Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

@greenkeeper

greenkeeper schrieb:Allerdings, wer sich für Homöopathie interessiert, der sollte sich auch dafür entscheiden dürfen, das zu studieren, wenn ihm danach is und wenn solche Studiengänge angeboten werden. Wir leben nun mal in einem freien Land und das sollte möglichst auch so bleiben. Und Deutschland is schon für so vieles in der Welt bekannt, wie z.B. Humorlosigkeit, Gleichschritt, Führer wir folgen Dir, Mauerbau, Ansichtskarten aus Solingen, 1957 usw. da kommt es doch auf sowas nun auch nich mehr an. Im Gegenteil, es wäre doch ein schöner Farbtupfer in unserer alternativlosen grauen pharmakologischen Einwerfwelt, finde ich jedenfalls. Eben mal was vollkommen anderes. :)

Nicht wirklich. Esoterische Pseudowissenschaft unter offiziellen Segen ist ja leider nichts neues in Deutschland und fügt sich ebenso trist in Deine Aufzählung ein, wie ein kleiner grauer Kiesel in den Schotter einer Einfahrt.

@Pan_narrans

Pan_narrans schrieb:Esoterische Pseudowissenschaft unter offiziellen Segen ist ja leider nichts neues in Deutschland ...

Warum leider? Es wird doch niemand gezwungen, das zu studieren. Jeder wie er will. Was bitte is daran falsch? Der Markt (also Angebot und Nachfrage) wird es schon richten. :)

Gruß greenkeeper

@greenkeeper

greenkeeper schrieb:Allerdings, wer sich für Homöopathie interessiert, der sollte sich auch dafür entscheiden dürfen, das zu studieren, wenn ihm danach is und wenn solche Studiengänge angeboten werden.

Ein solcher Studiengang müßte mit den Grundlagen beginnen. Was würdest du da lehren wollen?

- die fehlerhafte Annahme, ein Organismus könne nicht gleichzeitig an zwei ähnlichen Krankheiten leiden, ein Kranker also durch das künstliche Erzeugen einer ähnlichen "Gegen-Krankheit" sicher geheilt wird
- den fehlinterpretierten Selbstversuch mit Chinin, der seitdem nicht wieder reproduziert werden konnte
- ...

Fällt dir irgendwas ein, was nicht von jedem einigermaßen pfiffigen Erstsemester stante pede in der Luft zerrissen wird? "Der große Meister sagt aber..." zählt in richtigen Studiengängen nämlich nicht als Argument.

@greenkeeper
Da hast Du recht, der Markt wird das wirklich richten. Unternehmen werden Menschen einstellen, bei denen sie sicher sein können, dass ihre Abschlüsse nicht gekauft sind und das sie im Studium auch keinen Unsinn gelernt haben. Diese Menschen werden dann demnächst wohl nicht mehr in Deutschland oder der Schweiz studiert haben.

@greenkeeper

greenkeeper schrieb:es wäre doch ein schöner Farbtupfer in unserer alternativlosen grauen pharmakologischen Einwerfwelt, finde ich jedenfalls.

Was machen den Homöopathiegläubige mit ihren Globulis und Tröpfchen und weiß der Geier was es da sonst noch an Zaubermittelchen gibt`?
Die werden gar nicht "eingeworfen" oder wie?

Aber stimmt schon, sie könnten es auch lassen, würde aufs selbe rauskommen.


Bei einer Kopfschmerztablette weiß ich zumindest das ich mir keine tausendfachverdünnte Fledermauskacke "einwerfe".

@Pan_narrans

Ich meinte mit Angebot und Nachfrage eher welche Mittel der Kunde am Ende kauft, pharmakologische oder homöopathische. Eigentlich sollte der Kunde den Markt regieren. Er sollte entscheiden dürfen was für ihn das beste is.

@geeky

geeky schrieb:Fällt dir irgendwas ein, was nicht von jedem einigermaßen pfiffigen Erstsemester stante pede in der Luft zerrissen wird?

Ich kanns immer nur noch mal wiederholen, ich bin kein Experte für die Entwicklung homöopathischer Studiengänge. Ich fände es halt nur schade wenn die Homöopathie und anschließend die Alternativmedizin ersatzlos vom Markt verschwinden würden und wir uns weiter zur Einwerfgesellschaft entwickeln müssten. Gabs da nich mal bei Deep Space Nine so komische Leute aus dem Delta-Quadranten, die nur existieren/kämpfen konnten wenn sie aller paar Stunden legal ihren Stoff von der Regierung bekamen. Keine Ahnung wie die hießen. Menschen jedenfalls nich.
:(

Gruß greenkeeper

@greenkeeper
Und Unternehmen sollten einstellen können, wen sie wollen. Wo ist da das Problem? Sollte der Arbeitsmark nicht auch den Gesetzen des Marktes unterworfen sein?

@Ickebindavid

Ickebindavid schrieb:Die werden gar nicht "eingeworfen" oder wie?

Ich denke das sind nur Zuckerkugeln. Und wirkungslos obendrein. Die zählen doch nich, also solange sie nich Uran und Plutonium enthalten. Dagegen bin ich natürlich auch. ;)

Gruß greenkeeper

@Pan_narrans

Pan_narrans schrieb:Sollte der Arbeitsmark nicht auch den Gesetzen des Marktes unterworfen sein?

Aber natürlich, ich sehe da jetzt auch kein Problem. Und in welchem Land man studieren will, sollte auch jeder selbst entscheiden können. :)

Gruß greenkeeper

@greenkeeper
Ich finde es zumindest eher logisch wenn man , sich Zuckerkugeln gegen Zipperlein schlucken, als "einwerfen" bezeichnet.
Als den gezielten Einsatz von Wirkstoffen, wenn es wirklich notwendig ist.

Wenn man sich unhinterfragt solche Zaubermittelchen wie mit Fledermauskacke oder Amselherzen "berührtes" Wasser als Arznei verabreicht, ja dann steuern wir wirklcih auf eine "Einwerfgesellschaft" zu..

@greenkeeper
Jo, ganz genau. In den deutschsprachigen Ländern wird das also demnächst recht mau aussehen.
Hat aber auch sein Gutes, wir müssen dann unsere Steuergelder nicht mehr für Bildung verschwenden, sondern können damit nützliches machen. Mehr Stadions bauen, z.B.

@greenkeeper

geeky schrieb:
Fällt dir irgendwas ein, was nicht von jedem einigermaßen pfiffigen Erstsemester stante pede in der Luft zerrissen wird?


Ich kanns immer nur noch mal wiederholen, ich bin kein Experte für die Entwicklung homöopathischer Studiengänge.

Wie willst du etwas lehren, ohne stichhaltige Begründungen für das Behauptete zu haben? Es würde ausreichen, die Grundlagen der Homöopathie verstanden zu haben, um zu erkennen, daß sie alles andere als begründet ist. Offenbar fehlt insbesondere den Globuli-Einwerfern dieses Verständnis völlig, aber darauf basiert ja schließlich auch ein Großteil des Placebo-Effekts.

greenkeeper schrieb:Ich fände es halt nur schade wenn die Homöopathie und anschließend die Alternativmedizin ersatzlos vom Markt verschwinden würden

Es gibt keine "Alternative" zur evidenzbasierten Medizin; ein therapeutisches Verfahren hat entweder eine signifikante Wirkung, dann ist es Teil der Medizin, oder diese Wirkung fehlt, dann hat es auch mit Medizin nichts zu tun.

@Pan_narrans

Pan_narrans schrieb:Mehr Stadions bauen, z.B.

Besser Flughäfen. Als Berliner habe ich eigentlich genügend Stadien, allerdings keine guten Fußballmannschaften und viel zu wenig Flughäfen. ;)

Gruß greenkeeper

@geeky

geeky schrieb:Es gibt keine "Alternative" zur evidenzbasierten Medizin

Das hieße dann, die evidenzbasierte Medizin is ALTERNATIVLOS, genauso wie der Sozialismus und Frau Merkel. Ne danke, wenn ich dieses Wort schon lese. Da will ich lieber nichevidenzbasierte Medizin mal probieren, wenn es irgendwie geht. :(

Gruß greenkeeper

@greenkeeper
Wie ist das mit dem freien Markt? Gibt es dazu Alternativen?

@greenkeeper

Wie wäre es mit alternativer Polymerchemie oder Mikrobiologie? Probier doch mal, wenn's irgendwie geht. Ist doch bestimmt besser als das graue Einerlei der Schulchemie oder -biologie. Oder mindestens ebensogut.

@greenkeeper
Genauso wie "nichtfahrende" Autos total praktisch sind, musste auch mal ausprobieren.

Falls noch jemand dringend ein antidot benötigt:

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@Pan_narrans

Pan_narrans schrieb:Wie ist das mit dem freien Markt? Gibt es dazu Alternativen?

Ja, die gibt es. Ich bin blos kein Fan davon. Aber wer sie unbedingt haben will kanns ruhig mal z.B. in Nordkorea ausprobieren. Mein Bedarf daran is allerdings gedeckt. Trotzdem würde ich jetzt nich unbedingt deswegen in Nordkorea einmarschieren wollen. :(

Gruß greenkeeper

@greenkeeper
Also ist der freie Markt für Dich alternativlos :troll:

Adé Soziale Marktwirtschaft.