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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

9.286 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Akku, Elektroauto, Musk ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 08:16
Zitat von ufosichterufosichter schrieb:Ich bleibe dabei, E Autos haben sich bald wieder erledigt
Ja, du hast mir die Augen geöffnet. Jeden Morgen, wenn ich in unser Elektroauto einsteige, weinen mich aus der im Fahrzeugboden befindlichen Batterie viele traurige Kinderaugen an, deren Kindheit ich geraubt habe. Ich fühle mich jetzt ganz schlecht.
Okay, zu den Fakten:
Ein BEV (reines Elektroauto) besteht aus einem Elektromotor und dessen Steuerelektronik, der Batterie und dem Batteriemanagementsystem (BMS). Ein FCEV (Elektroauto mit einer Wasserstoffbrennstoffzelle) besteht aus aus einem Elektromotor und dessen Steuerelektronik, der Batterie, dem BSM, der Brennstoffzelle und der dazu nötigen Steuer- und Regelelektronik und einem Drucktank, der mit 700 bar gasförmigem Wasserstoff gefüllt ist. (Ein handelsüblicher Hochdruckreiniger erzeugt rund 80 bar, was ist dagegen schon der zehnfache Druck. Peanuts, sag ich!)
Jeder kann wirklich schnell und leicht erkennen, wie primitiv und rückschrittlich so ein BEV tatsächlich ist.
Die letzten 6 Wochen habe ich Dummerchen doch tatsächlich Selbstversorger gespielt wie die Bauern vor über 15ß Jahren. Den Strom habe ich vom Dach bekommen und seit dieser Zeit sind wir rund 2500 km gefahren und haben zudem unser Haus komplett mit ebenfalls diesem Strom versorgt. Mann, wie blöde kann ich nur gewesen sein?
Okay, solche Kleinigkeiten wie die für uns am nächsten liegende Wasserstofftankstelle muss man halt für den Fortschritt H2 opfern, sie befindet sich rund 90 km von uns entfernt. In ganz Schleswig Holstein gibt es rund 4 oder 5 H2 Tankstellen. Bislang war unser Tankvorgang abstoßend primitiv, unters Carport fahren, Stecker dran und die Ladung begann. Jetzt müssen wir extra einen Umweg von 200 km zum Tanken machen. Tun wir doch gerne.
Natürlich werde ich mir sofort ein FCEV kaufen, das steht fest. Ich habe früher auch immer gerne Fahrzeuge gekauft, die rund die dreifache Menge an Sprit für die gleiche Strecke brauchten. Wir werden also unsere PV Fläche deutlich erhöhen. Okay, das Dach reicht nicht, aber der Garten bietet sich für eine Freifläche an. Den Strom verkaufen wir für schmales Geld dem, der den Wasserstoff herstellt und tanken dann ganz modern.
Wie gesagt, das gilt für uns.
Überall wird wegen fehlender Ladestationen gemeckert, da kommen die aktuell rund 100 Wasserstofftankstellen gerade richtig, das Meckern wird aufhören. Ganz bestimmt. Wir müssen dann nur noch 14000 alte Tankstellen abreißen und deren Technik komplett neu aufbauen, diese Menge schreit nach Serienfertigung und wird garantiert billiger als diese altmodischen kleinen Ladestationen. Dazu Wikipedia:
Versorgung von Wasserstofftankstellen

Eine für den Alltagsbetrieb akzeptable Verteilungsinfrastruktur für Wasserstoff existiert zurzeit nur in kleinem Maßstab, ein praktisch nutzbares Netz besteht durch die geringe Anzahl von Wasserstofftankstellen noch nicht. Nach Meinung von Wolfgang Reitzle (ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Linde AG),[13][14] der sich auf den Bericht von David Hart bezieht,[15] sollen die Kosten für den Aufbau einer derartigen Infrastruktur gering sein. Eine Wasserstofftankstelle sollte 2010 mehr als zwei Millionen Euro kosten.[16] 2011 wurden ca. 1–1,5 Mio. Euro angegeben. Die 2015 in Hamburg eingeweihte Wasserstofftankstelle erzeugt vor Ort stündlich 3,5 kg Wasserstoff über Elektrolyse und kostete 2,8 Mio. Euro. 47 % der Kosten trug der Bund aus Steuergeldern.[17] Die Wasserstofftankstellen, die in San Diego gebaut werden (geplante Eröffnung im Jahr 2021 oder 2022), werden mit nur noch 700.000 $ bis 800.000 $ für vier Zapfsäulen veranschlagt.[18] Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten der Versorgung mit Wasserstoff. Die angesprochene Studie geht von der aktuell gebräuchlichsten Variante mit zentraler Erzeugung und einer Verteilung von flüssigem Wasserstoff (LH2) per supraisolierten Tankwagen aus. Für die Wasserstoffverflüssigung unter 20,27 Kelvin (−253 °C) wird allerdings mindestens 20 % der Ausgangsenergie benötigt. Außerdem verflüchtigt sich durch unvermeidbare Isolationsverluste ein Teil des Wasserstoffes aus den Kryotanks, wenn kein kontinuierlicher Verbrauch gesichert ist. So begann die Ausgasung beim BMW Hydrogen 7 mit Flüssigwasserstofftank nach 17 Stunden Standzeit, nach neun Tagen war ein halbvoller Tank verdampft.[19]

Abhängig vom Bedarf wird der flüssige Wasserstoff aus dem Tank direkt an die LH2-Tanksäule geleitet oder verdampft und danach mit einem ionischen Verdichter oder einem Kolbenverdichter auf 350 bar bzw. 700 bar komprimiert.[20] Bei Brennstoffzellenfahrzeugen wird inzwischen von allen Fahrzeugherstellern die Versorgung mit 700 bar und mit −40 °C Vorkühlung[21] favorisiert. Die Betankung bei 700 bar dauert bei einer Tankfüllung von 4 kg unter 3 Minuten. Bei der Betankung entsteht durch den Druckanstieg im Fahrzeugtank Wärme, die bei einer zu schnellen Betankung zu einer Überhitzung und Schädigung des Tanks, in Extremfällen sogar zu einem Versagen des Tanks führen kann.[21]

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Erd- oder Biogas vor Ort zu Wasserstoff zu reformieren oder mit einem Elektrolyseur Wasserstoff aus (regenerativem) Strom zu erzeugen. Wasserelektrolyse bzw. Gasreformierung vor Ort mit Kleingeräten kann nicht so effizient durchgeführt werden wie eine zentrale Herstellung durch Großtechnik mit hohem Durchsatz. Die Verfahren können aber bei Tankstellen fern der Versorgungsrouten oder bei geringer Umschlagmenge trotzdem wirtschaftlich sein.

Die brandenburgische Enertrag versorgt in einem Pilotprojekt ab Sommer 2011 die Total-Tankstellen Berlins mit Wasserstoff, der aus überschüssigem Strom ihrer Windparks mit einem 500 kW Druck-Elektrolyseur erzeugt wird.[22][23]

Das Verfahren mit der geringsten Verlustrate ist die Anlieferung von gasförmigem Wasserstoff über eine Pipeline mit anschließender Verdichtung vor Ort. Dies ist z. B. für die Wasserstofftankstelle in Hürth bei Köln realisiert, die aus dem Wasserstoffnetz Rhein-Ruhr versorgt wird, das sich über 240 km erstreckt und sich für den Anschluss weiterer Tankstellen anbietet.[24]
Quelle: Wikipedia: Wasserstofftankstelle#Versorgung von Wasserstofftankstellen

Das ist doch wirklich ganz einfach, wohingegen eine Ladestation oder sogar eine Wallbox unangenehm aufwändig werden können. Eine der modernsten H2 Tankstellen schafft:
Die Wasserstoff-Station entspricht dem neuesten Stand der Technik. Ihre Bedienung durch den Autofahrer ist intuitiv; das Betanken ähnelt der konventioneller Fahrzeuge und ist in drei bis fünf Minuten abgeschlossen. Die Anlage fasst rund 200 Kilogramm Wasserstoff – das reicht für die Betankung von 40 bis 50 Fahrzeugen am Tag.
Quelle: https://h2.live/press/neue-wasserstoff-tankstelle-bei-kassel-verbindet-nord-und-sued/

50 Fahrzeuge am Tag sind rund 2 pro Stunde. Wow, das ist echt schnell. Dann kann ich doch noch schnell zum Einkaufen gehen oder einen Snack einwerfen, wenn die Pumpen noch die Zwischenbehälter neu füllen müssen, das kann dann schon mal eine Stunde oder länger dauern Aber dafür dauert der Tankvorgang nur rund 3 bis 5 Minuten. Hoch lebe der Fortschritt!

Und natürlich vergessen wir nicht die Schrauber, die bislang ihre älteren Fahrzeuge selber reparieren konnten, jedenfalls teilweise. So ein FCEV kann wirklich jeder reparieren, der über ein wenig handwerkliches Geschick verfügt.

So einfach sind die aufgebaut, fast wie der legendäre Käfer., zur Erinnerung:
Ein FCEV (Elektroauto mit einer Wasserstoffbrennstoffzelle) besteht aus aus einem Elektromotor und dessen Steuerelektronik, der Batterie, dem BSM, der Brennstoffzelle und der dazu nötigen Steuer- und Regelelektronik und einem Drucktank, der mit 700 bar gasförmigem Wasserstoff gefüllt ist.
Das kann doch wirklich jeder.

Zählen wir die Vorteile eine FCEV noch einmal auf:
- Tankvorgang 5 Minuten bis über eine Stunde. Diese Zeit kann man locker zum Einkauf nutzen, was beim BEV ja nicht geht.
- eine kleinere Batterie (sind weniger traurige Kinderaugen). Solche kleinen Dinge brauchen wir dann auch nicht mehr nicht recyceln, die werden einfach entsorgt.
- ein 700 bar Drucktank aus modernsten Verbundwerkstoffen, die man nicht aus alten Joghurtbechern herstellen kann. Auch die sind nahezu nicht reycelfähig. Das wäre ja Unfug. nach einigen Jahren werden die so oder so ersetzt, wenn das Material Ermüdungserscheinungen zeigt.
- technische Prüfungen wie TÜV sind deutlich entspannter, aufgrund des Drucksystems dauern sie langer, sind wahrscheinlich billiger und man hat dann ausreichend Zeit, seinen Kaffee zu genießen
- die Fuhrunternehmen freuen sich, denn Wasserstoff hat ein größeres Volumen bei gleicher Masse als Benzin, wir brauchen geschätzt rund 40% mehr an Transportkapazitäten im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen. oder man baut eine Pipeline zu jeder der neu benötigten 14000 Tankstellen. Das ist bestimmt einfacher als Stromkabel zu legen und Transformatoren auszutauschen.

Danke, @ufosichter , dass du mir die Augen geöffnet hast.

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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 09:49
Zitat von ufosichterufosichter schrieb:es kommt immer mehr Werbung für Wasserstoff und alles was damit zu tun hat
Wasserstoff wird schon kommen, dann aber eher in der Industrie, im Frachtverkehr, vll. bei der Gebäudeheizung, bei PKWs bin ich aber sehr skeptisch, der Umgang mit Wasserstoff ist kompliziert und gefährlich. Ansonsten spricht aber nichts dagegen, dass Wasserstoff und Batterie-Autos irgendwann nebeneinander existieren.

Das Problem bei den E-Autos sehe ich auch weniger in den Fahrzeugen selbst, als in einer hinreichenden Lade-Infrastruktur (bei irgendwenn dutzenden Millionen E-Autos wenn es so läuft wie die Politik sich das vorstellt) und wie letztlich genug sauberer und günstiger Strom produziert werden soll. Das wird so oder so Jahrzehnte dauern.
Zitat von Total_RecallTotal_Recall schrieb:Den Strom habe ich vom Dach bekommen und seit dieser Zeit sind wir rund 2500 km gefahren und haben zudem unser Haus komplett mit ebenfalls diesem Strom versorgt. Mann, wie blöde kann ich nur gewesen sein?
Das ist halt die Krux mit den E-Autos, für Hausbesitzer mit PV Anlage wunderbar - sofern man den PV Strom auch laden kann und das Auto nicht mittags bei der Arbeit steht, der Rest wird mit einem E-Auto eher draufzahlen.


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 10:02
Zitat von Total_RecallTotal_Recall schrieb:In ganz Schleswig Holstein gibt es rund 4 oder 5 H2 Tankstellen.
Damit habt Ihr immerhin mehr als England (3 funktionierende) oder Italien (1 Tankstelle landesweit)... Frankreich hat auch nur 4 Tankstellen... alle in/um Paris. (Quelle: https://h2.live/ )
Wenn man sich die Karte ansieht, merkt man gleich, dass Deutschland da irgendwie in Europa eine Ausnahme ist, mit vergleichsweise vielen Wasserstofftankstellen. Wer also gerne mit seinem (Elektro)Auto mal ins Ausland fährt, sollte definitiv auf ein BEV setzen, und nicht auf wasserstoffbetriebene Fahrzeuge.


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 10:05
Das ist auch nur eine Momentaufnahme, ich denke im Frachtverkehr wird Wasserstoff kommen und damit auch ein größeres Tankstellennetz, danach könnte man die Technik vll. auch im größeren Stil für PKW adaptieren (ob es Sinn macht sei mal dahingestellt). Für Batterie-LKW fehlt mir die Phantasie, aber man kann dort auch einfach beim Diesel bleiben.


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 10:19
@militarynerd so ähnlich sehe ich das auch. Im Bereich des PKW werden wir nur Batterien sehen.

Wasserstoff nur da, wo es nicht ohne geht. Das sind schwere LKW, Züge, Flugzeuge und Schiffe.

Zwischen Bremen und Cuxhaven kann man sich die Zukunft schon anschauen: https://www.heise.de/news/Weltweit-erstes-Netz-mit-Wasserstoff-Zuegen-in-Betrieb-7241865.html

Das Problem warum es in diesen Bereichen mit Batterien nicht so recht klappen will, kann man sich hier anschauen:
https://sunreef-yachts-eco.com

Die Firma Sunreef baut Luxusyachten und hat auch welche mit reinem Elektroantrieb im Programm. Beispiel Sunreef 80. Hat zwei Motoren a 160kw und Batteriekapazität von bis zu 550kwh. D.h. 1,5h Vollgas und die Batterien sind platt. Mag toll funktionieren wenn man nur mal eben in den Hafen rein uns raus möchte. 8h Nord-Ostseekanalpassage bekommt man aber schon nicht hin.

Deswegen wird man hier in den sauren Apfel beißen und trotz Mehrkosten auf Wasserstoff oder Ammoniak setzen.


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 10:23
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Das ist auch nur eine Momentaufnahme, ich denke im Frachtverkehr wird Wasserstoff kommen und damit auch ein größeres Tankstellennetz
Frachtverkehr ist durchaus ein anderes Feld, und hier hat der Wasserstoff seinen Platz. Die Hersteller (Hyundai, Daimler) sind ja auch definitiv dabei, entsprechende Nutzfahrzeuge zu entwickeln/erproben.
Spannend wird, ob die LKW H2 Technologie der PKW H2 Technologie entsprechen wird, oder ob hier ein anderer Weg gegangen wird
Bleiben also zwei Varianten: Das aus dem Pkw-Bereich bekannte 700-bar-Druckwasserstoffgas (cGh2) und gekühlter, verflüssigter Wasserstoff (LH2, minus 253 Grad), wie ihn etwa Daimler bei seiner Lkw-Studie GenH2 einsetzt. Beide Formen benötigen speziell angepasste Transportsysteme, Tankstellen und Fahrzeuge. Die ganze Logistik- und Infrastrukturkette muss zur Darreichungsform passen – doch dafür sind Standards nötig, die bislang fehlen. „Wir gehen davon aus, dass sich Lkw-Hersteller, Tankstellenbetreiber und Wasserstoff-Erzeuger in den nächsten zwei bis drei Jahren auf Standards einigen, die den Kundenanforderungen gerecht werden“, sagt Stumpp.
Quelle: https://www.welt.de/motor/news/article236497145/Ist-die-Zukunft-fluessig-oder-gasfoermig-Wasserstoff-Lkw.html

Ich denke, hier ist noch vieles möglich und nicht festgelegt, und daher wird auch der Ausbau des Wasserstoff Netzwerkes erst einmal stocken. Der Bau einer Wasserstofftankstelle erscheint deutlich komplexer, als der einer Ladesäule. Da würde ich, wäre ich Betreiber, aktuell noch vorsichtig sein, auf welche Technologie ich im Endeffekt setze.


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 10:27
@militarynerd

Was mich ein wenig wundert ist, dass oft genau diejenigen, die beim eAuto die Bedenken wegen noch unzureichender Ladeinfrastruktur vortragen, zum gleichen Thema, bei geradezu nicht existenter Infrastruktur beim Wasserstoffauto, beruhigend abwiegeln und von einer "Momentaufnahme" sprechen???

Es ist völlig unwichtig, ob wir - wenn quasi über Nacht alle PKW elektrifiziert wären - diese auch bedienen können!

Entscheidend ist, ob die gerade im Einsatz befindlichen ePKWs eine hinreichend verfügbare Infrastruktur vorfinden...

...und das kann ich aus eigener Erfahrung (für mein Umfeld!) bestätigen.

Wie weiter oben beschrieben: Selbst wenn ich meine eigene Wallbox nicht hätte in Betrieb nehmen können (es war zunächst unsicher, weil ich mit der Zuleitung über ein Gemeinschaftsgrundstück musste und nicht alle Eigentümer gleich zustimmen wollten), hätte ich das Auto hier nutzen können und wollen.


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 10:41
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Ansonsten spricht aber nichts dagegen, dass Wasserstoff und Batterie-Autos irgendwann nebeneinander existieren.
Doch, natürlich spricht da was dagegen, und zwar der teure und volkswirtschaftlich unsinnige Unterhalt von mindestens einer zusätzlichen Parallelinfrastruktur zum Laden bzw. Tanken der dadurch nötig wird. Da sowas faktisch über die Betriebskosten auf die Nutzer umgelegt wird macht das beide Optionen teurer als sie sein müssten, den Wasserstoff weil er die Kosten tragen muss, die Elektrovariante weil sich die Kosten auf weniger Teilnehmer verteilen als sie könnten wenn alle BEV fahren würden.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:wegen noch unzureichender Ladeinfrastruktur vortragen, zum gleichen Thema, bei geradezu nicht existenter Infrastruktur beim Wasserstoffauto, beruhigend abwiegeln und von einer "Momentaufnahme" sprechen???

Es ist völlig unwichtig, ob wir - wenn quasi über Nacht alle PKW elektrifiziert wären - diese auch bedienen können!

Entscheidend ist, ob die gerade im Einsatz befindlichen ePKWs eine hinreichend verfügbare Infrastruktur vorfinden...
Die Infrastruktur drumherum ist der entscheidende Punkt an dem sich für den Durchschnittsnutzer festmacht ob er das Fahrzeug im Alltag nutzen kann oder es ein Hobby bleibt um das er regelmäßig herumplanen muss. Bei den aktuell üblichen Kraftstoff-Tankstellen haben wir da ein sehr gutes Netz, das neben den typischen KFZ-Verwendern ja auch noch eine Reihe von anderen Kunden mitbedient, Kleinmengen für Gartengeräte, Mopeds und andere Sonderfahrzeuge im Bereich Sport z.B., das würde aber heute, wenn man vor der betriebswirtschaftlichen Frage stehen würde ob man es machen soll auch niemand nochmal genau so aufbauen.

Beim Wasserstoff steht man vor genau dieser Frage - und das ist einfach auf so lange Zeiträume unwirtschaftlich dass es nicht passieren wird.

Beim E-Fahrzeug hingegen haben wir da gleich zwei Vorteile: einerseits haben wir schon ein sehr gut ausgebautes Stromnetz; jede Steckdose kann zumindest grundsätzlich/im Prinzip auch als Ladepunkt fungieren, damit ist der Großteil der Expansionskosten in der Fläche schon bezahlt bzw. amortisiert, hier sind für den Ausbau nur noch die Grenzkosten zu tragen. Und der Ladebetrieb geht zumindest prinzipiell auch als Insellösung, wo kein Anschluss ans Netz vorhanden ist, vermittels z.B. Windrad oder Solaranlage mit Zwischenspeicher. Insofern ist das ganze Ding dem Kraftstoff-System in dieser Hinsicht zumindest ebenbürtig, dem Wasserstoff aber weit überlegen.


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 11:07
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Frachtverkehr ist durchaus ein anderes Feld, und hier hat der Wasserstoff seinen Platz. Die Hersteller (Hyundai, Daimler) sind ja auch definitiv dabei, entsprechende Nutzfahrzeuge zu entwickeln/erproben.
Wenn es erstmal eine Infrastruktur für LKW gibt, ist der Schritt für PKW auch nicht mehr so weit. Wasserstoff-Mobilität steht heute vll. da wo E-Mobilität vor 10 Jahren war, einfach abwarten wie die Welt in 10 bis 20 Jahren aussieht.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Doch, natürlich spricht da was dagegen, und zwar der teure und volkswirtschaftlich unsinnige Unterhalt von mindestens einer zusätzlichen Parallelinfrastruktur zum Laden bzw. Tanken der dadurch nötig wird.
Siehe oben, ich bin im Übrigen kein Verfechter von Wasserstoff PKW, aber als Nischenlösungen wo Batterien an ihre Grenzen kommen werden wir wohl auch Wasserstofffahrzeuge sehen, z.B. als Reiselimousinen ala S-Klasse oder große Pickups / SUVs für den Hängerbetrieb, Wohnmobile ...
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Beim E-Fahrzeug hingegen haben wir da gleich zwei Vorteile: einerseits haben wir schon ein sehr gut ausgebautes Stromnetz; jede Steckdose kann zumindest grundsätzlich/im Prinzip auch als Ladepunkt fungieren, damit ist der Großteil der Expansionskosten in der Fläche schon bezahlt bzw. amortisiert, hier sind für den Ausbau nur noch die Grenzkosten zu tragen.
Das erscheint mir dann doch etwas zu naiv. Und für E-Autos und Wärmepumpen (!) im großen Stil ist unser Stromnetz eben nicht ausgebaut.


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 11:08
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Wasserstoff wird schon kommen, dann aber eher in der Industrie, im Frachtverkehr, vll. bei der Gebäudeheizung
Bei der Heizung macht Wasserstoff schon gleich gar keinen Sinn, da wären dann vermutlich Elektrodirektheizungen noch ökonomisch und Ökologisch besser.

kuno


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 11:10
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Bei der Heizung macht Wasserstoff schon gleich gar keinen Sinn, da wären dann vermutlich Elektrodirektheizungen noch ökonomisch und Ökologisch besser.
Japan will diesen Weg gehen:

https://www.gebaeudetechnik.ch/strom-energie/e-mobilitaet/japan-forciert-wasserstoff-technologie/ (Archiv-Version vom 23.09.2021)


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 11:16
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Und für E-Autos und Wärmepumpen (!) im großen Stil ist unser Stromnetz eben nicht ausgebaut.
Für die dreifache Menge an Strom, um H2 zu gewinnen, dann auch nicht, oder? Da Häuser vermehrt PV nutzen sollen, fallen solche Anlagen als "Tankstellen" weg, ebenso die Möglichkeiten, mit einem BEV und dessen Batterien sehr viele dezentrale Speicher nutzen zu können, wenn wir im motorisierten Individualverkehr auf H2 setzen.


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 11:16
@militarynerd

Macht für mich keinen Sinn, denn bei Verwendung von grünem Wasserstoff bräuchte es 10kWh Wärme für etwa 15kWh Strom, während ne WP im Bereich von 2-3kWh liegt. Dazu kommt der Ausbau der Infrastruktur und die Verluste der Wasserstofftanks.
Wo soll da der Vorteil liegen?

kuno


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 11:17
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Das erscheint mir dann doch etwas zu naiv. Und für E-Autos und Wärmepumpen (!) im großen Stil ist unser Stromnetz eben nicht ausgebaut.
Ja, richtig. Aber unser Wasserstoffnetz existiert schon gleich gar nicht. Schon genehmigungs- und planungstechnisch ist es um ein Vielfaches simpler bestehende Leitungen und Umspannwerke im Rahmen von Ertüchtigungsmaßnahmen auszubauen als alles komplett neu anzulegen.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Japan will diesen Weg gehen:
Japan hat auch eine völlig andere Besiedelungsstruktur als Deutschland und will außerdem die Kernenergie als günstige Ausgangs-Energiequelle nutzen, das sind schonmal zwei Faktoren die bei uns ganz anders aussehen.


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 11:18
Zitat von Total_RecallTotal_Recall schrieb:Für die dreifache Menge an Strom, um H2 zu gewinnen, dann auch nicht, oder?
Der kann importiert werden, z.B. aus Kanada.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Wo soll da der Vorteil liegen?
Musst du die Japaner fragen.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Japan hat auch eine völlig andere Besiedelungsstruktur als Deutschland und will außerdem die Kernenergie als günstige Ausgangs-Energiequelle nutzen, das sind schonmal zwei Faktoren die bei uns ganz anders aussehen.
Das will Frankreich auch, E-Mobilität und Wasserstoff sind globale Themen, da muss man schon über Deutschland hinausschauen.


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 11:20
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Der kann importiert werden, z.B. aus Kanada.
Haben die denn grünen Wasserstoff übrig?

kuno


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 11:23
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Der kann importiert werden, z.B. aus Kanada.
Sorry, aber das ist wirtschaftlich totaler Blödsinn. Selbst wenn du unbedingt Energie aus Kanada importieren willst wäre Wasserstoff der letzte Energieträger der dir dazu einfallen würde, einfach aufgrund der technischen Schwierigkeiten. Brauchen wir aber nicht drüber reden, weil es von den Kosten her einfach lächerlich ineffizient ist.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Das will Frankreich auch, E-Mobilität und Wasserstoff sind globale Themen, da muss man schon über Deutschland hinausschauen.
Über solchen Schwachsinn unterhalte ich mich nicht mehr freiwillig, sorry. Wenn's praktisch nur drum geht hier in Deutschland das Label ''Atomausstieg'' draufzukleben und sich dann die Atomenergie aus dem Ausland in Form von irgendeinem Träger herzuholen wo das nicht so auffällt dann nehmt lieber gleich Gummibärchen oder Beaujolais, da hat man mehr davon.


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 11:24
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Das will Frankreich auch
Die haben doch jetz schon Probleme genug Strom zu produzieren und da wollen die auch noch den Stromverbrauch in der E Mobilität über Wasserstoff vervielfachen? Unverständlich.

kuno


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 11:46
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:z.B. als Reiselimousinen ala S-Klasse oder große Pickups / SUVs für den Hängerbetrieb, Wohnmobile ...
PKW mit Langstreckenbedarf, z.b. bei Außendienstlern wird kurzfristig mit Verbrennern gehen und mittel bis langfristig mit Batterien. In 5 Jahren werden PKW optional mit 1000km Akkureichweite zu haben sein. Die ersten Leuchtturm Projekte gibts ja schon.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Und für E-Autos und Wärmepumpen (!) im großen Stil
Meine Wärmepumpe hat ne Anschlußleistung von 1,5kw. Da belastet ja selbst n Kochfeld das Stromnetz stärker. E-Autos werden das Stromnetz um 10-15% stärker belasten, das ist überschaubar. Es mag natürlich notwendig sein in den lokalen Verteilernetzen was zu machen, insbesondere z.b. im Bereich von Parkhäusern und großen Wohnblöcken. Aber auch das ist überschaubar.


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Warum das Elektroauto in 7 Jahren jeder haben will

29.08.2022 um 11:47
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Haben die denn grünen Wasserstoff übrig?
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Sorry, aber das ist wirtschaftlich totaler Blödsinn. Selbst wenn du unbedingt Energie aus Kanada importieren willst wäre Wasserstoff der letzte Energieträger der dir dazu einfallen würde, einfach aufgrund der technischen Schwierigkeiten.
Schaut ihr keine Nachrichten? Ich erfinde diese Dinge ja nicht. Ich habe diese Wasserstoff Diskussion auch nicht angefangen, aber die Politik forciert es nunmal, international in unterschiedlicher Ausprägung. Genauso wie E-Autos eine politische Kopfgeburt sind.

https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/deutschland-kanada-wasserstoff-abkommen--scholz-reise-101.html
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Die haben doch jetz schon Probleme genug Strom zu produzieren und da wollen die auch noch den Stromverbrauch in der E Mobilität über Wasserstoff vervielfachen? Unverständlich.
Wollen und Funktionieren müsse nicht übereinstimmen, ich meinte auch nur, dass Frankreich ebenso wie Japan auf günstige Kernkraft setzen will, Ungarn z.B. auch:

https://www.n-tv.de/politik/Ungarn-laesst-Russland-zwei-AKW-bauen-article23551161.html
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Wenn's praktisch nur drum geht hier in Deutschland das Label ''Atomausstieg'' draufzukleben und sich dann die Atomenergie aus dem Ausland in Form von irgendeinem Träger herzuholen wo das nicht so auffällt dann nehmt lieber gleich Gummibärchen oder Beaujolais, da hat man mehr davon.
Das Stromnetz ist europäisch falls du das noch nicht wusstest.


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