Todesfall Anton Koschuh

@z3001x

z3001x schrieb:Mir kommen als Süddeutschem "Ösis" weniger eng im Kopf vor als Hanseaten, um mal Klischee gegen Klischee zu setzen. Und auch weniger verklemmt.
Daraus, dass Max sich damit auseinandersetzt, dass Toni keine Frau und Familie hatte, les ich eigentlich nur, dass er das mit am traurigsten findet, dass er gegangen ist, bevor er Kinder und Enkel in die Welt setzen konnte. Ist ja auch traurig.

Ich habe mich in meinem Post leider missverständlich ausgedrückt...als ich schrieb

Axolotl schrieb:Es muss sehr eng gewesen sein in dieser sauberen und ordentlichen Gegend

meinte ich weniger die geographische Gegend, als die "Welt" im Sinne von "Umfeld", in dem er lebte. Natürlich meine ich nicht, dass Ösis zwingend weniger weltoffen oder so sind.... ich meinte damit eine Enge in Herz und Kopf, die durch Herkunft und Erwartungsdruck aufgebaut ist.

Du kannst auch recht damit haben, dass Max es schade findet, dass Toni keine Frau und keine Kinder hatte...die Frage ist aber, ob Toni das auch so schade fand bzw. was er eig. wollte. Vielleicht fand er sein Leben ja auch gut, wie es ist, andere haben aber immer ein bisschen "mehr" erwartet...

@Axolotl

Axolotl schrieb:Das ist mir bekannt... man nimmt die Provinz im Herzen und im Kopf aber mit..

Der Durchschnittsösterreicher ist einfach heimatverbunden.
Nicht jeden reizt eine Stadt wie Hamburg.
Oder Deutschland.
Wir haben hier die Familie, die Freunde.

Toni war viel im Ausland unterwegs. Wenn er die "Provinz" nicht geliebt hätte, was hätte ihn daran gehindert, als alleinstehenden Freiberufler, einfach wegzuziehen. Nichts.

@Casa_blanca

Als Niedersachse (sturmfest und erdverwachsen) kann ich Heimatverbundenheit sehr gut nachempfinden!!!

Casa_blanca schrieb:Wenn er die "Provinz" nicht geliebt hätte, was hätte ihn daran gehindert, als alleinstehenden Freiberufler, einfach wegzuziehen. Nichts.

Daran habe ich meine Zweifel! Außerdem sehe ich auch keinen Widerspruch darin, seine Heimat zu lieben und sich ein wenig weniger "Enge" zu wünschen....

@Axolotl

Axolotl schrieb:dass Max es schade findet, dass Toni keine Frau und keine Kinder hatte...die Frage ist aber, ob Toni das auch so schade fand bzw. was er eig. wollte.

Mann muss die Richtige finden. Viele Männer finden nie die Frau für's Leben.
Eine fixe Beziehung bedeutet auch oft, die Lebensumstände ändern.
Für Toni war sein Beruf gleichzeitig Berufung.
Das heißt nicht, dass da keine Frau Platz gehabt hätte.

Mein Gott, ich kenne so viele in Tonis Alter, die ihr Leben ohne Frau toll finden.
Was ist daran schlimm.
Das ändert sich oft schlagartig, wenn ihnen die Richtige über den Weg läuft.

@Axolotl
Also ich glaub schon, dass Toni Gelegenheit gehabt hätte, sich innerlich und äußerlich von der angeblichen Enge seiner Heimat zu distanzieren, wenn er die so empfunden hätte. Dass er durch die Familie evtl. ein gewissen sanften Druck in Form einer Erwartungshaltung, eine Familie zu gründen, bekam, kann schon sein. Klingt an einigen Stellen an. Und dass das nicht unbedingt sein Lebensentwurf war, und er mit sich und seinem Leben zufrieden war, auch.
Dass der Hamburg-Aufenthalt für ihn eine besondere Sache war, erstes Mal grosse, weite Welt, kann ich mir gar nicht vorstellen. Er war doch schon weit rumgekommen. Quer durch Südost-Europa und vermutlich noch mehr.

@z3001x

Nach der Löschungsaktion von Kurvenkrieger gehe ich noch mal auf dein letztes Post ein...

Ich meinte es nicht so, dass der Hamburg-Aufenthalt die große Offenbarung für Toni gewesen sein könnte, sondern dass sich durch die letzten Einträge von Max für mich ein Bild von Toni verfestigt hat (völlig subjektiv und nur mein eigener Eindruck), was ich ganz zu Beginn, als Toni noch als vermisst galt mal hatte. Und Hamburg ist quasi der symbolische Gegenpart zu einer etwas engen Entwicklungsmöglichkeit in seinem Umfeld...

@Axolotl

Ich hatte es schon beim ersten Mal verstanden :) Und zu all den anderen, die von Häme reden, die einige von uns angebracht haben sollen - man kann hier offen zu öffentlich zugänglichen Infos schreiben und der von @lawine sehr schön formulierte Beitrag wurde ja gelöscht, dennoch stimme ich mit dem vollkommen überein! Und ja, man darf auch kritisch schreiben -und ich störe mich nicht zum ersten Mal an den Kosten, die dort ständig und ohne Unterlass erwähnt werden - so what?

Und ich wundere mich, dass man nicht die vielen Freunde von Toni gefragt hat, die helfen sicherlich so oder so! Und wieso muss man eigentlich alles, was ein Familienangehöriger von sich gibt gut finden und rechtfertigen?

@Interested

Interested schrieb:Und wieso muss man eigentlich alles, was ein Familienangehöriger von sich gibt gut finden und rechtfertigen?

Ich denke, das Max Eintrag unterschiedliche Reaktionen zu Wege gebracht hat. Jede Äußerung, ob positiv oder negativ kommt demnach eben entsprechend an. Und wie diese ankommen, dass sieht man dann an den Rückmeldungen.

@Marita

Ja eben, unterschiedliche Reaktionen und da kann sich ja wohl jeder frei entscheiden, wie er was findet und ich finde es strange und ich gehe damit nicht konform und wenn alle anderen meinen, immer alles aus dem TB so zu übernehmen und schönzuzeichnen - okay - und Rückmeldungen gab es sowohl Pro, als auch Contra - somit ist es legitim, dass wir es nicht alle gleich betrachten.

@lawine hat es ziemlich treffend formuliert! Und das TB ist öffentlich - man kann nicht davon ausgehen, dass alle Betrachter es so sehen, wie der Verfasser und versuchen, jede Kritik daran im Keim zu ersticken oder sofort zu melden^^

Interested schrieb:Rückmeldungen gab es sowohl Pro, als auch Contra - somit ist es legitim, dass wir es nicht alle gleich betrachten

Genau so ist es!

Ich gehe davon aus:
Wenn Max um Hilfe beim Ausräumen der Wohnung von Anton bittet, so hat er sicherlich nicht uns hier gemeint. Er hat damit die Freunde und Bekannten von Toni gemeint. Die alle sicherlich das Tagebuch von Max lesen.

Max rechnet sicher nicht damit, dass sich bei ihm ein Allmystery-User meldet, der nach Graz reist, um mitzuhelfen. Und ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass dies jemand tun wird.

Ich finde es eine nette Idee, in meinem Freundeskreis gab es mal einen Todesfall, die Eltern dieser Freundin haben das auch so gemacht. Es war sehr nett, man hat sich über Geschichten ausgetauscht, Erinnerungsstücke mitgenommen, etc.

Habe das jetzt nur überflogen - ist doch ganz offensichtlich ein Tötungsdelikt, oder etwa nicht?

@HerkulesPorrez
Wieso meinen? Ist ein ungeklärter Todesfall. So stets zumindest geschrieben.

Aber es gab doch Hilfeschreie?

Ich meine, wie ist er nach Uelzen gekommen, wenn er nach Österreich wollte?

Gibt es vielleicht irgendwo einen Post, der die Fakten nochmal zusammenfasst? Ich blicke da nicht durch. Ich verstehe nicht, wie jemand, der nach Österreich will, in Uelzen aussteigen sollte. Was für einen Zug hatte er überhaupt genommen?

Schreie gab es in der Tat. Aber sie wurden als Schabernak von unbekannten Eingeborenen gedeutet und nicht als welche des später aufgefundenen Verstorbenen. Der Wind passte wohl nicht oder die Distanz oder was anderes, was nur die Polizei in ihrem unergründlichen aber unfehlbaren Sachverstand zu deuten weiss.

EDIT:
Lies dich mal ein. Es wurde alles schon gewälzt und gewogen.

Wir haben ein Wiki. Da steht einiges drin, aber nicht alles.
http://de.todesfall-anton-koschuh.wikia.com

Wer ermittelt denn, die Hamburger oder die aus Niedersachsen?

Die aus Niedersachsen. Lüneburg-Uelzen. Aber die ermitteln nicht mehr, meiner Einschätzung nach.
Evtl auch die aus Graz. Aber da hört man auch gar nichts. So wie aus Lüneburg nicht.

Wo kann ich denn das wichtigste nachlesen? Wollte jetzt die letzten 100 Seiten lesen, aber da verstehe ich schon wieder nicht, was mit Bedrohungs-/Psychogeschichte gemeint ist.

Und was ist mit dem Sog gemeint, der alles durcheinander gewirbelt hat?

Was wollte er überhaupt in Hamburg und was genau machte er beruflich?

@HerkulesPorrez
Du musst nicht alle Seiten durchlesen. Die Diskussionen haben sich mehrfach wiederholt. Ich denke, 30 Seiten dürften genügen.

@Sillyrama
Danke, lese nun die Seite vom Bruder. Also das mit dem Burnout ist meines Erachtens nach extrem konstruiert - ebenso ist es unangebracht, wie der Bruder auch schreibt, jemandem, der sich (womöglich zurecht?) verfolgt fühlt, einen Verfolgungswahn zu unterstellen.

Die Aufzeichnungen in den U - und S - Bahnen in Hamburg werden, wenn es keine Vorfälle gibt (heißt vermutlich, wenn innerhalb dieses Zeitraumes sich niemand bei den Bahngesellschaften melden), bereits nach 24 Stunden gelöscht. Wie dies bei den Aufzeichnungen der Bahnhöfe gehandhabt wird, bin ich mir nicht absolut sicher, ich meine aber, dass dies ebenfalls so ist.

Edit: Die Gartenschau war in Wilhemsburg, oder nicht?