenen, mMn.
Und da frage ich mich, ob und inwiefern das Thema gendern in der Sprache dazu beiträgt.
Die die schon tolerant waren, bleibens ohnehin, und die die homophob waren, bleibens so auch, würd ich mal vermuten.

Aber das ist auch nur mein Eindruck als Laie und nicht angesprochener Unangesprochener 🙂

chriseba schrieb:Da lasse ich nicht fremdbestimmen, wie viele verschiedene Anreden ich zu verwenden habe.

Wer bestimmt denn Deiner Meinung nach darüber, wie Du wen anzusprechen hast - und welche Strafen drohen Dir, falls Du Dich an diese angebliche Vorschrift nicht hältst?

chriseba schrieb:und mir zum Anfang eines Gesprächs erst einmal mitgeteilt wird, in welcher Form ich mein Gegenüber ansprechen darf, hört es bei mir auf.

solche leute lasse ich einfach stehen und weiterplappern.


:D

Alienp. schrieb:solche leute lasse ich einfach stehen und weiterplappern.

Kennst du die Szene aus Police Academy, als Harris in den Pferdearsch geflogen ist und sich alle das Lachen verkneifen mussten? So gehts mir da immer.

Ach, der Heinz Rudolf, der selbsternannte Retter des Deutschtums. Ich erinnere mich, dass er 1996 im SPIEGEL vor der "Flut ausländischer Musik" warnte und sich quasi für eine Quote, die er selbst aber wieder irgendwie ablehnte, für deutsches Liedgut im Radio, ähnlich wie früher in der DDR, stark machte.

Na, von dem muss ich mir zur deutschen Sprache in etwa das anhören, was ich mir von Xavier Naidoo zu Corona anhören muss? Da schwingt sich jeder abgehalfterte Künstler zum Experten auf, Hauptsache, er kommt mal wieder ins Rampenlicht der Medien.

Alienp. schrieb:solche leute lasse ich einfach stehen und weiterplappern.

6.PzGren391 schrieb:So gehts mir da immer.

Ihr habt schon Menschen gehabt, die euch gesagt haben, wie sie angeredet werden wollen?

Groucho schrieb:Ihr habt schon Menschen gehabt, die euch gesagt haben, wie sie angeredet werden wollen?

Hatte ich auch schon. Männer, die auf ihren Doktor- oder Professorentitel offenbar grossen Wert legten. Kommt also offenbar öfter bei alten weissen Männern vor.

Doors schrieb:Männer, die auf ihren Doktor- oder Professorentitel offenbar grossen Wert legten. Kommt also offenbar öfter bei alten weissen Männern vor.

Ja, das kenne ich und die lache ich auch immer aus. :D

Aber ich dachte er bezogen auf die Personalpronomen, wie oben beschrieben.

Ist mir tatsächlich noch nie passiert und bei den Kollegen die sich hier zu Wort gemeldet haben, las sich das so, als würden die öfter solchen Situationen begegnen.