Wissenschaft ist die Suche nach der Natur der Dinge, der Wahrheit, wie auch immer sie beschaffen sein mag; und deswegen könnte es sein, das die Fans von Exoplaneten eine bittere Kröte schlucken müssen: neuere Untersuchungen der Beobachtungsergebnisse des Gliese 581-Systems legen nahe, das drei der dort entdeckten sechs Planeten nicht existieren, darunter auch die zwei womöglich erdähnlichen Welten Gliese 581g und 581d. Nun war Gliese 581g immer ein sehr umstrittener Kandidat (ebenso wie Gliese 581f, der nicht in der habitablen Zone liegt), aber Gliese 581d (am äußeren Rand der habitablen Zone) galt eigentlich als recht sicher. Die neue Untersuchung führt einige Indikatoren nicht auf den Einfluss von Planeten zurück, sondern auf den Stern selbst. Es besteht noch eine gewisse Aussicht, das auch diese Ergebnisse nur vorläufig sind (zumindestens was Gliese 581d betrifft...), aber man sollte hier nicht zuviel erwarten...
Es ist nicht wirklich verwunderlich, das einige der am Rande unserer derzeitigen Beobachtungsmöglichkeiten erzielten Ergebnisse vielleicht revidiert werden müssen, und die "Unschärfe" unser vorläufigen Ergebnisse kann auch zu positiveren Nachrichten führen, einer Welt, die vielleicht erdähnlicher ist, als bisher vermutet wurde oder neu entdeckten Welten in schon erforschten Systemen. Zumindestens ist es sicher eine Motivation noch höher auflösende Instrumente zu bauen und noch sorgfältiger bei der Sichtung und der Interpretation von Ergebnissen zu sein...
Und es gibt auch wieder neue Ergebnisse: in einem Doppelstern-System wurde ein Planet von etwa der zweifachen Masse der Erde entdeckt; er ist zu weit von seiner "Sonne" entfernt (ein Roter Zwergstern...), um lebensfreundlich zu sein aber in etwa so weit, wie die Erde von der Sonne. Dies ist ein Beleg dafür, das auch in einem Doppelsternsystem terrestrische und womöglich habitable Planeten existieren können...
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2014/07/entdeckung-erdartige-planeten-auch-in.html (Archiv-Version vom 11.07.2014)Ein System aus zwei sonnenähnlichen Sternen beispielweise könnte so tatsächlich einen oder mehrere lebensfreundliche Planeten beherbergen (ein derartiges System ist etwa das "bekannte" Zeta-Reticuli-System, in dem allerdings noch keine Planeten ausgemacht werden konnten). Da die Hälfte aller bekannten Sterne Teil eines Doppelsternsystems sind, hat dieser Fund schon eine gewisse Bedeutung. Nimmt man dazu noch die vielen guten Nachrichten über neu entdeckte Exoplaneten (besonders um alte Sterne...) , so kann man die Kröte vielleicht leichter schlucken...