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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

717 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Natur, Evolution ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

09.04.2018 um 17:21
Zitat von AliceTAliceT schrieb:Also, die DNA ist, sagen wir mal, die Grundlage, die Erbinformation - richtig?
Die DNA liefert die Vorlage für die Produktion von RNA. RNA kann verschiedene Funktionen besitzen. Diese Funktionen ergeben sich über die Wechselwirkungen mit anderen Molekülen, die sich im Umfeld befinden. Von besonderer Wichtigkeit sind hier Proteine. Einige RNA-Moleküle werden zur Produktion von neuen Proteinen genutzt. Andere RNA-Moleküle regulieren die Art und Weise, welche Abschnitte der DNA als Vorlage genutzt werden und welche nicht. Im Zusammenwirken ergibt sich letztlich die Aufrechterhaltung des Stoffwechsels und der Strukturen einer Zelle bzw. - über das Zusammenwirken mehrerer Zellen - eines Organismus, der aus vielen Zellen besteht.
Zitat von AliceTAliceT schrieb:Die Information allen Lebens, aller Lebensvorgänge
Nein. Nur die "Information" über die Zusammensetzung der verschiedenen RNA-Moleküle. Ein Teil der RNA-Moleküle ist wiederum dafür geeignet, die Abfolge der Aminosäuren in einem Protein festzulegen. Das ergibt sich allerdings über das Zusammenspiel von Proteinen und anderen RNA-Molekülen. Mit der DNA und der in ihr festgelegten Abfolge der Basen hat das allerdings nichts mehr zu tun. Das läuft unabhängig und außerhalb der DNA als Prozess ab.
Zitat von AliceTAliceT schrieb:hat aber doch nichts mit dem Informationsgehalt der DNA als solche zu tun.
Doch, hat es. Wie oben beschrieben, liefert DNA die Vorlage für RNA. Was dann passiert, betrifft die Funktionen von RNA, die sich über das Zusammenspiel mit den Stoffwechselvorgängen ergeben. Und so wie aus den Zutaten für eine Sacher-Torte am Ende eine fertige Sacher-Torte entsteht, entsteht aus den RNA-Molekülen als Folge der Interaktion mit den übrigen Komponenten des Zellstoffwechsels ein fertiger Organismus. Die DNA hat also nur deshalb eine Funktion, weil sie in das Stoffwechselgeschehen eingebunden ist. Für sich genommen ist sie ein totes Molekül.
Zitat von AliceTAliceT schrieb:Was ist denn an dieser Aussage bemängelnswert?
Bemängelnswert ist, dass die "biochemischen Geschehen" in der DNA codiert seien. Und das sind sie nun mal nicht. Es ist umgekehrt: Das biochemische Geschehen, weist der DNA eine Funktion als "Informationsspeicher" zu - aber eben nur eine sehr eng beschränkte und nicht eine regulierende.
Zitat von AliceTAliceT schrieb:die bösen Ökofanatos lassen das ja nicht zu
Ja, leider ...
Zitat von AliceTAliceT schrieb:dann begünstigt er jetzt hier welche Symbiose?
Hierbei ging es um den evolutionären Zusammenhang und nicht um den marktwirtschaftlichen. Und aus evolutionsbiologischer Sicht ist nun mal ein wechselseitiger Nutzen zwischen Zuchtorganismus und Landwirt vorhanden, so dass man hier durchaus angemessen von einer Symbiose sprechen kann.
Zitat von AliceTAliceT schrieb:Seit zwanzig Jahren DAS Argument, wenns um die grüne Gentechnik geht.
Und es ist immer noch gültig ... :)

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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

09.04.2018 um 17:26
@cortano

Ach ja, apropos Panikmache - auch das hier ist sehr aufschlussreich ... :D


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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

09.04.2018 um 17:39
Zitat von BiolehrerBiolehrer schrieb:Ach ja, apropos Panikmache - auch das hier ist sehr aufschlussreich ... :D
das berührt meine kritische Position bzgl. Markt-Monopolen und Patenten aber nicht. Ich habe nichts gegen Forschung ...

apropos Panikmache: die ist ja nur bzgl. des Klimakiller-Spurengases CO2 politisch korrekt, sicher nicht nur wegen des "guten" CO2-Zertifikatehandels ;)


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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

09.04.2018 um 18:05
Ich hatte am Wochenende während einer längeren Bahnfahrt Zeit, nochmal den gesamten Thread, und die vom TE vielfach als Beleg für seine Thesen angeführten Darwin-Zitate im englischen Original zu lesen. Die eindeutige Schlussfolgerung ist, dass der vom TE behauptete Zusammenhang zwischen seinen Thesen und Aussagen und Ansichten von Darwin völliger Quatsch ist.

Der TE stellt im Eingangsbeitrag folgende Kernthese auf:
Zitat von berndw.berndw. schrieb am 22.03.2018:In der belebten Natur kann es so etwas wie gezielte Wahlzucht zwischen verschiedenen Arten grundsätzlich nicht bzw. nur in (evolutionär) sehr kurzen Ansätzen geben, weil es unmöglich dauerhaft funktioniert. Da eine jegliche Lebensform nur dann beständig bleibt, wenn sich ihre Merkmale über die Generationsfolgen ausschließlich zum eigenen Vorteil selektieren, zerrinnt sie ansonsten gegenüber dem Gesamtumweltdruck. Die zunächst erlangten Vorteile des Züchters (z.B. mehr Nahrung) verkehren sich somit automatisch in Nachteile und er landet in einer Sackgasse.
1. Dabei beruft sich der TE zunächst auf das folgende Zitat aus einer deutschen Übersetzung von Darwin's "On the Origin of Species" von 1876:
Zitat von berndw.berndw. schrieb am 22.03.2018:Natürliche Zuchtwahl kann unmöglich irgend eine Abänderung in irgend einer Species bewirken, welche nur einer anderen Species zum ausschließlichen Vortheile gereichte, obwohl in der ganzen Natur eine Species ohne Unterlaß von der Organisation einer andern Nutzen und Vortheil zieht. (…) Ließe sich beweisen, daß irgend ein Theil der Organisation einer Species zum ausschließlichen Besten einer anderen Species gebildet worden sei, so wäre meine Theorie vernichtet, weil eine solche Bildung nicht durch natürliche Zuchtwahl bewirkt werden kann. Obwohl in naturhistorischen Schriften vielerlei Behauptungen in diesem Sinne aufgestellt worden, so kann ich doch keine einzige darunter von einigem Gewichte finden.
Der Abschnitt des Buches, in dem dieses Zitat enthalten ist, beginnt im englischen Original folgendermassen:
Utilitarian Doctrine how far true: Beauty how acquired

The foregoing remarks lead me to say a few words on the protest, lately made by some naturalists, against the utilitarian doctrine that every detail of structure has been produced for the good of its possessor. They believe that many structures have been created for beauty in the eyes of man, or, as already discussed, for the sake of mere variety. Such doctrines, if true, would be absolutely fatal to my theory.

("On the Origin of Species", 5th edition, 1871, S. 193)
Es geht also in diesem Abschnitt eindeutig nicht um die Gegenüberstellung von "Natural selection" und "Methodical selection" (das ist der von Darwin verwendete Begriff für Zucht durch den Menschen), sondern von "Natural Selection" und einer hypothetischen, nicht näher beschriebenen, völlig anderen Art der Entstehung von Merkmalen, vermutlich kreationistischer Natur ("have been created"), mit der manche Kritiker von Darwin insbesondere das Entstehen von "Schönheit" in der Tier- und Pflanzenwelt erklären wollten.

Im englischen Original lautet das ursprüngliche Zitat:
Natural selection cannot possibly produce any modification in any one species exclusively for the good of another species ; though throughout Nature one species incessantly takes advantage of, and profits by, the structure of others. [...] If it could be proved that any part of the structure of any one species had been formed for the exclusive good of another species, it would annihilate my theory, for such could not have been produced through natural selection.

("On the Origin of Species", 5th edition, 1871, S. 196)
[/quote]

Darwin hält hier die offensichtliche Tatsache fest, dass natürliche Selektion nicht zur Veränderung einer Spezies führen kann, wenn die Veränderung bzw. das entsprechende Merkmal ausschliesslich dem Vorteil einer anderen Spezies dient (weil letzteres ausschliesst, dass das Merkmal mit einem Selektionsvorteil für die ursprüngliche Spezies verbunden ist).

Aus dem Zusammenhang geht klar hervor, dass die Unterscheidung "Natural selection" / "Methodical selection" an dieser Stelle des Buches von Darwin überhaupt kein Thema ist. Der TE verwendet dieses Zitat aus dem Zusammenhang gerissen, um völlig abwegige Schlussfolgerungen daraus abzuleiten, die mit Darwin's Argumentation nicht das geringste zu tun haben.

2. Mit einem weiteren Zitat aus der o.g. deutschen Übersetzung von Darwin's "On the Origin of Species" von 1876 versucht der TE, den Eindruck zu erwecken, Darwin sei der Zucht durch den Menschen gegenüber negativ eingestellt gewesen:
Zitat von berndw.berndw. schrieb am 22.03.2018:An einer anderen Stelle seines Hauptwerkes (wie oben, S. 49) nennt Darwin die Wirkung der künstlichen Wahlzucht anderer Lebewesen durch den Menschen eine „merkwürdige Eigentümlichkeit“:

„Eine der merkwürdigsten Eigenthümlichkeiten, die wir an unseren domesticirten Rassen wahrnehmen, ist ihre Anpassung nicht zu Gunsten des eigenen Vortheils der Pflanze oder des Thieres, sondern zu Gunsten des Nutzens und der Liebhaberei des Menschen.“
Das klingt im englischen Original völlig anders:
One of the most remarkable features in our domesticated races is that we see in them adaptation, not indeed to the animal's or plant's own good, but to man's use or fancy.

("On the Origin of Species", 5th edition, 1871, S. 40)
[/quote][/quote]

"remarkable features" hat im Englischen klar und eindeutig eine positive Konnotation, und ist zumindest nach heutigem Sprachgebrauch mit "merkwürdigen Eigentümlichkeiten" miserabel übersetzt. M.E. (ich habe viele wissenschaftliche Arbeiten aus der zweiten Hälfte der 1800er gelesen) war die Übersetzung sogar bereits 1876 nicht besonders passend. Sofern man eine Argumentation auf einer spezifischen Formulierung eines Autors aufbauen möchte, sollte man sich die Mühe machen, sich den Text in der Originalsprache anzusehen, und sich ggf. von einem Native Speaker alle Feinheiten erklären zu lassen.

3. Ganz im Gegenteil zu dem Eindruck, den der TE zu erwecken versucht, geht aus Darwin's Ausdrucksweise in "On the Origin of Species" klar und deutlich eine positive Einstellung zum Thema Zucht durch den Menschen hervor. Eines von vielen Beispielen:
If it has taken centuries or thousands of years to improve or modify most of our plants up to their present standard of usefulness to man, we can understand how it is that neither Australia, the Cape of Good Hope, nor any
other region inhabited by quite uncivilized man, has afforded us a single plant worth culture. It is not that these countries, so rich in species, do not by a strange chance possess the aboriginal stocks of any useful plants, but that the native plants have not been improved by continued selection up to a standard of perfection comparable with that given to the plants in countries anciently civilized.

("On the Origin of Species", 5th edition, 1871, S. 46)
[/quote][/quote]

Fazit: Die Thesen des TE haben absolut nichts mit Darwin's Ansichten zu tun. Die laufenden Verweise des TE auf Darwin sind nichts weiter als der Versuch, Darwin's Renommee für Propagandazwecke zu missbrauchen.


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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

09.04.2018 um 22:58
@uatu
Schön, daß Du bei Darwin nachgesehen hast. Ja, mit dem von Dir aufgefundenen Zitat voran ergibt das Darwinzitat von berndw einen ganz anderen Sinn. Und zwar einen richtigen, darwinistischen Sinn. So ist das eben, wenn man nicht den Kontext einer Aussage berücksichtigt... Danke für die Aufkläung! Die "Antiutiliaristen" bestritten wies scheint jeglichen Vermehrungsvorteil für das Hervorbringen bestimmter Merkmale. Das Mrkmal verbesserte weder durch seine Eigenschaften für die Spezies noch durch seinen Nutzen für einen Symbionten (Züchter) das eigene Überleben und Vermehren, sondern soll ganz vorteilslos "sinnvoll" geworden sein. Quasi nach dem Heineschen Klassiker "Die Bäume sind grün, weil grün gut für die Augen ist".


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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

10.04.2018 um 00:33
Zitat von BiolehrerBiolehrer schrieb:Damit gibst Du erneut zu erkennen, dass Du das Grundprinzip der DNA-Funktion immer noch nicht begriffen hast. Als Analogie betrachtet: Wenn Du weißt, welche Zutaten man für das Backen einer Sacher-Torte benötigt, weißt Du immer noch nicht, in welchen Mengen und in welchen Abfolgen man mit welchen Küchengeräten diese Zutaten so verarbeitet, dass am Ende eine fertige Sacher-Torte entsteht. Die DNA liefert mit ihrer Basensequenz lediglich die "Zutaten" für funktionale RNA, aber nicht das "Rezept", aus dem hervorgeht, was mit diesen Zutaten "angestellt" werden muss, damit ein Organismus entsteht. Das ergibt sich aus dem biochemischen Umfeld, in das das Genom eingebunden ist.
Der Informationsgehalt der DNA ist also einfach nur ein plumper Rohinfo-Speicher (Mehl- und Zuckerdose) und die funktionale RNA und das "biochemische Umfeld" bilden dann das "Rezept", damit der Organismus stabil bestehen kann? Wenn Du Dich allerdings mit den Grundlagen der Thematik beschäftigt hast, dann musst Du wissen, dass diese Annahme nicht belastbar ist. Die langfristige "Organisation" oder "Aufstellung" des Organismus über Millionen und Milliarden von Jahren ist nur über die DNA möglich, und zwar dadurch, dass darin indirekt (durch die Selektion der Merkmale) alles abgespeichert und in nützlicher Weise verwertet wird, was die überlebenden Individuen bei ihren Bestehen im Gesamtumweltdruck erfahren haben. Es kann nach neuesten Erkenntnissen sein, dass über die reine Selektion auch noch quasi die Leistungen der Individuen in diesen Speicher einfließen. Aber wie auch immer, Deine Ausführungen machen deutlich, dass Du den Gesamtzusammenhang ohnehin nichtmal anähernd verstehst.


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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

10.04.2018 um 00:47
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb: Ach ja, und drittens: sobald die Pflanze so weit an den Kolibri angepaßt ist, daß eine Fortpflanzung ohne den Kolibri unmöglich ist, kann die Pflanze sich eh keinen "besseren Weg" mehr aussuchen; sie ist auf Gedeih und Verderb auf diese Kolibri-Spezies angewiesen, von ihr abhängig. Es gibt weltweit diverse solcher sogenannten "monophilen" Pflanzen, vor allem im lateinamerikanischen Regenwald.
Genau das ist doch der Punkt. Eine echte obligatorische Symbiose entsteht deswegen immer über sehr lange Zeiträume und nur zwischen bestimmten Partnern (s. monophil). Als Beispiel hatte ich ja extra die beonders komplexe Blattschneiderameisen-Egerschirmling-Beziehung vorgebracht (60 Millionen Jahre). Wenn eine von beiden Seiten austirbt, dann passiert dies auch mit der anderen.

Bei einer obligatorischen Symbiose sind also immer folgende Punkte erfüllt:

1. Es sind immer ganz bestimmte Partner, die sich über die Koevolution aufeinander eingespielt haben.

2. Die koevolutionäre Einspielung bis zur Ausprägung der abhängig machenden Merkmale verlief über einen sehr langen Zeitraum von oft vielen Millionen Jahren. Der Grund liegt darin, dass jede Seite quasi automatisch und stetig selektiv "abwägt", ob die "andere Seite" stabil genug ist, damit sie sich dauerhaft auf sie stützen kann.

Und jetzt nochmal das Tragische: Vor gerademal etwa zehntausend Jahren kamen wir durch evolutionär entstandene, relativ starke Ausprägungen unseres Abstraktionsvermögens in die Lage, die Selektion anderer Lebensformen direkt zu unserem (vermeintlichen) Vorteil zu lenken. Was dann passierte, hat nichts zu tun mit der Entstehung von echten Symbiosen, sondern wir haben quasi auf inflationäre Weise alles was uns unter die Finger gekommen ist gegriffen und entsprechend manipuliert.

Und nun sind wir, wie Du es genannt hast, "auf Gedeih und Verderb" auf lauter Organismen angewiesen, die gegenüber dem Gesamtumweltdruck so stark geschwächt sind, dass sie einer immer größeren Unterstützung bedürfen. Schon die "Neolithische Revolution" war der Start einer Fahrt in die Sackgasse. Und mit der industriellen Intensivlandwirtschaft haben wir die Geschwindigkeit auf das Vielfache jener der vorangegangenen Jahrtausende gesteigert. Wir sind jetzt entweder ganz kurz vor dem Ende dieser Sackgasse oder schon angekommen. Und anstatt das zu kapieren, versuchst Du und andere sogar noch öffentlich dieses Kapieren insgesamt zu verhindern!

@uatu ich antworte Dir noch zu Deinen interessanten Anmerkungen, wahrscheinlich morgen.


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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

10.04.2018 um 06:25
Zitat von BiolehrerBiolehrer schrieb:Hierbei ging es um den evolutionären Zusammenhang und nicht um den marktwirtschaftlichen. Und aus evolutionsbiologischer Sicht ist nun mal ein wechselseitiger Nutzen zwischen Zuchtorganismus und Landwirt vorhanden, so dass man hier durchaus angemessen von einer Symbiose sprechen kann.
Zitat von BiolehrerBiolehrer schrieb:Im Unterschied dazu vollzieht sich natürliche Selektion ohne Hinzunahme eines zielsetzenden Willens, so dass das, was sich am Ende daraus ergibt, das ungewollte und ungeplante Resultat des Wirkens von natürlichen Faktoren ist. Gemeinsam bei beiden Selektionsarten ist die Entstehung und Vermehrung von angepassten Phänotypen, nur dass eben bei künstlicher Selektion die Anpassungskriterien andere sind als bei natürlicher Selektion. Dass daher die entstehenden Phänotypen andere sind, ergibt sich aus den verschiedenen Bewertungskriterien.
Und wegen genau dieser intentionalen Bewertungskriterien, die sich aus marktwirtschaftlichen Überlegungen speisen, ist es ziemlicher Quatsch - bzw. durchsichtige Propaganda - von einer Art evolutionsbiologischer Symbiose zwischen Agrochemiekonzernen und Bauern/Konsumenten zu schwurbeln. Der eher hilflos wirkende Versuch, die Bewertungskriterien "grün zu waschen" bzw. "schön zu färben", wirkt wenig überzeugend.


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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

10.04.2018 um 06:50
Nachtrag: Und es erhält noch eine skurrilere Note, wenn man dem Autor des von @berndw. thematisierten Buches, dem man sicher einige wissenschaftliche Fehlschlüsse bescheinigen darf, aber sofort genau solche "niedrigen marktwirtschaftlichen Motive" unterstellt, die andererseits bei Agrochemiekonzernen kaum bis gar keine Rolle spielen sollen, weil deren Motive rein humanitär sind :D
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb am 22.03.2018:Dass das Buch „Die verdrängten Gesetze der belebten Natur“ am 21.12.2017 erschienen ist und wahrscheinlich wie Blei in den Regalen liegt und nicht eine Rezension, nicht mal eine Sterne Wertung zu finden ist, hat rein gar nichts mit diesem Thema zu tun nehme ich an.
Zitat von uatuuatu schrieb am 22.03.2018:@berndw.: Du stehst dem Autor des o.g. Buches nicht zufällig persönlich nahe, oder bist es gar selbst?
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb am 22.03.2018:AHa, ein Werbethread.
Da kommt mir Omas Spruch in den Sinn: "Was ich selber mach' und tu', trau ich auch den ander'n zu"


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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

10.04.2018 um 08:49
Und da wird die Propaganda dann zynisch:
Wir fordern eine europaweite Gleichstellung der Zulassungskriterien von gentechnisch veränderten Produkten mit denen der konventionellen und der Bio-Landwirtschaft. Die Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln muss abgeschafft werden, um Lebensmittel aus Afrika, Asien und Lateinamerika nicht zu diskriminieren.
Damit man die im Ausland billig produzierten Güter auch problemlos im EU-Raum absetzen kann, sollen die Verbraucher möglichst uninformiert bleiben. Hanebüchern, wenn man zB. in Afrika vor Ort recherchiert, wie toll die "Symbiose" klappt:
"Kaum etwas zu essen, kein Land, keine Hoffnung, Millionen Menschen, ein Schicksal, Entwicklungshilfe soll gegensteuern,Fluchtursachen bekämpfen. Da müssten viele Hungernde ihre Heimat vielleicht nicht mehr verlassen. Ein Ziel, für das die deutsche Politik neue Partner gefunden hat."
"Die deutsche Wirtschaft geht mit uns in diese Länder und bringt ihr Knowhow mit ein."
"Deutsche Konzerne als Entwicklungshelfer?
Hilfe zur Selbsthilfe oder Wirtschaftsförderung?
Wer sieht schon, wohin deutsche Entwicklungshilfe wirklich geht?"
"Den Großkonzernen ist es gelungen, tatsächlich zum Teil die Entwicklungshilfe zum Teil wirklich zu kapern und für ihre Interessen auszurichten."
"Wir fliegen nach Afrika. Es ist der einzige Kontinent, in dem sich der Hunger weiter ausbreitet, sagen die Vereinten Nationen. Andererseits: Schon aus der Luft sehen wir riesige, kreisrunde Anbauflächen. Das Geld für die Farmen kommt teilweise aus deutscher Entwicklungshilfe."
https://www.youtube.com/watch?v=Wsrtxq0w_SQ (Video: Deutsche Entwicklungshilfe - gekapert von BASF und GENtechnik - die story WDR)
Wie deutsche Firmen - BASF vorweg - die Deutsche Entwicklungshilfe - also Steuergelder - kapern, um in Afrika und Thailand GEN-Pflanzen plus Pestizide durchzusetzen."
Wie sie dabei einheimische Bauern ruchlos um ihr Land berauben, Druck auf einheimische Landgesetze ausüben, die sie zu ihren Gunsten verändert wissen wollen, wie sie Ursachen schaffen für Verschuldung, Hunger und Krankheit und Tod (Krebs) in diesen Ländern ...



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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

10.04.2018 um 09:10
Zitat von cortanocortano schrieb:ist es ziemlicher Quatsch - bzw. durchsichtige Propaganda - von einer Art evolutionsbiologischer Symbiose zwischen Agrochemiekonzernen und Bauern/Konsumenten zu schwurbeln.
Wer, außer dir, hat denn von solch einer Symbiose gesprochen?
Zitat von cortanocortano schrieb:Der eher hilflos wirkende Versuch, die Bewertungskriterien "grün zu waschen" bzw. "schön zu färben", wirkt wenig überzeugend.
Selbstverständlich isses wenig überzeugend, da nichts grün gewaschen werden sollte.

mfg
kuno


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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

10.04.2018 um 09:18
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Wer, außer dir, hat denn von solch einer Symbiose gesprochen?
könntest du bitte versuchen selbständig einer Diskussion zu folgen - statt Kindergartenfragen-"rhetorik" anzuwenden - danke.
Zitat von BiolehrerBiolehrer schrieb:Hierbei ging es um den evolutionären Zusammenhang und nicht um den marktwirtschaftlichen. Und aus evolutionsbiologischer Sicht ist nun mal ein wechselseitiger Nutzen zwischen Zuchtorganismus und Landwirt vorhanden, so dass man hier durchaus angemessen von einer Symbiose sprechen kann.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:... da nichts grün gewaschen werden sollte.
aber nie und nimmer. Die WDR-Doku vor Ort ist ein einziges Produkt der "Lügenpresse" - oder wie ... :D


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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

10.04.2018 um 09:19
Zitat von cortanocortano schrieb:die andererseits bei Agrochemiekonzernen kaum bis gar keine Rolle spielen sollen, weil deren Motive rein humanitär sind :D
Sagt wer? Kannste die Stelle mal zitieren?

mfg


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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

10.04.2018 um 09:31
@cortano

In Demonstranten dir zitierten Beitrag steht doch nun deutlich „ein wechselseitiger Nutzen zwischen Zuchtorganismus und Landwirt“ und nich, wie von dir unterstellt, zwischen Agrochemiekonzernen und Bauern/Konsumenten.
Zitat von cortanocortano schrieb:könntest du bitte versuchen selbständig einer Diskussion zu folgen - statt Kindergartenfragen-"rhetorik" anzuwenden - danke.
Offensichtlich war meine Nachfrage wohl nich unberechtigt, ich wäre aber geneigt eine eventuelle Entschuldigung deinerseits zu akzeptieren. :)

mfg
kuno


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10.04.2018 um 09:33
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:
cortano schrieb:
die andererseits bei Agrochemiekonzernen kaum bis gar keine Rolle spielen sollen, weil deren Motive rein humanitär sind :D
Sagt wer? Kannste die Stelle mal zitieren?
Zitat von BiolehrerBiolehrer schrieb:Vorteil moderner Zuchtmethoden ist das Erreichen erwünschter Eigenschaften binnen kürzerer Zeit als bei konventionellen Methoden. Die anhaltende Zunahme der Menschen-Population gibt den Anlass dazu, entsprechende Forschungen und Methoden zu entwickeln, um größere Hungerkatastrophen zu vermeiden.



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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

10.04.2018 um 09:34
@cortano: Gähn ... jeder Eso weiss schliesslich, dass viele der regelmässigen Teilnehmer der Rubrik Wissenschaft bei Allmystery von Illuminaten und Grosskonzernen bezahlt werden, und die Aufgabe haben, das Wahre WissenTM zu unterdrücken. Nur kein Neid.


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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

10.04.2018 um 09:40
Zitat von uatuuatu schrieb:@cortano: Gähn ... jeder Eso weiss schliesslich, dass viele der regelmässigen Teilnehmer der Rubrik Wissenschaft bei Allmystery von Illuminaten und Grosskonzernen bezahlt werden, und die Aufgabe haben, das Wahre WissenTM zu unterdrücken. Nur kein Neid.
hä ?

Wo in der WDR-Doku oder bei mir ist davon die Rede ?

Ich entlarve höchstens die unredliche Darstellung, die Motivlage der großen Saatguthersteller habe hauptsächlich mit humanitären Aspekten zu tun.


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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

10.04.2018 um 09:41
@cortano

Und wo steht da jetz, dass die Motive rein Humanitär sind? Kann ich nich erkennen.

Scheint nich so dein Tag zu sein, bisher. :)

mfg
kuno


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Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?

10.04.2018 um 09:44
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Kann ich nich erkennen.
dürfte an dir liegen ...

"...entsprechende Forschungen und Methoden zu entwickeln, um größere Hungerkatastrophen zu vermeiden."


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10.04.2018 um 09:57
@cortano

Es ging um die Unterstellung, die Motive wären rein Humanitär, du erinnerst dich?
Die Erkenntnis, dass ertragreichere Pflanzen gegen Hungerkatstrophen helfen können is ebenso trivial wie die, das Unternehmen Geld verdienen wollen.

mfg
kuno


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