Kachelmann: Schuldig oder Unschuldig?

@Puschelhasi
Wird jetzt zwar etwas OT hier, aber Assange ist ja Australier und da wird man ihn kaum wegen Gehemnisverrat in den USA verurteilen können.

Wenn jetzt Assange irgendein Non-Disclosure-Dokument der US-Regierung unterschrieben hätte, z.B. weil er für die gearbeit hätte, dann wäre das natürlich ein anders gelagerter Fall.

Rechtlich gesehen haben sie eigentlich gar keine Handhabe gegen ihn, was natürlich nicht heisst, dass sie ihn nicht trotzdem vor Gericht stellen und auch verurteilen könnten ...

Emodul

der war sicher ein verrückter...

Da es ja um Herrn Kachelmann seit dem Plädoyer seiner Verteidiger sehr ruhig geworden zu sein scheint, hab ich ein bißchen rumgesucht und diesen interessanten Blog gefunden. Hier werden u.a. Dinge erwähnt, die nie in den Medien veröffentlicht wurden:

“Plötzlich stutze ich, spule zurück”

Seit Stunden sitze ich im Schnittraum und schaue mir Rohmaterial an, das meine Kollegen aus den News-Abteilungen beim Kachelmann-Prozess gedreht haben. Plötzlich stutze ich, spule zurück, höre mir das Interview mit Kachelmanns Verteidiger Birkenstock nochmals an. Und nochmals. Zwar strecken ihm alle Journalisten ihre Mikros vor die Nase, doch dieses Quote wurde nirgendwo publiziert. Warum?

Es ist der erste Prozesstag, und die meisten Redaktionen wollen nur eines wissen: „Wie geht es Ihrem Mandanten heute?“ Doch was Birkenstock an diesem Tag erklärt, ist brisant. Er sagt, sein Mandat sei wegen einer Falschmeldung in der Presse vorverurteil worden. Um Birkenstocks Aussage zu verstehen, muss man sich zurückversetzen in den April 2010: Die Ex-Geliebte, die Jörg Kachelmann laut Anklage vergewaltigt haben soll, hatte am 20. April gegenüber der Staatsanwaltschaft ihre Aussage massiv korrigieren müssen. Ein Teil der Vorwürfe gegen Kachelmann brechen in sich zusammen. Die Öffentlichkeit erfährt allerdings nichts davon.

Brisante Informationen gesteckt

Im Gegenteil: Am nächsten Tag erhalten Journalisten aus Ermittlerkreisen eine brisante Information gesteckt: An einem Messer, aufgefunden in der Wohnung der Ex-Geliebten, habe die Spurensicherung DNA-Spuren von Kachelmann gefunden. Am nächsten Tag, also am 22. April, publiziert die Süddeutsche Zeitung den Artikel mit dem Titel „Messer mit Fingerabdrücken“. Zitat aus dem Artikel: „An dem Messer fanden die Ermittler nach eigener Aussage Teile von Fingerabdrücken und DNS von Kachelmann.“ Heute weiß man: Das ist falsch, die Spurensicherung hat nie eindeutig nachweisbaren Spuren von Kachelmann an einem Messer gefunden.

Zurück zum Interview von Birkenstock, das an diesem ersten Prozesstag unterging und das ich jetzt hin- und zurückspule. Birkenstock kritisiert darin die Justiz, weil sie diese nachweislich falsche Meldung der Presse zusteckte. „Aus jedem Tatort weiss man: DNA-Spuren sind der todsichere Beweis. Mein Mandant wurde vorurteilt durch die Staatsanwaltschaft“, kritisierte Birkenstock.

Ist das legitim?

Tatsächlich ging auch ich damals, nach Lektüre dieser Meldung in der Süddeutschen, davon aus: Kachelmann ist schuldig, er hat es getan, er ist überführt. Als Zeitungsleser wurde ich ein Opfer einer Falschmeldung, die Kachelmann-Ermittler geschickt in den Medien platzierten.

Ist das legitim? Ist es erlaubt, dass Ermittler mit Falschinformationen Angeschuldigte quasi in der Öffentlichkeit vorverurteilen? Ich denke, dass dies keinesfalls gestattet ist – wer auch immer der Angeschuldigte ist, was auch immer er angeblich getan haben soll. Ich denke, dass solche Praktiken verwerflich sind und geahndet werden müssen. Und ich denke auch, dass die Aufsichtsbehörde der Staatsanwaltschaft Mannheim gut daran täte, diesen Vorfall zu untersuchen.

Übrigens: Wie ich später herausfinde, liegt der schriftliche Bericht des Spurensachverständigen am Tag, an dem die Süddeutsche ihren Artikel publizierte, noch gar nicht vor. Dieser ist datiert auf den 26. April 2010. Und darin heisst es klar und deutlich, dass keine eindeutig nachweisbaren Kachelmann-Spuren am Messer gefunden worden. Doch das erfährt die Öffentlichkeit erst viele Monate später – am 21. Dezember, als der Sachverständige vor dem Gericht als Zeuge einvernommen wird.

Autor Hansjürg Zumstein

Quelle: http://blog.zdf.de/zdfzoom/2011/05/20/ploetzlich-stutze-ich-spule-zurueck/ (Archiv-Version vom 05.06.2011)

im zweifel für den angeklagten würd ich sagen, denn es steht aussage gegen aussage und im moment stürzt das Indizien/Beweis gebilde der anklage auseinander... also ich kann mir nicht vorstellen dass er verurteilt wird.

ob ers gemacht hat ist desshalb aber immernoch nicht ausgeschlossen.

@Kabalzer0

Das mutmaßliche Opfer hat sich ja schon zu Beginn in mächtige Widersprüche verstrickt in ihrer Aussage ... und diese ganze Küchenmesser-Aktion kommt mir auch sehr zweifelhaft vor. Es wäre ja nicht das erste Mal, daß sich eine abgehalfterte Geliebte an ihrem Exlover auf diese Weise versucht zu rächen, wer weiß denn - außer den beiden - wer da mit wem Schluß gemacht hat? Es steht Aussage gegen Aussage und mir kommt auch das fanatische Engagement von Frau Schwarzer in diesem Fall mehr als merkwürdig vor ;) , vielleicht hat die auch irgendwelche Rachegelüste :) .

Hallo,heute um 23:10 Uhr bei Maybrit Illner: Kachelmann
Mit A.Schwarzer,Mark Benecke und...
Die Schwarzer will natürlich,das der böse Mann die Frau vergewaltigt hat!! Sie tut ja auch so,als wäre Kachelmann schuldig,von Anfang an!!

@Cleo1956

Mist! Hab ich leider verpaßt :( , war sicher interessant ...

Ich werd es mir online angucken :D

Cleo1956 schrieb:Mit A.Schwarzer

gut, dass ich es nicht gesehen hab...

@Alienpenis

Alienpenis schrieb:gut, dass ich es nicht gesehen hab...

Ich gucke es mir nachher an, wenn ich Zeit habe - ich hab heute noch nicht ge... (lacht) ;)

Hier, wen es interessiert

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1346034/Der-Fall-Kachelmann---ein-Justizskandal%253F#/beitrag/video/1346034/Der-Fall-Kachelmann---ein-Justizskandal%3F (Archiv-Version vom 30.05.2011)

@Puschelhasi
Assange ausliefern?
An ein Land das Gerichtsbarkeit durch Politik ersetzt?
Das Mord als legitimes Recht ansieht?
Nein DANKE!

zu Herrn Kachelmann.. ich sehe in der Beweisaufnahme nichts, das ihn zwangsläufig zum Täter macht. Was ich moralisch von ihm halte, steht auf einem anderen Blatt.

ein schönes We Vidocq

Die Verteidigerin von ihm hat jedenfalls alle "Beweise" des angeblichen Vergewaltigungsopfers zerpflückt^^

@libertarian
@Vidocq


Auf dem Computer besagter Dame wurden ja Bilder von "blauen Flecken" von ihr gefunden, die schon über anderthalb Jahre alt sind . Mir kommt da in den Sinn, daß sie eine derartige Kampagne für den Fall des Verlassenwerdens regelrecht geplant hat, wozu fotografiert man sonst seine blaue Flecken, als sie irgendwann als Druckmittel einzusetzen?

Mark Beneke hat in der o. a. Maybrit Illner - Sendung etwas sehr Vernünftiges und Glaubhaftes gesagt:
In diesem Gerichtsverfahren lügen alle.......

So lange seine Schuld nicht bewiesen ist, gilt er als Unschuldig! Ich halte ihn auch für Unschuldig!
Ich traue ihm die Tat nicht zu. Das Urteil fällt in kürze dann werden wir wissen wie das Gericht
das ganze bewertet hat.

@PfarrerBraun
Zu trauen?
Na jaaaa - damit halte ich es ETWAS anders
Wer in diesen Bereichen der "sexuellen Erfüllung" unterwegs ist,
der hat ein anderes Level als Otto Normal Verbraucher.
Da ist dann ist das Grenzwertige oft "normal".

Gruss Vidocq

@Thalassa
Klingt für mich eher so, als wollte sie irgendetwas dokumentieren.

PfarrerBraun schrieb:Ich traue ihm die Tat nicht zu

Warum nicht?

@Schnurrgerüst

Schnurrgerüst schrieb:als wollte sie irgendetwas dokumentieren.

Ja aber wozu? Und wenn er damals vielleicht schon "gewalttätig" geworden ist, warum hat sie es nicht schon damals angezeigt? Man weiß ja auch nicht, ob er die alten blauen Flecke verursacht hat ;) , das weiß man ja nichtmal bei den neuen ...
Was vorgefallen ist, wissen wirklich nur die beiden ... hoffen wir mal, daß sie nicht alle beide besoffen waren und einen Filmriß hatten.
Sein Image als netter Wetterfrosch ist sowieso zerstört, ob er es nun getan hat oder nicht. Nicht nur durch den Prozeß, sondern schon, weil seine Vorlieben durch die Medienschlacht in die Öffentlichkeit gezerrt wurden.

Natürlich unschuldig; das Stück wollte es doch so!

Thalassa schrieb:Ja aber wozu? Und wenn er damals vielleicht schon "gewalttätig" geworden ist, warum hat sie es nicht schon damals angezeigt?

Angst? Wie viele Gewalt- und Vergewaltigungsopfer gehen nicht zur Polizei, weil sie schiss davor haben, am Ende genau so dazustehen, wie sie? Immer wieder heißt es doch, nicht genug Beweise, blabla, sie wollte es so, am Ende hat sie vermutlich nicht laut genug geschriehen oder sich ausreichend demonstrativ gewehrt. Ich habe natürlich keine Ahnung, was passiert ist, aber wer bleibt so lange in Untersuchungshaft, bei dem eine Unschuld vermutet wird?