Mord an Kristin Harder - 1991, bis heute ungeklärt!

Ja, ich finde das jetzt auch nicht so ungewöhnlich. Nicht jeder räumt immer gleich alles weg. Sie war in Feierlaune und hatte keine Lust, das Geschirr abzuräumen. Schließlich konnte sie ja nicht wissen, dass wildfremde Leute später in der Zeitung lesen, sie hätte alles liegen und stehen lassen. Das einzige, was ich seltsam finde, sind die Türen. Die Balkontür haben wir ja schon ausführlich diskutiert. Aber auch, dass die Wohnungstür nicht abgesperrt war, sondern nur zugezogen. Man müßte jetzt ihre Gewohnheiten kennen, aber wenn man ein paar Stunden weg ist, versperrt man doch die Tür?

FritzPhantom schrieb:ber auch, dass die Wohnungstür nicht abgesperrt war, sondern nur zugezogen. Man müßte jetzt ihre Gewohnheiten kennen, aber wenn man ein paar Stunden weg ist, versperrt man doch die Tür?

Das mit dem Nur Zuziehen finde ich jetzt nicht außergewöhnlich. Unsere Haustüre ist das ganze Jahr nicht zugesperrt, sondern nur zugezogen. Bei der offenen Balkontüre müsste man Näheres wissen. Vielleicht hatte sie diese beim Hereinholen oder Hinausstellen der Speisen auch nur zugezogen und den Hebel nicht umgelegt. Das muss nichts mit ihrem Tod zu tun haben.

Irgendetwas passt nicht. Für mich hatte sie dieses Ausgehen nicht wirklich geplant. Für mich wäre alles runder, wenn sie jemand überraschend zu Hause abgeholt hätte und zwar nicht mitten in der Nacht sondern am Abend. Mit dem LBB sass sie von kurz vor 24 Uhr im Frundsberg zusammen. Dann gab es also da niemanden, mit dem sie bereits das Lokal betreten haben könnte. Sie war alleine.

BullevonTölz schrieb:Unsere Haustüre ist das ganze Jahr nicht zugesperrt, sondern nur zugezogen.

Damit bringst du mich schon wieder auf eine Idee zur Wohnungstür. Die Wohnungstür ist vielleicht noch nicht mal so auffällig. Es gibt Spezialschlösser, da reicht auch zuziehen und trotzdem wird verriegelt, dh man muss nicht unbedingt abschließen. Da das schon damals eine eher hochpreisige Wohnanlage war und es diese Schlösser schon ewig gibt, nur in den 90 ern noch relativ teuer, kann es schon sein, dass da so ein Schloß verbaut war.

Und das Stehen und Liegen lassen von den Gegenständen, fand und finde ich jetzt auch nicht ungewöhnlich, weil wir nicht wissen, wie Kristin gestrickt war. Eher der über ordentliche Typ, der selbst bei Hektik oder nur zum Einkaufen die Wohnung in picobello Zustand verlässt, so dass es per se auffällig war oder eher der Typ, ausser mir sieht ja jetzt keiner, wie es aussieht, das kann ich auch morgen wegräumen.

Auffällig bleibt für mich die Balkontür und der Topf draussen, weil das dafür spricht, dass sie den rausgestellt hat und dabei vielleicht "gestört" im weitesten Sinne wurde, die Tür vergessen hat und nochmal raus ist, was eben für eine Rückkehr in der Nacht spricht. Oder der Topf schon draussen stand und der Mörder über den Balkon kletterte zwecks Verschwinden, weil er, aus was für Gründen auch immer, die Wohnung nochmal aufsuchte, daher die offene Balkontür.

@CaiaLia

Weiß jemand, wie die Temperaturen um den 11.12.1991 waren? Wenn es hier sehr kalt war, würde das bis zum Weiterverbringen ausreichen.

Es war sehr kalt an diesem Tag in München-Riem, das liegt gleich um die Ecke.



https://www.wetterzentrale.de/weatherdata_de.php?station=3390&jaar=1991&maand=12&dag=11

Warum stellt man eigentlich einen Suppentopf auf den Balkon bei diesen Temperaturen? Mit das wichtigste an einer Suppe ist doch, dass sie heiss ist und auch heiss gegessen wird. Dieses Detail ist mir bei diesem Fall völlig schleierhaft.

Hercule-Poirot schrieb:Warum stellt man eigentlich einen Suppentopf auf den Balkon bei diesen Temperaturen? Mit das wichtigste an einer Suppe ist doch, dass sie heiss ist und auch heiss gegessen wird. Dieses Detail ist mir bei diesem Fall völlig schleierhaft.

Zum abkühlen - und danach in Kühl-/Gefrierschrank. Um Vorrat für die nächste Zeit zu haben. Nicht immer wird erst vorm/zum Verzehr gekocht.

@Hercule-Poirot
Ich denke, sie hat die Suppe gegessen, bevor sie von zu Hause weg ist. Dann war sie noch zu heiß oder sie hatte nicht genug Platz im Kühlschrank und stellte sie deshalb auf den Balkon zum Abkühlen.

Warum wurde das mit der offenen Balkontür usw erst im Crime Artikel erwähnt und nicht schon früher? Galt es am Anfang als unwichtig? Aber es ist doch eigentlich ein sehr wichtiger Punkt.
Bei so kalten Temperaturen vergisst man die Balkontür nicht so einfach. Ich denke es hat mit ihrem Verschwinden zu tun. Entweder wurde sie überraschend abgeholt oder der mörder war in der Wohnung um Hinweise auf ihn zu vernichten.

Ich verstehe nicht, warum die Polizei das nicht von Anfang an publik gemacht hat. Vielleicht wäre irgend jemandem was aufgefallen. Die Nachbarn werden sie direkt danach gefragt haben aber es kann ja auch noch andere Zeugen gehen. Zeitungsausträger oder Leute die nochmals mit dem Hund raus mussten.

Chicamausi1306 schrieb:Ich verstehe nicht, warum die Polizei das nicht von Anfang an publik gemacht hat. Vielleicht wäre irgend jemandem was aufgefallen. Die Nachbarn werden sie direkt danach gefragt haben aber es kann ja auch noch andere Zeugen gehen. Zeitungsausträger oder Leute die

Schminksachen kagen da. Aber Schminksachen liegen doch in der Regel im Bad. Vielleicht ging sie ins Bad zum Schminken und dann weg und vergas dabei die nur zugezogene Balkontüre, die dann aufging...

Schminksachen im Bad wären der Freundin wahrscheinlich nicht aufgefallen. Kristin lebte allein. Vielleicht hat sie sich vor dem Fernseher geschminkt.

Auf den bekannten Fotos ist sie dezent geschminkt. Ich bin mir daher nach wie vor nicht sicher, ob sie zum Ausgehen eine Handtasche und/oder Lippenstift dabei hatte. So eine Tasche stört doch nur im Nachtleben, weil man darauf aufpassen muss.

Ob man mit Ende 20 permanent Lippen nachzieht und jede Haarlocke überprüft? Ich weiß nicht. Auch wenn sie im Nachtleben unterwegs war, schien es ihr doch eher dort zu gefallen, wo es nicht um reine Äußerlichkeiten ging. Sie macht definitiv nicht den Eindruck, als habe sie sich als bloßes Schmuckstück für einen Mann gesehen.

Edit: man sollte nicht vergessen, dass K in Spanien aufgewachsen ist und vielleicht insgesamt ein wenig lässiger war.

Vielleicht wollte sie ja auch nur mal ins Frundsberg gucken für einen Wein in Gesellschaft und dann wieder nach Hause?

Raissa schrieb:Edit: man sollte nicht vergessen, dass K in Spanien aufgewachsen ist und vielleicht insgesamt ein wenig lässiger war.

Ich hab auch eine Zeit in Spanien gelebt. Da motzen sich die Mädchen stundenlang auf, bevor sie ausgehen. Die haben sogar eine Zahnbürste mit in der Disco, falls sie was essen 😊
Das muss bei Kristin jetzt ja nicht so sein. Relevant ist das auch nur in Bezug auf den verlorenen Lippenstift, ob das jetzt überhaupt stimmte, dass sie ihn beim LB verloren hatteoder ob es nur ein Trick war um mit der Freundin in Kontakt zu kommen.
Wurden eigentlich Sachen publiziert, die mit Kristin verschwunden sind wie Schmuck, Handtasche etc?

FritzPhantom schrieb:Wurden eigentlich Sachen publiziert, die mit Kristin verschwunden sind wie Schmuck, Handtasche etc?

Das frage ich mich auch die ganze Zeit. In den neuen Artikeln steht dazu nichts.

FritzPhantom schrieb:Die haben sogar eine Zahnbürste mit in der Disco, falls sie was essen 😊

Echt jetzt? Ich hatte es allerdings eher auf die Frage bezogen, ob man sich zwingend im Bad schminkt oder ob manche Frauen da flexibel sind.

Wer allein wohnt, kann sich doch überall schminken. Oft ist im Bad das Licht gar nicht so gut.

Wenn ich einen Balkon zur Straße hätte, würde ich bei nächtlichem unerwarteten Klingeln erst mal auf den Balkon gehen und von dort nachschauen. Vielleicht hatte K ja doch noch Besuch unmittelbar nach ihrer Heimkehr.

FritzPhantom schrieb:Wer allein wohnt, kann sich doch überall schminken. Oft ist im Bad das Licht gar nicht so gut.

Besonders gemütlich waren diese 70er- Jahre-Bäder ja auch nicht. Das kam erst später.

Ob bei den Schminksachen wohl auch ein Lippenstift lag? Vielleicht hat sie nur diesen eingesteckt.

Hercule-Poirot schrieb:Warum stellt man eigentlich einen Suppentopf auf den Balkon bei diesen Temperaturen? Mit das wichtigste an einer Suppe ist doch, dass sie heiss ist und auch heiss gegessen wird. Dieses Detail ist mir bei diesem Fall völlig schleierhaft.

es gibt nun zwei möglichkeiten ... sie hat die suppe gekocht bevor sie gegangen ist.
die suppe auf den balkon zu stellen zum abkühlen macht dann nicht unbedingt sinn, wenn ich sie doch sowieso nicht sofort essen will und bis ich wieder zu hause bin, ist sie so oder so abgekühlt ... und ja, der sinn einer suppe ist, sie heiss zu essen.
möglichkeit zwei, sie hat mitten in der nacht noch eine suppe gekocht, die ihr dann doch zu heiss war und deswegen sollte sie für einen moment auf den balkon.
ähmmmm ... nein

FritzPhantom schrieb:Ich denke, sie hat die Suppe gegessen, bevor sie von zu Hause weg ist. Dann war sie noch zu heiß oder sie hatte nicht genug Platz im Kühlschrank und stellte sie deshalb auf den Balkon zum Abkühlen.

Dann lass ich sie auf dem Herd stehen, warum sollte es mich interessieren wie heiss die Suppe noch ist, wenn ich sie sowieso schon heiss gegessen hab ?

sorry, aber ich finde jegliche diskussion über die suppe als dezent verfehlt.
Kristin wird ihre grund gehabt haben, warum sie den topf auf den balkon gestellt hat.
die wahrscheinlichkeit, dass diese ominöse suppe etwas mit ihrem tod zu tun hat ist doch eher zweifelhaft.

gut, ein szenario würde mir einfallen, in dem sowohl suppe, als auch offene balkontür eine rolle spielen könnten.

Kristin ist nicht allein nach hause gegangen, sondern in begleitung.
es gab die frage "hast du hunger ?" ... sie macht die suppe heiss.
die begleitung hat aber angeblich nicht mehr soviel zeit um abzuwarten, bis die suppe ausgekühlt ist.
sie stellt die suppe auf den balkon und da ihr besuch raucher ist, lässt sie die tür offen und dann passiert etwas.