Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi
11.11.2018 um 20:21Anzeige
Hier wird der Gerichtsmediziner zitiert. Er sagt, nach seinen ersten Ergebnissen handle es sich um eine Person zwischen 25 und 35 Jahren. Er sagt nicht, von welchem Skelett er gerade spricht.Wurde bei "Chi l'ha visto" dementiert. Man kann zum jetzigen Zeitpunkt gar nichts zu Alter, Geschlecht, Größe, Epoche etc. sagen.
Emanuela Orlandi, si lavora sulla datazione delle ossa trovate nella Nunziatura: in corso l'esame del carbonio 14.Das heisst meiner Ansicht nach: "Emanuela Orlandi, man arbeitet an der Datierung der Knochen, die in der vatikanischen Botschaft gefunden wurden: die C14 Untersuchung laeuft"
auchhier schrieb:Es wäre natürlich toll, wenn der Fall jetzt endlich geklärt werden könnte bzw. wenn die Überreste von Emanuela gefunden wären - mal schauen. Andererseits wird sie nicht das einzige Opfer in Rom sein, dass irgendwo verscharrt liegt....es wurden auch schon leichnahme in säure aufgelöst und das ergebnis dann über als abwasser entsorgt.
es wurden auch schon leichnahme in säure aufgelöst und das ergebnis dann über als abwasser entsorgt.Die findet man dann sowieso nicht mehr.
Vor fast drei Jahrzehnten verschwand Emanuela Orlandi spurlos aus dem Vatikan. Jetzt hoben römische Ermittler das Grab eines verdächtigen Mafia-Bosses aus. Das Rätsel um korrupte Geistliche und die Machenschaften der Magliana-Bande bleibt jedoch ungelöst.
Auch seine Ex-Geliebte Sabrina Minardi hatte offenbar noch eine Rechnung mit ihm offen: Sie berichtete vor vier Jahren den Behörden, dass De Pedis die 15-jährige Emanuela Orlandi mit seinem BMW entführt, getötet und dann in einer Betonmischmaschine am Rande der Stadt entsorgt habe - angeblich zusammen mit der Leiche des elfjährigen Sohnes eines anderen Mafioso. Minardi erklärte, De Pedis habe im Auftrag des Monsignore Paul Marcinkus gehandelt. Der war damals Chef des Instituts für die religiösen Werke (IOR), der Vatikanbank. Der Vatikan wies damals die Anschuldigungen als "infam und unbegründet" zurück.
Die Zeugin Sabrina Minardi galt aufgrund zeitweiliger Drogensucht und offensichtlicher Ungereimtheiten bei ihrer Aussage als unzuverlässig. Im Jahr 2007 bestätigte ein abtrünniges Magliana-Mitglied der römischen Staatsanwaltschaft, die Mafia habe mit dem Fall Orlandi zu tun. "Man sagte, dass das Mädchen unsere Sache war, einer von uns hatte sie sich geschnappt", zitierte die "Repubblica" im Juni 2008 den "Superzeugen".Was nun wahr und was nicht, man weiß es nicht. Möglich ist aber alles, ich würde die hier genannte Verstrickung von Mafia und Kirche - und Emanuela als Opfer - definitiv nicht ausschließen. Vor allem da es inzwischen mehr Zeugenaussagen dazu gibt, die durchaus glaubhaft scheinen (zumal niemand der ehemaligen Mafia-Leuten einen Nutzen davon hat, etwas zuzugeben, was nicht stimmt). Andererseits können es nur die wissen, die auch wirklich dabei waren. Hören kann man viel.
Im Dezember 2009 äußerten sich zwei weitere "reuige Mafiosi" zu der Verwicklung. Einer von ihnen, Antonio Mancini, gab an, finanzielle Probleme der Magliana-Bande mit dem Vatikan seien der Grund für die Entführung gewesen.
Die Kirche hat heimlich einen Gangsterboss in einer päpstlichen Basilika begraben – dort dürfen aber nur Bischöfe und Päpste liegen. In der Basilika verlieren sich zudem die Spuren eines 15-jährigen Mädchens. Und weil der Vatikan schweigt, gibt es viel Stoff für Verschwörungstheorien.
De Pedis nämlich liegt in einer Kirche begraben – in der großen, altehrwürdigen, päpstlichen Sant’Apollinare- Basilika mitten in Rom, gleich neben der Piazza Navona. Bis hinauf zum Bürgermeister halten alle das für einen Riesenskandal. Denn De Pedis war Boss jener Rauschgift- und Waffenhändler von der „Magliana-Bande“, die mit Erpressung, Entführung und Mord die italienische Hauptstadt in den achtziger Jahren terrorisiert hat.
Auf welchen krummen Wegen aber kommt ein Gangsterboss in die Kirche? Das würden viele gerne wissen; andere wollen es offenbar noch möglichst lange verschleiern. Die Staatsanwaltschaft, wenn sie es denn bisher ernsthaft versucht hat, kommt seit 1990 beim Ermitteln nicht voran. Jetzt will sie es unter ihrem neuen, antimafia-geschulten Chef noch einmal probieren.