Freimaurer

@morlog

Deiner Argumentation und Logik folgend, ist alles eine Religion, was sich auf ein höheres Wesen, eine höhere Macht bezieht, oder?

Das ist auch sicher nicht verkehrt, sollte aber eben nicht mit den Doktrinen zur Verwechslung führen, die die Weltreligionen für sich als Fundament betrachten.

Es geht hier lediglich um ein Herleiten aus einer unbestimmbaren Höhe, eine Art sähen eines Samenkornes, dessen Sinn man zu greifen versucht, in dem man diesem, durch die Arbeit am rauhen Stein gerecht zu werden versucht.

Letztlich ist der Mensch des Menschen Gesetz, dessen kann man sich bewusst werden auch ohne, im althergebrachten Sinne, religiös sein zu müssen.

Es ist ein philosophischer, ja sogar ein existenzialistischer Zweig, diese "Rückbindung" (Religion von lat. relegare, sich zurückwenden, sich seiner Wurzeln besinnen) zu vollziehen und ist so alt, wie die Menschheit selbst.

@Lazarus2000
Und wieder einmal freue ich mich, mit Dir in der Kette zu stehen!

Und um es mit Br. Tekton zu sagen: sign! ;)

@morlog

Zum Thema Religion - Freimaurerei ist definitiv KEINE Religion! Die Zusammenkünfte sind, wie es mir ein Bruder vor meiner Aufnahme mal erklärte, in exotherische und esotherische Arbeiten unterteilt. Exotherisch, weltich ist alles was sich mit der Loge als Verein, die Zeichnungen (Referate) und Diskussionen, das gesellige Beisammensein, schlicht alles was sich ausserhalb des Tempels befindet.
Esotherisch, eigentlich ein ungutes Wort, da das Wort für viele mit einem anderen Sinn belastet ist, ist alles was sich innerhalb des Tempels abspielt. Doch ich würde es lieber als Philosophie betrachten - undogmatisch und für jeden interpretationsfähig. Es ist nichts anderes was man dort hört und sieht, als ein Gedankengerüst. An diesem Gerüst, kann dann jeder, wenn er will, aufbauen oder auch nicht. Reine Philosophie, ein Bild von vielen für das Sein! Kenne Brüder die darin aufgehen, Verknüpfungen aus der Antike zu finden glauben, zu den Griechen und auch Ägyptern. Kenne aber auch Brüder, die diesseitsbezogen, zwar etwas bei den Arbeiten spüren, doch nichts mit "Esotherik" anfangen wollen und können. Für jene sind es oft nur Worte, dessen Sinn sie zwar durchaus verstehen, aber keine Muße dabei finden, irgendwelche Bezüge herzustellen.

Beide Typen von Maurern sind nicht besser oder schlechter - sie haben eben nur einen anderen Bezug zu nicht weltlichen Themen. - Der Tempel mit seinen Ritualen ist nichts anderes als reine Philosophie - ein Gedankenkonstrukt - für MICH ein sehr mächtiges Konstrukt!

Grüße

@morlog

Maurer die gefallen an diesem Konstrukt finden, sind in ihrem Glauben als Christen, Muslims oder was auch immer, nicht behindert, noch schlechtere Gläubige ihrer Religion.

@tekton

Wie ist die Abgrenzung zu den Freidenkern.

Ursprünge in England und Frankreich
Free-Thinker nannten sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts Deisten in England, die sich zwar gegen die Institution der Kirche und deren umfassenden Einfluss auf die menschlichen Lebensumstände wandten, nicht jedoch gegen den Gottesglauben an sich.
Wiki

@morlog
Wo siehst Du den Gemeinsamkeiten?

@leachim

ZB.
In der gemeinsamen freireligiösen Denkweise, beide sind nicht konfessionell gebunden schliessen aber ein höheres Wesen nicht aus und wegen gemeinsamen humanistischem Gedankengut.

@morlog

ohne dieser gruppe jetzt nazugehören, sehe ich mich persönlich selbst als freidenker! - das was du ansprichst kommt mir persönlich sehr nahe.

@morlog
Ich denke, der Unterschied ist auf der einen Seite gar nicht so groß, auf der anderen Seite eklatant.

Während die Freidenker die Kirche in der vorhandenen Form ablehnen, machen die Freimaurer keine Aussage zur Kirche, bzw. überlassen es jedem selber, wie gläubig oder nicht, bzw. wie kirchengebunden oder nicht jeder sein will. Aber ja, beide sind sie Kinder ihrer Zeit, d.h. der Aufklärung. Einen weiteren Unterschied könnte man sicher noch durch die Einbeziehung der Handwerkssymbolik bei den Freimaurern ausmachen. Und wie Tekton schon schrieb, es gab sicher viele Freidenker, die sich in der Freimaurerei wohl gefühlt haben.

Danke Lufton, für die Richtigstellung - man überlese bitte nicht das "mir persönlich" - ich habe nur für mich gesprochen!!!!

@morlog
Guten Abend!
Wenn du Fragen zur Historie der modernen Freimaurerei hast kannst du sie gerne noch mal in meine Richtung stellen, Ich werde dir gerne soweit wie mir möglich Antworten.

@Outsider

Schön das Du da bist, was wären wir ohne Deinen Quell - fühl Dich jetzt blos nicht veralbert, das war ernst gemeint! :D

@Lufton

Doch, doch, ich verstehe, wie das, wie Das meinst. ich zielte eigentlich auf etwas anderes ab. War auch schon spät. Wenn man den Spass beiseite lääst, ist Deiner Erklärung mehr abzugewinnen.

Freundliche Grüsse

Lufton schrieb:Der Ausschluss der Frauen stammt aus einer Zeit, als Frauen auch noch kein Wahlrecht hatte, weil sie einfach nicht als Menschen angesehen wurden. Menschen waren Männer, Frauen nur schöne Zierstücke.

Das ist so nicht:)
Tatsächlich hat es in der Geschichte stets auch bedeutende Frauen gegeben, die Ihres Gleichen gesucht haben in der Männerwelt, wenngleich gesellschaftliche Einschränkungen Frauen lange den Zugang zur Öffentlichkeit verwehrten, und der heimische Herd als ihre Bestimmung angesehen wurde, Sie waren immer als Menschen angesehen worden. Ich beziehe mich damit auf die westliche Welt.

Ehe die erste Großloge in England gegründet wurde gab es in Logen auch Frauen.Freilich nicht in jeder aber das es sie gab ist verbrieft. Erst durch Andersons geschriebenen Pflichten wurden die Frauen aus den Logen offiziell (ab da regulär) verbannt.

@morlog
@Lufton
@tekton

Ihr solltet bei dem Thema Freidenker nicht den heutigen Sinn den man in diesem Wort findet mit dem aus dem ausgehenden 16. bis Mitte 17. Jahrhundert verwechseln.
Damals herrschte in der europäischen Welt "Glaubenskrieg" Katholiken Protestanten Evangelisten man suchte neue Wege zu beschreiten. Aber auch die damaligen Freidenker waren Christen. Und nicht wenige dieser Freidenker fanden sich in den aufkommenden Logen wieder.


Ich sehe sie als Vorreiter der Moderne an.

Oha Carl, ich kann immer noch was lernen, dass mit anderson war mir nicht bewußt - doch stelle ich mir die frage ob es in OPERATIVEN logen wirklich frauen gab - also in einem guten verhältnis??!! steinmetzhütten waren für mich immer rein maskulin besetzt, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. hast du quellen??

Lieber tekton ich rede nicht von Bauhütten sondern von der spekulativen Maurerei.
Verzeih bitte wenn ich mich da in meinem Post undeutlich ausgedrückt hatte.

ah ok spekulative kann gut sein - anderson hat sich wohl zu sehr auf die alten zümpfte bezogen oder er war.....

Auch der alte Pfaffe Anderson hatte seine Vorgeschichte.
Natürlich ist sehr viel aus dem Regelwerk der Hütten in die Pflichten mit eingewoben worden, enwickelten sich die Spekulativen ja aus ihnen.
Das ganze Thema habe ich schon einmal angeführt in diesem thread.
Vielleicht in der Zeit deiner abwesenheit, ich müßte mal die Beiträge heraus suchen.

hab mich nicht zusehr mit ihm beschäftigt, was man jetzt wohl merkt - nur eines habe ich gehört, was ich ihm schon fast übel nehme, die vernichtung und verbrennung vieler alter texte und quellen, damit jaaa nur sein konstrukt übrig bleibt. egal, mit dem thema, bewegen wir uns eigentlich schon in den tempel hinein und irgendwann ins arkanum.