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Der Fall Sandra D.

4.438 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Hunde, Fahndung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Sandra D.

23.10.2016 um 15:19
Das Schlimme bei solchen Verfahren ohne Beweise/Indizien (oder weggefallene), dass einmal freigesprochen dann für immer freigesprochen ist. Selbst wenn man ihm die Tat irgendwann nachweisen könnte (falls er es wirklich gewesen wäre, was ich persönlich immer noch anzweifle, aber das weiss halt niemand ausser ihm).

Deshalb - und das habe ich hier auch schonmal geschrieben - wäre es besser abzuwarten, statt irgendeinen Schuldigen finden zu wollen. Auch weil dann nicht mehr nach anderen Möglichkeiten gesucht wird.




Was mir noch aufgefallen ist und was hoffentlich einige hier zum nachdenken bringt, die Stimmung ist auf den letzten Seiten völlig umgeschlagen. Vorher hiess es, wer sagte, dass er es nicht war oder es keine Beweise gibt, dass er sicher schuldig sei und man das entsprechende Urteil erwarte bzw. dass das erstinstanzliche Urteil gut wäre. Und jetzt muss nochmal verhandelt werden und es kommen weitere Dinge in die Öffentlichkeit und die Stimmung ist plötzlich anders.

Vielleicht bringt das ja den einen oder anderen hier dazu, Zweifler in Zukunft nicht mehr so anzugreifen. Denn egal was man lesen kann, wir kennen nie die ganze Geschichte.

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Der Fall Sandra D.

23.10.2016 um 16:27
@Katinka1971
Ich weiß nicht, ob er es war, kann sein, muss aber nicht, ich bin da echt neutral.

Halte ich es für möglich, dass er es war?
Natürlich, potentiell ist in solchen Fällen der eigene (Ex-)Partner immer ein naheliegender Kandidat.

Ich finde nur die Indizienlage hier im Fall wirklich sehr dünn.

Es müsste schon das perfekte Verbrechen sein, denn außer, dass sie unerklärlicherweise verschwunden ist und er sich mit seinem Geständnis selbst belastet hat, gibt es keinerlei Hinweis, trotz ausgiebigster Spurensicherung im Haus und an seinem Arbeitsplatz, dass Frau Doland zu Tode gekommen ist. Keinen Bluttropfen, nichts. Sein Geständnis war inhaltlich von den Details her auch noch gelogen, denn auch diese konnten nicht verifiziert werden. Die Möglichkeit, dass daher das komplette Geständnis gelogen war, ist einfach gegeben dadurch, ich halte ihn ehrlich gesagt nicht für clever genug, das Verbrechen zuzugeben, aber dann bewusst die Details zu verfälschen, damit man es ihm nicht nachweisen kann. Dazu braucht es schon ein sehr vorausschauendes Denken mit einer Durchtriebenheit, die zu seinem sonstigen Auftreten irgendwie für mich nicht passt.

Entweder hat er also das perfekte Verbrechen begangen ohne Spuren (dann müsste der Mord aber eiskalt geplant gewesen sein, was auch erstaunlich wäre, da Partnermorde meist im Affekt geschehen und man sich daher dabei selten schon vorher Gedanken über spurloses Morden macht) oder er war es nicht. Beides ist möglich, beides ist für mich gleich wahrscheinlich, ich könnte ihn als Richter aber so nicht verurteilen, ein Restzweifel bleibt einfach, und im Zweifel heißt es nun mal "für den Angeklagten".


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Der Fall Sandra D.

23.10.2016 um 20:24
Zitat von Katinka1971Katinka1971 schrieb:Was mir noch aufgefallen ist und was hoffentlich einige hier zum nachdenken bringt, die Stimmung ist auf den letzten Seiten völlig umgeschlagen. Vorher hiess es, wer sagte, dass er es nicht war oder es keine Beweise gibt, dass er sicher schuldig sei und man das entsprechende Urteil erwarte bzw. dass das erstinstanzliche Urteil gut wäre. Und jetzt muss nochmal verhandelt werden und es kommen weitere Dinge in die Öffentlichkeit und die Stimmung ist plötzlich anders.
Das ist doch ganz normal, wenn einen Revision Erfolg hat, dann zeigt das der Bevölkerung, dass dem Gericht Fehler unterlaufen sind. Dann wird man insgesamt auch kritischer mit den bisherigen Ergebnissen sein, sei es vom Gericht der ersten Instanz oder aber auch mit den Ergebnissen der StA. Die Unschuldvermutung gewinnt wieder etwas mehr Bedeutung, selbst in der Bevölkerung.


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Der Fall Sandra D.

24.10.2016 um 21:36
@SCMP77
Aber gerade das wird doch in vielen Fällen von vorne herein abgesprochen. Behauptet, dass es nichts weiter gibt.

Für mich ist das hier nur ein Beispiel dafür, dass man nie alles weiss, wie es auch scheint.


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Der Fall Sandra D.

25.10.2016 um 00:23
Wow, gesteht einen Mord und wird vorraussichtlich Freigesprochen. Sowas gibts nur in Deutschland :)


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Der Fall Sandra D.

25.10.2016 um 06:02
@UnderBlackSun
Zitat von UnderBlackSunUnderBlackSun schrieb:Wow, gesteht einen Mord und wird vorraussichtlich Freigesprochen. Sowas gibts nur in Deutschland :)
Du interessierst Dich nicht so für Kriminalfälle, oder? Falsche Geständnisse , sogar vor der Polizei getätigt, gibt es doch immer wieder.

Hier finde ich, war es gar kein Geständnis. Er hat seiner Geliebten eine Story erzählt, mehr nicht.
Nichts aus seiner Geschichte konnte belegt werden. Keine Leiche, kein einziger Beweis. Wäre es richtig, so jemanden über ein Jahrzehnt wegzusperren? Ruiniert ist sein Leben jetzt wahrscheinlich eh schon. Er ist ja jetzt bekannt für eine Tat, die er womöglich gar nicht begangen hat.


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25.10.2016 um 08:21
@Frau.N.Zimmer
@UnderBlackSun

Ich kann Black Sun aber irgendwie auch verstehen - so grundsätzlich u. oberflächlich betrachtet.

Zitat Frau Zimmer: "Wäre es richtig, so jemanden über ein Jahrzehnt wegzusperren?"

Er würde ja AUCH auf freiem Fuß bleiben, wenn nichts beweisbar ist und er es DOCH gewesen wäre.
Und auch, wenn er es jemand anderem gestanden hätte, als gegenüber der Frau.


Kurzum: Er hat wohl was gelernt: Das war dumm von ihm, egal, wie der Fall nun liegt.


Und ernsthaft: Ich wäre nie so doof, sowas so zu sagen, nur, weil es jemand hören will.


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Der Fall Sandra D.

25.10.2016 um 08:55
Zitat von Brownie1970Brownie1970 schrieb:Ich kann Black Sun aber irgendwie auch verstehen - so grundsätzlich u. oberflächlich betrachtet.
"oberflächlich" betrachtet mag das zutreffen. Aber die Justiz sollte niemals etwas oberflächlich betrachten. Falsche Geständnisse gibt es und die darf man nicht leugnen und Freisprüche bei falschen Geständnissen gibt es auch in anderen Ländern, da wurde im ursprünglichen Beitrag Nonsens behauptet.
Zitat von Brownie1970Brownie1970 schrieb:Er würde ja AUCH auf freiem Fuß bleiben, wenn nichts beweisbar ist und er es DOCH gewesen wäre.
Und auch, wenn er es jemand anderem gestanden hätte, als gegenüber der Frau.
Woher willst Du das wissen? Er wurde schließlich verurteilt. Nur weil der BGH doch genauer hingesehen hat und die Widersprüchlichkeit des Urteils erkannt hat, wurde das Urteil aufgehoben. Bei der Familie Rupp gab es das nicht und sie musste die Strafe voll absitzen. Im Fall Rupp wurde eigentlich ähnliches erzählt, auch vom Zerstückeln der Leiche.

Dumm war nur, dass der vollkommen zerstückelte, von den Hunden gefressene Leichnahm, Jahre später aus der Donau gefischt wurde.
Zitat von Brownie1970Brownie1970 schrieb:Und ernsthaft: Ich wäre nie so doof, sowas so zu sagen, nur, weil es jemand hören will.
Ich persönlich würde das für mich nicht behaupten, man war (glücklicherweise) bisher nie in dieser oder ähnlichen Situationen. Wenn man die Hintergründe für solche falschen Geständnisse ansieht, so liegen die Ursachen meist in Kombination von Effekten, welche bekannt sind und eine Eigenschaft bzw. Mechanismen der menschlichen Psyche darstellen. Sicherlich gibt es da auch graduelle Unterschiede zwischen den Menschen, manch einer wird anfälliger als der andere sein, da aber ganz normale psychische Effekte dazu führen können, bin ich mir da für mich nicht sicher.

Deutsche Richter werden in solchen Dingen nicht geschult, sie müssten sich so etwas selber erarbeiten. Daher wird so manch ein Richter dem gleichen Trugschluss unterliegen wie Du, dass er so ein Geständnis niemals ablegen würde, also schuldig, auch wenn es keine weiteren Indizien (außer dem Verschwinden der Person) wirklich gibt und ein Teil des Geständnisses sogar erwiesenermaßen falsch ist. So geschehen in diesem Fall in der ersten Instanz. So geschehen im Fall Rupp.


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Der Fall Sandra D.

25.10.2016 um 10:09
Zitat von Brownie1970Brownie1970 schrieb:Er würde ja AUCH auf freiem Fuß bleiben, wenn nichts beweisbar ist und er es DOCH gewesen wäre.
Und auch, wenn er es jemand anderem gestanden hätte, als gegenüber der Frau.
Natürlich. Wenn man nichts beweisen kann, kann man nicht verurteilen. Ob er diese Story irgend einem anderen Menschen erzählt hätte? Man weiss es nicht. Er stand ja unter Druck, wenn ich mich richtig erinnere, wollte die Frau ihn verlassen, wenn er nicht gesteht.

Das ist doch noch anders gelagert als wenn man im Beisein seines Anwalts gesteht. Und auch da kann man ein Geständnis jederzeit widerrufen. Deswegen dürfen die Ermittler sich nicht auf ein Geständnis verlassen und müssen den Inhalt eines Geständnisses beweisen.


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Der Fall Sandra D.

25.10.2016 um 10:35
@SCMP77
@Frau.N.Zimmer


Wo Ihr Recht habt, habt Ihr Recht.
Ist auch OK.


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Mauro ehemaliges Mitglied

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Der Fall Sandra D.

25.10.2016 um 15:31
@Frau.N.Zimmer
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Natürlich. Wenn man nichts beweisen kann, kann man nicht verurteilen. Ob er diese Story irgend einem anderen Menschen erzählt hätte? Man weiss es nicht. Er stand ja unter Druck, wenn ich mich richtig erinnere, wollte die Frau ihn verlassen, wenn er nicht gesteht.
Soweit ich mitbekommen habe, hat der Ehemann von Frau Doland gestanden, der ehemaligen Freundin von Sandra D. (später seine Geliebte für kurze Zeit), in Bezug auf den von ihm ausgeführten Mord an seiner Ehefrau, diesen bis ins kleinste Detail, geschildert zu haben.

Um das Liebesleben aufzupeppen, musste er ergo, sollte seine Partnerin sadistisch veranlagt sein… grausame Storys berichten, um Lust zu erzeugen.
Mehr nicht zum Thema….beide Involvierten betrachte ich als „schräge Typen“.

Jeder wie er mag und will, es gibt keine Grenzen.

Das gemeinsam bewohnte Haus der Dolands wurde nach dem Verschwinden der Ehefrau vom Ehemann äußerst zügig renoviert…

In dem Fall Sandra Doland ist bisher absolut nichts, in Zusammenhang ihres Verschwindens, in Bezug auf einen TV, ermittelt worden.

Schwer nachzuvollziehen...


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Der Fall Sandra D.

25.10.2016 um 17:42
@Mauro

Na ja, renoviert und ein neues Schlafzimmer gekauft, habe ich auch als mein Mann ausgezogen war. Das war mir ein Bedürfnis ;) Vllt. ging es Herrn D. ja ähnlich und er konnte die Sachen, die evtl. seiner Frau zuliebe so gestaltet waren, einfach nicht mehr sehen.

Wenn er nichts mit dem Verschwinden zu tun hat - dann ging er ja wohl davon aus, dass die Frau ihn, mit ihrem Kind ( ist ja nicht sein leibliches Kind ) sitzen ließ.

Wenn er doch schuldig wäre, dann wäre es jetzt blöd. Es fehlten halt Beweise.


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Der Fall Sandra D.

25.10.2016 um 19:29
Es stimmt nicht, dass die ehemalige Lebensgefährtin den Angeklagten verlassen wollte, sofern er ihr die Tat nicht gesteht. Scheinbar hat hier jmd den Fall nicht in der Gänze verfolgt.


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Der Fall Sandra D.

25.10.2016 um 21:03
@Sainttropez
Woher willst Du das wissen?

Jedenfalls wird es so vom Angeklagten behauptet und der BGH hat festgestellt, dass das erste Gericht diese Aussge nicht ausreichend in seiner Entscheidung berücksichtigt hat. Das neue Gericht wird nun feststellen, ob diese Aussage zutrifft (juristische Wahrheit). Hier dürfte höchstwahrscheinlich Aussage gegen Aussage stehen. Daher wird es darauf ankommen, wie glaubwürdig und widerspruchsfrei die Aussagen der Zeugin sind.


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Der Fall Sandra D.

25.10.2016 um 22:14
Es scheint ja Aufnahmen zu geben, in dem sie ihm Antworten suggeriert. Und ebenso scheint es Geständnis gegen Sex gegeben zu haben.


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16.12.2016 um 20:40
Es gibt anscheinend Neuigkeiten in diesem Fall. Die Indizien seien nicht ausreichend und nun fordert die Staatsanwältin selbst, obwohl sie von der Unschuld des Angeklagten nicht überzeugt ist, Freispruch!

http://mobil.express.de/bonn/mord-ohne-leiche-staatsanwaeltin-fordert-freispruch-fuer-ehemann-des-opfers--25307296?originalReferrer=https://www.google.de/


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16.12.2016 um 21:06
unter der Überschrift
Aussage der Kronzeugin (42) zerpflückt
wird einiges über die Belastungszeuging geschrieben. man sollte den Beitrag nur lesen, ich glaub eine Diskussion über die Zeuging und allmy userin ist nicht sinnvoll und unerwünscht.

– Quelle:

http://www.express.de/24946310 ©2016


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16.12.2016 um 21:41
Wann ist die Urteilsverkündung anberaumt? Das Plädoyer der StA würde mich doch interessieren.


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16.12.2016 um 22:01
Urteilsverkündung ist kommenden Mittwoch ... Die Frage hat sich demnach erübrigt.


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21.12.2016 um 13:03
Soeben wurde in der "Drehscheibe" im zdf berichtet, dass der Angeklagte freigesprochen wurde.

Leider gibt es noch keine entsprechenden Mitteilungen hierzu von den Printmedien.


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