Glaubt ihr an das Schicksal?

Eigentlich schon, aber eingeschränkt.
Ich denke, das Schicksal bestimmt lediglich den Zeitpunkt des Todes, der absolut unveränderlich ist. Ganz egal, ob man den ganzen Abenteuer bestreitet oder nur faul im Bett rumliegt, der Todeszeitpunkt ist unumgänglich.
Wenn man etwas tut und sagt, dass das was man tut sein Schicksal ist, dann ist das für mich eigentlich nur eine Redewendung.

Mein Schicksal,wenn ich das als den Lauf der Dinge in meinem Leben definiere,ist eine Folge sämtlicher Entscheidungen,die ich getroffen habe,und mit dem Leben und den Entscheidungen anderer Menschen verknüpft.An Vorherbestimmung glaube ich eher nicht.

Der Zeitpunkt des Todes steht absolut unveränderlich fest?Warum?Wer oder was bestimmt das?Weil es in Indien auf einem Palmblatt steht?
Und wenn ich heute abend besoffen vor ein Auto laufe,war das vorherbestimmt und mein Tod zu diesem Zeitpunkt geplant,weil,wenn ich zuhause und im Bett geblieben wäre,hätten mich die Bücher über meinem Kopfende erschlagen,weil sie ohne ersichtlichen Grund heruntergefallen wären? :D
Das kann ich mir nicht vorstellen.
@Demandred

@Häresie
Egal ob man daran glaubt oder nicht, es ist ohnehin so, wie es ist. Wir leben in einem kausalen Universum. Auf jede Ursache folgt eine Wirkung. Und wir können immer nur eine Entscheidung treffen. Das Thema Schicksal hat mich einige Nächte nicht schlafen lassen, da ich einfach nicht dahinter kommen konnte, ob nun alles im Leben Schicksal ist, oder ob wir einen freien Willen haben. Vor einiger Zeit schien mir der Gedanke der Vorbestimmung unangenehm, aber mittlerweile bin ich mir sicher, dass das meiste im Leben, wenn nicht sogar alles vorbestimmt ist. Wir leben in einer Art programmierten Illusion. Aus unserer Perspektive innerhalb der Illusion erscheint es uns so, als seien wir freie Menschen, die frei handeln, aber in Wirklichkeit funktionieren wir als ein ganzes System. Wenn wir z.B. etwas essen oder trinken, oder arbeiten gehen, dann sind das keine freien Willensakte. Das sind alles Körperprogramme, die permanent am laufen sind, bloß bemerken wir dies die meiste Zeit nicht. Man meint zwar oft, man könne sich für dieses oder jenes entscheiden, aber in Wirklichkeit entscheidet der Körper oder besser gesagt das Gehirn.

@Demandred

Demandred schrieb am 01.06.2012:Ganz egal, ob man den ganzen Abenteuer bestreitet oder nur faul im Bett rumliegt, der Todeszeitpunkt ist unumgänglich.

Ob der Zeitpunkt des Todes bereits feststeht, lässt sich schwer sagen. Aber ich denke mal, je nachdem, was für eine Lebensweise man hat, bestimmt dies auch den Zeitpunkt des Todes. So verkürzt sowohl zu langer als auch zu kurzer Schlaf das Leben, sowie auch zu lange sitzen, fernsehen etc.

Klar, genetisch ist das bei jedem auch mehr oder weniger festgelegt, Männer sterben im Schnitt früher als Frauen, aber ich denke schon, dass wir unser Leben durch die Art, wie wir es leben, verlängern bzW. verkürzen können.

@Yoshi
Kennst Du evtl. das Buch: "Schicksal als Chance"? Darin stehen ganz ähnliche Aussagen wie die Deinen. Der Autor vertritt auch den Standpunkt, dass beinahe alles vorbestimmt ist.
Mir hat es sehr zu denken gegeben, doch ich bin nicht ganz überzeugt davon.
Vermutlich sind wir frei innerhalb der Gesetze der Natur (hermetische Regeln).

Grüße!

@Yoshi

Yoshi schrieb:Wenn wir z.B. etwas essen oder trinken, oder arbeiten gehen, dann sind das keine freien Willensakte. Das sind alles Körperprogramme, die permanent am laufen sind, bloß bemerken wir dies die meiste Zeit nicht. Man meint zwar oft, man könne sich für dieses oder jenes entscheiden, aber in Wirklichkeit entscheidet der Körper oder besser gesagt das Gehirn.

Wie,und das alles ohne meinen Willen?Ich versteh nicht richtig,wie du das genau meinst.
Wenn ich zum Beispiel Hunger habe,signalisiert mir das mein Körper,das ist schon klar.
Aber ob ich jetzt esse oder in 20 Minuten oder erst übermorgen,entscheide doch ICH mit meinem freien Willen.
Und ob ich arbeiten gehe,auch.
Meiner Meinung nach bilden Körper,Geist und Seele eine Einheit,und der freie Wille spielt da auf jeden Fall eine Rolle.

Bei dir entscheidet das alles dein Gehirn alleine,weil es so programmiert ist?Von wem denn?Und mit welcher Absicht?Kommt jetzt irgendeine Religion ins Spiel?
Ist das der Grund,warum du jetzt anders darüber denkst?

@Yoshi
Wie nennt man diesen Zustand des Handelns durch den Einfluss eines fremden Programmes denn?
Ferngesteuert sein?

Ich denke, das es sich so verhält wie in diesem Zitat:


"Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen."

Arthur Schopenhauer

;)

@Häresie

Häresie schrieb:Aber ob ich jetzt esse oder in 20 Minuten oder erst übermorgen,entscheide doch ICH mit meinem freien Willen. Und ob ich arbeiten gehe,auch.

Das ist eben die Frage ;)

Häresie schrieb:Bei dir entscheidet das alles dein Gehirn alleine,weil es so programmiert ist?Von wem denn?Und mit welcher Absicht?Kommt jetzt irgendeine Religion ins Spiel?
Ist das der Grund,warum du jetzt anders darüber denkst?

Nein, nein... das hat mit Religion nichts zu tun, schon eher mit Wissenschaft. Das Gehirn ist die Steuerzentrale des Körpers. Genau, wie dein Gehirn deinen Herzschlag, deine Atmung und alle andere vegetativen Dinge steuert, steuert dein Gehirn auch dein Handeln, deine Emotionen, dass du dich verliebst etc. Ich will jetzt nicht behaupten, dass wir völlig determiniert sind, aber im Groben und Ganzen, läuft jedes Lebewesen seine Programme ab.

@Häresie
Aus: "Schicksal als Chance": "Ein Planet ist frei, solange er in seiner Bahn kreist." Es ist ein Hinweis auf die Gesetze der Natur, auch die physikalischen.
Diesen Gesetzen ist Jeder unterworfen.
Und ferner haben andere Menschen, besonders jene im eigenen Umfeld einen gewissen Einfluss auf uns, natürlich auch umgekehrt.
Auch Sonne und Mond üben einen, wenn auch relativ geringen Einfluss auf uns aus, und zwar auf unsere Stimmung, ebenso das Wetter.
Da ist noch unsere innere - biologische - Uhr zu nennen, und das war sicherlich nicht alles.

INSOFERN sind wir nicht frei.
Grüße!

Glaubt ihr an das Schicksal... Das in Universum alles Vorherbestimmt ist?

Dass, das Universum nichts anders als ein großer vorprogrammierter Rechner ist?

Also ich glaube an das Schicksal , das gewisse dinge vorherbestimmt sind!

Ich glaube aber auch das man diese dinge bis zu einen gewiesen grad beeinflussen kann ...
<<<<<<<<<<<


Nein, daran glaube ich nicht, denn dann wäre alles unsinnig.
Wozu soll ich mich anstrengen im Leben?
Wozu soll cih Angst haben vor etwas?
Wovor soll ich mich fürchten?
Wofür die Daumen drücken?
Wieso überhaupt auf Beerdigungen gehen?
Wozu trauern?
Wieso mich über meinen ersten Kuss freuen?
etc.

Schicksal oder aber auch Kismet schliesst das alles aus.

Wenn man daran glaubt!

Die Widerlegung des deterministischem Universums spricht sich klar, unmissverständlich und unwiderlegbar gegen "Schicksal" aus.

@feanora
Ich kapiere leider nicht, inwiefern der Glaube an Schicksal uns daran hindern kann, sich über etwas oder Jemanden zu freuen oder über Verlust zu trauern.

Grüße!

@Firehorse

Naja wenn alles was ich tue unausweichlich wäre, weil es vorherbestimmt ist --- Schicksal ist, warum soll ich mich dann anstrengen?
Nehmen wir mal so ein beispiel aus dem film, wo es das Schicksal des Helden ist das monster zu erschlagen, es ist ihm so vorherbestimmt. Warum sollte er Angst haben? Es ist doch vorherbestimmt, dass er es schaffen wird, also spaziert man hin haut das vieh zu brei und fertig. Oder was passiert aber, wenn er diesem entgehen will und sich umbringt?

Ich habe mal von Usern in einem anderen Forum gelesen, dass sie es nicht gut finden, sich "in das Karma Anderer einzumischen".
Zum Beispiel scheuen sie sich, Jemandem in Not zu helfen, da es ja "sein Karma" sei, was mit "Schicksal" gleichgesetzt wird, und da dürfe man nicht eingreifen.
Ich habe die User gefragt, ob es nicht einfach zu ihrem vermeintlichen Schicksal gehören könne, DASS ihnen Jemand in Not hilft.
Und Karma ist nicht gleich Schicksal; Ersteres bedeutet lediglich: Ursache und Wirkung, beschreibt die Kausalität. Das wird oft durcheinandergebracht, und daraus entstehen Missverständnisse.

Grüße!

Phantombild schrieb:Nehmen wir mal so ein beispiel aus dem film, wo es das Schicksal des Helden ist das monster zu erschlagen, es ist ihm so vorherbestimmt. Warum sollte er Angst haben? Es ist doch vorherbestimmt, dass er es schaffen wird, also spaziert man hin haut das vieh zu brei und fertig. Oder was passiert aber, wenn er diesem entgehen will und sich umbringt?

du kannst einen film nicht mit der realität vergleichen .... denn du weisst dein schicksal ja nicht schon im vorhinein das wird dir erst später bewusst das es schicksal war nachdem du etwas erlebt hast. darum heisst es auch schicksal ... du kannst es nur annehmen, es erkennen, dich darauf einlassen aber es nicht vorbestimmen.

Ich glaub daran das alles vorherbestimmt ist.
Aber auch daran das man es teils verändern kann.
Leider aber nicht alles. Manchmal muss etwas schlimmes passieren um etwas Gutes zu schaffen. Ich hab selbst schon viel leid erfahren und weiß das alles auch etwas Gutes vorher bringt es dauert nur seine Zeit. Leider aber verstehen und sehen das nicht alle :(. ber wenn es so wäre dann hätte das was ich zuletzt getan habe auch nicht geklappt und bald würde etwas das passieren muss nicht passieren. Aber ich komme komplett vom thema ab. Ja schicksal Exsistiert mir ist zuviel Passiert als das ich daran in irgend einer art und weise zweifeln könnte.

man kann es schwer nachweisen, aber manchmal geschehen zum merkwürdigsten zeitpunkt viele voneinenader eigentlich unabhängige dinge, die uns eine bedeutung nahelegen. wer hier auf die wissenschaftliche erfassbarkeit pocht, ist für mich ein ignoranter tropf. aber ich kann mir gut vorstellen, dass diejenigen, die nicht an zeichen und wunder glauben wollen, von solchen eben auch eher verschont bleiben. doch es gibt mehr da draußen, als der menschliche geist je einfassen und in kantige wörtchen verschüren kann.
ich denke, es ist an uns, diese "winks" des schicksals zu deuten und uns entsprechend unseres verstandes individuell davon leiten zu lassen.
mehr mut zur irrationalität und bauchgefühl, sage ich.

Ich will mal ein konkretes Beispiel bringen, damit die Diskussion nicht noch abstrakter wird. Ihr erinnert euch sicherlich noch daran:

"Getötete Elfjährige in Emden - Wer ist der Parkhausmörder?
Es ist eine mühsame Suche, doch nach dem gewaltsamen Tod einer Elfjährigen hat die Polizei jetzt vielleicht eine Spur. Im Visier ist ein junger Mann - die Videoüberwachung filmte ihn im Parkhaus."


Lena ist tot. Sie war "zur falschen Zeit am falschen Ort". War das Schicksal oder vorherbestimmt?

Irrtümlicherweise wurde ein 17jähriger als Täter verhaftet, weil ein Bekannter glaubte ihn auf dem Video erkannt zu haben. Sein Ansehen dürfte auf Dauer geschädigt sein. War das Schicksal oder vorherbestimmt?

Doch selbst er hatte noch Glück im Unglück: Zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Ort wäre er von der aufgebrachten Menge gelyncht worden. Hier und jetzt blieb ihm zumindest das erspart. War das Schicksal oder vorherbestimmt?