Mord an Kristin Harder - 1991, bis heute ungeklärt!

Man möge mir meine Vorurteile nachsehen, aber bei einer Psychiatrie, sogar mit forensischer Psychiatrie , würde ich einen möglichen Täter nun nicht als erstes unter den Psychiatern(Ärzten) vermuten. Und bei der forensischen Psychiatrie wurde vermutlich abgecheckt, ob es da jemanden mit Freigang gab, der aufgrund seiner Vergangenheit, in Frage kommt. Hoffe ich zumindest.
Der Komplex war in den 90ern noch nicht ganz so weitläufig. Kann man einschätzen, wie viele Gebäude es zur damaligen Zeit waren?

Wenn ich von einem Arzt ausginge, hier aufgrund der Sägeschnitte und Anatomiekenntnisse, käme mir dagegen wieder der Bettina Trabhardt Fall in den Sinn. Als Krankenschwester in einem internistischen Krankenhaus neu angefangen, vermutlich stand sie auf den gleichen Männertyp wie Kristin. Aber im Grunde weiß ich zu wenig über diesn Fall.

Wikipedia: Liste der Baudenkmäler in Haar#Haar II – Isar Amper Klinikum München Ost

Wenn man sich die Liste der Baudenkmäler anschaut, so dürften damals schon einige Häuser gestanden haben, vor allem auch Gebäude wie die, welche im Pflegedörfchen in der Vockestraße stehen/standen, sind recht interessant. Dabei handelt es sich um Wohnhäuser (gibt es natürlich nicht nur in dieser Straße), in denen voraussichtlich vorwiegend Ärzte und Pflegepersonal wohnten. Es könnte ein Patient oder jemand aus dem Pflegepersonal etwas beobachtet haben, aber letztendlich aus Angst vor Arbeitsplatzverlust oder Angst vor einer Fehlbehandlung nie wieder angerufen haben. Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber es wäre trotzdem interessant zu wissen, ob nach diesem Anruf ein weiblicher Patient oder Pflegerin als vermisst gemeldet oder verstorben ist.

War die Klinik eigentlich damals auch schon ein Lehrkrankenhaus?

BullevonTölz schrieb:War die Klinik eigentlich damals auch schon ein Lehrkrankenhaus?

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkreismuenchen/ausbildung-haar-wird-lehrkrankenhaus-1.4187154

Nein, ein Lehrkrankenhaus war es wohl noch nicht.

@BullevonTölz

Seltsam. War nicht in der Berichterstattung davon die Rede, dass die unbekannte Anruferin ein Haus am Wald im Süden von München zeigen wollte? Trifft das denn auf das Isar-Amper-Klinikum zu?

KimByongsu schrieb:Seltsam. War nicht in der Berichterstattung davon die Rede, dass die unbekannte Anruferin ein Haus am Wald im Süden von München zeigen wollte? Trifft das denn auf das Isar-Amper-Klinikum zu?

Südösten von München hieß es und man mutmaßte, ob es sich um Haar, Vaterstetten oder Neubiberg handeln könnte.

KimByongsu schrieb:Seltsam. War nicht in der Berichterstattung davon die Rede, dass die unbekannte Anruferin ein Haus am Wald im Süden von München zeigen wollte? Trifft das denn auf das Isar-Amper-Klinikum zu?

Aber irgendwie vestehe ich das nicht. Weshalb geht man von Vaterstetten, Haar oder Neubiberg aus. Weshalb nicht Neu- oder Waldperlach? Schließlich hat die Anruferin auch bei der Polizei in Neuperlach angerufen.

BullevonTölz schrieb:ber irgendwie vestehe ich das nicht. Weshalb geht man von Vaterstetten, Haar oder Neubiberg aus. Weshalb nicht Neu- oder Waldperlach? Schließlich hat die Anruferin auch bei der Polizei in Neuperlach angerufen.

Man geht von gar nichts aus, man mutmaßt, welche Bezirke evtl in Frage kommen könnten.
Wi

Nightrider64 schrieb:Man geht von gar nichts aus, man mutmaßt, welche Bezirke evtl in Frage kommen könnten.

Ja, aber da käme ja genausogut Neuperlach in Frage. Dort liegen auch sehr viele Häuser am Wald.

@BullevonTölz
Sagt ja auch keiner, daß Neuperlach nicht in Frage kommen könnte.
Meines Wissens sind die Ermittler nie von einem bestimmten Bezirk ausgegangen. Das kam von hier im Forum

Chicamausi1306 schrieb am 09.08.2013:Die Polizei schließt eine Trittbrettfahrerin nicht aus. Für wahrscheinlicher hält sie aber, dass die Frau die Wahrheit kennt. Damals waren ihre Hinweise mager. Ein Haus an einem Wald im Südosten Münchens, vermutlich bei Haar, Vaterstetten oder Neubiberg, wo auch ein Bein von Kristin gefunden wurde. "In dieser Gegend gibt es dutzende Wälder mit Häusern", so Thiess

https://www.merkur.de/lokales/regionen/kristin-harder-kennt-zeugin-mordhaus-150527.html

Das kommt nicht von hier im Forum, das kommt von Kommissar Thies, siehe Quelle oben.

Vielleicht wurde Neu- Waldperlach einfach nicht mit aufgezählt weil es dazwischen liegt und einfach die ganze Gegend gemeint war. Die Anruferin hat bei der Polizei in Neuperlach angerufen. Für mich kommt diese deshalb auch von dort, zumindest kann man davon ausgehen, dass man in der nächstgelegenen Polizeistation anruft.

BullevonTölz schrieb:Vielleicht wurde Neu- Waldperlach einfach nicht mit aufgezählt weil es dazwischen liegt und einfach die ganze Gegend gemeint war

Das denke ich mal.
Nichts genaues weis man nicht.

Interessant wäre allerdings auch der Perlacher Forst. Dort am Rand liegt auch die Pizzeria „Trattoria Antica, in der Bettina Trabhardt mit einem Herrn gesehen wurde und nicht unweit davon der von ihr gern besuchte Biergarten Menterschwaige und auch die Klinik Dr. Müller, bei der Bettina gearbeitet hatte.

Einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden von Bettina und Kristin würde ich nicht ausschließen.

BullevonTölz schrieb:Das habe ich jetzt auch nicht vom Berufsstand und von der Anständigkeit der verschiedenen Berufsgruppen abhängig gemacht. Da habe ich davon abhängig gemacht, dass z.B. ein Metzger oder Chirurg andere Entsorgungsmöglichkeiten hätten und nicht eine zerstückelte Leiche von Ort zu Ort fahren müssten.

Naja wer zu solch einer Tat fähig ist handelt wohl nicht immer schlüssig für andere, vielleicht gab es dem Täter ja einen gewissen Kick mit seinem zerstückelten Opfer durch die Gegend zu fahren und Teile von ihm an unterschiedlichen Orten abzulegen.

BullevonTölz schrieb:Ich denke mal, dass dieses anatomische Wissen auch bei Menschen vorhanden ist, die weder Metzger, Arzt oder Jäger sind.

Man kann doch mit aller Sicherheit davon ausgehen, dass nicht nur die drei genannten Gruppen über ein spezielles anatomisches Wissen verfügen.
Es gibt doch auch Menschen, die sich - ohne den Beruf, in dem dieses Wissen auch angewandt werden muss, dann auch tatsächlich ausüben - solches Wissen auch anders aneignen können.
Heutzutage ist das dank Internet und speziellen Sites, Foren etc. (ich denke da eher an das Dark Web) sicher einfacher als damals, aber vielleicht besuchte der Täter ja solche Vorlesungen, hat durch bekannte Ärzte, Metzger, Jäger... ein gewisses Knowhow erlangt.
Weil ich mir als Laie nicht anmaßen will die Arbeit der Profiler zu kritisieren, gehe ich davon aus, dass sie mehr wissen als der Öffentlichkeit mitgeteilt wurde.

Chicamausi1306 schrieb:Ich finde den Ansatz mit dem Tiefkühltransporter seht interessant. Hatten wir hier so noch nicht. Und wenn man mal danach googelt sieht man Fahrzeuge die von außen nicht von einem normalen Transporter zu unterscheiden sind.
Warum wird das denn gleich so abgelehnt?

Man bedenke aber dass die Tat vor 30 Jahren verübt wurde und da sah es noch etwas anders aus mit diesen Fahrzeugen.

skullnerd schrieb:Ich denke, dass sie die Adresse kennt, aber aus Angst oder vielleicht aus "falscher" Loyalität mit sich am hadern war, was sie sagt und wie sie es sagt.

Ich bin auch einfach bei diesem "vielschichtigen Bekanntenkreis" und/oder ihren Männerbekanntschaften.

Da sie ja auf einen bestimmten Typ Mann aus war, der Geld und damit einhergehend sicher ein bestimmtes Prestige besaß, ist es doch gut möglich, dass sie wen fand mit dem sich etwas anbahnte.

Ich halte mal an dieser These fest und sage der Mann befand sich bereits in festen Händen und war nicht bereit, für Kristin etwas daran zu ändern, da es für ihn nicht mehr als eine Affäre war. Sie aber wollte mehr und drohte, alles auffliegen zu lassen.
Wer weiß was für diesen Mann alles auf dem Spiel stand? Vielleicht hatte er vor oder war bereits in eine Familie eingeheiratet, die gut situiert war und ihm eine vermögende finanzielle Existenz garantierte (florierendes Familienunternehmen o.Ä.). Und/oder es drohte eine kostspielige Scheidung.

Ich kenne den Kreis, in dem sich Kristin bewegte, ja nicht, aber ist es möglich, dass sich eine solche Geschichte derart negativ auf diese Person ausgewirkt hätte, dass ihm das gesellschaftliche Aus gedroht hätte?

Die Anruferin könnte da irgendwie mit verflochten sein und für sie stand auch zu viel auf dem Spiel, so dass sie mit sich Rang, ob sie der Polizei etwas erzählt.
Wer weiß um was es da ging (wäre das von mir aufgezeigte Szenario tatsächlich real).

BullevonTölz schrieb:Aber irgendwie vestehe ich das nicht. Weshalb geht man von Vaterstetten, Haar oder Neubiberg aus. Weshalb nicht Neu- oder Waldperlach? Schließlich hat die Anruferin auch bei der Polizei in Neuperlach angerufen.

Vielleicht wurden hier aus ermittlungstaktischen Gründen diese Ortschaften nicht explizit genannt oder aber wie von dir selbst schon angemerkt, einfach weil diese dazwischen liegen.

Herbstkind schrieb:Man bedenke aber dass die Tat vor 30 Jahren verübt wurde und da sah es noch etwas anders aus mit diesen Fahrzeugen.

Das habe ich recherchiert,. Es gab vor 30 Jahren schon zwei sehr gut bekannte Firmen, die ihre Kunden mit Tiefkühltransporter beliefern. Daneben gab es auch im Südosten eine Firma, die damals und heute Tiefkühlware ausliefert. Es gibt eigentlich unzählige solcher Firmen, da sowohl die Gastronomie, Lebensmittelgroßhandel und auch Privatpersonen beliefert werden mussten.

BullevonTölz schrieb:Das habe ich recherchiert,. Es gab vor 30 Jahren schon zwei sehr gut bekannte Firmen, die ihre Kunden mit Tiefkühltransporter beliefern. Daneben gab es auch im Südosten eine Firma, die damals und heute Tiefkühlware ausliefert. Es gibt eigentlich unzählige solcher Firmen, da sowohl die Gastronomie, Lebensmittelgroßhandel und auch Privatpersonen beliefert werden mussten.

Klar gab es diese Formen und Fahrzeuge schon früher, aber eben in anderer Form und ich denke nicht mit einer solchen Häufigkeit wie das heute der Fall ist.

Herbstkind schrieb:Klar gab es diese Formen und Fahrzeuge schon früher, aber eben in anderer Form und ich denke nicht mit einer solchen Häufigkeit wie das heute der Fall ist.

Ich denke mal, dass es die damals schon in verschiedenen Formen und nur in weiß gab, wie heute auch. Zudem gab es diese ja auch zum Anmieten. Aber die Anruferin sprach von einem Mordhaus und wenn es so eines gab, dann voraussichtlich auch eine Kühltruhe, vor allem wenn das Haus bei einem Wald gestanden haben soll. Da ist voraussichtlich dann Garten dabei und Fleischvorräte kauft man ebenfalls als Vorrat.

Herbstkind schrieb:Man kann doch mit aller Sicherheit davon ausgehen, dass nicht nur die drei genannten Gruppen über ein spezielles anatomisches Wissen verfügen.Es gibt doch auch Menschen, die sich - ohne den Beruf, in dem dieses Wissen auch angewandt werden muss, dann auch tatsächlich ausüben - solches Wissen auch anders aneignen können. Heutzutage ist das dank Internet und speziellen Sites, Foren etc. (ich denke da eher an das Dark Web) sicher einfacher als damals, aber vielleicht besuchte der Täter ja solche Vorlesungen, hat durch bekannte Ärzte, Metzger, Jäger... ein gewisses Knowhow erlangt.

Ich würde mich da auch nicht zwingend auf einen Täter der Jäger, Arzt oder Metzger ist versteifen wollen. Denn auch damals konnte jeder einen Anatomieatlas entweder in der Unibibliothek ausborgen ( da kann man auch als Nichtstudent Bücher ausleihen, gegen geringe Gebühren) oder in der entsprechenden Fachbuchhandlung einfach kaufen.
An den anatomischen Zeichnungen zum Beispiel beim Anatomieatlas wie Sobotta kann man sich sehr gut orientieren.
Wer dann entsprechend handfertig und kaltblütig ist, dürfte das auch hinbekommen. Kristin mag evtl. ein Zufallsopfer in jener Nacht geworden sein.
Der Täter hatte aber meiner Meinung nach schon seit geraumer Zeit die Phantasie in seinem Kopf, ein weibliches Opfer vermutlich zu missbrauchen und zu töten.
Eine gewisse Vorbereitung kann ein voraus planender Täter durchaus getroffen haben, und in jener Nacht lief ihm dann eben zu später Stunde Kristin über den Weg.

skullnerd schrieb:Wenn ich von einem Arzt ausginge, hier aufgrund der Sägeschnitte und Anatomiekenntnisse, käme mir dagegen wieder der Bettina Trabhardt Fall in den Sinn. Als Krankenschwester in einem internistischen Krankenhaus neu angefangen, vermutlich stand sie auf den gleichen Männertyp wie Kristin. Aber im Grunde weiß ich zu wenig über diesn Fall.

Leider ist zum Fall Bettina Trabhardt kaum etwas veröffentlicht worden. In einem Artikel stand meiner Erinnerung nach später zu lesen, dass die Polizei bei Bettina später einen Suizid vermutete. Aber so ganz sicher ist das nicht, immerhin fehlt auch wie bei Sonja Engelbrecht ihre Leiche.
Bettin hatte ja bereits durch ihren Beruf, Kontakte ins Medizinermilieu.

skullnerd schrieb:Wenn ich von einem Arzt ausginge, hier aufgrund der Sägeschnitte und Anatomiekenntnisse, käme mir dagegen wieder der Bettina Trabhardt Fall in den Sinn. Als Krankenschwester in einem internistischen Krankenhaus neu angefangen, vermutlich stand sie auf den gleichen Männertyp wie Kristin. Aber im Grunde weiß ich zu wenig über diesn Fall.

Bei Bettina und Kristin könnte ich mir schon sehr gut den gleichen Männertyp vorstellen. Kristin war wohl 17 Jahre jünger als Bettina bei ihrem Verschwinden. Aber sollte der gleiche Täter für beide Fälle verantwortlich sein, so ist dieser auch älter geworden und könnte auch wieder in Bettinas "Beutechema" passen.

BullevonTölz schrieb:Das habe ich recherchiert,. Es gab vor 30 Jahren schon zwei sehr gut bekannte Firmen, die ihre Kunden mit Tiefkühltransporter beliefern.

Die hat man aber seinerzeit als Kühlwagen e erkannt und der Zeuge hätte dann auch von einem Kühlwagen und nicht einen Lieferwagen berichtet.

Rotmilan schrieb:Denn auch damals konnte jeder einen Anatomieatlas entweder in der Unibibliothek ausborgen

Ja aber er muß sich halt schon vorher damit beschäftigt haben, mehr steht auch nicht im Raum.
Kann auch jemand gewesen sein, der mal 3 Semester Medizin studiert hat.
Wenn sich jemand als Hobby damit beschäftigt wie man Menschen zerlegt, dann wars wohl ein Psychopath